30.09.2009

Der Zonk des Monats

September 2009

geht an

Das United States Department of Defense

für

das festhalten an privaten Sicherheitsdiensten, a.k.a. Söldnern

Ich gehöre prinzipiell zu den Menschen die am liebsten alles in Grund und Boden privatisieren weil die private Wirtschaft im Regelfall bessere Ergebnisse als die Politik liefert. Ausgenommen sind davon Dinge die Grundpfeiler des Staates sind, wie z.B. the use of deadly force, zu dem Sicherheitskräfte, sowohl intern (Polizei) als auch extern (Militär), autorisiert sind. Diese Dinge haben in der Hand des Staates zu verbleiben.
Seitens der Neo-Cons hat man das nicht so eng gesehen und sich mit dieser Blackwater-Brut (oder wie auch immer der Verein gerade heisst) eingelassen und hat so alle paar Wochen seine ganz eigenen Schlagzeilen, zuletzt diverse "Partys" in Botschaftsgebäuden die an so manche frat partys in Dartmore erinnert haben.
Aber auch Gates hat kein Interesse diesen Blödsinn zu beenden - es fehlen einfach hint und vorn die Soldaten...

29.09.2009

Killing (you) softly

Ich erinner mich noch, es ist erst ein paar Monate her. Damals hat Barack the Builder den Spinnern in Teheran eine Frist gesetzt. Wofür genau ist jetzt nicht relevant, aber bis September hatts geheissen.

Nun, der September geht dem Ende zu und der Iran hat nicht nur nicht kooperiert sondern auch gleich noch verkündet dass er noch eine Anreicherungsanlage baut. Baracks Reaktion: Es gibt ne neue Frist.

What the FUCK?

Was wird dann im Dezember geschehen wenn die Frist wiederrum abläuft? Machts dann in der Wüste Rumms und der Iran verkündet dass er gerade ne Bombe getestet hat? Gibts dann ne neue Frist?

Wie wärs mal damit irgendwas zu tun, auch wenn sich die üblichen Verdächtigen im Sicherheitsrat querstellen? Ultimatum setzen. Keine Frist, ein Ultimatum. Alles, aber wirklich alles, bis hin zu den Dosimeteraufzeichnungen der Wachmänner in Natanz offenlegen. Sonst zieht die 6te Flotte in Bahrain ein und wird jedes Schiff aufbringen welches in den Iran geht. Und am besten gleich als Prise nehmen.

Bei der Raffineriekapazität der Iranis fährt dort innerhalb von einem Monat kein einziges Auto mehr; und die Welt kann sehr wohl ein Jahr ohne deren Sprudel auskommen. Genügend Druck auf die OPEC vorausgesetzt (und die meisten in der Organisation kann man schon irgendwie "überzeugen") fahren die die Fördermenge mal kurz hoch. Gerade die Emirate und die Saudis haben sicher genug Interesse einen nuklearbewaffneten Iran zu verhindern.

Früher, zu Zeiten Eisenhowers, wurde die US-Aussenpolitik mal als "Speak softly but carry a big stick beschrieben". Es wär schön langsam mal an der Zeit den Stick rauszuholen und den Mullahs überzuziehen bevors am Ende vielleicht noch, frei nach den Fugees, "Killing softly" heisst. Wenn der Iran dann nämlich tatsächlich Nukes hat und dort drunten die Party steigt...

27.09.2009

Interessant, noch mal interessant und abermals interessant

Meine politische Ausrichtung sollte hinlänglich bekannt sein. Daher kann ich mich über das Debakel der SPÖ diese und letzte Woche richtig freuen. Schön das der dumme Krone-Populismus in diesem Land richtig abgestraft wird.

Einerseits.

Andererseits ist das aufkommen der Rechten natürlich bedenklich - es gibt wahrlich schon genug Kommentare dazu daher spar ich mir weitere Ausführungen.

Was allerdings Debakel betrifft lohnt es sich heute auch den Sprung über die Grenze zu machen. Nach dem fehlgeschlagenem Experiment Rot-Grün und der GroKo die, wie halt bei uns auch, alles macht nur keine Ergebnisse, siehts es dort so aus als würde die Rückkehr zu einem System welches die Deutschen erfolgreich durch das Ende des kalten Krieges und das anbeginnende neue Zeitalter gebracht haben bevorstehen.

Das ist vieles:

Erstaunlich, weil Deutschland scheinbar das einzige Land ist in dem eine Mitte/Rechts-Regierung nicht nur akzeptiert wird sondern auch ansehnliche Ergebnisse produziert.

Erleichternd, weil nach Lafontaines Siegeszug mit seiner neuen Linken Deutschland Gefahr lief in ein linkes Loch zu fallen (Stichwort Rot/Rot/Grün) gegen welches die DDR als liberal gelten kann.

Interessant, weil es abzuwarten bleibt wie Westerwelle die an der Spitze der Partei in die Regierung geht, so ganz ohne Gerhardt; das ist schliesslich keine Opposition.

Bedrückend, weil die SPD, durch Lafontaine von den linken Hardcore-Themen entlastet, in der letzten Zeit erstaunlich vernünftige Töne angeschlagen hat und im Gegensatz zur europäischen Sozialdemokratie (Briten und Österreicher z.B.) fast schon Ansätze einer Zentrumspartei hatte.

Noch mal interessant, weil die linke gerne als Bremser in vielen aussen- und verteidigungspolitischen Themen fungiert hatte, Afghanistan z.B. Ob Schwarz-Gelb hier den USA entgegenkommt wird sich zeigen, und auch ob das Deutschland verkraftet.

Abermals interessant, weil sich wohl recht schnell zeigen wird wieviel die Wahlpropaganda der Union tatsächlich wert ist gerade da Steinbrück und Guttenberg in den letzten Tagen schon ganz andere Dinge gesagt haben. (Übrigens würd ich den Guttenberg gerne als Kanzler sehen, aber das wirds wohl nicht spielen.)

Und schliesslich positiv, weil sich, gerade zu dem Zeitpunkt an dem Obamas Aussenpolitik am Zusammenstürzen ist, mit Anbiederungen an Iran und Russland, in Europa vielleicht eine deutlich härtere Front formen könnte.
Und gerade der Punkt ist, nach Jahren Schröders und seinen lupenreinen Demokraten, vielleicht der wichtigste. Die linke kann von mir aus links sein, aber sie sollte die aussenpolitischen Realitäten nicht zugunsten irgendeiner Ideologie verleugnen.

26.09.2009

Stolpersteine

Ich hab bereits darauf hingewiesen (hier und hier) dass man es im Pentagon mit Definitionen und Bezeichnungen nicht so ganz ernst nimmt.

Aber mittlerweile ist man drauf und dran den Vogel abzuschiessen. Der neue B-3 soll, na wer erräts, gar kein Bomber werden. Ein Flugzeug mit grosser Reichweite und Zuladung, mit Stealth, geländefolgefähig, supersonischem Dash, hoher loitering time und der Möglichkeit sowohl strategische Waffen als auch konventionelle Munition zu verwenden - also all dem was die Air Force mittlerweile sehr dringend braucht - ist einfach zu teuer.

Also ist die neueste Idee, fasten your seatbelts, eine rein auf die Nuklearmission beschränkte UCAV-light zu bauen. Mich schauderts bei diesem Unverständnis für notwendige Beschaffungen und Kriegführung.

Die Nuklearkomponente sollte bei einem neuen Bomber gänzlich ignoriert werden. Als strategische Komponente wird der eh nicht verwendet. Aber unter Gates und seinem neuen Erstschlagskommando gewinnt die nukleare Mission aus unerfindlichen Gründen wieder an Importanz. Und warum eine Drohne mit ewig kurzen Beinen selbst einer alten BUFF unterlegen ist brauch ich denk ich nicht auszuführen.

