Bei der Erwähnung von "Ashton Kutcher" hat sich mir bis jetzt der Brechreiz aufgedrängt. Nachdem ich aber gestern "The Butterfly Effect" gesehen habe könnt ich diese Meinung vielleicht ändern.
Dieser Schmetterlingseffekt ist übrigens, auch wenn der Film doch relativ esoterisch angehaucht war, ein sehr reelles Ding. Hätte damals im Jahre 1907 der Professor an der Wiener Kunstakademie anders entschieden hätten wir einem Adolf Hitler wohl das Ehrenzeichen der Republik verliehen und seine Werke würden heute in der Albertina hängen. Stattdessen... na, das brauch ich nicht auszuführen. Andererseits hätte uns ohne den bärtigen Braunauer der Josef aus Russland irgendwann überrannt... Volksrepublik Österreich, brrr.
Angesichts solcher Schmetterlinge muten aber diverse Vorgänge welche in der Politik, vor allem der Verteidigungspolitik, so vorgehen gleich noch bizarrer. Da werden in manchen Ländern Dinge die 40 Jahre lang selbstverständlich waren vom Tisch gewischt und als obsolet angesehen obwohl man nicht mal fähig ist 10 Jahre in die Zukunft zu sehen. Man legt Programme für ganze Dekaden an Entwicklungs-/Verwendungsdauer aus und übersieht dabei dass vielleicht in 20 Jahren alles schon ganz anders ist. Um wieder auf den Adi zu kommen: Kein Mensch hätte sich im Winter 1918, in dem die deutsche Bevölkerung Ratten und Maikäfer fressen musste, vorstellen können dass in nur 20 Jahren die Deutschen schon wieder einen Krieg starten (na, vom Foch vielleicht abgesehen).
Aber heutzutage haben wir keine Probleme damit komplette Waffengattungen und Doktrine über Bord zu werfen weil diese für den War on Terror nicht mehr taugen. Und das ganze während China und Russland ihr Militär wieder aufstocken, der Kim mit Raketen wirft und die Mullahs 2000 Zentrifugen laufen haben.
Und ich frage mich ob dieser Schmetterling nicht schon vor Jahren mit seinen Flügeln geschlagen hat und der Ticker bis zu jenem Tornado schon abläuft, unaufhaltsam...
31.05.2009
30.05.2009
Flügellahme Engel
Wie merkt man am besten dass Streitkräfte sparen müssen? Nicht am veralterten Material oder an den reduzierten Manövern. Nein, das merkt man an Streichungen bei PR-Massnahmen.
Was hat uns die Nachricht vom bevorstehenden Ende der Patrouille Suisse nicht alle entsetzt. Aber gut, auch die Schweizer müssen sparen - da ist man ja aktuell damit beschäftigt die letzten Franken zusammenzukratzen um doch ein paar neue Flugzeuge zu bekommen. (Gut, in so einer Situation war Österreich eh nie. Formationen wie Karo As oder Kleeblatt waren kaum ernstzunehmen, basierten auf privaten Initiativen und wurden eh schnellstens wieder abgedreht.) Aber jetzt kommt eine ähnliche Nachricht aus einer ganz anderen Gegend der Welt. Einer Gegend in der man beim Budget in Milliarden rechnet, nicht in Millionen. Eine Gegend in der (danke, GAO) jede Woche mehr Geld in Löchern in Bauprogrammen verschwindet als diese Massnahme jemals einsparen könnte.
Die Blue Angels kriegen pro Woche einen Trainingstag gestrichen!
Die Blue Angels! Von der US Navy!
Ist es nicht schön zu sehen dass man sich am Panhandle scheinbar mehr Sorgen über die paar Millionen Dollar welche die Angels verfliegen macht als über... ALLES ANDERE! Nachvollziehbar ist es jedenfalls nicht wie man auf diese Idee gekommen ist. Aber wer versucht Entscheidungen bei der Navy stehts logisch nachzuvollziehen ist eh auf verlorenem Posten - das hab ich mir schön längst abgewohnt.
Aber vielleicht seh ich das einfach falsch. Wenn man kleinweise bei den Verbänden die Millionen einsparen kann kann man ja vielleicht wieder die Milliarden hereinholen die man anderswo verschleudert.
Was hat uns die Nachricht vom bevorstehenden Ende der Patrouille Suisse nicht alle entsetzt. Aber gut, auch die Schweizer müssen sparen - da ist man ja aktuell damit beschäftigt die letzten Franken zusammenzukratzen um doch ein paar neue Flugzeuge zu bekommen. (Gut, in so einer Situation war Österreich eh nie. Formationen wie Karo As oder Kleeblatt waren kaum ernstzunehmen, basierten auf privaten Initiativen und wurden eh schnellstens wieder abgedreht.) Aber jetzt kommt eine ähnliche Nachricht aus einer ganz anderen Gegend der Welt. Einer Gegend in der man beim Budget in Milliarden rechnet, nicht in Millionen. Eine Gegend in der (danke, GAO) jede Woche mehr Geld in Löchern in Bauprogrammen verschwindet als diese Massnahme jemals einsparen könnte.
Die Blue Angels kriegen pro Woche einen Trainingstag gestrichen!
Die Blue Angels! Von der US Navy!
Ist es nicht schön zu sehen dass man sich am Panhandle scheinbar mehr Sorgen über die paar Millionen Dollar welche die Angels verfliegen macht als über... ALLES ANDERE! Nachvollziehbar ist es jedenfalls nicht wie man auf diese Idee gekommen ist. Aber wer versucht Entscheidungen bei der Navy stehts logisch nachzuvollziehen ist eh auf verlorenem Posten - das hab ich mir schön längst abgewohnt.
Aber vielleicht seh ich das einfach falsch. Wenn man kleinweise bei den Verbänden die Millionen einsparen kann kann man ja vielleicht wieder die Milliarden hereinholen die man anderswo verschleudert.
29.05.2009
Panzerrr...
Lil' Kim wirft mit Raketen rum wie Downtown Baltimore am 4th of July und verwandelt die Einöde seines Landes in ein Lil' Jackass Flats und keinen interessierts.
Und unser Freund Jar-Jar Gates hat jetzt auch "begründet" warum man das alles nicht so ernst nimmt. “I don’t believe that anybody in the administration thinks there is a crisis.” Jaja... man fragt sich ob die Margeriten-Aussenpolitik der USA schön langsam gegen kompletten Realitätsverlust ersetzt wird.
Oder ist man vielleicht draufgekommen dass Gates' liebste Wach- und Schliessgesellschaft vor lauter rumfahren in kaum gepanzerten kanadisch/schweizerischen Radfahrzeugen und bombardieren von weiss getünchten Berbersiedlungen das kämpfen verlernt hat? Wenn da ein Kim mittels "wir fühlen uns nicht mehr an den Waffenstillstand gebunden"-Zaunpfahl mit einer Invasion droht kriegt man bei der EUSA wohl schon Angstzustände. Nicht wegen ihrer eigenen Truppen - 2nd ID ist die letzte Einheit der Army die noch in den Krieg ziehen kann - sondern wegen den anderen Einheiten die man nach Korea schaffen müsste, die aber seit Jahren ihre Zeit damit verbringen im Irak PKWs per SAW zu zerschiessen und in Afghanistan Hochzeitsgesellschaften zu zerbomben. Bezeichnend genug dass frühere Panzermanöver in Hohenfels mittlerweile durch eine anti-insurgency-Ausbildung (powered by CENTCOM, dem Untergang der US-Streitkräfte) ersetzt wurden.
Wie die US-Aussenpolitik bis jetzt immer aus einer Position der (militärischen) Stärke heraus erfolgt ist (das berühmte "Oder sonst!") kann Kim jetzt Zeter und Mordio schreien weil er in einer Position der Stärke ist. Bis die USA genug Truppen in Korea stehen haben um dem ollen Kim was entgegenzuhalten (und beim aktuellen Zustand von dem Verein ist nichtmal sicher dass die ihm - aviation assets aside - überhaupt was entgegenstellen können) steht die PRK schon in Taegu und die USA müssten wohl die Dosen mit der Schwammerlsuppe öffnen. Und würden damit quasi posthum (weil das Ende von Kim dann besiegelt wäre) das nordkoreanische Nuklearprogramm rechtfertigen. Oh, und das iranische dazu.
Das ist die Realität auf der post-1990-Welt. Jungs, mottet die Nukes ein und baut stattdessen 2000 Panzer mehr. Panzerpolitik, keine Atompolitik mehr.
Und unser Freund Jar-Jar Gates hat jetzt auch "begründet" warum man das alles nicht so ernst nimmt. “I don’t believe that anybody in the administration thinks there is a crisis.” Jaja... man fragt sich ob die Margeriten-Aussenpolitik der USA schön langsam gegen kompletten Realitätsverlust ersetzt wird.
Oder ist man vielleicht draufgekommen dass Gates' liebste Wach- und Schliessgesellschaft vor lauter rumfahren in kaum gepanzerten kanadisch/schweizerischen Radfahrzeugen und bombardieren von weiss getünchten Berbersiedlungen das kämpfen verlernt hat? Wenn da ein Kim mittels "wir fühlen uns nicht mehr an den Waffenstillstand gebunden"-Zaunpfahl mit einer Invasion droht kriegt man bei der EUSA wohl schon Angstzustände. Nicht wegen ihrer eigenen Truppen - 2nd ID ist die letzte Einheit der Army die noch in den Krieg ziehen kann - sondern wegen den anderen Einheiten die man nach Korea schaffen müsste, die aber seit Jahren ihre Zeit damit verbringen im Irak PKWs per SAW zu zerschiessen und in Afghanistan Hochzeitsgesellschaften zu zerbomben. Bezeichnend genug dass frühere Panzermanöver in Hohenfels mittlerweile durch eine anti-insurgency-Ausbildung (powered by CENTCOM, dem Untergang der US-Streitkräfte) ersetzt wurden.
Wie die US-Aussenpolitik bis jetzt immer aus einer Position der (militärischen) Stärke heraus erfolgt ist (das berühmte "Oder sonst!") kann Kim jetzt Zeter und Mordio schreien weil er in einer Position der Stärke ist. Bis die USA genug Truppen in Korea stehen haben um dem ollen Kim was entgegenzuhalten (und beim aktuellen Zustand von dem Verein ist nichtmal sicher dass die ihm - aviation assets aside - überhaupt was entgegenstellen können) steht die PRK schon in Taegu und die USA müssten wohl die Dosen mit der Schwammerlsuppe öffnen. Und würden damit quasi posthum (weil das Ende von Kim dann besiegelt wäre) das nordkoreanische Nuklearprogramm rechtfertigen. Oh, und das iranische dazu.
Das ist die Realität auf der post-1990-Welt. Jungs, mottet die Nukes ein und baut stattdessen 2000 Panzer mehr. Panzerpolitik, keine Atompolitik mehr.
28.05.2009
Ja, natürlich!
Was machen Pioniere eigentlich? Lt. Wiki sind das "die Kräfte eines Heeres, deren Auftrag die Förderung der Bewegung der eigenen Truppe, die Hemmung der Bewegungen der feindlichen Truppen sowie die Erhöhung der Überlebensfähigkeit der eigenen Truppe ist. Dazu sind sie mit bautechnischen und infrastrukturellen Hilfsmitteln ausgerüstet und sind entsprechend ausgebildet."
In Österreich ist das freilich anders. Da sind unsere Pioniere schon längst zu kaum ausgebildeten Jägern degradiert worden - mangels der "bautechnischen und infrastrukturellen Hilfsmitteln" die sie eh nie hatten waren sie das eigentlich eh schon immer, aber was dann dazugekommen ist ist deren Verwendung unter anderem beim Assistenzeinsatz. Ja, in Österreich geht sowas. Dort formt man jede beliebige Waffengattung kurzerhand zu Jägern um, ob ausgebildet dafür ist wurscht, wenn man für irgendeinen Schmarrn Leut braucht. So geschehen 1968 (wo Ari-Einheiten zu Jägern wurden; weil man nicht mobilisieren wollt) und 1991 (wo FlAb-Einheiten zu Jägern wurden; weil man nicht mobilisieren wollt)... und so geschehen seit 1991 im Burgenland wo man alles mögliche zu Jägern macht damit man genug Hansln für den Assistenzeinsatz hat.
Da passt es natürlich wunderbar dazu dass der Bertl und unser Grinsekanzler (a.k.a. Faynachtsmann) beim heutigen Fototermin im Burgenland mit Pionieren aus Kärnten (Hensel-Kaserne, Villach) posierten und so auf einem einzigen Foto die Absurditäten des gesamten Aggregates Landesverteidigung auf einen Blick präsentierten.
In Österreich ist das freilich anders. Da sind unsere Pioniere schon längst zu kaum ausgebildeten Jägern degradiert worden - mangels der "bautechnischen und infrastrukturellen Hilfsmitteln" die sie eh nie hatten waren sie das eigentlich eh schon immer, aber was dann dazugekommen ist ist deren Verwendung unter anderem beim Assistenzeinsatz. Ja, in Österreich geht sowas. Dort formt man jede beliebige Waffengattung kurzerhand zu Jägern um, ob ausgebildet dafür ist wurscht, wenn man für irgendeinen Schmarrn Leut braucht. So geschehen 1968 (wo Ari-Einheiten zu Jägern wurden; weil man nicht mobilisieren wollt) und 1991 (wo FlAb-Einheiten zu Jägern wurden; weil man nicht mobilisieren wollt)... und so geschehen seit 1991 im Burgenland wo man alles mögliche zu Jägern macht damit man genug Hansln für den Assistenzeinsatz hat.
Da passt es natürlich wunderbar dazu dass der Bertl und unser Grinsekanzler (a.k.a. Faynachtsmann) beim heutigen Fototermin im Burgenland mit Pionieren aus Kärnten (Hensel-Kaserne, Villach) posierten und so auf einem einzigen Foto die Absurditäten des gesamten Aggregates Landesverteidigung auf einen Blick präsentierten.
- Einheiten (wie bei uns vor allem Pioniere und Fernmelder, prinzipiell aber auch Aufklärer) die ohnehin nie ihre Aufgabe lt. OrgPlan hätten erfüllen können (mangels Gerät und Ausbildung) und daher immer nur den Personalpool für eilig aufzustellende Jägerbataillone gebildet hatten.
- Das schwachsinnige Föderalismusdenken mit landesspezifischen MilKdos, ja bis hin zu den bizarren raumgebundenen Landwehreinheiten welches aber sofort übern Haufen geworfen wird - nein, nicht weils ein militärischer Schwachsinn ist, sondern weil das MilKdo Burgenland zu wenig Rekruten für den populistischen Schwachsinn namens AssE hat und man daher GWDs bis in die Walgau-Kaserne heranziehen muss.
- Das bizarre Denken in diesem Lande in dem 18-jährige denen ich nicht mal meine Katze anvertrauen würde mit geladenen Sturmgewehren über den Stadtplatz marschieren. Stell dir vor ich kauf mir im Ranger-Shop eine ÖBH-Uniform, kauf mir bei Oberland eine halbautomatische OA-UG (eine täuschend echte AUG) und geh damit bei uns auf den Stadtplatz. Uiuiuiuiui...
26.05.2009
Sad but true
Schon gesehen was die Jugendlichen in diesem Land von der FPÖ anlässlich der bevorstehenden EU-Wahl bekommen?
"HC-Comics Band 1 - Der blaue Planet - HC's Kampf für Freiheit gegen eine zentrale EU"
Ich mein, dieses... Pamphlet wär wunderbare Unterhaltung. Wenn das in diesem unserem Lande nicht die traurige Realität wäre...
Ich glaube nicht das ich das weiter kommentieren muss. Seht euch den traurigen Tiefpunkt in der österreichischen Politik am besten selbst an:
Link - Der blaue Planet
"HC-Comics Band 1 - Der blaue Planet - HC's Kampf für Freiheit gegen eine zentrale EU"
Ich mein, dieses... Pamphlet wär wunderbare Unterhaltung. Wenn das in diesem unserem Lande nicht die traurige Realität wäre...
Ich glaube nicht das ich das weiter kommentieren muss. Seht euch den traurigen Tiefpunkt in der österreichischen Politik am besten selbst an:
Link - Der blaue Planet
25.05.2009
Be-stürzt und Ent-setzt
Is des geil, oder was? Da zündet der olle Kim doch tatsächlich wieder eine Nuke (wie er auch angekündigt hat - wobei man ihm ja zugute halten muss dass er sein Wort hält, im Gegensatz zu westlichen Politikern) und im Westen kommt man mit dem Abhalten von Pressekonferenzen und dem Ausschicken von Presseaussendungen gar nicht hint nach.
Entsetzen und Bestürzung allenortes (na, vielleicht bis auf China).
Also die Nichtbeachtung von einer handvoll UN-Resolutionen und die wiederholte Durchführung von Nuklearwaffentests (wenn man mal von Chiracs kurzem Anfall in den 90ern absieht, zum ersten Male seit Ende der schlechten alten Zeit a.k.a. kalter Krieg) ruft im Westen eine handvoll Leitartikel in der Post und im Time Magazine hervor und sorgt in Washington, New York, Wien und Brüssel für Entsetzen (Wien wegen der UN-Vertretung, nicht weil Wien als österreichische Hauptstadt irgendeine Bedeutung dabei hätte) hat aber ansonsten keine ernsthaften Konsequenzen.
Bevor man jetzt darüber eine scharfsinnige Bemerkung verliert sollte man sich folgendes vor Augen halten: Dies zeigt sehr deutlich dass jede internationale Gemeinschaft nur durch das Wohlwollen ihrer Mitglieder funktioniert, von der UN bis runter zur EU, weil schlicht jede "Sanktion", wenn sie nicht die Form einer militärischen Auseinandersetzung annimmt, schon per Definition zahnlos ist und nur dann funktioniert wenn sie auch angenommen werden. Ob das jetzt Sanktionen des UNSC gegen Nordkorea oder Sanktionen der europäischen Kommission gegen Deutschland sind, wenn der betreffende Staat sie nicht anerkennt sind sie nicht mal das Papier wert auf dem sie geschrieben sind.
Vielleicht sollte man sich doch schön langsam eingestehen dass man die Nordkorea-Frage nur auf eine Art lösen kann (sofern sie man überhaupt lösen will) - nicht am Schreibtisch in New York, sondern im Turm eines Abrams am Ufer des Taedong.
Entsetzen und Bestürzung allenortes (na, vielleicht bis auf China).
