28.02.2009

Der Zonk des Monats

Februar 2009

geht an

Captain John Carroll, Commanding Officer U.S.S. Port Royal (CG-73)

für

das Grounden seines Schiffes in Sichtweite des Strandes von Honolulu

Das Grounden eines Schiffes, vom blossen Zerkratzen der Hülle an einer Untiefe bis zum kompletten Aufsetzen auf einer Sandbank, ist ein echter Karriere "no-go". Unnötig zu erwähnen dass der gute Captain Carroll den Kahn mittlerweile nicht mehr kommandiert. Denn ein Skipper ist für sei Schiff verantwortlich - auch wenn er möglicherweise gar nichts davon weiss was der Helmsman so treibt.
Interessant dass die Marinen dieser Welt den Zonk scheinbar gepachtet haben...

27.02.2009

The pink slip

Obamas Budgetvorschlag fürs DOD ist eigentlich nur das bei weitem leuchtendste Beispiel für das was im Westen aktuell abgeht.

Da wird eine Raptor gecancelt weil die ja noch aus dem kalten Krieg stammt. Dafür werden propbetriebene Dröhnchen gebaut weil die über A'istan voll der Bringer sind.

Das hat natürlich realpolitische Logik, ist doch der Konflikt dort eine unmittelbare Angelegenheit.

Ähnliches in Europa: die kombinierten Panzerverbände aller europäischen NATO-Mitglieder sind mittlerweile schwächer als eine einzige sowjetische Panzerarmee vor 20 Jahren.

Das hat natürlich realpolitische Logik, ist doch der Konflikt mit den Kommunisten eine Sache von gestern.

Es ist schön zu beobachten wie Politiker überall im Westen wieder mal höchstens bis zum Ende ihrer Amtszeit denken. Die Streitkräfte mussten in den 90ern schon genug Friedensdividende bezahlen. Die Armeen jetzt noch weiter zu so einer rosa-Unterhosen-Truppe verkommen zu lassen die wunderbar gegen irgendwelche Insurgents vorgehen kann, luftverlastbar und hochtrainiert ist mag vielleicht jetzt Sinn machen.

Aber angesichts einer Wirtschaftskrise biblischen Ausmasses (wo der eingangs erwähnte Obama noch schauen wird wie ihn seine Konjunkturpakete erschlagen werden), einer ständig zu neuen Rekorden rüstenden PRC, einem weiterhin schwelenden Gaskonflikt sowie nicht ganz koscheren Russen könnte sich dieses "think today" vielleicht in zehn, fünfzehn Jahren als Fehler erweisen.

Dann nämlich wenn auf einmal ein Feind an unseren Türen steht der ob unserer Schwäche uns zu verteidigen einfach zugreift. Dann sind in den rosa Unterhosen vielleicht zusätzliche braune Striche drin...

26.02.2009

Die Top 11...

Schauspielerinnen die noch nie einen Oscar gewonnen haben aber die Vorbedingung erfüllt haben

Warum Top 11? Because I like to go one step beyond. (Copyright by Douglas Walker)

Ist quasi die Fortsetzung davon. Die meisten auf dieser Liste sind ähnlich weit entfernt vom Oscar wie China von der Demokratie...

11. Bijou Phillips
Quasi die Nachwuchs-Theron. Die Filme sind dubioser und die Rollen schlechter. Entweder sieht man sie entkleidet oder massenhaft Kunstblut. Call her Sheri Moon.

10. Kari Wuhrer
Man muss sie nicht unbedingt kennen - aber nachdem sie Tanya in C&C Red Alert 2 gesprochen hat und drei Season in Sliders mitgespielt hat sollte sie dem Publikum ohnehin vertraut sein.

9. Sophie Marceau
Diese verrückten Franzosen. Noch jede namhafte Schauspielerin hat sich ausgezogen, auch wenns sie gar nicht notwendig gehabt hätten.

8. Helena Bonham Carter
Eines muss man Tim Burton lassen: Er hat Geschmack, zumindest was die Frauen angeht. Und im Gegensatz zu Luc Besson hat er eine gefunden die zumindest schauspielen kann.