Man schaffts also schon am Anfang das ganze Projekt zu vergeigen indem man wieder mal mit falschen Vorstellungen hineingeht. Dabei läge die ultimative Lösung - und die wurde auch vor ein paar Jahren aufgewärmt - auf der Hand. Ein bewährtes Muster produzieren anstatt ein milliardenteures Programm starten. Was spräche dagegen 60 neue B-2 zu bauen, so ausgestattet um jederzeit alles bis auf Russland und China angreifen zu können, man sich also diesen ganzen Luxus erspart der der B-2 eben wegen der nuklearen Mission draufgepackt wurde. Na eigentlich eh nix - aber nachdem der Jar-Jar letztens über die B-2 hergezogen ist, von wegen "schlechtes Projekt" und so, wirds das wohl nicht spielen. Auch wenn er damit verhindern könnte in ein eben solches reinzustolpern.

25.09.2009

For the uniform

Seit dieser Woche ist es nun endlich so weit - unsere Typhoon-Flotte ist vollständig. Naja, so vollständig wie sie eben nach des Bertls Beschneidungsaktion sein können.
Während man da andernorts schon die AESAs und TVCs reincrammt können wir uns halt schon mal darauf gefasst machen auch im Jahre 2030 mit der Handlampe ausm Canopy rausleuchten zu müssen weil das ja gestrichen wurde. Seis wies ist.

Man wird beim Bertl ja ohnehin nicht den Eindruck los dass die Sabotage der Typhoons das einzige war was er erreichen wollte im Amt als HBMLV. Seitdem tut er ja alles mögliche. Mittlerweile hat die SPÖ ja den Vogel abgeschossen und den Bertl zum Chef eines dubiosen Integrationsarbeitskreises ernannt - und wenn ich nicht mehr...

Ressortfremder gehts nicht mehr. Stell dir vor der Morin oder der Ainsworth würden sowas machen - die Verwunderung in der Welt wäre denkbar. Aber bei uns ist es ganz normal das ein Verteidigungsminister auch Dinge wahrnimmt die ihn eigentlich gar nix angehen wenns die Partei fordert. Das er damit die Aufgaben im Ressort vernachlässigt liegt auf der Hand - aber die wollt er ja ohnehin nie.

Beweisst aber letztendlich dass der Bertl nach wie vor in erster Linie treuer Parteisoldat ist und das Wohl des Landes hinter jenes der Partei stellt. Um es spitz zu formulieren: seine Ehre heisst Treue, zur Partei. Es ist schon erstaunlich dass diese NSDPÖ - und vor allem der Bertl in ihr - so sehr gegen das ÖBH arbeitet zuweilen aber selbst auftritt als ob sie im Schlafzimmerkasten eine Uniform hängen haben.

24.09.2009

Peace, the old fashioned way

Jedesmal wenn diese wichtigen Konferenzen sind nehm ich mir einen grossen Becher Popcorn und schalt CNN (oder C-SPAN oder N24 oder Sky News) ein und "just enjoy the show" (um hier mal einen aktuellen Popsong zu zitieren).

Bei diesen ganzen Veranstaltungen sprechen nämlich immer einige Irre die das ganze zu einer grossen Komödie steigern. Auch dieses mal ("Gestern, am East River" um das mal MAD-Style auszudrücken) haben die üblichen Verdächtigen nicht enttäuscht, vor allem einer der das Zeug hätte als grosser schwarzer Stand-Up Comedian in die Geschichte einzugehen. Der Broadway ist ohnehin nur eine Taxifahrt entfernt, und das Studio für die Daily Show auch.

Ich red vom Oberwunderwuzzi der US of A, dem POTUS. Barack the Builder.

Manch einer erinnert sich vielleicht noch an Obamas Auftritt in Prag vor knapp einem halben Jahr in dem er seine Komikerqualitäten bereits gezeigt hatte.
Da hat er doch tatsächlich von einer atomwaffenfreien Welt geträumt. Und keine zwei Wochen später hat der Jar-Jar verkündet man werde mit der Entwicklung eines Nachfolgers der Ohios beginnen. Da war die Pointe wieder dahin.

Jetzt träumt also der Obama wieder, diesmal nicht unverbindlich sondern in der UN wo gleich irgendwelche welischen Pläne lanciert werden. Das ist insoferne ulkig weils aus den USA kommt und gleich wieder beweisst wie sehr dem Obama der Auftritt wichtig ist, egal wie schwachsinnig die Botschaft ist. Schwachsinnig weil schlicht unmöglich - aber New York ist ja nicht Washington, und die linken Papierln die sich in Europa Zeitungen nennen haben selten den Einblick um zu hinterfragen.

Während also der Obama wieder seine Atomwaffenwitze gemacht hat gabs in Louisiana, im Hauptquartier der 8th Air Force die Feierlichkeiten zur Inkorporation des neuen Global Strike Command, also dem reaktiviertem SAC. Einem Kommando welches eine einzige Mission hat: Russland (oder alternativ China) in einen sanft leuchtenden Parkplatz zu verwandeln.

Während also Barack the Builder wieder mal träumt plant man die atomare Vernichtung wie zu Zeiten LeMays. Aber vielleicht werden ja, quasi in Fortsetzung einer Anekdote aus den 80ern, die Minutemen jetzt auch nur mehr mit Peaceheads bestückt die dazu dienen den Frieden auf der Welt zu verbreiten. Da ist er dann wieder - peace, the old fashioned way, wie man bei der Air Force gerne sagt.

23.09.2009

Photo-Phun (9)

Im Norden Maines gelegen, nur einen Steinwurf von der kanadischen Grenze entfernt liegt die ehemalige SAC-Basis Presque Isle. Für ganze vier Monate im Jahre 1961 waren hier die ersten strategischen Waffen der USA stationiert (zumindest die ersten die so etwas ähnliches wie verwendbar waren. Die zwölf Launch Pads auf dieser Aufnahme beinhalteten während dieser Zeit die Hälfte des gesamten strategischen Flugkörperarsenales der Air Force in Gestalt der Northrop Snark, der ersten und einzigen ICM der Air Force. (Und südlich davon die sechs dazugehörigen Hangars.)

Marschflugkörper gabs auch anderswo. Jahrzehnte bevor die GLCM zum politischen Thema wurde hat die Air Force schon welche in Deutschland aufgestellt. Im Rheinland gabs, zwischen Airbases und Nike-Stellungen auch Startgelände für taktische nuklearbestückte Marschflugkörper MGM-1 Matador/MGM-13 Mace. Diese ehemalige Stellung findet sich direkt südlich der Bundesautobahn 6 bei Kaiserslautern.

Atomraketen waren damals in Europa recht weit verbreitet. Dort wo man heutzutage Urlaub macht konnte man damals zwischen den Baumwipfeln schon mal eine Mittelstreckenrakete sehen. Rund um Gioia del Colle in Kalabrien, Typhoon-Stützpunkt in spe, finden sich Startanlagen für Jupiter-MRBMs, also jenen Dingern die während der Kuba-Krise zu einiger Berühmtheit gelangt sind. Auch in der Osttürkei finden sich derartige Stellungen, hier hat aber die türkische Armee dafür gesorgt dass das wenige was noch über ist in militärischen Sperrgebieten liegt.

In anderen Gebieten sind Raketen fürwahr nichts ungewöhnliches, in North Dakota etwa. Aber zwischen all den vergrabenen Minutenmännern findet sich auch was anderes. Unweit des Örtchens Dresden (siagst, sogar da haben wir einen Deutschland-Bezug) befindet sich der Remote Launcher 2 für das Safeguard-System von Grand Forks. Die Silos für die 12 endoatmosphärischen Sprint-Interceptoren wurden natürlich schon vor Jahren zubetoniert.

Die Counties Ocean, Monmouth und Camden in New Jersey waren schon immer militärisch dominiert und auch heute gehören noch grosse Gebiete den Streitkräften. Im Norden unterhält die Navy ein Munitionsdepot und mitten drin findet sich McGuire AFB, Stützpunkt für C-17 und KC-10. Und eben dort, am Gelände von McGuire findet sich ein militärisches Sperrgebiet. Ein militärisches Sperrgebiet innerhalb eines militärischen Sperrgebietes, off-limits selbst für hochrangige Offiziere.
Was daran liegt dass auf diesem Gebiet der Geigerzähler noch immer so knattert wie eine KTM. Auf diesem ehemaligen BOMARC-Startgelände der Air Force hat eine explodierende Rakete einst dafür gesorgt dass der Plutoniumkern des Sprengkopfes über weite Teile der Anlage verteilt wurde.
(Passenderweise, um von einem Desaster zum anderen zu kommen, befindet sich die Anlage nur ein paar Kilometer von Lakehurst entfernt; wär nicht zum ersten Mal dass dort was in die Luft geflogen wäre.)