Also die Nichtbeachtung von einer handvoll UN-Resolutionen und die wiederholte Durchführung von Nuklearwaffentests (wenn man mal von Chiracs kurzem Anfall in den 90ern absieht, zum ersten Male seit Ende der schlechten alten Zeit a.k.a. kalter Krieg) ruft im Westen eine handvoll Leitartikel in der Post und im Time Magazine hervor und sorgt in Washington, New York, Wien und Brüssel für Entsetzen (Wien wegen der UN-Vertretung, nicht weil Wien als österreichische Hauptstadt irgendeine Bedeutung dabei hätte) hat aber ansonsten keine ernsthaften Konsequenzen.
Bevor man jetzt darüber eine scharfsinnige Bemerkung verliert sollte man sich folgendes vor Augen halten: Dies zeigt sehr deutlich dass jede internationale Gemeinschaft nur durch das Wohlwollen ihrer Mitglieder funktioniert, von der UN bis runter zur EU, weil schlicht jede "Sanktion", wenn sie nicht die Form einer militärischen Auseinandersetzung annimmt, schon per Definition zahnlos ist und nur dann funktioniert wenn sie auch angenommen werden. Ob das jetzt Sanktionen des UNSC gegen Nordkorea oder Sanktionen der europäischen Kommission gegen Deutschland sind, wenn der betreffende Staat sie nicht anerkennt sind sie nicht mal das Papier wert auf dem sie geschrieben sind.
Vielleicht sollte man sich doch schön langsam eingestehen dass man die Nordkorea-Frage nur auf eine Art lösen kann (sofern sie man überhaupt lösen will) - nicht am Schreibtisch in New York, sondern im Turm eines Abrams am Ufer des Taedong.
24.05.2009
Ohjemine...
Nichts ist störender als wenn die USAF in Zeitungsberichten zur US Luftwaffe reduziert wird. Oder die französische Luftwaffe. Oder die australische Marine...
Dabei ist es in den etwas besseren Kreisen schon seit Jahren üblich die ausländischen (Teil-)Streitkräfte auch mit ihren landesspezifischen Bezeichnungen (und Kürzeln) anzusprechen. Klar, im Standard wirst sowas nie finden - aber schon alleine weil ichs immer erwähne, eine frei aus dem Gedächtnis (don't bug me with the typos) geschriebene Liste von "den anderen".
Grossbritannien:
Royal Navy - RN - Seestreitkräfte
Royal Air Force - RAF - Luftstreitkräfte
Frankreich:
Armee de l'Aire - AdlA - Luftstreitkräfte
Armee de l'Terre - AdlT - Landstreitkräfte
Marine Nationale - Seestreitkräfte
Aviation Leger de l'Armee de l'Terre - ALAT - Heeresflieger
Aeronavale - Marineflieger
Commonwealth:
Royal Canadian Navy - RCN - Kanadische Seestreitkräfte
Royal Canadian Air Force - RCAF - Kanadische Luftstreitkräfte
(Naja, nicht ganz. Eigentlich gibts ja nur mehr Candian Forces.)
Royal New Zealand Air Force - RNZAF - Neuseeländische Luftstreitkräfte
Royal Australian Navy - RAN - Australische Seestreitkräfte
Royal Australian Air Force - RAAF - Australische Luftstreitkräfte
ROW:
Koniklijke Luchtmacht - KLu - Niederländische Luftstreitkräfte
Ejercito del Aire - EdA - Spanische Luftstreitkräfte
Aeronatuica Militare Italiano - AMI - Italienische Luftstreitkräfte
Marina Militare Italiano - MMI - Italienische Seestreitkräfte
Koniklike Danske Flyvevapen - Dänische Luftstreitkräfte
Flygvapnet - Schwedische Luftstreitkräfte
Türk Hava Kuvettleri - THK - Türkische Luftstreitkräfte
Force Aerienne Belgique - FAB - Belgische Luftstreitkräfte
Bundeswehr - BW - Deutsche Streitkräfte
Luftwaffe - LW - Deutsche Luftstreitkräfte
VVS - Russische Luftstreitkräfte
AV-MF - Russische Marineflieger
Die definitiv nicht-englischen Engländer (weils einfacher als Mandarin oder Kanji ist):
People's Liberation Army - PLA - Chinesische Landstreitkräfte
People's Liberation Army Navy - PLAN - Chinesische Seestreitkräfte
People's Liberation Army Navy Air Force - PLANAF - Chinesische Marineflieger
People's Liberation Army Air Force - PLAAF - Chinesische Luftstreitkräfte
Japanese Self-Defense Forces - JSDF - Japanische Streitkräfte
Japanese Air Self-Defense Forces - JASDF - Japanische Luftstreitkräfte
Japanese Maritime Self-Defense Forces - JMSDF - Japanische Seestreitkräfte
Isreali Defence Force - IDF - Israelische Streitkräfte
(Man vergisst so vieles mit der Zeit. Auch die Bezeichnungen der griechischen, israelischen und finnischen Streitkräfte wusste ich mal.)
Dabei ist es in den etwas besseren Kreisen schon seit Jahren üblich die ausländischen (Teil-)Streitkräfte auch mit ihren landesspezifischen Bezeichnungen (und Kürzeln) anzusprechen. Klar, im Standard wirst sowas nie finden - aber schon alleine weil ichs immer erwähne, eine frei aus dem Gedächtnis (don't bug me with the typos) geschriebene Liste von "den anderen".
Grossbritannien:
Royal Navy - RN - Seestreitkräfte
Royal Air Force - RAF - Luftstreitkräfte
Frankreich:
Armee de l'Aire - AdlA - Luftstreitkräfte
Armee de l'Terre - AdlT - Landstreitkräfte
Marine Nationale - Seestreitkräfte
Aviation Leger de l'Armee de l'Terre - ALAT - Heeresflieger
Aeronavale - Marineflieger
Commonwealth:
Royal Canadian Navy - RCN - Kanadische Seestreitkräfte
Royal Canadian Air Force - RCAF - Kanadische Luftstreitkräfte
(Naja, nicht ganz. Eigentlich gibts ja nur mehr Candian Forces.)
Royal New Zealand Air Force - RNZAF - Neuseeländische Luftstreitkräfte
Royal Australian Navy - RAN - Australische Seestreitkräfte
Royal Australian Air Force - RAAF - Australische Luftstreitkräfte
ROW:
Koniklijke Luchtmacht - KLu - Niederländische Luftstreitkräfte
Ejercito del Aire - EdA - Spanische Luftstreitkräfte
Aeronatuica Militare Italiano - AMI - Italienische Luftstreitkräfte
Marina Militare Italiano - MMI - Italienische Seestreitkräfte
Koniklike Danske Flyvevapen - Dänische Luftstreitkräfte
Flygvapnet - Schwedische Luftstreitkräfte
Türk Hava Kuvettleri - THK - Türkische Luftstreitkräfte
Force Aerienne Belgique - FAB - Belgische Luftstreitkräfte
Bundeswehr - BW - Deutsche Streitkräfte
Luftwaffe - LW - Deutsche Luftstreitkräfte
VVS - Russische Luftstreitkräfte
AV-MF - Russische Marineflieger
Die definitiv nicht-englischen Engländer (weils einfacher als Mandarin oder Kanji ist):
People's Liberation Army - PLA - Chinesische Landstreitkräfte
People's Liberation Army Navy - PLAN - Chinesische Seestreitkräfte
People's Liberation Army Navy Air Force - PLANAF - Chinesische Marineflieger
People's Liberation Army Air Force - PLAAF - Chinesische Luftstreitkräfte
Japanese Self-Defense Forces - JSDF - Japanische Streitkräfte
Japanese Air Self-Defense Forces - JASDF - Japanische Luftstreitkräfte
Japanese Maritime Self-Defense Forces - JMSDF - Japanische Seestreitkräfte
Isreali Defence Force - IDF - Israelische Streitkräfte
(Man vergisst so vieles mit der Zeit. Auch die Bezeichnungen der griechischen, israelischen und finnischen Streitkräfte wusste ich mal.)
23.05.2009
Das Zeitalter der Schlangen
Gestern gabs Snakes on a Plane. Nein, das ist kein exotisches Gericht, sondern ein eher dubioser Film, ein Slasher ohne Messer. Zugegeben, ich hab mir den Film eigentlich nur wegen Julianna "Carol" Margulies angesehen (an der leider das Alter auch nicht spurlos vorbeigegangen ist) - wurde aber letztendlich recht gut unterhalten. Auch wenn vor dem Film ein Disclaimer "Leave your brain at at the door" ganz passend gewesen wäre.
Wie immer bizarr natürlich die diversen Darstellungen von luftfahrttechnischen Sachverhalten. Da werden 747er aus einem Sturzflug hochgezogen dass es normalerweise die Struktur zerfetzt hätte (ja, der Plot hält das Ding zusammen) und eine Stunde später führt eine abgefeuerte Dienst-9mm zu einem Hüllenloch gross wie Vermont (ja, der Plot erzeugt ein Loch).
Da werden 747er gelandet ohne Klappen und Thrust Reverser (von einem Konsolenspieler noch dazu), eine halbleere 747 fliegt eine Route die man wohl mit einer 757 auch abdecken hätte können und Avionikschächte und Frachträume sind auf einmal gross wie Nebraska.
Und das ist ja nichtmal nur solchen Schundfilmen eigen - da denke ich an das unsägliche "Flightplan" bei dem die Avionikbereiche einer 747 schon fast so gross wie der Passagierbereich wurden.
Da lob ich mir doch die Zeit damals im Jahre Schnee als Charlton Heston und Konsorten ihre 707er in den Katastophenfilmen noch technisch korrekt gerettet haben. Aber scheinbar lässt sich sowas heutzutage nicht mehr verkaufen. Heutzutage macht man lieber einen Film mit hunderten CGI-Schlangen in einem Flugzeug.
Wie immer bizarr natürlich die diversen Darstellungen von luftfahrttechnischen Sachverhalten. Da werden 747er aus einem Sturzflug hochgezogen dass es normalerweise die Struktur zerfetzt hätte (ja, der Plot hält das Ding zusammen) und eine Stunde später führt eine abgefeuerte Dienst-9mm zu einem Hüllenloch gross wie Vermont (ja, der Plot erzeugt ein Loch).
Da werden 747er gelandet ohne Klappen und Thrust Reverser (von einem Konsolenspieler noch dazu), eine halbleere 747 fliegt eine Route die man wohl mit einer 757 auch abdecken hätte können und Avionikschächte und Frachträume sind auf einmal gross wie Nebraska.
Und das ist ja nichtmal nur solchen Schundfilmen eigen - da denke ich an das unsägliche "Flightplan" bei dem die Avionikbereiche einer 747 schon fast so gross wie der Passagierbereich wurden.
Da lob ich mir doch die Zeit damals im Jahre Schnee als Charlton Heston und Konsorten ihre 707er in den Katastophenfilmen noch technisch korrekt gerettet haben. Aber scheinbar lässt sich sowas heutzutage nicht mehr verkaufen. Heutzutage macht man lieber einen Film mit hunderten CGI-Schlangen in einem Flugzeug.
22.05.2009
Link Tanks
Zum Schiessen sind einige Aussagen die aktuell zu einer EWI-Studie von vor ein paar Tagen rumgeistern. Wenn da etwa ein "Rüstungsexperte" Heinz Gärtner dazu meint dass das ABM-System in Tschechien/Polen dazu führen könnte dass "Europa wieder einmal das Schlachtfeld wäre" dann frag ich mich schon welche fachliche Qualifikation man eigentlich zum Experten braucht. Dies umsomehr als dass selbiger Herr lange Zeit bei dem Laden war der jetzt diese Studie produziert hat (was aber bei den anderen Studienautoren, die vor lauter Agenda eh nix zustandebringen, gar nicht auffällt).
Da sind wieder jene Idioten die glauben ein Atomkrieg hätte Europa nur betroffen solange die pöhsen Pershing IIs und ihre GLCM-Kameraden hier waren; und seit 1990 ist Europa aus jeder russischen SIOP verschwunden... diese Erkenntnisse bringt wohl das Christkind, weil das gibts in der Welt dieser "Experten" auch noch.
Natürlich ist es komplett unerheblich für Europa ob in Tschechien ein X-Band-Radar und in Polen 10 betonierte Löcher für Interceptoren stehen.
Auch ohne diese Anlagen gibts für russische Raketen dutzende lohnende Ziele die mit guter Wahrscheinlichkeit ihre Existenz mit der Ankunft einer SS-25 beenden würden. Die ganze NATO-Kommandostruktur (inklusive Rheindalen; ich entbiete meine Grüsse an die Deutschen - wie fühlt man sich als SPD-Kanzler der Putin für einen lupenreinen Demokraten hält während das eigene Land noch immer auf dessen Zielliste steht?), US-Radaranlagen in Norwegen und Grossbritannien, die Nuklearwaffenbasen der Briten und Franzosen... you name it. Ob da jetzt 40 oder 43 Raketen reinrauschen macht keinen Unterschied.
Aber mit solchen Kleinigkeiten beschäftigt man sich nicht in einem linken Think Tank der begierig Russen mit ins Boot holt obwohl die Studie eigentlich gar nix mit Russland zu tun hat.
Ist es eigentlich Voraussetzung für einen Think Tank stets eine Agenda mitzubringen oder kann man sowas auch machen ohne ständig eine Botschaft - meist die vom Geldgeber - dabeizuhaben?
Da sind wieder jene Idioten die glauben ein Atomkrieg hätte Europa nur betroffen solange die pöhsen Pershing IIs und ihre GLCM-Kameraden hier waren; und seit 1990 ist Europa aus jeder russischen SIOP verschwunden... diese Erkenntnisse bringt wohl das Christkind, weil das gibts in der Welt dieser "Experten" auch noch.
Natürlich ist es komplett unerheblich für Europa ob in Tschechien ein X-Band-Radar und in Polen 10 betonierte Löcher für Interceptoren stehen.
Auch ohne diese Anlagen gibts für russische Raketen dutzende lohnende Ziele die mit guter Wahrscheinlichkeit ihre Existenz mit der Ankunft einer SS-25 beenden würden. Die ganze NATO-Kommandostruktur (inklusive Rheindalen; ich entbiete meine Grüsse an die Deutschen - wie fühlt man sich als SPD-Kanzler der Putin für einen lupenreinen Demokraten hält während das eigene Land noch immer auf dessen Zielliste steht?), US-Radaranlagen in Norwegen und Grossbritannien, die Nuklearwaffenbasen der Briten und Franzosen... you name it. Ob da jetzt 40 oder 43 Raketen reinrauschen macht keinen Unterschied.
Aber mit solchen Kleinigkeiten beschäftigt man sich nicht in einem linken Think Tank der begierig Russen mit ins Boot holt obwohl die Studie eigentlich gar nix mit Russland zu tun hat.
Ist es eigentlich Voraussetzung für einen Think Tank stets eine Agenda mitzubringen oder kann man sowas auch machen ohne ständig eine Botschaft - meist die vom Geldgeber - dabeizuhaben?
21.05.2009
Oligarchie
Traurige Bremer (nicht nur die Bremer, auch deren Leistung war traurig) wurden gestern von einem Haufen Brasilianer geschlagen. Wie, wo hat Bremen gegen ein brasilianisches Team gespielt? Na eh nirgens. Gespielt haben sie gegen Ukrainer - nur gesehen hat man davon nicht viel.
Das was derzeit im Fussball abläuft, dieses Hineindrängen der Klubs aus der ehemaligen Sowjetunion in den europäischen Fussball, wäre prinzipiell nichts schlechtes. Nur geschieht das weniger weil man dort auf einmal gut arbeitet (oder aus sonst einem sportlich brauchbaren Grund) sondern nur weil dort von Mäzenen Geld reingepumpt wird. Daher kann Shakhtar Donetsk auch mit fünf Brasilianern, einem Polen, einem Rumänen und einem Kroaten spielen - kein Mensch geht freiwillig ins Donetsk Basin, quasi die abgefuckte Variante vom Ruhrpott. Its all about the money.
Woher haben die eigentlich das ganze Geld? Na schauen wir mal auf 1990 zurück als die Sowjetunion stehend KO war - und wirtschaftlich ein Zombie - und China bestenfalls fürs Erschiessen von Jugendlichen bekannt war.
Und dann haben auf einmal alle das grosse Geschäft im Osten gewittert.
Und man hat investiert, man hat ausgelagert, und die Aussenhandelsdefizite sind gewachsen. Und jetzt 20 Jahre später schwimmen die da drüben so sehr im Geld das sich ein Hr. Abramovich so nebenbei einen Fussballverein aus der Londoner Vorstadt kaufen kann.
Warum das relevant ist? (Denn, so ehrlich müssen wir schon sein, dem europäischen Fussball eine Relevanz zu geben die über Abendunterhaltung hinausgeht spielts nur in einer Traumwelt.) Das ist deswegen relevant weil wir mit diesem Aussenhandelsdefizit nicht nur Zenit St. Petersburg, CSKA Moskau und Shaktar Donetsk finanzieren, sondern auch das russische und chinesische Militär...
Und genauso wie sich reiche Leute aus China und Russland mittlerweile überall im Westen einkaufen (bei Fussballvereinen z.B.) "kaufen" sich auch die Streitkräfte deren Länder schön langsam in unsere nationale Sicherheit ein. Nämlich weil wir die Staaten mit genügend Schotter versorgen um ihre Grossmachtsträume (und die dahinter stehenden Regimen) zu finanzieren und ihnen (da entbiete ich meine Grüsse den Franzmännern) die Technologie gleich zum Nulltarif hintnach liefern. Dafür sparen wir unsere eigenen Streitkräfte zusammen...
Das was derzeit im Fussball abläuft, dieses Hineindrängen der Klubs aus der ehemaligen Sowjetunion in den europäischen Fussball, wäre prinzipiell nichts schlechtes. Nur geschieht das weniger weil man dort auf einmal gut arbeitet (oder aus sonst einem sportlich brauchbaren Grund) sondern nur weil dort von Mäzenen Geld reingepumpt wird. Daher kann Shakhtar Donetsk auch mit fünf Brasilianern, einem Polen, einem Rumänen und einem Kroaten spielen - kein Mensch geht freiwillig ins Donetsk Basin, quasi die abgefuckte Variante vom Ruhrpott. Its all about the money.
Woher haben die eigentlich das ganze Geld? Na schauen wir mal auf 1990 zurück als die Sowjetunion stehend KO war - und wirtschaftlich ein Zombie - und China bestenfalls fürs Erschiessen von Jugendlichen bekannt war.
Und dann haben auf einmal alle das grosse Geschäft im Osten gewittert.