7. Heather Graham
Wers mit Mark Wahlberg treibt während Burt Reynolds zusieht sollte dringend zum Psychiater. Aber was tut man nicht alles für eine Hollywood-Karriere.

6. Ashley Judd
Das könnte man direkt zu den Lefler's Laws hinzufügen: Ausziehen ohne schauzuspielen bringt gar nix.

5. Asia Argento
Wahrscheinlich das Beste was Dario Argento je in die Welt gesetzt hat, auch wenn ihr Schauspiel auf ähnlichem Niveau stattfindet wie die Filme ihres Vaters.

4. Maria Bello
Die einen sehen sich den Film wegen Viggo an, die anderen wegen ihr. Ausserdem ist sie die bessere Mrs. Smith als die Jolie.

3. Connie Nielsen
Wenn sie nicht gerade die verschwitzen Unterhemden ihres Mannes wäscht (zumindest wird dann klar warum wir als Teenager alle Drummer in einer Rockband werden wollten) läuft sie nackt vor Al Pacino rum.

2. Elizabeth Berkley
Damals, als ausziehen für Joe Eszterhas als Garant für eine Schauspielkarriere galt, hatte es Liz geschafft ihre Karriere in den Sand zu setzen noch bevor sie begann.

1. Maggie Gyllenhaal
Der Nachteil dabei James Spader zu sein ist James Spader zu sein. Der Vorteil ist mit ihr Secretary drehen zu können. Wann zieht sich Jake eigentlich aus?

(Wie gesagt: Bilder gibts keine...)

24.02.2009

Der Tod ist eine Galtür

Gestern wars also 10 Jahre her. Ein grausiges Jubiläum fürwahr, aber - vor allem angesichts der wiederaufflammenden Budgetdiskussion ums Bundesheer - sollte man sich ständig daran erinnern.

Gestern vor 10 Jahren haben sich 40 Jahre verfehlte Beschaffungspolitik beim Bundesheer in der traurigen Tatsache ausgedrückt dass man in allen umliegenden Ländern - inklusive der Besatzungstruppen der bösen US Armee in Deutschland - um Hubschrauber betteln musste weil man es 40 Jahre hindurch nicht geschafft hatte einen brauchbaren Militärhubschrauber anzuschaffen und die paar grün bemalten Alouettes und 206er Bells aus den 60ern bestenfalls zum Eierschwammerltransportieren taugten.

Nein, ganz stimmts nicht. Man hatts, in einem seltenen Anfall geistiger Umtagung, schon einmal geschafft "echte" Transporthuberer zu kaufen, in Form von Sikorskys S-65. Den "Fehler" hat man später aber korrigiert und die Dinger nach Israel weiterverscherbelt. Unnötig zu erwähnen dass der Ankauf in die Zeit der ÖVP-Alleinregierung fiel, und der Verkauf durch eine SPÖ-Alleinregierung bewerkstelligt wurde.

Wie immer konnte man sich also vorher gar nicht vorstellen wozu man denn einen "echten" Hubschrauber braucht, hat aber ein paar Wochen später Gott und die Welt in Bewegung gesetzt um eine Hubschrauberbeschaffung einzuleiten.

Man hatte dann also ein paar Blackhawk in Händen. Und anstatt diese dann für militärische Einsätze zu verwenden, im Kosovo oder im Tschad zb. stehen diese in LaLe für VIP-Missionen auf Standby und unsere Truppen gondeln weiterhin in jenen grünbemalten Alouettes und 206ern rum.

Und unser aller Lieblingsbertl konnte sich vor noch gar nicht allzulanger Zeit gar nicht vorstellen wofür man denn zusätzliche Blackhawks brauchen könnte.

Na, vielleicht spült in ein paar Jährchen irgendwo eine Flut wieder einen Landstrich weg oder ein ganzer Gebirgshang ergiesst sich über eine Ortschaft, dann gehts wieder schnell mit der Beschaffung. Wie so mancher Tyrann aus den Karpaten tauchen solche Dinge nämlich ganz unabhängig von des Bertls Vorstellungskraft auf. Zeit ist ein Fenster...