21.09.2009

Gestern war Heute...

in der Krone, also der Hochglanz-Sonntagsversion zu sehen. Und zwar in Form eines Berichtes eines Richard Schmitt Jr., Chefredakteur der Heute, anlässlich seines Besuches auf der Ronald Reagan. Ja, genau. Dem Flugzeugträger.

Schöne Grüsse an die Herren der Navy - vielleicht sollte man sich vorher ein bisschen informieren bevor man dem "Chefredakteur" einer billigen, linkspopulistischen, niveaulosen U-Bahn... Zeitung kann ich ja wohl schwer sagen als Korrespondenten auf einen Kahn lässt.

Und so wie die Heute (oder auch Krone) arbeitet kommt auch der Bericht daher. Von korrekten Diensträngen gar nicht erst zu sprechen, schaffts der gute Herr die Brückencrew der 8-12 Schicht gleich nur mehr mit dem Vornamen zu benennen weil die Navigatoren und Helmsmen eben keine sind sondern Frauen. Versteht sich bei der Heute von selbst dass man die nicht mit professionellem Respekt ansprechen muss sondern wie die Alte die man an der Bar anbrät. Und dabei macht er nicht mal vor Offizierinnen... na, grausiges Wort - female officers hat die wahrscheinlich mehr verdienen als er selbst.

Dass er von Flugzeugen recht wenig Ahnung hat beweisst er mit der MDD-Meldung obwohl die Firma schon seit bald 15 Jahren nicht mehr existiert. Und auch mit dieser sagenumwobenen C-62 die ihn vom Flugzeugträger wieder runterbringt. Wie man aus einer COD eine C-62 machen kann kann ich mir nicht erklären - auch weil der (Nicht-)Hersteller der C-62 seit immerhin 60 Jahren nicht mehr existiert.

Passender Abschluss dabei ist die Aufnahme eines Flugzeugträgers. Nicht selbst gemacht, sondern von der Navy HP gezogen. Zeigt einen Träger der den Navy Jack fliegt, einen Mast hinter der Superstructure hat und ansatzweise zu sehen einen sehr komischen Pennant trägt. Jop, ist natürlich nicht die Ronald Reagan. Ist, um die Unfähigkeit des "Chefredakteurs" fortzusetzen zwischen heute und früher nicht unterscheiden zu können ein Träger der mittlerweile auch nicht mehr im Dienst steht. Die gute alte Kitty Hawk nämlich...

20.09.2009

Air Forced

Aktuell wird in der RAF - wenn auch grossteils hinter verborgenen Türen - eine Debatte geführt die so bezeichnend ist für vieles was in den Luftstreitkräften weltweit so abläuft.

Die SIGINT-Kapabilität der Royal Air Force wird durch drei Nimrod R.Mk 1 gestellt, Airframes der ersten Generation. Wie wir wissen ist die Nimrod die militarisierte Version der Comet von dH, jenem ersten seriengebauten turbinengetriebenem Passagierflugzeug der Welt (welches gern mal in der Luft zerfiel).

Alleine dass die Dinger noch immer im Dienst sind ist schon ein erstaunliches Zeugnis - weniger für den Entwurf, eher mehr für die kolossale Unfähigkeit der RAF. Des iss jetzt prinzipiell nix neues. Bei der RAF und RN sind Mitte der 80er noch 1945 vom Band gelaufene Shacks geflogen, und die legendäre Canberra ist ja auch erst vor kurzem auf den Schrottplatz gewandert. Wenn man sich die Budgetsituation der Briten anschaut ist das auch nicht verwunderlich - man war seit Beginn der Thatcher-Era am Rande des leistbaren und driftet jetzt schön langsam in die militärische Bedeutungslosigkeit ab. Diese versucht man durch Hinauszögern von Ausserdienststellungen aufzuhalten. (Passiert ja bei der Air Force auch nicht viel anders, nur halt in der Luxusvariante.)

Den Vogel schiesst man da aber mit so manchen End-Life-Updates ab - für die R.1-Flotte ist ein MRA.Mk 4 ähnliches Upgrade geplant. Dabei stellte sich bei diesem schon die Frage wie schlau es eigentlich ist ein 50 Jahre altes Design abermals upzugraden; und dieses Upgrade aus finanziellen Gründen auf die Avionik beschränken und solch Kleinigkeiten wie Triebwerke oder Zelle aussen vor lassen.

Die Alternativvariante ist ja auch genial - überzählige KC-135R (gibts die überhaupt?) der USAF auf quasi-Rivet Joint Standard aufrüsten. Das ist wahrscheinlich noch mal um Ewigkeiten dämlicher.

Ich verstehs einfach nicht, ganz wurscht wo. Man stopft Unmengen an Geld in Fighterprogramme aber bei HVAs beschränkt man sich darauf alten Schrott zu frisieren anstatt diese 707er, 1st Gen Herkys, DC-9 und Nimrods (bei den Russen von mir aus die An-12 und eine handvoll Coot-Varianten). Dabei wären alleine die Betriebskosten so dramatisch niedriger dass sich diese Dinger fast von selbst rechnen, von ungleich höheren Fähigkeiten gar nicht zu reden.

Nur wenn man gezwungen wird was zu tun passierts auch: Lockheed Martin gibt das erweiterte Limit der Serien-Hercules, also jener Zeitpunkt ab dem man seitens LockMart die Airworthiness der Zelle nicht mehr gewährleistet, mit 31.000 Flugstunden an. Und da die Spitzenreiter bei der Air Force mittlerweile auf die 29.000 Stunden zugehen und bei zu erwartetem OpTempo 2012 zwangsweise in den Schmelztiegel wandern kann die Air Force upgraden was sie will, nur fliegen werden die Vögel nimmer.

Da muss man dann neue kaufen, da können sie nicht aus. Gezwungenermassen. Air forced, quasi.

19.09.2009

Vor dem Mond gleich links

Dieser schamlos rückdatierte Eintrag besteht aus Links von einigen Seiten die ich gerne besuche und die garantiert nix mit Krieg zu tun haben.

United Nuclear
http://www.unitednuclear.com/
Has to be seen to be believed. Wenn Bob Lazar nicht gerade irgendwelche UFOs in einem Hangar in einer Hügelflanke in Nevada zersägt beliefert er die US-Regierung (und da, auch aufgrund der räumlichen Nähe, Sandia) mit allerlei weirdem Zeugs bis hin zu Plutoniumoxid.
Die gute Nachricht: vieles von dem Zeugs kann man durch Loopholes in den Gesetzen auch komplett legal erwerben - nur hat die IATA (und auch die Marinen) was dagegen das Zeugs durch die Gegend zu fliegen also muss ich mir meine Pechblende woanders besorgen.

National Map Seamless Server
http://seamless.usgs.gov/
Während also hierzulande Google Earth-Aufnahmen in Grund und Boden zensiert werden (jaja, diese linksliberalen Demokratien), stellt das US Geological Survey (aus den USA, diesem ultrakonservativen Polizeistaat) seinen Datenbestand ins Internet. Die SRTM-Daten kann man als wunderbare Berechnungsgrundlage für vieles nehmen - aber aufgrund von irgendeinem legal mumbo-jumbo stehen die hochauflösenden Daten nur für die USA zur Verfügung.

The Simpsons Archive
http://www.snpp.com/
Wenn man die letzten 20 Jahre nicht hinter dem Mond verbracht hat kennt man die gelbe Truppe. Hier finden sich alle möglichen Nitpicks, Episodenzusammenfassungen und Zitatesammlungen die man als Wahlspringfielder so braucht.

World Football Elo Ratings
http://www.eloratings.net/
Eine komplette Datenbank sämtlicher offizieller Fussballländerspiele seit Erfindung des Sportes und natürlich die laufend aktualisierte Rangliste als Alternative zur unbrauchbaren FIFA-Rangliste. Oder: Als Österreich Nummer 1 der Fussballwelt war.