Und man hat investiert, man hat ausgelagert, und die Aussenhandelsdefizite sind gewachsen. Und jetzt 20 Jahre später schwimmen die da drüben so sehr im Geld das sich ein Hr. Abramovich so nebenbei einen Fussballverein aus der Londoner Vorstadt kaufen kann.
Warum das relevant ist? (Denn, so ehrlich müssen wir schon sein, dem europäischen Fussball eine Relevanz zu geben die über Abendunterhaltung hinausgeht spielts nur in einer Traumwelt.) Das ist deswegen relevant weil wir mit diesem Aussenhandelsdefizit nicht nur Zenit St. Petersburg, CSKA Moskau und Shaktar Donetsk finanzieren, sondern auch das russische und chinesische Militär...
Und genauso wie sich reiche Leute aus China und Russland mittlerweile überall im Westen einkaufen (bei Fussballvereinen z.B.) "kaufen" sich auch die Streitkräfte deren Länder schön langsam in unsere nationale Sicherheit ein. Nämlich weil wir die Staaten mit genügend Schotter versorgen um ihre Grossmachtsträume (und die dahinter stehenden Regimen) zu finanzieren und ihnen (da entbiete ich meine Grüsse den Franzmännern) die Technologie gleich zum Nulltarif hintnach liefern. Dafür sparen wir unsere eigenen Streitkräfte zusammen...
19.05.2009
The bricklayers view
Martin Blumenau, der selbsternannte Fussball-Revoluzzer fm4-scher Provinienz, hat am Sonntag was ganz interessantes geschrieben.
Dabei hab ich eigentlich die Erfahrung gemacht dass man im Beisl einen Maurer rekrutieren kann und der nach ein paar Stunden Briefing ein besseres Audit durchführen kann als ein Experte der sich 25 Jahre lang beruflich mit der Materie auseinandersetzen kann.
Warum kann der Maurer das? Weil er als Aussenstehender zum einen nicht betriebsblind ist und zum anderen (weil ihm das Fachwissen gänzlich fehlt) sich auf seinen Verstand verlässt (sofern der, was ja aktuell immer öfter vorkommt, nicht bei der Billa ist). Und auch weil er ausserhalb der institutionsspezifischen Eigenheiten denkt - viel mehr denken kann - und deshalb nicht schwachsinnigen Leitlinien oder noch schwachsinnigeren Traditionalismus ("Des haumma scho imma so gmocht!") verhaftet ist.
Darum bin ich ganz froh dass ich beruflich mit dem Militär und der Wehrtechnik nix am Hut habe, darum kann ich mir auch weiterhin diesen Maurer-Blick bewahren.
(P.S.: Um irgendwelchen Meldungen zuvorzukommen: Den Maurern (wie jedem anderen Handwerk) gilt meine Wertschätzung - dass ich ausgerechnet diese Berufsgruppe gewählt habe hat nichts zu bedeuten. Genauso gut hät ich auch Anwälte oder Ärzte nehmen können, aber bei nicht-Akademikern ists einfach plakativer.)
"Denn dieser alte Musiker-Trick, dass nur derjenige was über Musik sagen darf, der ein Instrument spielt, der alte Schmäh der Relativierung durch Involvierung, der gilt eben nur höchst bedingt."Ja, das kenn ich auch. Darum darf ich auch nichts über Kampfflugzeuge sagen, weil ich bin ja weder Pilot noch Mechaniker. Darum darf ich auch nichts über Verteidigungspolitik sagen, weil ich bin ja weder General noch Politiker.
Dabei hab ich eigentlich die Erfahrung gemacht dass man im Beisl einen Maurer rekrutieren kann und der nach ein paar Stunden Briefing ein besseres Audit durchführen kann als ein Experte der sich 25 Jahre lang beruflich mit der Materie auseinandersetzen kann.
Warum kann der Maurer das? Weil er als Aussenstehender zum einen nicht betriebsblind ist und zum anderen (weil ihm das Fachwissen gänzlich fehlt) sich auf seinen Verstand verlässt (sofern der, was ja aktuell immer öfter vorkommt, nicht bei der Billa ist). Und auch weil er ausserhalb der institutionsspezifischen Eigenheiten denkt - viel mehr denken kann - und deshalb nicht schwachsinnigen Leitlinien oder noch schwachsinnigeren Traditionalismus ("Des haumma scho imma so gmocht!") verhaftet ist.
Darum bin ich ganz froh dass ich beruflich mit dem Militär und der Wehrtechnik nix am Hut habe, darum kann ich mir auch weiterhin diesen Maurer-Blick bewahren.
(P.S.: Um irgendwelchen Meldungen zuvorzukommen: Den Maurern (wie jedem anderen Handwerk) gilt meine Wertschätzung - dass ich ausgerechnet diese Berufsgruppe gewählt habe hat nichts zu bedeuten. Genauso gut hät ich auch Anwälte oder Ärzte nehmen können, aber bei nicht-Akademikern ists einfach plakativer.)
18.05.2009
Our house...
Ich grüble grad über Stationierungsorten für meine Landstreitkräfte und muss dabei (wie schon zweimal zuvor, beim Katalogisieren unserer Kasernen lt. Urrisk und beim Katalogisieren der kompletten Liegenschaften nach Pitsch) feststellen wie schwachsinnig jegliche Dislozierungsplanung beim ÖBH schon immer war.
Das Heer sollte prinzipiell nur in Einrichtungen untergebracht werden die nicht durch den Beschuss durch konventionelle Waffensysteme gefährdet sind. Das bedeutet (wenn man 152/155 mm-Haubitzen als Gradmesser annimmt) eine Mindestentfernung von der Landesgrenze von etwa 17 Kilometern, vorzugweise über 20). Bei uns hat mans nicht so ernst genommen und ist in Hainburg, Bad Radkersburg, Strass oder Wals eingezogen, teilweise keine 10 Kilometer von der Grenze weg. Dass solche Stationierungsorte, vor allem später mit der unsäglichen "Raumverteidigung", keine Berechtigung hatten braucht eigentlich nicht extra erwähnt werden.
Aber wir haben sogar da noch ein Schäuferl nachgelegt und Ende der 50er Kasernen gebaut die ähnlich weit weg von der Grenze waren, Weitra oder Bleiburg etwa. Wer so was verbrochen hat sollte eigentlich am nächsten Laternenpfahl aufgehängt werden.
Die Umkehrung ins komplette Gegenteil (dadurch nicht weniger schwachsinnig) hat man 25 Jahre später geschafft, als man in St. Michael, Kirchdorf oder Tamsweg neue Kasernen hingestellt hat welche soweit weg wie möglich von irgendeinem FEBA gewesen wären wie nur was - gut, da ergeben die unsäglichen Marschübungen beim Bundesheer auf einmal Sinn.
Legendär natürlich auch die Nichtverfügbarkeit von GÜPln bei vielen der Kasernen. Klar, wenn viele unserer Kasernen im Stadtgebiet sitzen und die nächste freie Wiese oft mehr als 10 Kilometer weit weg ist. Und wenn man dann GÜPl hat sind die entweder zu klein (das ist ein "Garnisonsübungsplatz", sollt auf dem nicht die Garnison - ein Baon - üben können?) oder in so schwachsinnigen Lagen (siehe hier) dass man sie gleich mit Erdäpfeln bepflanzen könnte anstatt darauf zu üben.
Bizarr auch die nicht vorhandenen Munitionslager unserer Kasernen (da ist das Stadtgebiet wieder ein Problem). Alles was über die Munition von den üsMG hinausgeht wird nicht in den Kasernen gelagert sondern irgendwo in Gois oder Edelbach, Hauptsache weit genug weg um nicht zu Verfügung zu stehen. Nicht umsonst sind noch bei jedem Grenzeinsatz (68, 91) die Konvois durch Österreich gefahren und haben selbst die Ammo für die 20er auf den Saurer durch die Pampa gefahren. Über das Risiko von schlecht gewarteten 680er die von Wehrpflichtigen mit 4 Tonnen HE-Ammo unter der Plane über unsere Strassen kurven möchte ich nicht näher eingehen.
Sollt ich vielleicht noch näher darauf eingehen dass wir Kasernen haben die nur durch Verwaltungseinheiten belegt sind (diese "AGs", dafür hat man das Arsenal ja eiligst der PTA verklopft) oder in denen Einheiten von Subbataillonsstärke rumgurken (herrlich: Neulengbach)?
Das Heer sollte prinzipiell nur in Einrichtungen untergebracht werden die nicht durch den Beschuss durch konventionelle Waffensysteme gefährdet sind. Das bedeutet (wenn man 152/155 mm-Haubitzen als Gradmesser annimmt) eine Mindestentfernung von der Landesgrenze von etwa 17 Kilometern, vorzugweise über 20). Bei uns hat mans nicht so ernst genommen und ist in Hainburg, Bad Radkersburg, Strass oder Wals eingezogen, teilweise keine 10 Kilometer von der Grenze weg. Dass solche Stationierungsorte, vor allem später mit der unsäglichen "Raumverteidigung", keine Berechtigung hatten braucht eigentlich nicht extra erwähnt werden.
Aber wir haben sogar da noch ein Schäuferl nachgelegt und Ende der 50er Kasernen gebaut die ähnlich weit weg von der Grenze waren, Weitra oder Bleiburg etwa. Wer so was verbrochen hat sollte eigentlich am nächsten Laternenpfahl aufgehängt werden.
Die Umkehrung ins komplette Gegenteil (dadurch nicht weniger schwachsinnig) hat man 25 Jahre später geschafft, als man in St. Michael, Kirchdorf oder Tamsweg neue Kasernen hingestellt hat welche soweit weg wie möglich von irgendeinem FEBA gewesen wären wie nur was - gut, da ergeben die unsäglichen Marschübungen beim Bundesheer auf einmal Sinn.
Legendär natürlich auch die Nichtverfügbarkeit von GÜPln bei vielen der Kasernen. Klar, wenn viele unserer Kasernen im Stadtgebiet sitzen und die nächste freie Wiese oft mehr als 10 Kilometer weit weg ist. Und wenn man dann GÜPl hat sind die entweder zu klein (das ist ein "Garnisonsübungsplatz", sollt auf dem nicht die Garnison - ein Baon - üben können?) oder in so schwachsinnigen Lagen (siehe hier) dass man sie gleich mit Erdäpfeln bepflanzen könnte anstatt darauf zu üben.
Bizarr auch die nicht vorhandenen Munitionslager unserer Kasernen (da ist das Stadtgebiet wieder ein Problem). Alles was über die Munition von den üsMG hinausgeht wird nicht in den Kasernen gelagert sondern irgendwo in Gois oder Edelbach, Hauptsache weit genug weg um nicht zu Verfügung zu stehen. Nicht umsonst sind noch bei jedem Grenzeinsatz (68, 91) die Konvois durch Österreich gefahren und haben selbst die Ammo für die 20er auf den Saurer durch die Pampa gefahren. Über das Risiko von schlecht gewarteten 680er die von Wehrpflichtigen mit 4 Tonnen HE-Ammo unter der Plane über unsere Strassen kurven möchte ich nicht näher eingehen.
Sollt ich vielleicht noch näher darauf eingehen dass wir Kasernen haben die nur durch Verwaltungseinheiten belegt sind (diese "AGs", dafür hat man das Arsenal ja eiligst der PTA verklopft) oder in denen Einheiten von Subbataillonsstärke rumgurken (herrlich: Neulengbach)?
17.05.2009
A maze of pipes
David Hambling meint für Wired dass nach dem Konsum von Dan Browns neuem Film im Pentagon wieder Einige fragen werden, "This antimatter bomb looks great, where do we get one?"
Und mich schüttelts bei dem Gedanken, weil das die Welt in der im Pentagon (oder um genauer zu sein, der DARPA) Forschung betrieben wird recht gut beschreibt. Ich erinnere da an das DoD/CIA Programm aus den 70ern in dem der ganze Psycho-Hokus-Pokus (Telekinese, Telepathie, direkte Wahrnehmung, der ganze Zunder) erforscht wurde. Oder an so manche in der jüngeren Vergangenheit vergebene Forschungskontrakte für bestenfalls dubiose Ideen die zuweilen auch an non-existente Briefkastenfirmen gingen die sich dann mit dem Geld ausser Staub gemacht haben.
Aber in Arlington funktioniert sowas. Dort kannst du den Leutln irgendwelche pipe dreams einimpfen die mit viel Glück am Papier funktionieren, in der Praxis aber nie, und die DARPA zückt gleich den Blankoscheck. Legendär in dieser Hinsicht sind natürlich so Gschichtln wie kalte Fusion oder die Isomerbombe.
Das ist wieder ein bissel das was ich am US-Beschaffungssystem so gerne bemängle: die Militärs suchen natürlich immer nach der ultimativen Waffe, und lassen dabei andere Aspekte (im Normalfall wirtschaftliche, in diesem Falle halt oft die dahinterliegende Physik) ausser Acht. So verzettelt man sich zuweilen in einem ganzen maze of pipe dreams. Ich glaub, die brauchen nen Klempner.
Und mich schüttelts bei dem Gedanken, weil das die Welt in der im Pentagon (oder um genauer zu sein, der DARPA) Forschung betrieben wird recht gut beschreibt. Ich erinnere da an das DoD/CIA Programm aus den 70ern in dem der ganze Psycho-Hokus-Pokus (Telekinese, Telepathie, direkte Wahrnehmung, der ganze Zunder) erforscht wurde. Oder an so manche in der jüngeren Vergangenheit vergebene Forschungskontrakte für bestenfalls dubiose Ideen die zuweilen auch an non-existente Briefkastenfirmen gingen die sich dann mit dem Geld ausser Staub gemacht haben.
Aber in Arlington funktioniert sowas. Dort kannst du den Leutln irgendwelche pipe dreams einimpfen die mit viel Glück am Papier funktionieren, in der Praxis aber nie, und die DARPA zückt gleich den Blankoscheck. Legendär in dieser Hinsicht sind natürlich so Gschichtln wie kalte Fusion oder die Isomerbombe.
Das ist wieder ein bissel das was ich am US-Beschaffungssystem so gerne bemängle: die Militärs suchen natürlich immer nach der ultimativen Waffe, und lassen dabei andere Aspekte (im Normalfall wirtschaftliche, in diesem Falle halt oft die dahinterliegende Physik) ausser Acht. So verzettelt man sich zuweilen in einem ganzen maze of pipe dreams. Ich glaub, die brauchen nen Klempner.
16.05.2009
Die Top 11...
Flugkörperprogramme der US Streitkräfte die es nie bis in den Einsatz geschafft haben
Warum Top 11? Because I like to go one step beyond. (Copyright by Douglas Walker)
(Wie ich bei der HEDI eh anmerke: nicht dass die Forderung nach den Systemen auch mit verschwinden. Und billiger wirds selten nur weil man streicht und 15 Jahre später nochmal beginnt.)
11. Northrop SM-62 Snark
Ja, ich weiss. Die Snark war im Dienst. Für etwa ein halbes Jahr. Man kann sie aber im wesentlichen stellvertretend für sämtliche ICM-Projekte (Navajo, z.B.) jener Zeit sehen. Die Snark hat aber den Bonus dass sie in der Missile Community der Air Force noch heute bekannt ist - heck, auch in Brasilien kennt man sie.
10. McDonnell Douglas HEDI
Das aus SDI entstandene HEDI/KITE Programm hätte einen endoatmosphärischen HTK-Interceptor bauen sollen - also etwa das was die Army jetzt in Form von THAAD in den Dienst pressen will. Eines der besten Beispiele für "You think canceling the program is smart? Now guess what, the request for such a weapon won't disappear. We have to start from scratch then and pour half a billion dollars into it just to regain the knowledge we're now giving away."
9. Loral Have Dash II
8. Vought AIM-135 ASAT
Eine vergleichsweise kostengünstige, hochmobile und zuverlässige Anti-Satellitenwaffe? Nur her damit! Letztlich haben aber politische Gründe dazu geführt dass die Air Force die ASAT nie bekommen hat und die Navy 20 Jahre später einen Satellitenabschuss feiern konnte als wäre es the first time ever.
7. Douglas AGM-48 Skybolt
Skybolt hätte quasi die ultimative luftgestützte Angriffswaffen werden sollen, sowohl für die USAF als auch für die RAF. Aber weil das Ding einem kleinen Flugzeug in nichts nachstand (auch im Preis) und bei dessen immenser Reichweite Technologie von 1960 die halbwegs genau Ankunft nicht garantieren konnte musste die USAF mit den Hound Dogs weiterwurschteln (und die RAF mit Freifallern).
6. Northrop BGM-136 Tacit Rainbow
Da man sich jahrelang mit unzureichenden Shrikes und Standards in der ARM-Rolle geplagt hatte wollte man endlich in die vollen gehen. Heraus kam eines der visionärsten ARM-Konzepte ever, nämlich von Stand-Off-SEAD. Als das Programm dann immer teurer wurde drehte man irgendwann den Hahn zu. Heute plagt man sich dafür mit HARM und HTS herum.
5. Bendix RIM-50/RIM-55 Typhon
Man kann darüber streiten ob das Typhon-Programm durch McNamara oder durch den Energiebedarf des Feuerleitsystemes gestoppt wurden - letztlich wars wohl ein Kombination. Das Aegis der 60er Jahre, musste man sehr schnell erkennen dass man technologisch davon noch Jahrzehnte entfernt war.
4. General Dynamics MIM-46 Mauler
Mauler war die traurige Bestätigung für den Zustand der Luftabwehr der Army in den 60ern und 70ern, besonders für die Gefechtsfeldluftabwehr. Vom Konzept her den SA-8 der Sowjets ähnlich, verzettelte man sich in einem schlecht geplanten und ausgeführten Programm und musste stattdessen als Notlösungen die Vulcan und die Chaparral einführen.
3. Hughes AIM-95 Agile
Ähnlich wie Have Dash II hat man auch hier versagt eine Fähigkeit in den Dienst zu bringen um sie dann Jahre später bei den anderen zu sehen. Für die F-15 vorgesehen, hätte die Agile off-boresight und TVC kombinieren sollen, also all das worauf die Air Force dann noch 25 Jahre warten musste, die Russen aber nur 10.
2. Vought RGM-15 Regulus II
Ein überschallschneller, nuklearbestückbarer Land-Attack-Marschflugkörper mit TERCOM, und das noch Jahrzehnte bevor eine Tomahawk überhaupt geplant wurde? Wäre wunderbar gewesen, hätte man in der Zeit damals nicht ballistische Raketen verehrt und alles andere verachtet. So wurde die Entwicklung halt eingestellt.