23.02.2009

AVN Awards

Gestern war also wieder Oscar-Verleihung. Kate Winslet hat also ihre schon überfällige Trophäe bekommen.

Sie ist nicht nur eine gute Schauspielerin, sie erfüllt auch ein weiteres Kriterium welches für den Oscar für die weibliche Hauptrolle Voraussetzung ist: sie hat gezeigt was sie hat - und das meine ich genau so.

Eine Nacktszene ist mittlerweile Grundvoraussetzung für weibliche Schauspieler geworden - und für den Oscar.

Glaubt ihr nicht?

Dann habt ihr wohl den "full frontal" von Ms. Winslet in 'Jude' nicht gesehen.
Und wer hat im Vorjahr gewonnen? Die wunderbare Marion Cotillard - die hat uns in 'Les Jolies choses' auch einen gezeigt.
2005, Reese Witherspoon, hat uns in 'Twilight' ihre Brüste gezeigt... 2004, Hilary Swank, 'Boys don't cry' - Heck die hat sogar ihren Oscar fürs ausziehen begonnen... 2003, Charlize Theron - lol, das ist einfach so oft wie die schon... 2002, Nicole Kidman, wohl der einzige Grund um sich 'Eyes wide shut' anzusehen... 2001, Halle Berry, 'Monster's Ball' - auch hier gabs den Oscar fürs ausziehen...

Ich hab nach der Verleihung letztes Jahr mal die Suchmaschinen bemüht - die letzte Oscar-Preisträgerin die sich nie ausgezogen hat stammt aus den 70ern (ich bild mir ein es war Ellen Burstyn). Und für die die sich jetzt wundern: das beinhaltet auch "Kaliber" wie Kathy Bates, Frances McDormand, Jessica Tandy und Helen Mirren...

Ja, die Emanzipation hats weit gebracht...

22.02.2009

[deleted]

Hatte heute - wegen Familienfeier - zum einen zum ersten Mal seit ewigen Zeiten wieder einen Fuss in einer Kirche (unnötig zu erwähnen dass ich schon vor geraumer Zeit ausgetreten bin) und zum anderen Gelegenheit mit meinem Bruder zu plauschen.

Das wäre anundfürsich nix weltbewegendes, wäre dieser nicht seit sechs Jahren beim ÖBH, mittlerweile eingeteilter Wachtmeister bei einem Stabsbataillon und [deleted] (und auch mit Auslandserfahrung, übrigens). Die letzten drei Wochen war er in der [deleted]. Und bei der [deleted] hatte er auch Gelegenheit mit dem einen oder anderen Kollegen zu sprechen der mit unserem heissgeliebten Tschad-Einsatz zu tun hatte.

Ich werd mich hüten das niederzuschreiben was er wiedergegeben hat - aber der Einsatz da unten stellt sich immer mehr als Farce da...

21.02.2009

Sport-Versehen

Ist doch irgendwie bezeichnend: da laufen unsere Biathleten zum ersten Gold seit neun Jahren - ein Doppelsieg noch dazu - und unser ORF ist nicht fähig das live zu übertragen - Eurosport und die ARD schon. Und um die Peinlichkeit noch zu überbieten muss man bei der ARD das Interview klauen.

Ich zahl keine GIS. Und würd der Kontrollor bei mir anklopfen, er würd ein paar Wochen später am Kampfufer bei Krems wieder auftauchen.

Man erachtet es nicht für notwendig Sportarten zu zeigen in denen wir erfolgreich sind weil da nicht genügend Werbegeld für den ÖSVRF rausspringt, dafür gibts von den Skifahrern selbst das Training übertragen und die Fahrt vom Herrn Raich wird von den hochprofessionellen Co-Kommentatoren 10 Minuten lange zerlegt.

Man erachtet es nicht für notwendig Sportarten zu zeigen in denen wir erfolgreich sind weil da nicht genügend Werbegeld für den ÖFBRF rausspringt, dafür gibts selbst Live-Übertragungen von Bundesliga-Schlagern a la Mattersburg gegen den LASK und Spielzüge unseres Nationalteams (so es denn welche gibt) werden durch Schneckerl Unser am Zeichenbrett (samt 3D-Visualisierungssoftware) analysiert.