Air Ventures Reisen
http://www.airventures-reisen.de/
Damit ich auch ein bissel Werbung für den guten Claudius mach. Der grösste deutschsprachige Anbieter von Airshow-Reisen. Hat mich unter anderem schon nach Zhukovskiy oder Miramar geführt. Ist natürlich nicht ganz billig, es aber im Normalfall wert.

18.09.2009

Es hat BMS gemacht!

Da war ja noch was... stimmt, beim ÖBH hat man diese Woche bewiesen wie schwierig Fire Support schon in Friedenszeiten sein kann. Anstatt die Ruinen von Grosspoppen zu bombardieren fliegen die Granaten nach Allentsteig.

Zwei Dinge daran sind aber interessant.

Erstens wirft es ein komisches Licht auf die Maxln beim betreffenden AAB. Da das ohnehin die Liechtensteiner sind würde man fast meinen die haben halbwegs einen Dau wies auf "ihrem" TÜPl aussieht. Scheinbar ist dem doch nicht so, sonst würde zumindest irgendeinem in der Geschützcrew auffallen dass das Rohr lächerliche 30 Grad von der Position entfernt steht dies eigentlich haben sollte. Die wern ja wohl nicht das erste Mal nach Poppen reinballern, da würd ich schon erwarten dass die halbwegs wissen was sie tun - wahrscheinlich wärs ihnen nicht mal aufgefallen wenn das Rohr gen Zwettl gedreht hätte...

Zweitens ist bemerkenswert wie schnell der Bertl wieder auf dem Posten war - ich hab ja echt überlegt rauszufahren. Was konstruktives bringt er im BMLV eh nicht mehr zusammen, daher muss er, um seine als BMS (in Insiderkreisen auch Bums genannt) erworbenen "Lorbeeren" nicht zu verspielen, halt bei solchen Dingen mim Dienst-Cederer angebraust kommen. Nicht dass seine Anwesenheit irgendetwas geändert hätte. Das Loch wär Loch geblieben, und von militärischen Dingen hat der Bertl ohnehin so wenig Ahnung dass er glatt einen Kürassier für eine M109 halten würde.

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Die gelungen Abrundung zu diesem Thema findet sich wieder in diversen Online-Foren von ORF oder Printmedien. Da bricht der Hass wieder hervor dass ich manchen dieser Gestalten gleich morgen einen Krieg an den Hals wünsche. Vor allem weil aus solchen Dingen dem ÖBH ein Strick gedreht wird obwohl andere Streitkräfte ja auch ähnlich Probleme haben. Nur haben die eigentlich genug Platz - wir nicht, wir haben einen viel zu kleinen Haupttruppenübungsplatz, dafür ein halbes dutzend Gebirgsübungsplätze auf denen die Saalfeldener bergsteigen gehen können...

17.09.2009

Yes, he can

Es ist also jetzt offiziell - kein NMD-System (ganz schön flexibel eigentlich, die Definition) in Europa.

Vor keinem Monat nennt Rubin die Fortschritte des iranischen Raketenprogrammes noch bemerkenswert, aber heut kommt Obama (Gates?) drauf dass eh keine Bedrohung herrscht.

Nah, jetzt eh nu net. Jetzt steht aber auch kein ABM-System. Wie lang glaubt man in Washington hätte so ein Bauvorhaben gedauert? Damals bei Safeguard, also vor mittlerweile fast 40 Jahren, konnte man (die, wenn auch in anderer Form, nach wie vor aktive) Anlage bei Grand Forks vom Groundbreaking bis zur Einsatzbereitschaft in 5 Jahren bringen. Dass heisst das solch eine Anlage, selbst wenn wir heute anfangen zu bauen ohnehin erst 2014 zur Verfügung stehen würde (in Realität würde alles wohl länger dauern, was sich aber dadurch kompensiert dass man nur 10 und nicht 100 Interceptoren hinstellen würde) - welche Kristallkugel man in Washington, Arlington und sonstwo so verwendet kann man nur mutmassen.

Und wenn da auch noch verkündet wird dass man sich die Möglichkeit vorbehalten wird das Programm fortzusetzen krieg ich einen Schreikrampf. Gates hat bereits vor geraumer Zeit verkündet dass er am Liebsten das gesamte NMD/GBI-Programm einstampfen möchte. Wohl weils viel kostet, mehr aber weils eine politische Liabilität ist - und Obama ist ja das Goderkraulen in Europa und Russland wichtiger als eine technologische Basis. Stattdessen lügt man sich jetzt mit THAAD kräftig in den Sack, welches natürlich kapabilitätsmässig ewig weit weg von einem GBI ist.

Aber zumindest ist man konsequent - nahezu alle Ankündigungen aus dem April werden tatsächlich verwirklicht. Das ist schon ein Fortschritt. Aber es ist da auch wie in Österreich - nur bei den Streitkräften kann sich Obama als "Yes, he can" etablieren, weils da nur Widerstand aus den Services gibt welche per Befehl (oder Entlassung) durchgesetzt werden können. Bei zivilen Dingen gehen die Leute hingegen auf die Strasse.

16.09.2009

Killing Sprey

Ich hab schon mal über diesen Blickwinkel des Maurers geschrieben der es einem Aussenstehenden oft ermöglicht bessere Erkenntnisse zu haben als einem Mann aus der Branche. Back then, little did I know what was yet to come.

Das ist unter anderem wegen der Sache mit den Link Tanks ein Problem, dass nahezu alle aus einer Branche eine gewisse Agenda mitbringen und darauf bedacht sind diese auch durchzubringen, wurscht wie schwachsinnig die Wege damit oft werden. Interessanterweise brauchts nicht mal einen Think Tank um eine Agenda zu haben - dafür reicht oft auch eine einzige Person.

Eine solche Person ist zum Beispiel Pierre M. Sprey. Als langjähriger Berater der USAF und des Pentagons, und das schon zu einer Zeit in der ich noch nicht mal das Funkeln in den Augen meines Vaters war sollt man seine Meinung schon ernst nehmen.

Tja, wenn da nicht zum einen die Daueragenda des Herrn Sprey wäre - die er als Berater nämlich recht effektiv den Leutchen in Langley und Dayton aufgeschwatzt hat - die sich mittlerweile mit altersbedingter Demenz vermischen zu scheint.

Wer den Herrn Sprey nicht kennt: das war der Capo der sogenannten Lightweight-Fighter-Mafia in den 70ern, also erster Proponent für eine Wiederauferstehung solcher Kracher-Entwürfe wie der Gnat oder der Freedom Fighter.

Ich bin zum Glück kein Journalist und kann daher ohne zu riskieren in einem folgenden Eintrag irgendwelche vom Gericht erwirkte Klarstellungen bringen zu müssen folgendes schreiben:
"His goal is [...] the P-51D Mustang of 1943."
Sprey fühlt sich nämlich nach wie vor genötigt aus seinem Ruhestand heraus (betreibt mittlerweile ein kleines Jazz-Label) alle paar Monate gegen die USAF zu wettern weil die sich erdreistet das (ohnehin fehlgeschlagene) LWF-Experiment nicht fortzusetzen - und die Fachwelt folgt seinen Aussagen nach wie vor.

Obiges Zitat bezieht sich auf Spreys neuesten Vorschlag, der mehr nach Witz als nach ernsthaft klingt. Etwa weil er sämtliche Entwicklungen auf dem Kampfflugzeugsektor der letzten 20 Jahre negiert - nein sogar noch weiter.

Spreys neuester "Dream Fighter" braucht solche Spompanadln wie Stealth, Supercruise, Datalinks oder BVR gar nicht. Tatsächlich braucht er nicht mal Überschallfähigkeit und Radar. Eine Autogun (vielleicht macht ja Pontiac die M39-Fertigung wieder auf?) und zwei AAMs reichen. Zufall? Natürlich nicht, ist doch die Starfighter vor 55 Jahren mit ziemlich genau der selben Konfiguration in den Krieg gezogen. Die "Manned Missile" gilt ja vielerorts noch immer als der Urahn jedes Lightweight Fighters.