1. Martin MGM-134 Midgetman
Seit Mitte der 60er hat die Air Force an mobilen ICBMs gebastelt und dabei Milliarden von Dollar in den Lokus befördert. Und dann hatte man tatsächlich so ein Ding, und hats eingestampft ehe du noch "Small ICBM" sagen konntest. Stattdessen plagt man sich heute mit Minutemen aus 1972 rum und deren schön langsam zerbröselnden Silo-Infrastruktur.
Warum Top 11? Because I like to go one step beyond. (Copyright by Douglas Walker)
(Wie ich bei der HEDI eh anmerke: nicht dass die Forderung nach den Systemen auch mit verschwinden. Und billiger wirds selten nur weil man streicht und 15 Jahre später nochmal beginnt.)
11. Northrop SM-62 Snark
Ja, ich weiss. Die Snark war im Dienst. Für etwa ein halbes Jahr. Man kann sie aber im wesentlichen stellvertretend für sämtliche ICM-Projekte (Navajo, z.B.) jener Zeit sehen. Die Snark hat aber den Bonus dass sie in der Missile Community der Air Force noch heute bekannt ist - heck, auch in Brasilien kennt man sie.
10. McDonnell Douglas HEDI
Das aus SDI entstandene HEDI/KITE Programm hätte einen endoatmosphärischen HTK-Interceptor bauen sollen - also etwa das was die Army jetzt in Form von THAAD in den Dienst pressen will. Eines der besten Beispiele für "You think canceling the program is smart? Now guess what, the request for such a weapon won't disappear. We have to start from scratch then and pour half a billion dollars into it just to regain the knowledge we're now giving away."
9. Loral Have Dash II
Der AMRAAM-follow-on war bereits in dem Moment als er konzipiert wurde eine Totgeburt - wer bitteschön braucht denn eine Ramjet-getriebene MRAAM? (MBDA, anyone?) Nochdazu wo das Ding stealthy gewesen wäre und mit ähnlichen Kurvenradien wie eine IRIS-T geflogen wäre?
8. Vought AIM-135 ASAT
Eine vergleichsweise kostengünstige, hochmobile und zuverlässige Anti-Satellitenwaffe? Nur her damit! Letztlich haben aber politische Gründe dazu geführt dass die Air Force die ASAT nie bekommen hat und die Navy 20 Jahre später einen Satellitenabschuss feiern konnte als wäre es the first time ever.
7. Douglas AGM-48 Skybolt
Skybolt hätte quasi die ultimative luftgestützte Angriffswaffen werden sollen, sowohl für die USAF als auch für die RAF. Aber weil das Ding einem kleinen Flugzeug in nichts nachstand (auch im Preis) und bei dessen immenser Reichweite Technologie von 1960 die halbwegs genau Ankunft nicht garantieren konnte musste die USAF mit den Hound Dogs weiterwurschteln (und die RAF mit Freifallern).
6. Northrop BGM-136 Tacit Rainbow
Da man sich jahrelang mit unzureichenden Shrikes und Standards in der ARM-Rolle geplagt hatte wollte man endlich in die vollen gehen. Heraus kam eines der visionärsten ARM-Konzepte ever, nämlich von Stand-Off-SEAD. Als das Programm dann immer teurer wurde drehte man irgendwann den Hahn zu. Heute plagt man sich dafür mit HARM und HTS herum.
5. Bendix RIM-50/RIM-55 Typhon
Man kann darüber streiten ob das Typhon-Programm durch McNamara oder durch den Energiebedarf des Feuerleitsystemes gestoppt wurden - letztlich wars wohl ein Kombination. Das Aegis der 60er Jahre, musste man sehr schnell erkennen dass man technologisch davon noch Jahrzehnte entfernt war.
4. General Dynamics MIM-46 Mauler
Mauler war die traurige Bestätigung für den Zustand der Luftabwehr der Army in den 60ern und 70ern, besonders für die Gefechtsfeldluftabwehr. Vom Konzept her den SA-8 der Sowjets ähnlich, verzettelte man sich in einem schlecht geplanten und ausgeführten Programm und musste stattdessen als Notlösungen die Vulcan und die Chaparral einführen.
3. Hughes AIM-95 Agile
Ähnlich wie Have Dash II hat man auch hier versagt eine Fähigkeit in den Dienst zu bringen um sie dann Jahre später bei den anderen zu sehen. Für die F-15 vorgesehen, hätte die Agile off-boresight und TVC kombinieren sollen, also all das worauf die Air Force dann noch 25 Jahre warten musste, die Russen aber nur 10.
2. Vought RGM-15 Regulus II
Ein überschallschneller, nuklearbestückbarer Land-Attack-Marschflugkörper mit TERCOM, und das noch Jahrzehnte bevor eine Tomahawk überhaupt geplant wurde? Wäre wunderbar gewesen, hätte man in der Zeit damals nicht ballistische Raketen verehrt und alles andere verachtet. So wurde die Entwicklung halt eingestellt.
1. Martin MGM-134 Midgetman
Seit Mitte der 60er hat die Air Force an mobilen ICBMs gebastelt und dabei Milliarden von Dollar in den Lokus befördert. Und dann hatte man tatsächlich so ein Ding, und hats eingestampft ehe du noch "Small ICBM" sagen konntest. Stattdessen plagt man sich heute mit Minutemen aus 1972 rum und deren schön langsam zerbröselnden Silo-Infrastruktur.
15.05.2009
Maxwell im Wunderland
Man sollt sich ja nicht mehr wundern, nicht in diesem Land.
Gewundert hab ich mich trotzdem. Diese Woche hab ich diverse ÖBH-Hubschrauber (212er) gesehen - von meinem Fenster aus. Das ist insoferne bemerkenswert weil ich in einer Gegend wohne in der sowas nicht vorkommt, niemals. Seit Menschengedenken haben sich hier keine grün bemalten Huberer blicken lassen (in den 90ern zuweilen einige vom BMI, wegen der Grenznähe).
Diesmal warens sogar ganze 4er-Formationen, richtig niedrig. Und ich hab mich gewundert.
Jetzt wundere ich mich nicht mehr. Jetzt lache ich. Ich hab nämlich rausgefunden was die Huberer hier gemacht haben.
Die hätten nämlich am TÜPl Allentsteig (höchstwahrscheinlich mit den EFlern) Luftlandungen ("Air Assaults") durchführen sollen. Haben sie aber nicht können, darum mussten die das auf einem 35 Kilometer entfernten GÜPl (welcher in meiner unmittelbaren Umgebung liegt, daher die Flugbewegungen) machen. Warum die das nicht konnten? Na weil das dafür am TÜPl vorgesehene Areal bereits durch eine andere Einheit belegt war (scheinbar scharfschiessen). Man hat "vergessen" rechtzeitig anzumelden und ist scheinbar erst draufgekommen nachdem die Chopper auf dem Weg von Hörsching dorthin waren. Seitdem fliegt man also Tag für Tag (soweit das Wetter den Flug überhaupt zu liess) 70 Kilometer Umweg weil irgend ein Hansl "vergessen" hat.
Ehrlich, mittlerweile wundern mich so Aktionen wie 21 Millionen Kostenüberschreitung gar nicht mehr, wenn man scheinbar schon im Tagesgeschäft Probleme hat.
Gewundert hab ich mich trotzdem. Diese Woche hab ich diverse ÖBH-Hubschrauber (212er) gesehen - von meinem Fenster aus. Das ist insoferne bemerkenswert weil ich in einer Gegend wohne in der sowas nicht vorkommt, niemals. Seit Menschengedenken haben sich hier keine grün bemalten Huberer blicken lassen (in den 90ern zuweilen einige vom BMI, wegen der Grenznähe).
Diesmal warens sogar ganze 4er-Formationen, richtig niedrig. Und ich hab mich gewundert.
Jetzt wundere ich mich nicht mehr. Jetzt lache ich. Ich hab nämlich rausgefunden was die Huberer hier gemacht haben.
Die hätten nämlich am TÜPl Allentsteig (höchstwahrscheinlich mit den EFlern) Luftlandungen ("Air Assaults") durchführen sollen. Haben sie aber nicht können, darum mussten die das auf einem 35 Kilometer entfernten GÜPl (welcher in meiner unmittelbaren Umgebung liegt, daher die Flugbewegungen) machen. Warum die das nicht konnten? Na weil das dafür am TÜPl vorgesehene Areal bereits durch eine andere Einheit belegt war (scheinbar scharfschiessen). Man hat "vergessen" rechtzeitig anzumelden und ist scheinbar erst draufgekommen nachdem die Chopper auf dem Weg von Hörsching dorthin waren. Seitdem fliegt man also Tag für Tag (soweit das Wetter den Flug überhaupt zu liess) 70 Kilometer Umweg weil irgend ein Hansl "vergessen" hat.
Ehrlich, mittlerweile wundern mich so Aktionen wie 21 Millionen Kostenüberschreitung gar nicht mehr, wenn man scheinbar schon im Tagesgeschäft Probleme hat.
14.05.2009
We built this airbase...
Wie man nun also im Verwaltungstempel zur Rossau gemerkt hat, wurde das Budget beim Um-/Ausbau vom Fliegerhorst Hinterstoisser gewaltig überzogen.
Da stellt sich für mich (der ich aus der Industrie komme und etwa eine Ahnung habe wie Projekte abzuwickeln sind) folgende Frage:
Wie unfähig muss man eigentlich sein um im Mai draufzukommen dass man im Vorjahr um 21 (!, in Worten: einundzwanzig) Millionen Euro überzogen hat? Wenn eine solche Überschreitung erst Monate später durch die Revision, und nicht dann wenn sie passiert, durch den Typ der dem ausführenden Unternehmer auf ein Angebot welches um Ewigkeiten über seinem Budgetplan liegt das Okay gibt, aufgezeigt wird lässt das einige Rückschlüsse auf das Finanzmanagement bei den Streitkräften zu. (Wobei ich hier mit einem Schaudern an die Landesbefestigung in den 70er und 80er Jahren denke - dort wurde ungleich mehr Geld verbaut, und damit wohl auch ungleich mehr durch unfähiges Projektmanagement verschleudert.)
Oder aber, beim Bertl wär das nicht von der Hand zu weisen, man weiss ohnehin schon seit Monaten Bescheid hats aber aus taktischen (naja, man ist ja schliesslich bei den Streitkräften) Gründen erst zu einem genehmeren Zeitpunkt lanciert (merke: die Österreicher müssen einmal monatlich daran erinnert werden wie böse die Eurofighter sind).
Der Witz an der ganzen Sache ist ja eigentlich eher dass es hierzulande notwendig ist weit über 100 Millionen in den Umbau einer Airbase zu stecken bloss weil man eine hand voll (08/15-)Flugzeuge gekauft hat. Zeigt eigentlich recht deutlich wie weit wir von echten Streitkräften entfernt sind.
Da stellt sich für mich (der ich aus der Industrie komme und etwa eine Ahnung habe wie Projekte abzuwickeln sind) folgende Frage:
Wie unfähig muss man eigentlich sein um im Mai draufzukommen dass man im Vorjahr um 21 (!, in Worten: einundzwanzig) Millionen Euro überzogen hat? Wenn eine solche Überschreitung erst Monate später durch die Revision, und nicht dann wenn sie passiert, durch den Typ der dem ausführenden Unternehmer auf ein Angebot welches um Ewigkeiten über seinem Budgetplan liegt das Okay gibt, aufgezeigt wird lässt das einige Rückschlüsse auf das Finanzmanagement bei den Streitkräften zu. (Wobei ich hier mit einem Schaudern an die Landesbefestigung in den 70er und 80er Jahren denke - dort wurde ungleich mehr Geld verbaut, und damit wohl auch ungleich mehr durch unfähiges Projektmanagement verschleudert.)
Oder aber, beim Bertl wär das nicht von der Hand zu weisen, man weiss ohnehin schon seit Monaten Bescheid hats aber aus taktischen (naja, man ist ja schliesslich bei den Streitkräften) Gründen erst zu einem genehmeren Zeitpunkt lanciert (merke: die Österreicher müssen einmal monatlich daran erinnert werden wie böse die Eurofighter sind).
Der Witz an der ganzen Sache ist ja eigentlich eher dass es hierzulande notwendig ist weit über 100 Millionen in den Umbau einer Airbase zu stecken bloss weil man eine hand voll (08/15-)Flugzeuge gekauft hat. Zeigt eigentlich recht deutlich wie weit wir von echten Streitkräften entfernt sind.
12.05.2009
Duke it out
Letztens hat uns eine Schreckensnachricht ereilt die die Videospielewelt in ihren Grundfesten erschütterte: 3D Realms ist nicht mehr. Und eine der legendären Geschichten der Generation Internet damit um eine Episode reicher - vielleicht ihre letzte.
Nach etwas mehr als 12 Jahren ist damit die Entwicklung von Duke Nukem Forever (dessen Entwicklung ohnehin schon fast dem Titel entsprech) eingestellt. Duke, der Arschtreter ohne Kaugummi der gerne mal ein paar Dollar springen liess hat mit seinem unkorrekten Humor und seinem gigantischen Gore-Faktor (gemeinsam mit anderen legendären FPS aus dem Hause 3DR wie Blood oder Shadow Warrior) das Spielgeschehen in Mitte Ende der 90er bestimmt und die Lücke zwischen id's 1st Gen Spielen (Dumm und Löwenfels 3D, beide in Deutschland nach wie vor am Index) und id's/Epic's 3rd Gen Spielen (Quark, Quark II, Unreal) gefüllt.
Eine der legendärsten Seiten zu dem Thema war immer The Duke Nukem Forever List - selbst die Atombombe wurde in kürzerer Zeit entwickelt, gebaut und eingesetzt als DNF.
Und in feiner Tradition dieser Liste dazu hab ich quasi die Österreich-Variante davon zusammengestöpselt.
Skisport:
Nach etwas mehr als 12 Jahren ist damit die Entwicklung von Duke Nukem Forever (dessen Entwicklung ohnehin schon fast dem Titel entsprech) eingestellt. Duke, der Arschtreter ohne Kaugummi der gerne mal ein paar Dollar springen liess hat mit seinem unkorrekten Humor und seinem gigantischen Gore-Faktor (gemeinsam mit anderen legendären FPS aus dem Hause 3DR wie Blood oder Shadow Warrior) das Spielgeschehen in Mitte Ende der 90er bestimmt und die Lücke zwischen id's 1st Gen Spielen (Dumm und Löwenfels 3D, beide in Deutschland nach wie vor am Index) und id's/Epic's 3rd Gen Spielen (Quark, Quark II, Unreal) gefüllt.
Eine der legendärsten Seiten zu dem Thema war immer The Duke Nukem Forever List - selbst die Atombombe wurde in kürzerer Zeit entwickelt, gebaut und eingesetzt als DNF.
Und in feiner Tradition dieser Liste dazu hab ich quasi die Österreich-Variante davon zusammengestöpselt.
Skisport:
- Wenige Wochen vor dem Entwicklungsbeginn hat Hermann Maier sein erstes Rennen gewonnen, wenige Monate vor dem Aus für 3DR sein bis dato letztes. Dazwischen liegen 54 Weltcupsiege, 3 Weltmeistertitel, 2 Olympiatitel, 4 grosse Kristallkugeln, 10 kleine Kristallkugeln, der Abflug in Nagano, ein schwerer Unfall und ein lukrativer Kontrakt mit Raiffeisen.
- Wenige Wochen vor dem Entwicklungsbeginn hat Felix Gottwald seine erste Medaille gewonnen. Insgesamt sollten es 14 Stück werden, 20 Weltcupsiege und der Gesamtweltcup. Und wenige Wochen vor dem Aus für 3DR wurde über ein Comeback spekuliert... never say never.
- Wenige Wochen vor dem Entwicklungsbeginn holte Andi Goldberger seine letzte Medaille im Einzel. Eine Kokainaffäre (und serbische Staatsbürgerschaft) später endete seine Karriere de fakto.
- Während der Entwicklung von DNF ereichte Sturm Graz alle Platzierungen zwischen 1 und 9, wurde Meister, Cupsieger, Supercup-Sieger, Double-Gewinner, erreichte das UEFA-Cup-Viertelfinale, die zweite Gruppenphase der Champions League, übersiedelte aus der Gruabn, verschuldetet sich bis über beide Ohren, wechselte ein halbes Dutzend Mal den Trainer, meldete Konkurs an, der Präsident ging in den Bau und die Bundesliga packte massive Punkteabzüge darauf. Und am Ende von all dem könnten sie auf der selben Platzierung landen welche sie bereits vor dem Entwicklungsbeginn hatten, nämlich 3.
- Und neben Sturm sind während der Entwicklungszeit auch der GAK und der FC Tirol in Konkurs gegangen.
- 16 Mannschaften spielten während dieser Zeit in der Bundesliga.
- Das gesamte Engagement von Frank Stronach bei der Wiener Austria fand während dieser Zeit statt.
- Unter Herbert Prohaska fuhr das ÖFB-Team eine peinliche 0:9-Niederlage ein. Prohaska wurde abgelöst und seitdem bewegt sich das Team (unter wechselnden Teamchefs) am Rande der internationalen Viertklassigkeit.
- Zu Beginn des Entwicklungszeitraumes war Andreas Herzog aktiver Spieler bei Werder und hat uns zur WM 98 geschossen. Jetzt ist er U21-Trainer.
- Apropos Turniere: Zweimal konnte man sich in dieser Zeit für ein internationales Turnier qualifizieren; für die WM98 durch Leistung und für die EM08 weil man Veranstalter war.
- Als die Entwicklung von DNF begann wurde Vranitzky als Kanzler durch Strahlemann Klima abgelöst. Eine schwarz-blaue Regierung (eigentlich ja zwei), SPÖ-geforderte europäische Sanktionen und ein Kabinett Gusenbauer später haben wir einen ähnlichen Strahlemann als Kanzler.
- Jörg Haider hat die FPÖ in die Regierung geführt, sich zurückgezogen, die Partei sabotiert, das BZÖ gegründet und ist tödlich verunglückt.
- Die gesamte ÖBH 2010-Reform fand während dieser Zeit statt, von der Konzeption über Planung und Ausführung hin bis zum Scheitern.
- Die gesamte Abfangjäger-Nachbeschaffung fand während dieser Zeit statt, von den ersten Typen-Vorstellungen in Zeltweg bis zum Eintreffen der Flugzeuge. "Entwicklungskosten": etwa 2 Mrd. Euro.
- Der Assistenzeinsatz lief bei Entwicklungsbeginn und läuft auch heute noch.
11.05.2009
Absurdistan
Da war doch noch was... dieses Wochenende.