Dass seit Jahren Champions League und Formel 1 übertragen werden obwohl beide nur mehr reine Geldmache und für Österreich ähnlich bedeutsam wie der berühmte Reissack in China sind lassen wir mal aussen vor.

Wenn eine Randsportart Glück hat schaffts sies in TW1, meistens aber nicht. Österreich ist Faustball-Weltmeister, Faustball-Europameister und hält nahezu jeden internationalen Faustball-Titel der Vereinsmeisterschaften. Übertragungszeit im ORF 2008: 0 Minuten

Und spätestens als dann der Bertl auch noch vom Bakken in Liberec runtergegrinst hat hab ich angewidert den Fernseher abgedreht.

20.02.2009

Photo-Phun (3)

Naval Air Station Joint Reserve Base Fort Worth nennt sich diese Einrichtung im offiziellen Sprachgebrauch. Damals als sie noch der Air Force gehörte hiess sie Carswell Air Force Base. Ein paar Meilen westlich von Fort Worth, TX gelegen, ist diese Basis aber unweit bekannter durch das was im Westen davon liegt. Air Force Plant 4, das ehemalige Convair-Werk und jetzige Lockheed Martin-Werk, hat im Laufe der Geschichte schon eine Menge beeindruckender "Öfen" gesehen. Hier wurden z.B. die B-36 Peacemaker, der erste Interkontinentalbomber der Welt, oder die B-58 Hustler, der misslungene Versuch einen überschallschnellen Mittelstreckenbomber zu kostruieren, gebaut. Dann nach Übernahme durch General Dynamics liefen hier die F-111 Aardvark und die F-16 Fighting Falcon vom Band, letztere bis heute.

Fast noch berühmter als AFP 4 gilt diese Anlage, ein paar Meilen westlich des Zusammenflusses von Missouri und Mississippi gelegen, seit Jahrzehnten als Mekka des Kampfflugzeugbaues. Am nördlichen Ende von St. Louis - Lambert International Airport gelegen beherbergt Air Force Plant 84 die Saint Louis Division von Boeing. Unter den Namen McDonnell, McDonnell Douglas und Boeing wurden hier Legenden wie die F-3 Demon, F-101 Voodoo, F-4 Phantom II, F-15 Eagle, F/A-18 Hornet, AV-8 Harrier und T-45 Goshawk montiert.

Eingebettet zwischen Golfplätzen, Truthahnfarmen und Obstplantagen liegt das einzige Air Force Plant welches tatsächlich noch unter dieser Bezeichnung läuft. Air Force Plant 42, besser bekannt unter der Bezeichnung des nahen Ortes Palmdale, CA, haben sämtliche namhaften US-Hersteller hier Einrichtungen. Sämtliche nach der B-58 gebauten Bomber der Air Force (wenn wir mal von der B-66 absehen) wurden hier im Flugzeugwerk gebaut. Die B-70 Valkyrie durch North American, dann nach Übernahme durch Rockwell die B-1 Lancer, und dann nachdem Northrop das Werk gekauft hatte, die B-2 Spirit. Daneben wird die Basis noch - neben Edwards - für Testflüge der Air Force verwendet.

Zu neu um einen AFP-Code zu tragen hat dieses Werk, obwohl noch keine 30 Jahre in Operation, auch schon drei Besitzer gesehen. Falcon Field, keine 20 Meilen östlich von Phoenix, AZ gelegen, beherbergt seit Anfang der 80er ein Helikopterwerk. Gefertigt werden hier die AH-6 Cayuse/Little Bird und AH-64 Apache. Zuerst durch Hughes, dann durch McDonnell Douglas, und jetzt durch Boeing. Das legendäre Hughes-Stammwerk (Spruce Goose) in Culver City wurde dafür abgerissen und planiert.

Nördlich von Boston, MA an der Atlantikküste gelegen verrät die schlichte Tatsache dass diese Anlage, Air Force Plant 29, keine Runway besitzt dass hier wohl keine Flugzeuge gebaut werden. Das ist richtig - hier werden nur die Dinger gebaut die Flugzeuge zum Fliegen bringen. Hier im Örtchen Lynn wurde vor 67 Jahren das erste in den USA gebaute Jettriebwerk zusammengesetzt, nämlich bei General Electric. Das Werk produziert bis heute, darunter die F404/F414-Serie die als Antrieb der Hornet-Familie fungiert.