Das mag vielleicht in den 50ern noch funktioniert haben (errr... nein. Beim keinen 150 Stück production run für die USAF ist die F-104 eine Fussnote der Geschichte. Über MDAP hat man das Klump halt den NATO-Alliierten zu hunderten angedreht.) aber im 21sten Jahrhundert, im Zeitraum von LPI-Radaren und AAMs mit 160 Kilometern Reichweite wirst damit recht alt aussehen.

Da wird dem Gegner das erzielen von 5 Kills in Serie sehr einfach gemacht - in guter alter Unreal-Tradition fortan "Killing Sprey" genannt.

14.09.2009

Nicht nur sauber sondern rein

Im Laufe des Augustes haben die Hacker jetzt endlich, neun Monate nach dem Erscheinen, den Durchbruch geschafft. Und selbst ich, der diesen Cyber-Unfug normalerweise verdammt, hab dann zugegriffen - beim Uncut-Patch für Left 4 Dead (ihr werdet euch erinnern, ich hab das ein paar mal schon erwähnt).

Ich musste nämlich mit der deutschen Version vorlieb nehmen und die war ja geschnitten weil die BPjM die uncut Version freundlicherweise auf den Index gesetzt hatte (und damit gleichgesetzt mit dem ganzen rechten Bullshit, von Jan Udo Holeys Machwerken bis hin zum Adi höchstselbst - was man sich als deutscher Gamer nicht alles gefallen lassen muss). Ich spiel also mittlerweile mit dem Patch...

...und muss mir jetzt die Frage stellen ob man sie bei der BPjM noch alle hat. Spätestens nach dem dritten Mal ignorierst du rumfliegende Köpfe und Gliedmassen eh weil du besseres zu tun hast. Die anderen Sachen die wieder hergestellt werden füllen einige Lücken der deutschen Version, sind aber noch lange kein Grund für eine Indizierung.

Die Gewalt im Spiel, mit über 1.000 Toten pro Kapitel und vor allem im Survival-Mode Räumen die nach einiger Zeit aussehen als hätte man sie rot ausgemalt bleibt natürlich gleich. Auch hat man zwar in der Deutschen Version den Daumen wieder dran gemacht, aber die Hommage an Braindead in BH4 samt Rasenmäher, einer Blutlache in Volleyballcourt-Grösse und genug Gliedmassen für eine Grossfamilie blieb drin. Wo da die Logik ist kann ich nicht nachvollziehen. Das passt auch das Kapitel mit dem (amerikanischem) Cover für Left 4 Dead 2 recht gut: wo am Left 4 Dead-Cover eine Hand mit abgerissenem Daumen noch okay war ist am L4D2-Cover ein Hand mit 3 abgerissenen Finger plötzlich inakzeptabel. Dürfte also das ESRB auch nicht viel sinnhafter seine Entscheidungen fällen als die BPjM.

Ahja, Stichwort L4D2. Wer sich die game footage des (kommenden) Spiels ansieht ist sicher dass die Bundesprüfstelle das Ding in den siebten Kreis der Hölle verbannen wird. Der Gore-Faktor bewegt sich nämlich mittlerweile schon in den Höhen der Filmvorlagen der Herren Anderson und Romero. Feuerwaffen können jetzt selektiv Teile des Körpers rausschiessen, von halben Schädeln bis zu Meryl Streepesquen Unterleibslöchern (wobei, der Film wurde nicht indiziert...), Explosionen können schon mal ihr Opfer halbieren und Nahkampfwaffen - bis hin zu Kettensäge und Katana - sorgen recht schnell dafür dass Kill-Billsche Körperteilorgien auftreten (wobei, auch dieser Film...).

Und ich bin mir sicher dass die BP auch hier wider zusammenstreichen wird (muss man aber auch um sich nicht völlig lächerlich zu machen auch ein Katana entfernen - denn anders als es dann im Spiel sein wird zerfällt mein Nachbar bei Behandlung mit selbem in zwei Teile, Lo Wang lässt grüssen), und zwar wieder solange dass man auch weiterhin ganze Hundertschaften zerschiessen kann, aber diese ohne erkennbare Schäden noch während des ablebens in ein gasförmiges Nirvana entschweben. Denn, wie wir ja wissen ist der tot immer eine reine Angelegenheit.

(Ich verlink ja normalerweise nicht nach ausserhalb, aber auf Schnittberichte.com könnt ihr euch ein Bild von L4D machen.)

13.09.2009

Barracken (nein, heute kein Obama)

Mancher erinnert sich vielleicht noch an die 1st Armored Division/1. Panzerdivision. So würde diese Einheit in ihrer Friedensgliederung aussehen:
(Natürlich wieder vollständig anglisiert.)

Force Readiness Command
Headquarters: Steedrip Barracks, Vienna

1st Heavy Brigade - Stonefield Barracks, Grossmittel
  • 1st Brigade Support Battalion
  • 1-1st Armored Regiment
  • 2-1st Armored Regiment
  • 3-1st Armored Regiment
  • 3-5th Infantry Regiment
  • 1-3rd Field Artillery Regiment
  • 1-10th Air Defense Artillery Regiment
1st Military District
Headquarters: Castle County Barracks, Eisenstadt
  • 1st Engineer Battalion - Castle County Barracks, Eisenstadt
  • 1st Support Battalion - Castle County Barracks, Eisenstadt
  • 1st Maintenance Battalion - Castle County Barracks, Eisenstadt
  • 1st Medical Battalion - Castle County Barracks, Eisenstadt
  • 3rd Training Brigade - Loamy Range Barracks, Kaisersteinbruch
  • 101st (LA) National Guard Regiment - Stonefield Barracks, Grossmittel
  • 102nd (BL) National Guard Regiment - Castle County Barracks, Eisenstadt
  • 103rd (BL) National Guard Regiment - Loamy Range Barracks, Kaisersteinbruch
  • 104th (LA) National Guard Regiment - Wiener Neustadt AFB
  • 105th (LA) National Guard Regiment - Bad Voslau AFB
  • 106th (BL) National Guard Regiment - National Guard Armory, Bruck an der Leitha
  • 108th (BL) National Guard Regiment - National Guard Armory, Neusiedl am See
FRC befehligt die stehenden Einheiten des Heeres, insgesamt 10 Brigaden. Die MDs (9 Stück) stellen die Territorialorganisation und sind für die Mobilmachung - aus den ARNG-Regimentern - sowie den Betrieb allgemeiner Unterstützungsdienste, soferne diese nicht ohnehin durch Combat Support Command wahrgenommen werden und die Ausbildung verantwortlich. Durch Personalrotation wird sichergestellt dass die Brigaden von FRC jederzeit innerhalb von 24 Stunden mit mindestens 80% ihrer Kräfte in ihren Kampfräumen einsatzbereit sind.
Die 7 Guard-Regimenter mobilisieren nicht alle in die 1st AD sondern auch in die darüber stehende First Army als auch in heeresunmittelbare Einheiten.
(Während bei den Einheiten selbst die österreichische Entsprechung klar sein sollte hab ich mich bei den Kasernen richtig ins Zeug gelegt. Ich hab die deutschen Namen recht kreativ anglisiert - die Castle County Barracks sind dann logischerweise die Burgenlandkaserne. Die Kasernen sind immer nach einem topographischen Merkmal der Gegend in der sie sich befinden benannt. Dessen Namensursprung hab ich recherchiert und übersetzt. Versuchts mal einzudeutschen.)

12.09.2009

Vorausschauend

Die ulkigen Auswirkungen des österreichischen Föderalismus waren diese Woche wunderbar zu sehen.

Als Auswirkung von ÖBH 2010 sollte nämlich nicht nur in der Zentralstelle im Schloss Rossau gestrichen werden sondern auch deren Landesniederlassungen, vulgo Militärkommanden.

Der Aufschrei war natürlich gross - parteiübergreifend waren sich alle unsere Landeskaiser einig dass die Militärkommanden unbedingt notwendig sind. Klar, in den Bundesländern reagiert man ja allergisch auf Zentralisierungsbemühungen - das geht soweit dass man diese auch blockiert wenn sie sinnvoll sind (was eh meistens der Fall ist). Denn, wenn das Land ohnehin immer weniger Kompetenzen hätte könnte vielleicht noch jemand auf die Idee kommen die Landesregierungen und Landesfürsten komplett wegzureformieren...