Ahja, VE-Day in Russland. Und weil die Russen wissen wie man richtig feiert haben sie den Gegenwert des ÖBHs über den Roten Platz marschieren lassen. Blöderweise hat man in den 90ern einige Gebäude wieder aufgebaut die Genosse Stalin in all seiner Weisheit hat abreissen lassen - sonst könnt man jetzt eine ganze Division marschieren lassen.
Ja, militärische Paraden haben was. Ich weiss nicht wozu sie mehr dienen: um nach innen oder nach aussen zu wirken. Bei Paraden wie jene der grande nation auf der Champs d'Elysee oder dem Theater welches hierzulande gelegentlich veranstaltet wird richtet sich das klarerweise nach innen. Schliesslich sind beides im wesentlichen Witzarmeen die sich nur durch solche militärischen Polonaisen gegenüber ihrem Volk beweisen können - in echten Einsätzen würden sie zergehen.
Bei den Russen trifft das natürlich auch zu - viel mehr noch eigentlich, weil die eine Nation sind die nicht mal zu den zehn grössten Wirtschaftsmächten gehört aber gerne mit den USA auf Augenhöhe reden würden.
Insoferne ist so eine Parade immer auch ein Signal nach aussen - das ist wieder die Sache mit der Augenhöhe. Dann ist so etwas nichts anderes als eine riesengrosse Leistungssschau, grad so wies früher zu Sowjetzeiten stattgefunden hat. Oder so wie mans auch auf russischen Rüstungsmessen (MAKS und Co.) dauernd sehen kann; gezeigt werden nicht die Unmengen an rostenden T-72 und MiG-29 die den Bulk der Streitkräfte ausmachen, nein sehen tut man immer nur T-90 und Su-34 (oh, und natürlich höchst fragwürdige Systeme wie S-400 oder Topols) um immer schön zu sagen: das sind wir, das können wir. Auch wenns garnicht der Wahrheit entspricht, oder bestenfalls 8% davon.
Paradoxerweise wissen aber die anderen von den 92% - was eigentlich die Aussenwirkung von solchen Paraden ad absurdum führt. Aber in absurden Dingen sind die Russen eh Weltmeister.
Ahja, VE-Day in Russland. Und weil die Russen wissen wie man richtig feiert haben sie den Gegenwert des ÖBHs über den Roten Platz marschieren lassen. Blöderweise hat man in den 90ern einige Gebäude wieder aufgebaut die Genosse Stalin in all seiner Weisheit hat abreissen lassen - sonst könnt man jetzt eine ganze Division marschieren lassen.
Ja, militärische Paraden haben was. Ich weiss nicht wozu sie mehr dienen: um nach innen oder nach aussen zu wirken. Bei Paraden wie jene der grande nation auf der Champs d'Elysee oder dem Theater welches hierzulande gelegentlich veranstaltet wird richtet sich das klarerweise nach innen. Schliesslich sind beides im wesentlichen Witzarmeen die sich nur durch solche militärischen Polonaisen gegenüber ihrem Volk beweisen können - in echten Einsätzen würden sie zergehen.
Bei den Russen trifft das natürlich auch zu - viel mehr noch eigentlich, weil die eine Nation sind die nicht mal zu den zehn grössten Wirtschaftsmächten gehört aber gerne mit den USA auf Augenhöhe reden würden.
Insoferne ist so eine Parade immer auch ein Signal nach aussen - das ist wieder die Sache mit der Augenhöhe. Dann ist so etwas nichts anderes als eine riesengrosse Leistungssschau, grad so wies früher zu Sowjetzeiten stattgefunden hat. Oder so wie mans auch auf russischen Rüstungsmessen (MAKS und Co.) dauernd sehen kann; gezeigt werden nicht die Unmengen an rostenden T-72 und MiG-29 die den Bulk der Streitkräfte ausmachen, nein sehen tut man immer nur T-90 und Su-34 (oh, und natürlich höchst fragwürdige Systeme wie S-400 oder Topols) um immer schön zu sagen: das sind wir, das können wir. Auch wenns garnicht der Wahrheit entspricht, oder bestenfalls 8% davon.
Paradoxerweise wissen aber die anderen von den 92% - was eigentlich die Aussenwirkung von solchen Paraden ad absurdum führt. Aber in absurden Dingen sind die Russen eh Weltmeister.
10.05.2009
Star Dreck (3)
Von Vulkan bis zur Erde:
Die Ankunft der Enterprise auf Vulkan hatte schon ein entscheidendes Problem: Kein Mensch warpt in einen Orbit hinein, vor allem nicht um einen Planeten um den Verkehr zu erwarten ist. Sonst fliegt man womöglich noch mitten in ein Schiff rein.
Eine Kommentierung des Unsinnes mit dem Riesenbohrer und dem HALO-Absprung lass ich mal; wer diesen Schwachsinn nicht erkennt dem ist ohnehin nicht zu helfen. Zumindest eine rudimentäre Erklärung dieser "Roten Materie" hätte auch nicht geschadet - noch besser wäre natürlich gewesen man hätte sich die den Romulanern ohnehin bekannte Technologie der Manipulation von Singularitäten zu nutze gemacht (die treiben damit schliesslich ihre Schiffe an).
(Interessant auch dass auf einigen der Viewscreens an Bord der Narada Symbolik aufgetaucht ist die wie frisierte klingonische Schriftzeichen ausgesehen haben. Noch besser natürlich dass sämtliche Formeln im vulkanischen "Lernzentrum" im lateinischen Alphabet geschrieben wurden und nicht etwa im vulkanischen.)
Der Zusammensturz vom Planeten selbst ist natürlich auch nicht physikalisch korrekt wiedergegeben.
Interessant auch Neros Methode um Captain Pike zum Reden zu bringen. Wieder zeigt sich dass Orci Star Trek kennt, hat er doch ganz ungeniert einfach Khan samt seinen Ceti-Aalen kopiert. Den selben Effekt hätte man natürlich auch einfach mit ein bissel Chemie erreichen können (Pentathol anyone?) aber das wirkt ja nicht so dramatisch.
Der Planet auf dem Kirk schliesslich landet wiederspricht auch jeglichem (gedrucktem) Material. Es gibt neben Vulkan nur zwei Planeten im (Trinär-)System (vgl. Johnson und Mandel), keine davon nur annähernd eishaltig. Ein Eisplanet (obwohl ich dachte den Computer von Klasse M sprechen zu hören) in Sichtweite von Vulkan existiert einfach nicht. Die Kreaturen auf jedem Planeten sind ganz in bester Alien-Tradition gehalten: biologisch nicht erklärbar, aber halt schrecklich schrecklich. Warum die Flotte auf diesem Felsen einen Aussenposten erhält ist auch nicht nachvollziehbar.
Bizarr wirds dann beim Auftritt von Mr. Scott... Selbst 100 Jahre später (TNG) war die Reichweite der Föderationstransporter auf 40.000 Kilometer beschränkt (TNGTM) - Langstreckentransporter (wie sie in einer VOY-Folge vorkamen) waren schlicht ausserhalb der verfügbaren Technologie. Aber für Mister Scott auf seinem Eiswürfelplanet alles kein Problem. (Ausserdem kann man in ein asymetrisches Gravitonfeld, wie es eben beim Warpantrieb verwendet wird, nicht hineinbeamen - zumindest nicht von einem stationären Objekt aus. Siehe dazu TNGTM.)
Und wenn wir von Transportern reden (und ganz technisch werden) könnte ich noch darauf hinweisen dass der "Aufprall" von Sulu und Kirk auf der Transporterplattform nachdem sie im freien Fall raufgebeamt wurden auch nicht realistisch ist (und technisch gesehen auch nicht die Schwierigkeiten sie zu erfassen). Alleine durch die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten in Differenz zur Orbitalgeschwindigkeit des Schiffes entsteht ein weit höherer Geschwindigkeitsunterschied (welchen die Zielerfassungsscanner aber erfolgreich kompensieren können) als beim freien Fall.
Das darauffolgende reinwarpen in die Atomsphäre des Titans kann (noch vor dem Riker-Manöver) als der grösste Schwachsinn der jemals im Franchise gezeigt wurde gelten. Bei einer Atmospärenausdehnung von etwa 70 Kilometer würde dies eine Antriebsreaktionszeit von unter 3 Mikrosekunden bedeuten oder sie stecken im Mond drin - angesichts der Tatsache dass der Warpantrieb nach Non-Newtonschen Prinzipien funktioniert und daher keine Bremse existiert könnte der Film da genausogut auch geendet haben.
Und einen hab ich noch: Chekov wäre zum Zeitpunkt des Filmes erst 13 gewesen... gut, 17 war soviel besser auch nicht, vor allem da ich noch nirgendwo einen 17-jährigen Offizier gesehen habe.
So, ich glaube dabei belasse ichs. Zwei Anmerkungen hab ich noch:
1) Ja, es ist unfair einen Film so zu zerpicken. Aber wenn ich mir einen Star Trek-Film ansehe (oder eine Folge aus einer Serie) dann erwart ich doch ein bisschen mehr Sorgfalt als in Lost oder Alias (hallo, Mister Abrams). Wenn ich Dinge sehen will die in die Luft fliegen dann schau ich mir Die Hard an.
2) Normalerweise würd ich bei solchen Spässen wie im Titel (Star Dreck) zum Berserker werden, aber ich kanns nicht ertragen was man aus dem Franchise gemacht hat. Seht es halt wie mit der Air Force: Ich bin ihr grösster Fan und gleichzeitig ihr grösster Kritiker.
Die Ankunft der Enterprise auf Vulkan hatte schon ein entscheidendes Problem: Kein Mensch warpt in einen Orbit hinein, vor allem nicht um einen Planeten um den Verkehr zu erwarten ist. Sonst fliegt man womöglich noch mitten in ein Schiff rein.
Eine Kommentierung des Unsinnes mit dem Riesenbohrer und dem HALO-Absprung lass ich mal; wer diesen Schwachsinn nicht erkennt dem ist ohnehin nicht zu helfen. Zumindest eine rudimentäre Erklärung dieser "Roten Materie" hätte auch nicht geschadet - noch besser wäre natürlich gewesen man hätte sich die den Romulanern ohnehin bekannte Technologie der Manipulation von Singularitäten zu nutze gemacht (die treiben damit schliesslich ihre Schiffe an).
(Interessant auch dass auf einigen der Viewscreens an Bord der Narada Symbolik aufgetaucht ist die wie frisierte klingonische Schriftzeichen ausgesehen haben. Noch besser natürlich dass sämtliche Formeln im vulkanischen "Lernzentrum" im lateinischen Alphabet geschrieben wurden und nicht etwa im vulkanischen.)
Der Zusammensturz vom Planeten selbst ist natürlich auch nicht physikalisch korrekt wiedergegeben.
Interessant auch Neros Methode um Captain Pike zum Reden zu bringen. Wieder zeigt sich dass Orci Star Trek kennt, hat er doch ganz ungeniert einfach Khan samt seinen Ceti-Aalen kopiert. Den selben Effekt hätte man natürlich auch einfach mit ein bissel Chemie erreichen können (Pentathol anyone?) aber das wirkt ja nicht so dramatisch.
Der Planet auf dem Kirk schliesslich landet wiederspricht auch jeglichem (gedrucktem) Material. Es gibt neben Vulkan nur zwei Planeten im (Trinär-)System (vgl. Johnson und Mandel), keine davon nur annähernd eishaltig. Ein Eisplanet (obwohl ich dachte den Computer von Klasse M sprechen zu hören) in Sichtweite von Vulkan existiert einfach nicht. Die Kreaturen auf jedem Planeten sind ganz in bester Alien-Tradition gehalten: biologisch nicht erklärbar, aber halt schrecklich schrecklich. Warum die Flotte auf diesem Felsen einen Aussenposten erhält ist auch nicht nachvollziehbar.
Bizarr wirds dann beim Auftritt von Mr. Scott... Selbst 100 Jahre später (TNG) war die Reichweite der Föderationstransporter auf 40.000 Kilometer beschränkt (TNGTM) - Langstreckentransporter (wie sie in einer VOY-Folge vorkamen) waren schlicht ausserhalb der verfügbaren Technologie. Aber für Mister Scott auf seinem Eiswürfelplanet alles kein Problem. (Ausserdem kann man in ein asymetrisches Gravitonfeld, wie es eben beim Warpantrieb verwendet wird, nicht hineinbeamen - zumindest nicht von einem stationären Objekt aus. Siehe dazu TNGTM.)
Und wenn wir von Transportern reden (und ganz technisch werden) könnte ich noch darauf hinweisen dass der "Aufprall" von Sulu und Kirk auf der Transporterplattform nachdem sie im freien Fall raufgebeamt wurden auch nicht realistisch ist (und technisch gesehen auch nicht die Schwierigkeiten sie zu erfassen). Alleine durch die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten in Differenz zur Orbitalgeschwindigkeit des Schiffes entsteht ein weit höherer Geschwindigkeitsunterschied (welchen die Zielerfassungsscanner aber erfolgreich kompensieren können) als beim freien Fall.
Das darauffolgende reinwarpen in die Atomsphäre des Titans kann (noch vor dem Riker-Manöver) als der grösste Schwachsinn der jemals im Franchise gezeigt wurde gelten. Bei einer Atmospärenausdehnung von etwa 70 Kilometer würde dies eine Antriebsreaktionszeit von unter 3 Mikrosekunden bedeuten oder sie stecken im Mond drin - angesichts der Tatsache dass der Warpantrieb nach Non-Newtonschen Prinzipien funktioniert und daher keine Bremse existiert könnte der Film da genausogut auch geendet haben.
Und einen hab ich noch: Chekov wäre zum Zeitpunkt des Filmes erst 13 gewesen... gut, 17 war soviel besser auch nicht, vor allem da ich noch nirgendwo einen 17-jährigen Offizier gesehen habe.
So, ich glaube dabei belasse ichs. Zwei Anmerkungen hab ich noch:
1) Ja, es ist unfair einen Film so zu zerpicken. Aber wenn ich mir einen Star Trek-Film ansehe (oder eine Folge aus einer Serie) dann erwart ich doch ein bisschen mehr Sorgfalt als in Lost oder Alias (hallo, Mister Abrams). Wenn ich Dinge sehen will die in die Luft fliegen dann schau ich mir Die Hard an.
2) Normalerweise würd ich bei solchen Spässen wie im Titel (Star Dreck) zum Berserker werden, aber ich kanns nicht ertragen was man aus dem Franchise gemacht hat. Seht es halt wie mit der Air Force: Ich bin ihr grösster Fan und gleichzeitig ihr grösster Kritiker.
09.05.2009
Star Dreck (2)
Nitpicking:
Ein paar Beobachtungen zur Kelvin und zur Narada:
Wenn wir davon ausgehen dass die Zeitlinie erst mit dem Eintreffen der Narada in der Vergangenheit verändert wurde muss die Kelvin also mit Haut und Haaren Canon sein.
Daraus ergeben sich folgende Probleme: Die Hull Markings an der Kelvin sind in falscher Schriftart ausgeführt. Im Film sind diese in "Starfleet Bold Extended" ausgeführt, welche aber erst in den Filmen verwendet wurde, also etwa ab 2270. Zuvor wurde "Amarillo" verwendet (die selbe Schriftart die die US Air Force auf ihren Flugzeugen verwendet).
Laut Pike hatte Kirk 800 Personen gerettet, was impliziert das die Kelvin eine Besatzung von 800 Mann hatte. Dies ist definitiv nicht Canon, weil selbst die Constitutions (die ersten echten Starships) nur 400 Mann Besatzung hatten. Auch glaube ich nicht dass das Schiff dafür überhaupt gross genug ist.
Warum Kirks Mutter an Bord des Schiffes ist ist nicht logisch zu begründen - die Sternenflotte war zu dieser Zeit noch eine sehr militärische Aktion, weit weg von dem was wir in TNG gesehen haben (wo ja wirklich Familien und Kinder an Bord waren). Auch deshalb weil in Jim Kirks Biographie bisher davon ausgegangen wurde dass dieser auf der Erde geboren wurde (wie in TOS auch ausgesprochen).
Interessant auch der "blaue Fleck" am Ende der Nacelle der Kelvin welcher scheinbar die Jetpipe des Impulsantriebs war - obwohl eine reguläre Ausstossöffnung für den Impuls am Ende der Untertassensektion existierte.
Interessant auch die Zahl an Shuttles die im Laufe der Evakuierung zu sehen war. Das alte Voyager-Dilemma wurde hierbei wieder aufgeworfen.
Auch die Registrierung der Kelvin - four digits with a leading zero - ist mehr als ungewöhnlich.
Die Narada ist ein typisches Ship of the Week. Wir müssen davon ausgehen dass sie in den 2380ern der "normalen" Zeitlinie gebaut wurde. Daher erscheint ihre Länge die schon in Borgsche Dimensionen eintaucht nicht realistisch. Auch das Ignorieren von nahezu jeder Schiffsbaukonvention - selbst romulanische - zeigt auf dass das Schiff von einem optischen Standpunkt aus kreiert wurde, und nicht von einem halbwegs realistischen. Dabei hat man mit der Scimitar in Nemesis ohnehin schon genügeng "bad design" bewiesen. Auch die später zu sehenden Innenaufnahmen waren "für die Würscht" warum ein Schiff einen Bereich braucht wo man weit runterfallen kann mag sich mir nicht erschliessen - ne, klar, der Kampfszene wegen. Bespin, anyone?
Various Nitpicks, bis zur Enterprise:
Die schlichte Tatsache das Nokia, eine Firma die japanische und koreanische Elektronik in Plastikgehäuse verpackt, auch in über 200 Jahren noch existieren soll kann ich nicht glauben. Nicht zu vergessen, da war ein Atomkrieg dazwischen. Die Stingray habe ich bereits ohnehin kommentiert.
Nero und die Narada scheint in gewisser Weise eine Kopie von Shinzon und der Scimitar zu sein: beide Renegaden, beide Romulaner, beide mit einem dubiosen Schiff, und beide wollen mit schlechtem Technobabble die Erde vernichten.
Kirks Kneipenschlägerei scheint übrigens eine Variante von Picards Kneipenschlägerei mit den Nausicaanern zu sein - Orci scheint sich also tatsächlich für das Franchise zu interessieren wenn er sein Drehbuch Frankenstein-like aus alten Filmen und Folgen zusammensetzt.
Interessant auch dass schon damals in den 2230ern der Arrowhead als Logo der Sternenflotte verwendet wurde - obwohl dieser erst ab 2270 verwendet wurde. Vorher hatte nur die Enterprise den Arrowhead.