19.02.2009

Yachturlaub

Wie nennt man etwas das man eigentlich gar nicht braucht, sich kaum leisten kann und ohnehin nur zu besonderen Gelegenheiten hervorholt?

Ein Statussymbol. Ob das der Jaguar in der Garage, der Nerz im Schrank oder die Global Express am nächsten Regionalflughafen ist - wenn man diese unsichtbaren Grenzen in die nächsthöheren Gesellschaftsschichten überwinden will braucht man das.

Aber nicht nur gesellschaftlich - auch militärisch.
Ganz aktuell zeigt uns wieder mal die russische Marine - jederzeit gut für einen Lacher - wie das ist mit diesem Statussymbolen beim Militär. Jenen Systemen die man eigentlich gar nicht nutzen kann, sich kaum leisten kann und die die meiste Zeit eh nur am Kai liegen.

Im aktuellen Fall handelt es sich um die Admiral Flota Sovietskogo Sojuza Kuznetsov, jenes Relikt aus nikolajevschen Zeit welches nun, kaum einsatzbereit und kaum gewartet, seinen Dienst bei der russischen Marine versieht. Denn als Supermacht braucht man ganz eindeutig einen Träger, auch wenns nur ein Token ist.

Auch die Franzosen haben so was, die Charles De Gaulle. Der Kampfwert von einem einzigen Träger, dazu noch nicht mal einem Superträger, geht natürlich gegen null. Aber gut ausschauen tuts.

Ganz besonders bizarr sind die aus dem amerikanischen SCS-Entwurf entstandenen Träger. Beide fahren in Marinen die keinen einzigen Zerstörer oder Kreuzer haben und nur eine handvoll Fregatten - aber einen Träger. Die Principe de Asturias der spanischen Flotte und die Chakri Naruebet der Thais.

Kampfkraft geht gegen null, Verfügbarkeit ebenfalls, und aus Kostenmangel liegen sie die halbe Zeit eh nur am Kai. Vor allem die Naruebet soll nur mehr alle heiligen Zeiten aus dem Hafen kommen und Harrier sind auf ihrem Deck schon seit fast sieben Jahren keine mehr gelandet.

Allem vernehmen nach soll sie Rama IX, gekröntes Oberhaupt des Landes, gelegentlich als Privatyacht verwenden. Und hey, ein Flugzeugträger als Yacht, das ist doch mal das ultimative Statussymbol.

18.02.2009

Wahrscheinlichkeiten

Die gesamte Wasserfläche dieses Planeten beträgt etwa 361 Millionen Quadratkilometer. Es auf dieser gewaltigen Fläche zu schaffen einen Auffahrunfall zu bauen ist etwa so wie die Sache mit dem Baum in der Wüste.

Noch geringer ist die Wahrscheinlichkeit natürlich bei U-Booten, denn davon gibts nicht so viele. Vorgekommen ist es trotzdem schon - ich erinnere nur an die Baton Rouge die vor recht genau 17 Jahren eine russische Sierra abgeschossen hat.

Abermals geringer ist die Wahrscheinlichkeit bei Boomern. Das liegt natürlich in der Natur der Sache.

Trotzdem haben es zwei Boomer, S28 H.M.S. Vanguard und S616 Le Triomphant, geschafft mitten im Atlantik zusammenzustossen.

Die einen schreien jetzt natürlich wieder betreffend der nuklearen Gefahr angesichts der Antriebsreaktoren und der SLBMs an Bord (die Vanguard hat 16 SLBMs mit 48 RVs an Bord für etwa 5,8 MT Gesamtsprengkraft, die Le Triomphant 16 SLBMs mit 96 RVs an Bord für 9,6 MT Gesamtsprengkraft) - eine Gefahr die, und das haben uns die Sowjets ein paar mal "bewiesen", eher vernachlässigbar ist.

