02.05.2009

In need of brains

Hehe... man könnt manchmal meinen von jenseits des Potomacs laute "Brains!"-Rufe hören zu können, ganz so als ob die Zombies über Arlington hergefallen sind.

Dieses ominöse Joint Light Tactical Vehicle, der designierte Humvee-Nachfolger macht den Bodenstreitkräften zu schaffen weil sich die Spezifikationen der eingereichten Entwürfe ewig weit weg von den Vorstellungen befinden.

Ewig weit weg von den Vorstellungen wird sich wahrscheinlich auch der Preistag dieser minensicheren Technologiechimäre befinden. Wie man die weit über 100,000 (!) HMMWVs im US-Dienst allerdings ersetzen will - das ist ein leichter Truck in der 1,5 t-Range after all - aber schon bei der Konzeption des Entwurfes alles was für affordable steht über Bord wirft entzieht sich meiner Phantasie.

Da passt auch ganz gut dazu dass die Army nach wie vor mit tausenden M35-Lastwagen die kurz nach dem Korea-Krieg vom Band gelaufen sind ins Feld ziehen muss (ja, die fahren auch im Irak) weil man sich nicht mal die bei S&S lizenzgebauten Zwölfachtzehner von Steyr in ausreichender Zahl leisten kann. Was nicht zuletzt daran liegt dass man am Grundentwurf wieder solange herumgeschraubt hat dass er doppelt so teuer wurde.

(Das nur mal so um die Schrott-Geschichten die ständig übers ÖBH erzählt werden ein bissel zu relativieren. Zugegeben, bei der Army dreht sich das um andere Stückzahlen. Die haben bis jetzt schon über 40,000 der Zwölfachtzehner übernommen.)

Ich mein, wenn die nicht mal die Beschaffung von ein paar Lastwagen auf die Reihe bekommen, warum sollte man sich dann wundern dass jede grössere Beschaffung von Hochtechnologie komplett aus dem Ruder läuft...

Wenn einer von euch ein überzähliges Gehirn hat, er möge es bitte dem Pentagon schicken...

3 Kommentare:

  1. Der Humvee ist eine gute Basis.Der ist geländegängig,einfach,robust.Daraus könnte man was machen.Ein modernerer Antrieb (Diesel!),eine Fahrerkabine,die 300Winmag abkann (mehr ist schwierig,50BMG währe aber wünschenswert)usw.Die Panzerung durch Leichtbau an anderer Stelle wenigstens teilweise kompensieren,Einsatz von Composits wo es lohnt.Sonderversionen mit verstärktem Schutz sind machbar.
    Das ganze ist in 2 Jahren zu entwickeln und hilft der gebeutelten US Automobilindustrie.
    Sollte auch bezahlbar sein.

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  2. Gibts ja eh alles schon.

    Die Zahl an Varianten des Humvees ist jetzt schon unüberschaubar. Teilweise sind die Türen der frisierten Varianten schon so schwer dass man sie kaum mehr gescheit auf/zumachen kann weil der Schmarrn so gepanzert ist. (Wiewohl die wahrscheinlich nicht mal die drei-null-achter abhalten können - Panzerung gegen 50er ist eh utopisch, nicht mal ein Stryker oder eine BTR hält das aus.)

    Man kommt - solange man nicht die Struktur des Humvees grundlegend ändert - nicht mehr viel weiter. Was man aber tatsächlich aus einem Humvee machen könnte zeigen diverse nicht-amerikanische Fahrzeuge - z.b. die türkische Cobra, ein auf dem Humvee-Fahrwerk basierendes 4x4 Panzerfahrzeug.

    Minensicher wirst du den Humvee nie bekommen, das geht so nicht.

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  3. Mit den Aufgaben, für die er momentan verwendet wird, ist der Humvee offensichtlich klar überfordert. Das meiste, was bemängelt wird, ist, so weit ich es mitbekommen habe, seine Panzerung und Minenschutz, die auf den Straßen von Bagdad ziemlich schlecht aussehen.
    Da sollten sich die Amies aber umschauen, wie es andere Staaten machen, denn immer mehr Panzerung draufhängen geht wirklich nicht. Eine neue Basis muss her, auch wenn der Humvee in all seinen Versionen nicht vollständig ersetzt sein muss. So etwas, wie der deutsche Dingo wäre doch mal was Vernünftiges,oder?
    Klar, ist er deutlich schwerer, das muss ein geschütztes Fahrzeug aber auch sein. Eine solche "LKW-Basis" dürfte nicht weniger flexibel als die vom Geländewagen sein.

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