Die Schiffswerft mitten in Iowa kann wohl getrost in das Reich des Schwachsinns verschoben werden. Ohne aktiviertes SIF (=Structural Integrity Field) - und das ist beim Bau eben nicht aktiv - würde die Struktur eines Schiffes (vor allem Fin/Neck und die Pylonen) bereits bei wenigen Zehntel g kollabieren (siehe dazu TNGTM). Auch bizarr dass die Werft wohl ein Betrieb der petrochemischen Industrie war (dazu an anderer Stelle mehr). Wozu man soviele Tanks, Leitungen, Luftansaugschächte und Kühltürme beim Bau eines Schiffes braucht?
Der Kobayashi Maru-Test war auch weit von der Realität entfernt. Mal davon abgesehen dass die Kobayashi Maru definitiv kein U.S.S. war sondern ein ziviles Schiff (der Maru-Name wird von vielen Reedereien verwendet) (in TWOK wird dies auch richtig dargestellt - ziviler Tanker) haben die "klingonischen Warbirds" in meinen Ohren richtige Schmerzen verursacht (waren wohl D7-Schlachtkreuzer). Warum ausserdem Spock als Wissenschaftsmensch... err, Vulkanier einen taktische Simulation für die Sternenflotte zusammenstellt (obwohl er zu dem Zeitpunkt 26 Jahre alt war und kaum brauchbare Erfahrung gesammelt haben kann) entbehrt auch jeder Grundlage.
Darüber dass (schon wie in TMP, TVH oder Generations) die Flotte irgendwo ist und die Enterprise das einzige Schiff in Reichweite der Kernwelten sein soll möchte ich nicht weiter ausführen.
Die Enterprise:
Darüber dass die Enterprise verändert wurde wurde eh schon viel gesagt, daher lass ichs. Einige Dinge sind aber trotzdem bemerkenswert. Der zuvor erwähnte petrochemische Betrieb dürfte auch für viele der Innenaufnahmen verwendet worden sein. Die Antriebssektion der Enterprise dürfte wohl ausschliesslich aus Edelstahltanks bestehen über deren Zweck wir nur mutmassen können. Möglicherweise sind das die Waltanks. Oder vielleicht kann man ja Antimaterie in 1.4301 lagern?
Auch die Ladevorrichtung (für Torpedos?) die einmal kurz zu sehen war hat mich ein bisschen irritiert - ich dachte immer Topedos sind drei Meter lang?
Bizarr auch der Viewscreen auf der Brücke der tatsächlich ein Fenster war - auch das entbehrt jeder Grundlage. (Zugegeben, das platzieren der Kommandozentrale des Schiffes am empfindlichsten Punkt tut das auch schon...)
Interessanterweise sind während der finalen Schlacht auch Pulsphaser zu sehen. Wär mir neu dass die Ball Turrets zu so etwas fähig sind.
Und das wars für heute - ihr seht, wenn man einen Film kritisch zerpflückt wirds umfangreich. Teil 3 gibts dann morgen.
Ein paar Beobachtungen zur Kelvin und zur Narada:
Wenn wir davon ausgehen dass die Zeitlinie erst mit dem Eintreffen der Narada in der Vergangenheit verändert wurde muss die Kelvin also mit Haut und Haaren Canon sein.
Daraus ergeben sich folgende Probleme: Die Hull Markings an der Kelvin sind in falscher Schriftart ausgeführt. Im Film sind diese in "Starfleet Bold Extended" ausgeführt, welche aber erst in den Filmen verwendet wurde, also etwa ab 2270. Zuvor wurde "Amarillo" verwendet (die selbe Schriftart die die US Air Force auf ihren Flugzeugen verwendet).
Laut Pike hatte Kirk 800 Personen gerettet, was impliziert das die Kelvin eine Besatzung von 800 Mann hatte. Dies ist definitiv nicht Canon, weil selbst die Constitutions (die ersten echten Starships) nur 400 Mann Besatzung hatten. Auch glaube ich nicht dass das Schiff dafür überhaupt gross genug ist.
Warum Kirks Mutter an Bord des Schiffes ist ist nicht logisch zu begründen - die Sternenflotte war zu dieser Zeit noch eine sehr militärische Aktion, weit weg von dem was wir in TNG gesehen haben (wo ja wirklich Familien und Kinder an Bord waren). Auch deshalb weil in Jim Kirks Biographie bisher davon ausgegangen wurde dass dieser auf der Erde geboren wurde (wie in TOS auch ausgesprochen).
Interessant auch der "blaue Fleck" am Ende der Nacelle der Kelvin welcher scheinbar die Jetpipe des Impulsantriebs war - obwohl eine reguläre Ausstossöffnung für den Impuls am Ende der Untertassensektion existierte.
Interessant auch die Zahl an Shuttles die im Laufe der Evakuierung zu sehen war. Das alte Voyager-Dilemma wurde hierbei wieder aufgeworfen.
Auch die Registrierung der Kelvin - four digits with a leading zero - ist mehr als ungewöhnlich.
Die Narada ist ein typisches Ship of the Week. Wir müssen davon ausgehen dass sie in den 2380ern der "normalen" Zeitlinie gebaut wurde. Daher erscheint ihre Länge die schon in Borgsche Dimensionen eintaucht nicht realistisch. Auch das Ignorieren von nahezu jeder Schiffsbaukonvention - selbst romulanische - zeigt auf dass das Schiff von einem optischen Standpunkt aus kreiert wurde, und nicht von einem halbwegs realistischen. Dabei hat man mit der Scimitar in Nemesis ohnehin schon genügeng "bad design" bewiesen. Auch die später zu sehenden Innenaufnahmen waren "für die Würscht" warum ein Schiff einen Bereich braucht wo man weit runterfallen kann mag sich mir nicht erschliessen - ne, klar, der Kampfszene wegen. Bespin, anyone?
Various Nitpicks, bis zur Enterprise:
Die schlichte Tatsache das Nokia, eine Firma die japanische und koreanische Elektronik in Plastikgehäuse verpackt, auch in über 200 Jahren noch existieren soll kann ich nicht glauben. Nicht zu vergessen, da war ein Atomkrieg dazwischen. Die Stingray habe ich bereits ohnehin kommentiert.
Nero und die Narada scheint in gewisser Weise eine Kopie von Shinzon und der Scimitar zu sein: beide Renegaden, beide Romulaner, beide mit einem dubiosen Schiff, und beide wollen mit schlechtem Technobabble die Erde vernichten.
Kirks Kneipenschlägerei scheint übrigens eine Variante von Picards Kneipenschlägerei mit den Nausicaanern zu sein - Orci scheint sich also tatsächlich für das Franchise zu interessieren wenn er sein Drehbuch Frankenstein-like aus alten Filmen und Folgen zusammensetzt.
Interessant auch dass schon damals in den 2230ern der Arrowhead als Logo der Sternenflotte verwendet wurde - obwohl dieser erst ab 2270 verwendet wurde. Vorher hatte nur die Enterprise den Arrowhead.
Die Schiffswerft mitten in Iowa kann wohl getrost in das Reich des Schwachsinns verschoben werden. Ohne aktiviertes SIF (=Structural Integrity Field) - und das ist beim Bau eben nicht aktiv - würde die Struktur eines Schiffes (vor allem Fin/Neck und die Pylonen) bereits bei wenigen Zehntel g kollabieren (siehe dazu TNGTM). Auch bizarr dass die Werft wohl ein Betrieb der petrochemischen Industrie war (dazu an anderer Stelle mehr). Wozu man soviele Tanks, Leitungen, Luftansaugschächte und Kühltürme beim Bau eines Schiffes braucht?
Der Kobayashi Maru-Test war auch weit von der Realität entfernt. Mal davon abgesehen dass die Kobayashi Maru definitiv kein U.S.S. war sondern ein ziviles Schiff (der Maru-Name wird von vielen Reedereien verwendet) (in TWOK wird dies auch richtig dargestellt - ziviler Tanker) haben die "klingonischen Warbirds" in meinen Ohren richtige Schmerzen verursacht (waren wohl D7-Schlachtkreuzer). Warum ausserdem Spock als Wissenschaftsmensch... err, Vulkanier einen taktische Simulation für die Sternenflotte zusammenstellt (obwohl er zu dem Zeitpunkt 26 Jahre alt war und kaum brauchbare Erfahrung gesammelt haben kann) entbehrt auch jeder Grundlage.
Darüber dass (schon wie in TMP, TVH oder Generations) die Flotte irgendwo ist und die Enterprise das einzige Schiff in Reichweite der Kernwelten sein soll möchte ich nicht weiter ausführen.
Die Enterprise:
Darüber dass die Enterprise verändert wurde wurde eh schon viel gesagt, daher lass ichs. Einige Dinge sind aber trotzdem bemerkenswert. Der zuvor erwähnte petrochemische Betrieb dürfte auch für viele der Innenaufnahmen verwendet worden sein. Die Antriebssektion der Enterprise dürfte wohl ausschliesslich aus Edelstahltanks bestehen über deren Zweck wir nur mutmassen können. Möglicherweise sind das die Waltanks. Oder vielleicht kann man ja Antimaterie in 1.4301 lagern?
Auch die Ladevorrichtung (für Torpedos?) die einmal kurz zu sehen war hat mich ein bisschen irritiert - ich dachte immer Topedos sind drei Meter lang?
Bizarr auch der Viewscreen auf der Brücke der tatsächlich ein Fenster war - auch das entbehrt jeder Grundlage. (Zugegeben, das platzieren der Kommandozentrale des Schiffes am empfindlichsten Punkt tut das auch schon...)
Interessanterweise sind während der finalen Schlacht auch Pulsphaser zu sehen. Wär mir neu dass die Ball Turrets zu so etwas fähig sind.
Und das wars für heute - ihr seht, wenn man einen Film kritisch zerpflückt wirds umfangreich. Teil 3 gibts dann morgen.
08.05.2009
Star Dreck (1)
Ich war also gestern im Kino. Und ich hab mir Abrams' Star Trek-Film angesehen.
Im folgenden mein Kommentar dazu: (Dazu sollte ich vielleicht anmerken dass ich einer jener Harcore-Trekkies bin - short of the vulcan rubber ears - und schon eine Menge Zeit mit der Materie verbracht habe und im wesentlichen alles dazu gesehen habe).
Die Schauspieler:
Chris Pine war zumindest das bemühen anzuerkennen und in manchen Situationen kam er dem William Shatner aus 1968 recht nahe. Die meiste Zeit des Filmes fühlte ich mich jedoch ein bisschen an Paul Walker erinnert, nur ohne Autos halt (na Moment, sogar das Auto war dabei).
Zach Quinto hätte in "Enterprise" einen halbwegs brauchbaren Vulkanier abgegeben, als Spock wurde er jedoch sogar vom fast 50 Jahre älteren Leonard Nimoy an die Wand gespielt. Ausserdem war er glaub ich der erste schlecht rasierte Vulkanier den ich in über 40 Jahren Star Trek gesehen habe.
Karl Urban war McCoy. Auch wenn ichs ihm fast am wenigsten zugetraut hätte (sieht man von Simon Pegg mal ab) hat er McCoy so verkörpert als ob die Kelley wieder ausgegraben hätten. Er hat mein Herz schon im Shuttle als er noch keine Minute zu sehen war erobert.
Eric Bana... hat mitgespielt. Auch deswegen weil Nero bestenfalls als Villain-of-the-Week tauglich war, war seine Leistung recht enttäuschend. Und das trotz dem er vor allem in "Munich" brilliert hat und meines erachtens durchaus das Zeugs zu einem guten Schauspieler hätte.
Simon Pegg war Simon Pegg. Nein, ehrlich. Ich hab schon darauf gewartet dass Nick Frost hinter irgendeiner Ecke hervorspringt. Von einem Montgomery Scott, komplett mit dem bizarrem Akzent, dem Kilt, den Bagpipes und dem "Ich machs in zwei Stunden!" ähnlich weit entfernt wie Nordkorea von der Demokratie.
Zoe Saldana war Jeri Ryan war Jolene Blalock. Es war natürlich auch ein bissel viel verlangt die wahrscheinlich beste Frauen-Rolle im ganzen Trekdom spielen zu müssen (und Uhura, vor allem in den Filmen, war definitiv die beste Frau im Franchise, und da schliesse ich auch den alten Mann und Katie-the-Bun mit ein) und als einzige Qualifikation dafür einen Modelkörper mitbringen zu können.
John Cho hat einen brauchbaren Aushilfs-Jet-Li gespielt, komplett mit Falt-Katana, konnte aber Sulu (der für mich immer so etwas wie der Louis de Funes des Franchises war) nicht verkörpern.
Tony Yelchin litt natürlich immens unter der schwachsinnigsten Rolle ever. Anstatt den "Das alte russische Märchen vom Aschenputtel"-Chekov spielen zu können, musste er den "Ich kann das, weg da"-Chekov spielen.
Der Plot (Spoiler):
Die U.S.S. Kelvin wird im Jahr 2233 durch ein romulanisches Schiff angegriffen welches aus so etwas wie aus einem Gewittersturm (sic!) auftaucht. Captain Robau wird daraufhin zu Verhandlungen aufs romulanische Schiff gebeten und übergibt derweil das Kommando an Lt. George Kirk. Nachdem Robau getötet wird lässt Kirk die zusammengeschossene Kelvin evakuieren (inklusive seiner hochschwangeren Frau - Jenny Morrison) bleibt jedoch selbst an Bord und rammt die Überreste ins romulanische Schiff hinein. Kirks Sohn, welcher während der Evakuierung geboren wird, soll nach dem Vater seiner Mutter James heissen (und nach dem Vater seines Vaters Tiberius).
Einige Jahre später (so etwa 2245) sehen wir den jungen James Kirk wie er eine Stingray irgendwo in der Pampa verheizt und Ärger mit den Cops bekommt.
Diese Szene wär normalerweise Schnittabfall geworden. Ich wett aber was dass sie nur deshalb im Film ist um Nokia Werbeminuten zu verschaffen. Ein voll funktionstüchtiges 250 Jahre altes Auto welches mit einem Treibstoff läuft der zu dieser Zeit höchstwahrscheinlich gar nicht mehr existiert... ja, bestimmt.
Wieder einige Jahre später (2255) erleben wir Zivilisten-Jim wie er die junge Uhura anbaggert und sich deswegen eine Kneipenschlägerei mit ein paar Akademie-Kadetten liefert (flotte Sprüche inklusive). Kurz bevor er zu Brei geschlagen wird tritt Captain Pike auf und lässt die Kneipe räumen - und versucht den jungen Kirk zu überreden zu inskribieren ("Wenn sie nur halb der Offizier werden der ihr Vater war" "In vier Jahren sind sie Offizier, in sechs Jahren haben sie ihr eigenes Kommando"). Dass es bis zum Kommando ungleich länger dauert (vergleiche dazu Beförderungszeiträume der US Navy) lassen wir mal ausser acht, und dass die Mindeststudienzeit vier Jahre beträgt ("Ich schaffs in drei") ebenfalls.
Kirk taucht tatsächlich am nächsten Tag in der nahen Flottenwerft (Zufälle gibts) auf ("Das gehört jetzt ihnen"), sehr zum Missfallen der Kadetten die ihn am Vortag vermöbelt haben und trifft dort im Shuttle zum ersten Mal auf McCoy ("eine bittere Pille").
Etwa drei Jahre später (2258) erleben wir Kirk während des Kobayashi-Maru-Tests (in Hinkunft wohl Kobayashi-Apple genannt; btw, warum war McCoy dabei eigentlich dabei?), welchen er natürlich besteht weil er ja den Rechner frisiert hat. Daraufhin gibts eine Anhörung samt erster Gegenüberstellung mit Spock. Just während dieser Anhörung trifft ein Hilferuf vom Vulkan ein ("Gewittersturm"). Und weil die Sternenflotte wie das halt immer so ist KEIN EINZIGES SCHIFF IN IHREM KERNSYSTEM HAT (weil die alle im laurentianischen System sind) bestückt man eine handvoll Schiffe mit den Kadetten. Darunter natürlich die Enterprise, ich hab aber mindestens auch die Farragut und die Hood gehört. Kirk, weil suspendiert, muss zurückbleiben, was aber unseren tapferen Doktor nicht davon abhält ihn trotzdem an Bord der Enterprise zu schleusen ("Hör auf das zu machen"). An Bord stellt Kirk fest dass sie auf Vulkan das selbe erwartet was damals die Kelvin zerstört hat und überzeugt Pike und Spock dass sie in eine Falle laufen. Nur die Tatsache dass sie eine halbe Minute später als der Rest der Flotte auf Vulkan eintreffen ("Ist etwa die Handbremse noch angezogen?") schützt das Schiff vor der Vernichtung (Zufälle gibts...).
Das romulanische Schiff befindet sich im Orbit um Vulkan und ist damit beschäftigt ein Loch in den Planeten zu bohren, und zwar mit einem riesigen Bohrer der bis in die Atmosphäre hängt (und dabei höchstwahrscheinlich jede materialtechnologische Theorie verletzt). Aus unerfindlichen Gründen stört dieser Bohrer auch Transporter und Kommunikation. Pike fliegt also rüber auf das romulanische Schiff (die "Narada"), hinterlässt aber ein Sabotageteam welches den Bohrer zerstören soll worauf die wieder funktionsfähigen Transporter ihn wieder heimholen sollen. Das Sabotageteam beginnt also in seinen Raumanzügen quasi die "Mother of all HALO-Insertions", einen orbitalen Absprung der jede Physik ad absurdum führt, um dann mit den Zewa-Moll-Fallschirmen auf der untersten Bohrplattform zu landen. Dabei geht natürlich ein Redshirt drauf. So prügeln/schneiden also Kirk und Sulu ein paar Romulaner zusammen und zerstören den Bohrer worauf sie wieder an Bord gebeamt werden. Aber der Bohrer war ohnehin schon am Kern also bestücken die Romulaner eine Rakete/Drohne mit "Roter Materie"(Red Mercury anyone? Oder gleich Trilithium?) und schiessen die ins Loch (welche wunderbare Physik...) worauf hin sich ein schwarzes Loch im Vulkan bildet. Spock beamt kurzerhand hinunter um den Rat zu evakuieren (including his parents) bevor der Planet in sich zusammenfällt. Ja, so stellt sich Herr Abrams einen Reboot vor: large scale genocide (6 Milliarden Tote) und das streichen von etwas was über vierzig Jahre ein Markenzeichen des Franchises war.
Die Narada nimmt Kurs auf die Erde um dort selbiges Spektakel abzuziehen. Spock möchte sich lieber mit der Flotte treffen das man alleine gegen die Narada nichts ausrichten kann, Kirk möchte aber lieber hinterher.