Fragen die man sich eher stellen sollte (siehe dazu auch hier):
Macht es überhaupt für Europa einen Sinn einen eigenen Deterrent zu behalten?
Wenn ja, wäre es nicht sinnvoller alles unter einem eigenen Oberkommando zu vereinen?

Aber die Wahrscheinlichkeit dass sich europäische Politiker mit solchen Fragen befassen ist etwa ähnlich hoch wie der Zusammenstoss zweier SSBNs im Atlantik... moment mal...

16.02.2009

Freedom Fries

Gestern gabs The Guardian zu sehen. Kevin "Megaflop" Costner als harter Rettungsschwimmer und Ashton "Möcht ich in die Fresse haun" Kutcher als Möchtegern-harter Rettungsschwimmer.

Gedreht wurde der Film 2006, spielen tut der Film (man soll ja nicht tun sagen) auf der Air Station Kodiak.
2006 waren auf Kodiak vier Sikorsky HH-60J Jayhawk, vier Eurocopter HH-65A Dolphin und sechs Lockheed Martin HC-130H Hercules stationiert.
Die Jayhawk war ja im Film eh prominently featured und die Herky wurde zumindest einmal erwähnt (von Attu) und ein paar mal gezeigt.

Die Dolphin hingegen gabs in zwei Einstellungen zu sehen - in ganzen zwei. Interessant eigentlich, wenn man bedenkt dass die Coast Guard doppelt soviele Dolphins wie Jayhawks hat. Aber man kann doch französische Helikopter nicht im Kevin Costner-Film über die Coast Guard zeigen.

Nun, die US Streitkräfte haben ja ohnehin Tradition darin sich europäische Dinge einzuverleiben.

Eine unvollständige Aufzählung von ausländischem Gerät im Dienst der US-Streitkräfte:
M9 9mm Pistole, Beretta, Italien
M1014 12/70 Schrotgewehr, Benelli, Italien
M249 5.56mm Leichtes Maschinengewehr, Fabrique Nationale, Belgien
M240 7.62mm Mehrzweck-Maschinengewehr (GPMG), Fabrique Nationale, Belgien
M136 84mm Leichte Panzerabwehrwaffe (LAW), Bofors, Schweden
M256 120mm Panzerkanone, Rheinmetall, Deutschland
Stryker-Familie - MOWAG, Schweiz
AV-8 Harrier, BAE Dynamics, Grossbritannien
T-45 Goshawk Jettrainer, BAE Dynamics, Grossbritannien
C-23 Sherpa Transportflugzeug, Short, Irland
C-27 Spartan Transportflugzeug, Alenia, Italien
C-41 Transportflugzeug, CASA, Spanien
HC-144 SAR-Flugzeug, CASA, Spanien
HU-25 Falcon SAR-Flugzeug, Dassault, Frankreich
HH-65 Dolphin SAR-Helikopter, Eurocopter, Frankreich
MH-68 Stingray Patrouillenhelikopter, Agusta, Italien
VH-71 Kestrel Transporthelikopter, AgustaWestland, Grossbritannien
UH-72 Lakota Transporthelikopter, Eurocopter, Frankreich
T-6 Texan II Trainer, Pilatus, Schweiz
AGM-119 Penguin Schiffsabwehrlenkwaffe, Kongsberg, Norwegen
AGM-142 Have Nap Abstandslenkwaffe, Rafael, Israel

Liese sich noch beliebig fortsetzen diese Liste. Aber weil man mit einkaufen in Europa keine Wahlen gewinnt (siehe KC-45) musste man bei jedem einzelnen dieser Geräte tricksen - Fertigung in Lizenz z.B., oder Fertigung in einer amerikanischen Filiale - selbst Glock oder Steyr haben Werke in den USA.

Aber im Film sieht man sie trotzdem nicht. Es ist den USA schlicht zu peinlich zu ihrem Hamburger (harhar - pun intended) stehts die French Fries dazuzuordern weil sies noch nicht geschafft haben eine Beilage zu entwickeln die sie ersetzen kann. Ahso, hoppla. Die heissen ja Freedom Fries...