Dabei hat die Notwendigkeit der Militärkommanden ohnehin bereits 1992 zu existieren aufgehört. Mit HG NEU und dem Wegfall der weitverzweigten Landwehrstruktur war eine Territorialorganisations überflüssig geworden. Bis dahin hatten die Militärkommanden auf Divisionsebene ja die raumgebundenen Landwehrregimenter zu führen, also eine echte Aufgabe. Seit damals sind die Militärkommanden nur mehr eine administrative Ebene deren grösste Leistung die Untersuchung von 20.000 Jugendlichen jedes Jahr ist.

Dafür brauch ich natürlich keine neun Militärkommanden in verstärkter Kompaniestärke, sondern eine wandernde Einheit in Zugstärke die ich zum Gutteil mit Zivilpersonal besetzen kann. Spart fast 1.000 Mann ein, davon 8 Generäle. Sollte also auch im Sinne des ÖBHs sein.

Aber blöderweise spielt da wieder die Sache rein dass der Bertl ja irgendwann Landesfürst vom Buland werden will, also eigentlich auch bei den Schreiern dabei ist. Er wird sich wohl kaum zukünftige Kompetenzen beschneiden, zum einen weil wir da wieder bei der Sache mit dem Wegreformieren wären, und zum anderen weil er sich dann rechtfertigen müsste 200 Arbeitsplätze im ohnehin strukturschwachen Buland gestrichen zu haben. Und im sich für etwas verantworten war der Bertl ja noch nie gut. Darum muss er heut schon darauf achten nix zu tun was ihn später einholen könnte. Für die österreichische Politik ist das schon erstaunlich vorausschauend...

11.09.2009

Nine-One-One

In den letzten acht Jahren wurde zu diesem speziellen Datum schon soviel gesagt, da brauch ich eigentlich nix hinzufügen.

Auch weil pünktlich zu diesem Datum wieder die Diskussionen beginnen und ich in den letzten Tage eh wieder einiges lesen/schreiben musste. Ich will das nicht nochmals aufrollen.

Letztendlich spielt es nicht mal ne Rolle ob die CIA oder der Mossad oder wer auch immer dahintersteckt - den modernen Terrorismus kann man nicht weglügen. Dem können sich auch die europäischen Länder nicht verschliessen, auch wenns vor allem die Deutschen bis jetzt hartnäckig probiert haben.

Es wird nix helfen wenn wieder mal ne Bombe hochgeht und alle rufen 911 - sinnvoller wärs bereits vorher was zu tun. Geheimdienst, Militär, Aufbau, whatever. Und seit jenem Tag vor 8 Jahren ist diese Botschaft zumindest in weiten Teilen der Welt angekommen.

10.09.2009

Constarabos

Das österreichische Nationalteam (Fussball, was sonst) passt sich in seinen Auftritten der Berichterstattung durch den ORF an - anders ist es nicht zu erklären wie man trotz nicht vorhandener Offensive, ja einer Unfähigkeit überhaupt Spielzüge aufzubauen wie der SV Mattersburg in seinen "Glanzzeiten", gegen die Rumänen zu einem 1:1 schwindeln konnte.

Die Berichterstattung des ORF hat es geschafft Constantinis holpriges 4-2-3-1 vor dem Spiel als 4-4-2 darzustellen. Wenn das Staatsfernsehen es nicht mal in seinem hochbudgetierten Kerngeschäft (und wenn der ORF nicht sportzentriert ist möcht ich Meier heissen) schafft Berichterstattung zu bieten die über das Niveau einer Stammtisch-Nationalteams-Diskussion hinausgeht kann man auch nicht erwarten dass er dies in anderen Dingen fertigbringt.

Verteidigungspolitik, unter anderem. Wer erwartet schon von einem ORF der Didis-Juchhe-Taktik, nämlich keine, auch noch in den Himmel lobt dass dieser weit staatstragendere Themen sinnvoll behandel? Eh keiner. Staatdessen wird der Bertl, der sich ob der ihm über den Kopf wachsenden Probleme in der Rossau zunehmend in seine Tätigkeit als Sportminister flüchtet - weil man dort, im Lande des ÖFB/ÖOC/ÖSV-Unfähigkeitspopulismus, nur genügend blenden braucht und so Dekaden lang Unfähigkeit tarnen kann - auch noch unterstützt. Das Niveau der Eurofighter-Berichterstattung des ORF der letzten Jahre bewegt sich nämlich auf ähnlichem Niveau wie Berichterstattungskompetenz der Herren Polzer, Jirka und Pariasek. Nur die rosa Hose fehlt noch.

Man könnte wohl den Constantini auf den Ministersessel und den Bertl auf die Ersatzbank stecken und kein Mensch würd den Unterschied bemerken. Wer weiss, vielleicht sind die zwei ja eh die selbe Person?

(PS: Ich wollt eigentlich eine Bertl/Didi-Montage als Bild machen. Ich hab aber nicht Lust das Web nach zwei passenden Bildern abzugrasen. Nach zwei Versuchen hab ichs gelassen.)

08.09.2009

Kollateralschäden

Mann muss sich in Berlin aktuell ein bisschen verarscht vorkommen. Da bombt man mal ein paar Zivilisten weg, und wer steht in der ersten Reihe der Meckerer. Ganz recht, die USA. Nicht nur dass die Air Force den Luftschlag eigentlich durchgeführt hat, nein man hat in jetzt bald 8 Jahren in A-Stan und dem Iraq so einen geilen Track Record im Wegbomben, -schiessen und -brennen von Zivilisten dass man eigentlich ganz schnell still sein sollte.

Wenns dazu aus dem Pentagon oder McChrystals Büro heisst "die Deutschen sind nicht ausreichend ausgebildet" lockt mir das ein herzhaftes Lachen hervor.

Klar, für McChrsytal (den Abrams von Afghanistan, quasi) ists natürlich blöd. Von Obama dafür eingesetzt endlich mit den Kollateralschäden aufzuhören hat er der Air Force (mehr noch eigentlich den FAOs die die Anforderung stellen) Berge von Restriktionen aufgedrückt was Luftschläge betrifft. Und prompt produziert die Bundeswehr (die ja, soweit muss man ihm schon recht geben, recht wenig Erfahrung mit so was hat) den nächsten Zwischenfall.

Bizarr mutet auch an das man in Deutschland schon die Gerichte einschaltet. Ja, da sind die linken Spinner in ihren Avantgarde-Wohnzimmern schnell zu haben wenns darum geht dem Militär eins auszuwischen. Wenn ich als Soldat im Auslandseinsatz aber ständig den schmalen Grat gehen muss zwischen getötet zu werden (der Taliban wegen) und eingesperrt zu werden (der Linken wegen) würd ich mir in Zukunft genau überlegen ob ich mich für solche Aktionen noch zur Verfügung stelle. Insoferne könnten vielleicht die grösseren Kollateralschäden dieser ganzen Causa bei der Bundeswehr selbst auftauchen.

07.09.2009

Q-ship

Früher, also zur Zeit der Weltkriege, wurde auf Seiten der westlichen Alliierten ein sogenanntes Q-Ship verwendet. Q-Ships (Q für Queenstown, Irland) waren Frachtschiffe die über getarnte Bewaffnung verfügt mit welcher sie sich gegen angreifende U-Boote (die sie für ganz normale Merchants hielten) wehren konnten.

Früher war das, wie gesagt. Nein, nicht ganz. Die Russen haben jetzt das Konzept wieder aufleben lassen. Die Arctic Sea wurde ja auch, gewissermassen, zu einem bewaffneten Frachtschiff umfunktioniert.

Westliche Spekulationen nennen da ja vor allem S-300 oder Kh-55. Beides Systeme die eine sehr lange Geschichte in Verbindung mit dem Iran haben. Eine offizielle Geschichte sogar. Darum sollt man sich schon frage ob wirklich irgendwelche baltischen Piraten dahinterstecken oder nicht die Herren im Kreml dunkle Kanäle benutzt haben um das Zeug an den Umdenistehnedschad zu verschiffen. Bis halt dann blöderweise der Mossad Wind von der Sache bekommen hat (wo auch immer der das her hatte) - auch wenn der wohl wirklich an die Mafia glaubte - und die Russen aufmerksam gemacht hatte. Da war natürlich auch der Zeitpunkt gekommen die ganze Aktion wieder abzublasen. Wenn dann nämlich drei Monate später auf den Bildern der KH-13 eben jene Flugkörper im Iran aufgetaucht wären hätte der Mossad wohl 1 und 1 zusammengezählt und die Russen hätten den Arsch offen gehabt.