Diese Situation endet mit einem der grössten Plot Holes in der jüngeren Hollywood-Geschichte. Spock schiesst Kirk vom Schiff - ja, ganz so wie ich es geschrieben habe (1), dieser landet auf einem Eisplaneten in der Nähe (2)(Delta Vega, wobei der nicht mal annähernd in der Nähe von Vulkan ist). Kirk kriecht aus seiner Kapsel und versucht sich in Richtung eines Föderationsaussenposten durchzuschlagen. Dabei wird er von einem Bär/Wolf/wasauchimmer mit furchtbar viel Zähnen gejagt (3) welcher dann von einem roten Etwas welches gegen jede exobiologische Regel verstösst aber richtig gemein aussieht gefressen wird (4) worauf ihn das rote Etwas über eine Klippe hinunter jagt und dann in eine Höhle (5) wo ein fackelschwingender Spock (6) aus der Zukunft gerade noch verhindern kann dass Kirk gefressen wird (7).
Das heisst dass man hier läppische 7 (in Worten: Sieben) Zufälle gebraucht hat um den Plot voranzutreiben. Spock klärt Kirk (and the audience) also über dieses Theater auf: 129 Jahre in der Zukunft (also 2387, und zwar in der richtigen Star Trek-Welt, die die wir bisher kannten) wird Romulus durch eine Supernova vernichtet weil die Föderation/Vulkanier nichts dagegen unternehmen können (warum die Romulaner allerdings vom Feind Hilfe verlangen mag sich mir nicht ganz erschliessen). Die Vulkanier haben dazu ein abstruses Schiff konstruiert welches mit Hilfe von "Roter Materie" (also jenem bereits zuvor erwähnten, pipettierbaren Erdbeersaft) eine künstliche Singularität erzeugen sollte und die Druckwell der Supernova so neutralisieren sollte (oder so irgendwie). Das abstruse Schiff (welches aus unerfindlichen Gründen von Spock gesteuert wird) und die Narada (ein Minenschiff) werden in das entstehende schwarze Loch gesaugt. Die Narada kommt 2233 wieder raus (aus eben jenem "Gewittersturm"), Spocks Schiff 2358 (aus dem anderen "Gewittersturm"). Nero hat 25 Jahre gewartet (Ohne Treibstoff? Ohne Proviant? Ohne Frauen?) und dem auftauchenden Spock sein Schiff abgenommen (der roten Materie wegen, um Vulkan zu zerstören) und ihn dann auf Delta Vega ausgesetzt.
Nun pilgern Future-Spock und Kirk also zu diesem Föderationsaussenposten. Dort treffen sie auf einen Montgomery Scott ("Admiral Archers Beagle") welcher sich selbst und Kirk auf die Enterprise beamt (don't ask...).
Nach der Vernichtungsgruselgeschichte von Kirk erschafft Chekov einen Plan wie man sich der Narada nähern kann (in die Atmosphäre vom Titan warpen). Jene versucht gerade in der San Francisco Bay ein Loch zu bohren (weils ja auch unendlich mehr Sinn macht an einer Küste zu bohren als, na, in einem Tiefseegraben etwa). Also beamen Spock und Kirk auf die Narada um das Schiff zu sabotieren und Pike zu befreien. Spock übernimmt das dubiose Schiff von Future-Spock und zerstört damit den Bohrer während Kirk Pike befreit und vom Schiff gebeamt wird. Spock bringt sein Schiff auf Kollisionskurs und wird kurz vor dem Aufprall von Bord gebeamt. Die Rote Materie formt also ein schwarzes Loch welches die Narada verschlingt, und die Enterprise nahezu ebenso wenn nicht Mr. Scott einen fast schon Voyageresque anmutenden Plan entworfen hätte. (Und - aber ich mag mich täuschen - das ganze passiert in einem Erdorbit. Ein schwarzes Loch im Erdorbit...)
Und morgen werd ich mich ans nitpicken machen...
Im folgenden mein Kommentar dazu: (Dazu sollte ich vielleicht anmerken dass ich einer jener Harcore-Trekkies bin - short of the vulcan rubber ears - und schon eine Menge Zeit mit der Materie verbracht habe und im wesentlichen alles dazu gesehen habe).
Die Schauspieler:
Chris Pine war zumindest das bemühen anzuerkennen und in manchen Situationen kam er dem William Shatner aus 1968 recht nahe. Die meiste Zeit des Filmes fühlte ich mich jedoch ein bisschen an Paul Walker erinnert, nur ohne Autos halt (na Moment, sogar das Auto war dabei).
Zach Quinto hätte in "Enterprise" einen halbwegs brauchbaren Vulkanier abgegeben, als Spock wurde er jedoch sogar vom fast 50 Jahre älteren Leonard Nimoy an die Wand gespielt. Ausserdem war er glaub ich der erste schlecht rasierte Vulkanier den ich in über 40 Jahren Star Trek gesehen habe.
Karl Urban war McCoy. Auch wenn ichs ihm fast am wenigsten zugetraut hätte (sieht man von Simon Pegg mal ab) hat er McCoy so verkörpert als ob die Kelley wieder ausgegraben hätten. Er hat mein Herz schon im Shuttle als er noch keine Minute zu sehen war erobert.
Eric Bana... hat mitgespielt. Auch deswegen weil Nero bestenfalls als Villain-of-the-Week tauglich war, war seine Leistung recht enttäuschend. Und das trotz dem er vor allem in "Munich" brilliert hat und meines erachtens durchaus das Zeugs zu einem guten Schauspieler hätte.
Simon Pegg war Simon Pegg. Nein, ehrlich. Ich hab schon darauf gewartet dass Nick Frost hinter irgendeiner Ecke hervorspringt. Von einem Montgomery Scott, komplett mit dem bizarrem Akzent, dem Kilt, den Bagpipes und dem "Ich machs in zwei Stunden!" ähnlich weit entfernt wie Nordkorea von der Demokratie.
Zoe Saldana war Jeri Ryan war Jolene Blalock. Es war natürlich auch ein bissel viel verlangt die wahrscheinlich beste Frauen-Rolle im ganzen Trekdom spielen zu müssen (und Uhura, vor allem in den Filmen, war definitiv die beste Frau im Franchise, und da schliesse ich auch den alten Mann und Katie-the-Bun mit ein) und als einzige Qualifikation dafür einen Modelkörper mitbringen zu können.
John Cho hat einen brauchbaren Aushilfs-Jet-Li gespielt, komplett mit Falt-Katana, konnte aber Sulu (der für mich immer so etwas wie der Louis de Funes des Franchises war) nicht verkörpern.
Tony Yelchin litt natürlich immens unter der schwachsinnigsten Rolle ever. Anstatt den "Das alte russische Märchen vom Aschenputtel"-Chekov spielen zu können, musste er den "Ich kann das, weg da"-Chekov spielen.
Der Plot (Spoiler):
Die U.S.S. Kelvin wird im Jahr 2233 durch ein romulanisches Schiff angegriffen welches aus so etwas wie aus einem Gewittersturm (sic!) auftaucht. Captain Robau wird daraufhin zu Verhandlungen aufs romulanische Schiff gebeten und übergibt derweil das Kommando an Lt. George Kirk. Nachdem Robau getötet wird lässt Kirk die zusammengeschossene Kelvin evakuieren (inklusive seiner hochschwangeren Frau - Jenny Morrison) bleibt jedoch selbst an Bord und rammt die Überreste ins romulanische Schiff hinein. Kirks Sohn, welcher während der Evakuierung geboren wird, soll nach dem Vater seiner Mutter James heissen (und nach dem Vater seines Vaters Tiberius).
Einige Jahre später (so etwa 2245) sehen wir den jungen James Kirk wie er eine Stingray irgendwo in der Pampa verheizt und Ärger mit den Cops bekommt.
Diese Szene wär normalerweise Schnittabfall geworden. Ich wett aber was dass sie nur deshalb im Film ist um Nokia Werbeminuten zu verschaffen. Ein voll funktionstüchtiges 250 Jahre altes Auto welches mit einem Treibstoff läuft der zu dieser Zeit höchstwahrscheinlich gar nicht mehr existiert... ja, bestimmt.
Wieder einige Jahre später (2255) erleben wir Zivilisten-Jim wie er die junge Uhura anbaggert und sich deswegen eine Kneipenschlägerei mit ein paar Akademie-Kadetten liefert (flotte Sprüche inklusive). Kurz bevor er zu Brei geschlagen wird tritt Captain Pike auf und lässt die Kneipe räumen - und versucht den jungen Kirk zu überreden zu inskribieren ("Wenn sie nur halb der Offizier werden der ihr Vater war" "In vier Jahren sind sie Offizier, in sechs Jahren haben sie ihr eigenes Kommando"). Dass es bis zum Kommando ungleich länger dauert (vergleiche dazu Beförderungszeiträume der US Navy) lassen wir mal ausser acht, und dass die Mindeststudienzeit vier Jahre beträgt ("Ich schaffs in drei") ebenfalls.
Kirk taucht tatsächlich am nächsten Tag in der nahen Flottenwerft (Zufälle gibts) auf ("Das gehört jetzt ihnen"), sehr zum Missfallen der Kadetten die ihn am Vortag vermöbelt haben und trifft dort im Shuttle zum ersten Mal auf McCoy ("eine bittere Pille").
Etwa drei Jahre später (2258) erleben wir Kirk während des Kobayashi-Maru-Tests (in Hinkunft wohl Kobayashi-Apple genannt; btw, warum war McCoy dabei eigentlich dabei?), welchen er natürlich besteht weil er ja den Rechner frisiert hat. Daraufhin gibts eine Anhörung samt erster Gegenüberstellung mit Spock. Just während dieser Anhörung trifft ein Hilferuf vom Vulkan ein ("Gewittersturm"). Und weil die Sternenflotte wie das halt immer so ist KEIN EINZIGES SCHIFF IN IHREM KERNSYSTEM HAT (weil die alle im laurentianischen System sind) bestückt man eine handvoll Schiffe mit den Kadetten. Darunter natürlich die Enterprise, ich hab aber mindestens auch die Farragut und die Hood gehört. Kirk, weil suspendiert, muss zurückbleiben, was aber unseren tapferen Doktor nicht davon abhält ihn trotzdem an Bord der Enterprise zu schleusen ("Hör auf das zu machen"). An Bord stellt Kirk fest dass sie auf Vulkan das selbe erwartet was damals die Kelvin zerstört hat und überzeugt Pike und Spock dass sie in eine Falle laufen. Nur die Tatsache dass sie eine halbe Minute später als der Rest der Flotte auf Vulkan eintreffen ("Ist etwa die Handbremse noch angezogen?") schützt das Schiff vor der Vernichtung (Zufälle gibts...).
Das romulanische Schiff befindet sich im Orbit um Vulkan und ist damit beschäftigt ein Loch in den Planeten zu bohren, und zwar mit einem riesigen Bohrer der bis in die Atmosphäre hängt (und dabei höchstwahrscheinlich jede materialtechnologische Theorie verletzt). Aus unerfindlichen Gründen stört dieser Bohrer auch Transporter und Kommunikation. Pike fliegt also rüber auf das romulanische Schiff (die "Narada"), hinterlässt aber ein Sabotageteam welches den Bohrer zerstören soll worauf die wieder funktionsfähigen Transporter ihn wieder heimholen sollen. Das Sabotageteam beginnt also in seinen Raumanzügen quasi die "Mother of all HALO-Insertions", einen orbitalen Absprung der jede Physik ad absurdum führt, um dann mit den Zewa-Moll-Fallschirmen auf der untersten Bohrplattform zu landen. Dabei geht natürlich ein Redshirt drauf. So prügeln/schneiden also Kirk und Sulu ein paar Romulaner zusammen und zerstören den Bohrer worauf sie wieder an Bord gebeamt werden. Aber der Bohrer war ohnehin schon am Kern also bestücken die Romulaner eine Rakete/Drohne mit "Roter Materie"(Red Mercury anyone? Oder gleich Trilithium?) und schiessen die ins Loch (welche wunderbare Physik...) worauf hin sich ein schwarzes Loch im Vulkan bildet. Spock beamt kurzerhand hinunter um den Rat zu evakuieren (including his parents) bevor der Planet in sich zusammenfällt. Ja, so stellt sich Herr Abrams einen Reboot vor: large scale genocide (6 Milliarden Tote) und das streichen von etwas was über vierzig Jahre ein Markenzeichen des Franchises war.
Die Narada nimmt Kurs auf die Erde um dort selbiges Spektakel abzuziehen. Spock möchte sich lieber mit der Flotte treffen das man alleine gegen die Narada nichts ausrichten kann, Kirk möchte aber lieber hinterher.
Diese Situation endet mit einem der grössten Plot Holes in der jüngeren Hollywood-Geschichte. Spock schiesst Kirk vom Schiff - ja, ganz so wie ich es geschrieben habe (1), dieser landet auf einem Eisplaneten in der Nähe (2)(Delta Vega, wobei der nicht mal annähernd in der Nähe von Vulkan ist). Kirk kriecht aus seiner Kapsel und versucht sich in Richtung eines Föderationsaussenposten durchzuschlagen. Dabei wird er von einem Bär/Wolf/wasauchimmer mit furchtbar viel Zähnen gejagt (3) welcher dann von einem roten Etwas welches gegen jede exobiologische Regel verstösst aber richtig gemein aussieht gefressen wird (4) worauf ihn das rote Etwas über eine Klippe hinunter jagt und dann in eine Höhle (5) wo ein fackelschwingender Spock (6) aus der Zukunft gerade noch verhindern kann dass Kirk gefressen wird (7).
Das heisst dass man hier läppische 7 (in Worten: Sieben) Zufälle gebraucht hat um den Plot voranzutreiben. Spock klärt Kirk (and the audience) also über dieses Theater auf: 129 Jahre in der Zukunft (also 2387, und zwar in der richtigen Star Trek-Welt, die die wir bisher kannten) wird Romulus durch eine Supernova vernichtet weil die Föderation/Vulkanier nichts dagegen unternehmen können (warum die Romulaner allerdings vom Feind Hilfe verlangen mag sich mir nicht ganz erschliessen). Die Vulkanier haben dazu ein abstruses Schiff konstruiert welches mit Hilfe von "Roter Materie" (also jenem bereits zuvor erwähnten, pipettierbaren Erdbeersaft) eine künstliche Singularität erzeugen sollte und die Druckwell der Supernova so neutralisieren sollte (oder so irgendwie). Das abstruse Schiff (welches aus unerfindlichen Gründen von Spock gesteuert wird) und die Narada (ein Minenschiff) werden in das entstehende schwarze Loch gesaugt. Die Narada kommt 2233 wieder raus (aus eben jenem "Gewittersturm"), Spocks Schiff 2358 (aus dem anderen "Gewittersturm"). Nero hat 25 Jahre gewartet (Ohne Treibstoff? Ohne Proviant? Ohne Frauen?) und dem auftauchenden Spock sein Schiff abgenommen (der roten Materie wegen, um Vulkan zu zerstören) und ihn dann auf Delta Vega ausgesetzt.
Nun pilgern Future-Spock und Kirk also zu diesem Föderationsaussenposten. Dort treffen sie auf einen Montgomery Scott ("Admiral Archers Beagle") welcher sich selbst und Kirk auf die Enterprise beamt (don't ask...).
Nach der Vernichtungsgruselgeschichte von Kirk erschafft Chekov einen Plan wie man sich der Narada nähern kann (in die Atmosphäre vom Titan warpen). Jene versucht gerade in der San Francisco Bay ein Loch zu bohren (weils ja auch unendlich mehr Sinn macht an einer Küste zu bohren als, na, in einem Tiefseegraben etwa). Also beamen Spock und Kirk auf die Narada um das Schiff zu sabotieren und Pike zu befreien. Spock übernimmt das dubiose Schiff von Future-Spock und zerstört damit den Bohrer während Kirk Pike befreit und vom Schiff gebeamt wird. Spock bringt sein Schiff auf Kollisionskurs und wird kurz vor dem Aufprall von Bord gebeamt. Die Rote Materie formt also ein schwarzes Loch welches die Narada verschlingt, und die Enterprise nahezu ebenso wenn nicht Mr. Scott einen fast schon Voyageresque anmutenden Plan entworfen hätte. (Und - aber ich mag mich täuschen - das ganze passiert in einem Erdorbit. Ein schwarzes Loch im Erdorbit...)
Und morgen werd ich mich ans nitpicken machen...
06.05.2009
Farbenlehre
Ich hab mich eh schon gewundert (nämlich hier und hier) wie das funktioniert dass Barack the Builder Grün sagt und Jar-Jar Gates ihm daraufhin Blau antwortet.
Scheinbar denken nämlich beide wirklich so. Und zum ersten mal muss ich sagen: Ja, der Gates hat recht. Soll auch vorkommen.
Auf CNN hat Gates nämlich sehr klar zu verstehen gegeben was er von der atomfreien Welt hält. Und das deckt sich zum Glück nicht mit den Träumereien eines Obamas sondern mit den deutlich realistischeren Ansichten wie man sie in allen anderen Ländern auch hat: dass man ohne Nukes nicht auskommen wird, weil eine vollständige Abrüstung nicht möglich ist und eine unilaterale Abrüstung schlicht deppert ist.
Trotzdem könnte man anfangen einige Waffensysteme abzurüsten die ohnehin kein abschreckende Wirkung haben. Das ganze B61-Gemüse sollte man schleunigst einstampfen, ditto auch die verbliebenen TLAM-Ns... Ich befürchte aber dass diese Waffen nach wie vor in den SIOPs eingeplant sind. Und ich befürchte auch dass Gates - der ja auch schon nach einem Ohio-Nachfolger sucht - an denen festhalten wird...
Scheinbar denken nämlich beide wirklich so. Und zum ersten mal muss ich sagen: Ja, der Gates hat recht. Soll auch vorkommen.
Auf CNN hat Gates nämlich sehr klar zu verstehen gegeben was er von der atomfreien Welt hält. Und das deckt sich zum Glück nicht mit den Träumereien eines Obamas sondern mit den deutlich realistischeren Ansichten wie man sie in allen anderen Ländern auch hat: dass man ohne Nukes nicht auskommen wird, weil eine vollständige Abrüstung nicht möglich ist und eine unilaterale Abrüstung schlicht deppert ist.
Trotzdem könnte man anfangen einige Waffensysteme abzurüsten die ohnehin kein abschreckende Wirkung haben. Das ganze B61-Gemüse sollte man schleunigst einstampfen, ditto auch die verbliebenen TLAM-Ns... Ich befürchte aber dass diese Waffen nach wie vor in den SIOPs eingeplant sind. Und ich befürchte auch dass Gates - der ja auch schon nach einem Ohio-Nachfolger sucht - an denen festhalten wird...