15.02.2009

Any given sunday

Das Beste an so einem Sonntag sind immer wieder die Zeitungen. Oder vielleicht auch nur die Tatsache dass ich an so einem Sonntag auch das mieseste Käseblatt dieses Landes (das zweit-mieseste, eigentlich) zu lesen bekomme. Jenes Blatt welches gleich heisst wie die Republik.

Alleine schon gegen dieses Faktum hätte man meines erachtens vorgehen müssen. Unser Land hat echt nicht verdient von Fellners Schmierenblattl durch den Dreck gezogen zu werden.

Nicht nur dass Herr Fellner seine Auflagenzahl fälscht. Die journalistische Qualität dieses Blattls erreicht in den seltensten Fällen die Gehsteigkante womit man - auch wenn das vor drei Jahren niemand für möglich erachtet hätte - meistens auch die Krone unterbietet. An das Format von Heute - auch so ein Dichand-Blattl - kommt man aber dann doch nicht ganz ran.

Das wär mir prinzipiell aber egal - wenn nicht Österreich in punkto Aussenpolitik, Europapolitik, Verteidigungspolitik und Anti-Amerikanismus eine ähnliche Linie wie die Krone verfolgen täte. Und damit noch mehr Leser mit jenen Lügen vollpumpt die dazu geführt haben dass die Aussenpolitik, Europapolitik und Verteidigungspolitik dieses Landes hochnotpeinlich sind.

Hochkarätigster Gonzo-Journalismus. Hunter Thompson würd im Grabe rotieren.

14.02.2009

Das kleine 1x1 der Rüstungsmerger

Heute:
Lockheed Martin


Lockheed 1926
Durch die Brüder Loughead gegründet
General Dynamics 1993
Fort Worth Division aufgekauft
Martin 1994
Von Marietta gekauft
Loral 1996
Teile aufgekauft

General Dynamics 1947
Durch JJ Hopkins gegründet
Canadair 1946
Aufgekauft
Convair 1954
Aufgekauft
Cessna 1985
Aufgekauft
Cessna 1992
An Textron verkauft

Convair 1943
Durch Fusion von Consolidated und Vultee entstanden

Consolidated 1918
Durch Reuben Fleet gegründet

Vultee 1932
Durch Jerry Vultee gegründet
Stinson 1940
Aufgekauft

In dem was man also heutzutage als Lockheed Martin, LockMart oder schlicht LM kennt, stecken als in Wirklichkeit mehr als ein halbes dutzend Unternehmen drinnen.
Ist doch toll so eine Monopolbildung...

13.02.2009

Photo-Phun (2)

Ich hab vor geraumer Zeit einige Wochen damit verbracht diverse amerikanische Militäreinrichtungen in Google Earth zu placemarken. Das ist immerhin solange her, dass zu dieser Zeit die meisten dieser Dinge noch nicht als Placemarks vorhanden waren. Und selbst heute sind einige dieser Dinge noch nicht von der Community erfasst, die MCL z.B.

Ich möchte euch ein paar der Schmankerl aus dieser Sammlung zeigen.

Am Bild zu sehen ist das leere Gehäuse der PAVE PAWS-Anlage auf Warner Robins AFB, GA. Die Anlage wurde schon vor Jahren deaktiviert. Einer der Gründe dafür war dass die Verlängerung der Runway etwa zwei Kilometer vor dem Radar vorbeiführt und die Flieger regelmässig quer durch das Megawatt-Signal der Anlage geflogen sind. Zum einen hat das gewaltige Echos verursacht (Blips so gross wie Rhode Island) und zum anderen gingen andauernd irgendwelche Dinge an den Flugzeugen kaputt, von Radars bis zu TACAN-Empfängern.

Zwischen Albany, OR und Corvallis, OR gelegen war Camp Adair vor ewigen Zeit mal ein Army-Stützpunkt. Auch die Air Force ist dann mal eingezogen.
Das was sich hier in Form von überwucherten, moosbefallenen Fundamenten darstellt sind die Überreste der ehemaligen Bomarc-Anlage. Die Anlage wurde nie vollständig fertiggestellt - daher waren dort nie SAMs - sondern wurde bei etwa 80% Baufortschritt abgebrochen weil sich die Deployment-Planung geändert hatte.