Andererseits, im Korruptionsparadies Russland schafft mans ja auch MiG-31 (plural) verschwinden zu lassen - letztendlich ists daher vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich das tatsächlich die Mafia da was abgezweigt hat

06.09.2009

Stand by

Angenommen du gehst auf der Mariahilferstrasse (oder der Landstrasse, oder dem Mirabellplatz, oder wie auch immer das in deiner Stadt heisst), deinen (teuren) Einkauf in der Tüte, und irgend so ein asozialer Wichser reisst dir im Vorbeilaufen die Tasche, mit den Klunkern für deine Alte von mir aus, aus der Hand.

Was also tun?

Seit neuestem bietet sich die Bundeswehr-Methode an. In weiser Voraussicht hast du nämlich deine LAW mitgenommen (doch, die wär zuweilen beim Einkaufen ganz hilfreich). Kurz auseinandergezogen, das Visier aufgeklappt, den Abzug gedrückt und der böse Bube ist erledigt.

Genauso wie dein Einkauf, und ein dutzend innocent bystanders. Darum schiesst man in der Fussgängerzone nicht einfach um sich.

In A-Stan ist das freilich anders. Dort fordert die Bundeswehr einen ganzen Air Strike (wohl durch die USAF) an um ein paar Banditen am Stehlen von zwei Tanklastzügen zu hindern. Ich mein, es hat zumindest funktioniert. Abgesehen von der Sache mit dem Einkauf und den Bystanders.

Darum werd ich auch nicht müde darauf hinzuweisen dass man sich in Berlin, Mons, Washington und sonstwo vom Gedanken abwenden soll alles nur mehr aus der Luft erledigen zu lassen und die Heere zu einer Robin-Hood-in-Strumpfhosen-Parodie einer Streitmacht verkommen zu lassen. Stattdessen sollte man den Bodenstreitkräften ausreichend Ausbildung und Gerät geben solche Dinge selbst zu handeln, mit der G36 im Anschlag 50 Meter hinter dem Lastwagen, gedeckt vom Richtschützen des Pumas mit seiner MK. Und nicht vom ACES II in 10.000 Höhe durch die Kamera vom Litening-Pod.

Denn mittlerweile kommts mir so vor als wären die Bodeneinheiten immer mehr die Bystander. Standing by eben, darauf warten bis man das Ziel mit JDAMs und WCMDs eindeckt.

05.09.2009

Der Grinch

Eine der grössten Ängste die der Westen seit über 50 Jahren hat ist die vor den russischen (oder sowjetischen, for that matter) SAMs.

Das begann schon mit dem 1000-Bomber-System (deswegen weil von den Sowjets in einem solchen Ausmass geplant einen 1000-Bomber-Raid wie ihn die Deutschen ein paarmal hinnehmen mussten zu stoppen) SA-1, ging über die nach wie vor aktiven (wenn auch nicht bei den Russen) SA-2, SA-3 und SA-5 (und die vergessene SA-4) zur tödlichen SA-6, der ersten MANPADS SA-7 und den Tieffliegerabwehrsystemen SA-8 und SA-9.

Man könnte vielleicht sagen die SA-1 bis zur SA-4 waren die erste Generation und die SA-5 bis zur SA-9 die zweite.

Die dritte Generation umfasst die SA-10 (als SA-1/2/5-Ersatz), die SA-11 (als SA-3/6-Ersatz), die SA-12 (als SA-4-Ersatz), die SA-13 (als SA-9-Ersatz), die SA-15 (als SA-8-Ersatz), die SA-17 (als SA-3/6/11-Ersatz) und die SA-19 (als ZSU-23-4-Ersatz).

Und dann gabs, als Ablöse der schrottigen SA-7 (die selbst die traurige Redeye noch unterboten hat und im Regelfall auf jede IR-Quelle aufgeschaltet hat, nur nicht auf ihr Ziel) ja auch noch die SA-14, SA-16 und SA-18. Vor allem letztere, bei der ASIC als GROUSE bekannt, war bei ihrem erscheinen (auch wenn sie bei der russischen Armee noch bis heute nur in homöopathischen Dosen vorhanden ist - Standard ist dort noch immer die SA-14 die etwa mit den Baseline-Stingern gleichzusetzen ist) allem des Westens überlegen. Nach der Streichung der Block II Stinger verfügt die russische Waffenindustrie damit nachwievor über eine MANPADS die mit allem mithalten kann.

Aber weil mithalten normalerweise nicht ausreicht (vor allem nicht als Kaufgrund) gibts die brandneue SA-24, bei der ASIC als GRINCH bezeichnet (die ganz neue Igla-Generation), mittlerweile schon am Weltmarkt.

Naja, nicht ganz. Während die Russen, ihrer Tradition entsprechend, das Zeugs schon kistenweise nach Tripolis und Caracas verschiffen gibts andere "Kunden" an die man, allen Geldkoffern zum Trotz, nix liefert. Den Herren in Ft. Rucker und Ft. Biggs nämlich (und damit, in Verlängerung, auch den Herren in Ft. Meade).

Bei der Army, also TRADOC und AMCOM, hat man natürlich (man denke an die S-300-Geschichte vor ein paar Jahren) einiges Interesse die neue MANPADS in die Hände zu bekommen. Nicht aus dem Grunde wie damals, in der schlechten alten Zeit, sondern weil dieses Ding möglicherweise mal in einer Hercules einschlägt die grad abhebt. Die Herren Muammar und Hugo werden dafür schon sorgen.

Da passt doch die gefakte Meldung die alle Jahre rechtzeitig vor Weihnachten auftaucht wie die Faust aufs Auge - Sanders verkauft IRCM an den Weihnachtsmann. Denn womit könnte man sich besser vor Grinch-schem MANPADS schützen?

04.09.2009

Osthansa

Quasi als weitere Verlängerung zur Weltkriegsthematik hat ja diese Woche etwas seinen Abschluss gefunden was an die Geschehnisse im 38er Jahr erinnert.

Ich rede hier vom "Anschluss" der Austrian an die Lufthansa. Die Lufthansa erweisst sich in punkto Annexion hier als deutlich fähiger als der olle Adolf damals - gehört doch seit der traurigen Geschichte um die Swiss (in erster Inkarnation) die Swiss (die zweite Inkarnation) auch den Deutschen. Fast wie der alte Neckermann-Witz. Wo Hitler nicht hinkam...

Nachdem man ja erfolgreich die österreichischen Fluglinien Nr. 2 und 3 (Lauda und Tyrolean) bereits in den Politkoloss integriert hatte (wobei ich lieber nicht wissen möchte wieviel vom Kaufpreis aus Steuergeldern kommt) steht Österreich jetzt, den Nasen im BMVIT sei Dank, ohne eine einzige Airline da. (So Regionalspässe wie die Styria stehen ohnehin mit einem Fuss vor dem Konkursrichter - die ignorier ich nicht mal.)

Der Bau der dritten Runway zu Schwechat ist jetzt wahrscheinlich auch für die Fisch - kombiniert mit der Wirtschaftskrise werden die Kürzungen seitens der Lufthansa schon dafür sorgen dass die Auslastung zurückgeht. Zumindest den Anrainern wirds gefallen. (Wobei es eh einiges über die Destinationspolitik bei der Austrian aussagt wenn die meisten Zubringer nach Frankfurt, immerhin einer der drei Main Hubs Europa, noch dazu deutlich näher als CDG und Heathrow, schon seit Jahr und Tag von der Lufthansa bedient werden. Zubringer von den Bundesländerflughäfen nämlich, die die Austrian bis jetzt nicht mal ignoriert hat.)