05.05.2009
Under my umbrella
So stand also der Bertl im Mauterner Regen. Und während er da eine Rede vortrug bei der so mancher Philosophiedozent vor Verzückung sprang kippten hinter ihm die Korporale um.
Klar. Ich mein, wär ich bei dem Haufen, ich hätt wahrscheinlich schon mein Magazin in ihn geleert...
Es ist im wesentlichen so wies der Schwarzenberg (der Tscheche) schon vor einiger Zeit gesagt hat. Pazifismus ist sicher eine ganz lobenswerte Eigenschaft, aber bei einem Verteidigungsminister fehl am Platz. Wenn aber da der Bertl auf Kasernengelände was von Humanismus schwafelt dann... ich glaub ich muss nachladen.
Dass trotz katastrophal niedrigem Klarstand also kein Nachfolger für die 105er angeschafft werden und unsere 212er nach wie vor am Stand von 1980 bleiben werden müssen wir wohl zu Kenntnis nehmen. Dass sich der Bertl allerdings zum Retter des Bundesheeres aufschwingt weil er Kasernen sanieren will die man ohnehin schon hätte schliessen sollen und den Wehrdienst attraktiver gestalten will (haha) wirkt da recht amüsant.
Es war dabei ja mehr als bezeichnend das des Bertls Regenschirm schon ein bisschen schlecht beieinander war - hoffen wir dass er ihn selten brauchen wird. Etwa genau wie der schon sehr kaputte Schirm den wir Bundesheer nennen...
Klar. Ich mein, wär ich bei dem Haufen, ich hätt wahrscheinlich schon mein Magazin in ihn geleert...
Es ist im wesentlichen so wies der Schwarzenberg (der Tscheche) schon vor einiger Zeit gesagt hat. Pazifismus ist sicher eine ganz lobenswerte Eigenschaft, aber bei einem Verteidigungsminister fehl am Platz. Wenn aber da der Bertl auf Kasernengelände was von Humanismus schwafelt dann... ich glaub ich muss nachladen.
Dass trotz katastrophal niedrigem Klarstand also kein Nachfolger für die 105er angeschafft werden und unsere 212er nach wie vor am Stand von 1980 bleiben werden müssen wir wohl zu Kenntnis nehmen. Dass sich der Bertl allerdings zum Retter des Bundesheeres aufschwingt weil er Kasernen sanieren will die man ohnehin schon hätte schliessen sollen und den Wehrdienst attraktiver gestalten will (haha) wirkt da recht amüsant.
Es war dabei ja mehr als bezeichnend das des Bertls Regenschirm schon ein bisschen schlecht beieinander war - hoffen wir dass er ihn selten brauchen wird. Etwa genau wie der schon sehr kaputte Schirm den wir Bundesheer nennen...
04.05.2009
Patrioten
Um der chinesischen Bedrohung (welcher eigentlich?) zu begegnen rüsten die Aussies jetzt also auf. Jaja, den guten Carlo wirds freuen, auch wenns keine Raptoren werden.
Die Australier haben sich seit Commonwealth-Zeiten eh gewandelt. Früher hat man noch bei den Briten mitgekämpft, in den 40/50ern hat man zumindest eine glaubhafte Rüstung versucht, aber seitdem hat man, gestützt auf die Lage (das Land hat nicht umsonst als Gefängnisinsel begonnen), das alles versandeln lassen. Auch wenn die Hälfte des Landes/Kontinentes Outback ist wo keine Sau lebt und Australien nicht gerade unter den G8 zu finden ist sind die australischen Streikräfte weit weg von einem halbwegs ehrlichen Level (siehe dazu auch hier). Daher ist es auch an der Zeit dass die Aussies da etwas vorantreiben.
Nur... schon seit Monaten warnt man dass sich diese "Aufrüstung" organisatorisch hint und vorn nicht ausgehen wird. Seit Jahren kann man mit Müh und Not genug Piloten heranziehen um die vorhandenen Flugzeuge zu nutzen und jetzt soll man sogar noch mehr betreiben. Ähnlich auch die Situation bei den U-Booten, die grossteils undermanned fahren weil man auch dort das Personal nicht zusammenbekommt...
Da passen irgendwie die Nachrichten von der Uffz-Kündigungswelle hierzulande gut dazu.
Wenn man es nicht schafft sein Land dazu zu motivieren in den Dienst der Streitkräfte zu treten (und dort zu bleiben), sei es durch Appellierung an hehere Motive (Patriotismus oder was weiss ich) oder an die niederen Instinkte (Geld), dann sollte man eher da ansetzen und nicht bei irgendwelchen Konjukturpaketen für die eigenen Rüstungsindustrie...
Die Australier haben sich seit Commonwealth-Zeiten eh gewandelt. Früher hat man noch bei den Briten mitgekämpft, in den 40/50ern hat man zumindest eine glaubhafte Rüstung versucht, aber seitdem hat man, gestützt auf die Lage (das Land hat nicht umsonst als Gefängnisinsel begonnen), das alles versandeln lassen. Auch wenn die Hälfte des Landes/Kontinentes Outback ist wo keine Sau lebt und Australien nicht gerade unter den G8 zu finden ist sind die australischen Streikräfte weit weg von einem halbwegs ehrlichen Level (siehe dazu auch hier). Daher ist es auch an der Zeit dass die Aussies da etwas vorantreiben.
Nur... schon seit Monaten warnt man dass sich diese "Aufrüstung" organisatorisch hint und vorn nicht ausgehen wird. Seit Jahren kann man mit Müh und Not genug Piloten heranziehen um die vorhandenen Flugzeuge zu nutzen und jetzt soll man sogar noch mehr betreiben. Ähnlich auch die Situation bei den U-Booten, die grossteils undermanned fahren weil man auch dort das Personal nicht zusammenbekommt...
Da passen irgendwie die Nachrichten von der Uffz-Kündigungswelle hierzulande gut dazu.
Wenn man es nicht schafft sein Land dazu zu motivieren in den Dienst der Streitkräfte zu treten (und dort zu bleiben), sei es durch Appellierung an hehere Motive (Patriotismus oder was weiss ich) oder an die niederen Instinkte (Geld), dann sollte man eher da ansetzen und nicht bei irgendwelchen Konjukturpaketen für die eigenen Rüstungsindustrie...
03.05.2009
Main Battle Truck
Eines der Problem die hinter der HMMWV-Geschichte von gestern stecken ist eng mit dem von mir ohnehin schon gelegentlich angesprochenen Problem der Umorganisation der Army in die BCTs verbunden.
Die Humvees bilden zum einen das Hauptkampffahrzeug der leichten US-Verbände, also prinzipiell des XVII ABN CORPS (10th MTN DIV, 82nd ABN DIV, 101st AASLT DIV) sowie vieler CAV-Verbände und nahezu aller Infanterie-basierten Verbände der Army-Reserve und der ARNG. (Auch wenn da der Umbau gerade stattfindet - read: replacement by Strykers). Das sind dann auch Fahrzeuge die unmittelbare Kampfaufgaben wahrnehmen sollen, vom Weapons Carrier mit der 50er bis hin zu COLTs und TOWs. Dass der Humvee, so up-armored er auch sein mag, diese Aufgaben nie und nimmer zufriedenstellend wahrnehmen kann sollte klar sein. Für diese Mission haben aber andere Länder gleich was gescheites entworfen (Wiesel, BMD, you name it) und versuchen sich jetzt nicht damit einen überdimensionierten Jeep einzuführen.
Um wieder auf die Einleitung zurück zukommen, aufgrund des Unverhältnisses Combat Forces/Support Forces welches mittlerweile in der Army Einzug gehalten hat werden diese Unterstützungseinheiten vielfach zu Aufgaben herangezogen die mit ihrer Supporting-Mission gar nichts mehr zu tun haben, also eigentlich in Kampfmissionen. Und dort ist die Ausrüstung mit den Humvees natürlich hinderlich. Convoy Escort im Irak nehmen nicht die Kampftruppen wahr, also die Kollegen die sich hinter einem Inch RHA verstecken - man hat nicht genug dieser Menschen. Stattdessen machen das Einheiten die a) Humvees im Inventar haben, b) eine 50er am Pintle bedienen können und c) dumm genug sind um dem Kommandeur nicht die Meinung zu sagen. Auf diese Art hat man fleissig Leichensäcke gefüllt um dann irgendwann mal zu bemerken dass das so nicht funktioniert. (Das waren vor allem MP-Einheiten.)
Seit dieser Erkenntnis versenkt man also fleissig die Milliarden in Humvee-Panzerungsmassnahmen, MRAP-Beschaffungen und irgendwelchen JLTVs anstatt einfach nur die Hundertschaften an M1 auszumotten oder die dafür reichlich geeigneten antiken M113 zu verwenden anstatt sie jedem Bananenstaat zwischen den Karpaten und Feuerland zu schenken (und die Army hat seit 1991 über 4,000 M113 für einen bargain hergegeben.)
Meines erachtens ists nämlich noch immer sinnvoller die Kampfaufgaben den Kampffahrzeugen zu geben und nicht irgendwelchen frisierten Trucks...
Die Humvees bilden zum einen das Hauptkampffahrzeug der leichten US-Verbände, also prinzipiell des XVII ABN CORPS (10th MTN DIV, 82nd ABN DIV, 101st AASLT DIV) sowie vieler CAV-Verbände und nahezu aller Infanterie-basierten Verbände der Army-Reserve und der ARNG. (Auch wenn da der Umbau gerade stattfindet - read: replacement by Strykers). Das sind dann auch Fahrzeuge die unmittelbare Kampfaufgaben wahrnehmen sollen, vom Weapons Carrier mit der 50er bis hin zu COLTs und TOWs. Dass der Humvee, so up-armored er auch sein mag, diese Aufgaben nie und nimmer zufriedenstellend wahrnehmen kann sollte klar sein. Für diese Mission haben aber andere Länder gleich was gescheites entworfen (Wiesel, BMD, you name it) und versuchen sich jetzt nicht damit einen überdimensionierten Jeep einzuführen.
Um wieder auf die Einleitung zurück zukommen, aufgrund des Unverhältnisses Combat Forces/Support Forces welches mittlerweile in der Army Einzug gehalten hat werden diese Unterstützungseinheiten vielfach zu Aufgaben herangezogen die mit ihrer Supporting-Mission gar nichts mehr zu tun haben, also eigentlich in Kampfmissionen. Und dort ist die Ausrüstung mit den Humvees natürlich hinderlich. Convoy Escort im Irak nehmen nicht die Kampftruppen wahr, also die Kollegen die sich hinter einem Inch RHA verstecken - man hat nicht genug dieser Menschen. Stattdessen machen das Einheiten die a) Humvees im Inventar haben, b) eine 50er am Pintle bedienen können und c) dumm genug sind um dem Kommandeur nicht die Meinung zu sagen. Auf diese Art hat man fleissig Leichensäcke gefüllt um dann irgendwann mal zu bemerken dass das so nicht funktioniert. (Das waren vor allem MP-Einheiten.)
Seit dieser Erkenntnis versenkt man also fleissig die Milliarden in Humvee-Panzerungsmassnahmen, MRAP-Beschaffungen und irgendwelchen JLTVs anstatt einfach nur die Hundertschaften an M1 auszumotten oder die dafür reichlich geeigneten antiken M113 zu verwenden anstatt sie jedem Bananenstaat zwischen den Karpaten und Feuerland zu schenken (und die Army hat seit 1991 über 4,000 M113 für einen bargain hergegeben.)
Meines erachtens ists nämlich noch immer sinnvoller die Kampfaufgaben den Kampffahrzeugen zu geben und nicht irgendwelchen frisierten Trucks...
02.05.2009
In need of brains
Hehe... man könnt manchmal meinen von jenseits des Potomacs laute "Brains!"-Rufe hören zu können, ganz so als ob die Zombies über Arlington hergefallen sind.
Dieses ominöse Joint Light Tactical Vehicle, der designierte Humvee-Nachfolger macht den Bodenstreitkräften zu schaffen weil sich die Spezifikationen der eingereichten Entwürfe ewig weit weg von den Vorstellungen befinden.
Ewig weit weg von den Vorstellungen wird sich wahrscheinlich auch der Preistag dieser minensicheren Technologiechimäre befinden. Wie man die weit über 100,000 (!) HMMWVs im US-Dienst allerdings ersetzen will - das ist ein leichter Truck in der 1,5 t-Range after all - aber schon bei der Konzeption des Entwurfes alles was für affordable steht über Bord wirft entzieht sich meiner Phantasie.
Da passt auch ganz gut dazu dass die Army nach wie vor mit tausenden M35-Lastwagen die kurz nach dem Korea-Krieg vom Band gelaufen sind ins Feld ziehen muss (ja, die fahren auch im Irak) weil man sich nicht mal die bei S&S lizenzgebauten Zwölfachtzehner von Steyr in ausreichender Zahl leisten kann. Was nicht zuletzt daran liegt dass man am Grundentwurf wieder solange herumgeschraubt hat dass er doppelt so teuer wurde.
(Das nur mal so um die Schrott-Geschichten die ständig übers ÖBH erzählt werden ein bissel zu relativieren. Zugegeben, bei der Army dreht sich das um andere Stückzahlen. Die haben bis jetzt schon über 40,000 der Zwölfachtzehner übernommen.)
Ich mein, wenn die nicht mal die Beschaffung von ein paar Lastwagen auf die Reihe bekommen, warum sollte man sich dann wundern dass jede grössere Beschaffung von Hochtechnologie komplett aus dem Ruder läuft...
Wenn einer von euch ein überzähliges Gehirn hat, er möge es bitte dem Pentagon schicken...
Dieses ominöse Joint Light Tactical Vehicle, der designierte Humvee-Nachfolger macht den Bodenstreitkräften zu schaffen weil sich die Spezifikationen der eingereichten Entwürfe ewig weit weg von den Vorstellungen befinden.
Ewig weit weg von den Vorstellungen wird sich wahrscheinlich auch der Preistag dieser minensicheren Technologiechimäre befinden. Wie man die weit über 100,000 (!) HMMWVs im US-Dienst allerdings ersetzen will - das ist ein leichter Truck in der 1,5 t-Range after all - aber schon bei der Konzeption des Entwurfes alles was für affordable steht über Bord wirft entzieht sich meiner Phantasie.
Da passt auch ganz gut dazu dass die Army nach wie vor mit tausenden M35-Lastwagen die kurz nach dem Korea-Krieg vom Band gelaufen sind ins Feld ziehen muss (ja, die fahren auch im Irak) weil man sich nicht mal die bei S&S lizenzgebauten Zwölfachtzehner von Steyr in ausreichender Zahl leisten kann. Was nicht zuletzt daran liegt dass man am Grundentwurf wieder solange herumgeschraubt hat dass er doppelt so teuer wurde.
(Das nur mal so um die Schrott-Geschichten die ständig übers ÖBH erzählt werden ein bissel zu relativieren. Zugegeben, bei der Army dreht sich das um andere Stückzahlen. Die haben bis jetzt schon über 40,000 der Zwölfachtzehner übernommen.)
Ich mein, wenn die nicht mal die Beschaffung von ein paar Lastwagen auf die Reihe bekommen, warum sollte man sich dann wundern dass jede grössere Beschaffung von Hochtechnologie komplett aus dem Ruder läuft...
Wenn einer von euch ein überzähliges Gehirn hat, er möge es bitte dem Pentagon schicken...
01.05.2009
Am Boden bleiben
1st Armored Division
Die 1. Panzerdivision des Bundesheeres! Laut Heeresgliederung 1982 1982 durch Umgliederung der 1. Panzergrenadierdivision entstanden und 1992 wieder aufgelöst, war die südöstlich von Wien (also im klassischen Panzergelände) stationierte 1. PzDiv mit ihren 11.400 Mann der Hammer des Bundesheeres - oder eher der Amboss, der erste "Halt" für die anrückenden sowjetischen und ungarischen Truppen.
Aber damits ein bisschen besser klingt hab ich die Bezeichnungen (hier) einfach anglisiert...
Ja, ich hab auch Bodenstreitkräfte erschaffen - auch wenn ich den Boden der österreichischen Realität dabei verlassen musste.
- 1st Air Defense Artillery Regiment - BL ARNG
- 1-1st Cavalry Regiment - BL ARNG
- 1st Engineer Battalion
- 1-1st Signals Regiment - BL ARNG
- 1st Chemical Battalion - BL ARNG
- 1st Support Battalion
- 1st Maintenance Battalion
- 1st Medical Battalion
- 1st Brigade Support Battalion
- 1-1st Armored Regiment
- 2-1st Armored Regiment
- 3-1st Armored Regiment
- 3-5th Infantry Regiment
- 1-3rd Field Artillery Regiment
- 1-10th Air Defense Artillery Regiment
- 3rd Brigade Support Battalion
- 1-3rd Armored Regiment
- 1-16th Armored Regiment
- 2-16th Armored Regiment
- 1-1st Infantry Regiment
- 2-3rd Field Artillery Regiment
- 2-10th Air Defense Artillery Regiment
- 5th Brigade Support Battalion
- 2-3rd Armored Regiment
- 1-17th Armored Regiment
- 2-17th Armored Regiment
- 1-3rd Infantry Regiment
- 3-3rd Field Artillery Regiment
- 3-10th Air Defense Artillery Regiment
- 7th Brigade Support Battalion
- 1-5th Infantry Regiment
- 2-5th Infantry Regiment
- 3-3rd Armored Regiment
- 4-3rd Field Artillery Regiment
- 4-10th Air Defense Artillery Regiment
- 14th Tank Destroyer Battalion
- 33rd Brigade Support Battalion
- 1/1st Artillery Regiment
- 2/1st Artillery Regiment
- 3/1st Artillery Regiment
Die 1. Panzerdivision des Bundesheeres! Laut Heeresgliederung 1982 1982 durch Umgliederung der 1. Panzergrenadierdivision entstanden und 1992 wieder aufgelöst, war die südöstlich von Wien (also im klassischen Panzergelände) stationierte 1. PzDiv mit ihren 11.400 Mann der Hammer des Bundesheeres - oder eher der Amboss, der erste "Halt" für die anrückenden sowjetischen und ungarischen Truppen.
Aber damits ein bisschen besser klingt hab ich die Bezeichnungen (hier) einfach anglisiert...
Ja, ich hab auch Bodenstreitkräfte erschaffen - auch wenn ich den Boden der österreichischen Realität dabei verlassen musste.
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