Die Parallelen zum ersten Anschluss finden sich etwa in der Ausgangssituation. Beim ersten mal wars die Meister-Diktatur die ihren lächerlichen Nachahmer (Austro-Faschismus, WTF?) verräumt hat. So wie Schuschnigg damals mehr schlecht als recht versucht hat Hitler zu kopieren hat auch die Austrian versucht eine Lufthansa zu kopieren. Was natürlich nicht funktionieren kann - eine Lufthansa kann leicht jeden Flughafen von LAX bis Incheon anfliegen, warum aber eine Austrian nach Narita fliegt aber keine anständigen Verbindungen innerhalb von Europa zusammenbringt lässt sich wohl nur durch die Kombination Grössenwahn und Geldmangel erklären; beides ja österreichische Eigenschaften.

Und so wie 38 hat man sich nicht mal gewehrt. Da hat man mit den Fahnln gewachelt und auf den Onkel Hitler gewartet anstatt ihm das Bundesheer vor die Nase zu stellen, sieht sich aber bis heute als Opfer. Auch die Lufthansa wurde mit offenen Armen empfangen, wohl wissend dass man sich als kleines Rädchen in einen mächtigen Apparat einfügen muss. Auch dabei sieht man sich als Opfer - seitens der Politik schwimmt dabei immer der Unterton der feindlichen Übernahme eines funktionierenden Gebildes mit. Dass man den Verein jedoch so jenseits jeder geschäftmännischen Logik (also zumindest jene Logik die in den Fluggesellschaften herrscht die schon lange nix mehr mit ihrem Heimatland zu tun haben, auch wenn sie sich noch immer als Flag Carrier repräsentieren; seit den Crashes der Sabena und der Swiss im wesentlichen alle, alle bis auf die Austrian halt) in den Dreck gefahren hat dass man die Lufthansa auf Knien rutschend ums intervenieren bitten musste sagt man lieber nicht allzulaut.

Genau wie beim ersten Mal hat man auch jetzt reichlich wenig Ahnung was eigentlich die Zukunft bringt. Es war aber beim ersten Mal vorhersehbar, und das ist es auch diesmal. Den wer glaubt eine Lufthansa wird auf die politischen Befindlichkeiten hierzulande Rücksicht nehmen, der hat damals wohl auch geglaubt mim Onkel Hitler gibts nur Friede, Freude und Eierkuchen.

Und wer weiss, vielleicht gehts uns noch wie damals und selbst der Name wird neu.

03.09.2009

Die Weisheit der Ferengi

Um bei der Wehrmacht zu bleiben, man feiert ja dieser Tage den Beginn des zweiten Weltkrieges. Gut, vielleicht nicht feiern, aber man gedenkt zumindest.

Andererseits, für die USA und die Sowjets wars, zumindest jetzt im Retrospekt gesehen, wohl tatsächlich was gutes. Ein paar Jahre Krieg gegen Hitlerdeutschland und als Gegenleistung 45 bzw. 65 Jahre (and counting) lang Einfluss in Europa.

Vor allem seitens der USA wiegt die wirtschaftliche Komponente seither die paar 100.000 gefallenen GIs locker auf - so könnte man fast sagen FDR hat tatsächlich einen "New Deal" gemacht.
Bei den Sowjets hats nicht so ganz funktioniert - immerhin, da die Deutschen ein paar Millionen Russen und Ukrainer massakriert haben hat sich der Stalin immerhin das zusammentreiben und erschiessen erspart. Man kann sich seiner Feinde auch entledigen indem man sie in den Krieg schickt.

Militärisch gesehen wars - ja, doch; auch zum Feiern. Niemals in der fast 5.000 jährigen Geschichte der Kriegführung (so etwa seit Beginn der Bronzezeit, als man zum ersten Mal Waffen zur Verfügung hatte die über einen Ast hinausgingen) hat man in nur sechs Jahren solche Sprünge gemacht. Zogen viele Länder 1939 noch mit berittenen Einheiten in den Krieg (wie schon in den Millenia davor), war 6 Jahre darauf die Motorisierung beeindruckend fortgeschritten. Wo vorher noch Kradmelder, ja oft sogar noch berittene Boten (wie schon...), für die Nachrichtenübermittlung vorhanden waren gabs nachher einen Fernmeldeapparat der es Befehlshabern ermöglichte ihre Truppen nicht von einer Anhöhe über dem Schlachtgeschehen zu befehligen zu müssen.

Von echten Breakthroughs wie Fernlenkungen, Nukleartechnologie, Turbinentechnologie oder Sensorik gar nicht erst zu sprechen.

Es war daher auch, um wieder auf den New Deal zu kommen, ein gutes Geschäft. Der Krieg kehrt die besten und schlechtesten Seiten der Menschheit hervor - unvorstellbares Grauen paart sich da mit technischer Ingenuität. Wie schon die Ferengi so schön sagen: "Krieg ist gut fürs Geschäft." (Das wäre dann Erwerbsregel 34. Paradoxerweise besagt Regel Nr. 35 "Frieden ist gut fürs Geschäft.")

02.09.2009

Was ist für sie ein bissel Deutsch?

Den Hirni den ich am Sonntag angesprochen habe hat der geliebte Bertl dafür bekommen dem ÖBH die Teilnahme am Ulrichsbergtreffen zu untersagen.

Da gibts prinzipiell nichts daran auszusetzen.

Bizarr hingegen wirds dann wenn Leute wie der Hans Rauscher (Standard) daraus ihre ganz eigene kleine Welt zimmern.

Die verteufeln nämlich dass sich die Traditionspflege (widerliches Wort) des ÖBHs, zwar nicht offiziell, aber ideell, in den Köpfen der Leute, noch immer auf die Wehrmacht stützt. Das war hinein bis in die 70er aufgrund der Wehrmachtsvergangenheit vieler Offiziere im Bundesheer recht logisch (durchaus ulkig z.B. einen Emil Spannocchi, den Gott-sei-bei-uns der österreichischen Verteidigungspolitik, zu lesen - wenn der Streitkräfte meint sagt er immer Wehrmacht).

Aber was gibts eigentlich an der Wehrmacht, jetzt rein militärisch, auszusetzen? Während WK Zwo kam die Wehrmacht und dann lange nichts, taktisch, operativ, technisch. Warum soll man sich nicht auf eine gefürchtete Streitmacht stützen die viele der noch heute gültigen Konzepte erfunden hat (vielleicht nicht erfunden aber als erste grossflächig angewandt) und in der viele ÖBHler der ersten Stunde auch dienten?

Aber das ist hierzulande nicht so einfach - oder sagen wir mal so, es kommt wohl drauf an wie mans macht.
Es war für das ÖBH (read: die Politik) in den 50ern kein Problem ehemalige Wehrmachtsschuppen zu übernehmen, bis hin zu ganz widerlichen Orten wie der SS-Kaserne in Ebelsberg oder dem KZ in Melk, samt Ofen versteht sich. Da war die Wehrmacht schon recht.

Irgendwann wurde es aber dann bizarr. Das reicht von so Possen wie der Namensgebung der Martinek-Kaserne in Baden bis hin zum Löhrschen Gedenkstein in der Stiftskaserne - da wars auf einmal gar nicht mehr so recht darauf hinzuweisen dass es einige österreichische Offiziere in der Wehrmacht zu etwas gebracht haben.

Es wär wohl besser man würde sich im ÖBH ganz offiziell dazu bekennen nicht nur auf das Heer der Monarchie sondern auch auf die Wehrmacht zu stützen (die erste Republik erwähnt man eh nur recht kleinlaut obwohl Bomben-Brumowski ja auch ne Kaserne hat) - und zwar militärisch, den nichts anderes ist für Streitkräfte interessant. Ideell sind zwischen der Wehrmacht und dem ÖBH ohnehin Welten die selbst für einen Q unüberwindbar sein müssen.
Denn die aktuelle Version, so ein bissel Deutsch zu sein, ohne klare Abgrenzung nach nirgendwo, führt dann auch leicht dazu dass sich einige junge Leutnante nach der Ausmusterung dann in diesem Graubereich auszutoben (nach all dem was man an der MilAk halt auch zwangweise über WK Zwo und die Wehrmacht vermittelt bekommt) und Jahre später auf eben jenem Ulrichsberg auftauchen wo sie der Bertl dann medienwirksam nicht hingehen lässt. Dafür sind sie halt die Woche drauf bei der Nazikundgebung in Linz.