Um gleich bei abgebrochen zu bleiben. Mitten in der Pampa Montanas sitzt dieser Klotz aus Stahlbeton. Weiter als bis Unterkante 1. Stock ist man nicht gekommen, dann wurde der ABM-Vertrag geschlossen. ABM, genau. Dieser Klotz ist nämlich die nie fertiggestellte Hülle des Perimeter Acquisation Radar der Safeguard-Anlage für die ICBM-Flotte auf Malmstrom AFB. Ziemlich genau östlich davon, 992 km östlich davon um genau zu sein, steht die selbe Anlage - in fertiggebautem und aktivem Zustand. Nämlich bei Grand Forks AFB, ND.

Dort wo man auch ganz gut Urlaub machen könnte, an der Südküste Puerto Ricos nämlich, findet sich die mit B-98 bezeichnete Bodenstation eines Thetered Aerostat Radar System. Insgesamt betreiben die USA 14 dieser Stellungen vor allem im Süden des Landes zum einen als Low Level Gapfiller an der mexikanischen Grenze, und zum anderen um die Karibik samt Kuba überwachen zu können.

Etwa 20 Kilometer westlich von Boston, MA auf dem ehemaligen Gelände von Hanscom AFB findet sich diese kantige Struktur in der vor etwas mehr als 50 Jahren Geschichte geschrieben wurde. IBMs Whirlwind Grossrechner, damals der stärkste Computer der Welt bildete den Kern des ersten integrierten Luftabwehrsystem der Welt, dem Semi-Automatic Ground Environment - kurz SAGE. Zum ersten Mal wurden dabei Rechneranlagen in mehreren Bundesstaaten über fernmeldetechnische Mittel zusammengeschlossen, ein Vorläufer des WWWs. 23 weitere Anlagen wurden in den folgenden Jahren in den USA gebaut.

12.02.2009

Moderne Zeiten

Am Montag konnte die erste modernisierte C-5M Galaxy (86-0013) an das 436th Airlift Wing auf Dover AFB, DE ausgeliefert werden.

Das ist gut. Die C-5, von McNamara verbrochen, war bei der Air Force als Fred bekannt - als Fantastic Ridiculous Economic Disaster. Darum ist es gut dass man denn Vogel endlich modernisiert hat - effizienter gemacht hat. Gut... wenn man mal davon absieht dass die Modifikation mehr gekostet hat als das Originalflugzeug...

Das ist auch gut weil die Air Force die Galaxys braucht. Hatte man früher noch die C-141 die ganz brauchbare Payload und Range vorweisen konnte, gibts jetzt nur mehr die C-17. Die ist ein wunderbares Flugzeug, aber leider ein Rückschritt in eben diesen Punkten. Daher ist man von den C-5 noch weit mehr abhängig geworden und darum ist es gut zu wissen dass die noch für ein paar Jahre halten werden.

Auf der anderen Seite zeigt die Episode wieder mal den furchterregenden Zustand der Transportflotte der Air Force. Ein dem C-5M Programm vergleichbares AMP für die C-130E/H hat man ja aus Kostengründen quasi gestrichen; neue C-130J gibts aber nur in homöopathischen Dosen. Dafür kauft man dutzende C-27J ohne dafür einen Bedarf zu haben.
Boeings (na, eigentlich MDDs...) hochnotwendige gestreckte C-17B wird vorsorglich zurückgehalten um die Air Force (die Lobby machts möglich) mit der Baseline-Version noch ordentlich zu melken. Und über die Tankergeschichte ist ohnehin schon genug gesagt worden.

Hätte Chaplin gewusst wie die Air Force so werkt, ich schwör euch der hätt glatt einen Film drüber gedreht...

10.02.2009

Wargames

Angesichts all dem Gerede um nukleare Abrüstung das in der letzten Zeit so durch den Äther schwirrt stellt sich die Frage wie so ein Atomkrieg eigentlich aussehen würde.

Dazu gibt es, sieht man mal von Livermoreschen Profisimulatoren ab, nur zwei Möglichkeiten die leider beide sehr abstrakt sind.

Das eine ist Introversions Defcon (mit dem knackigen Untertitel "Everybody dies").
Leider ist das Spiel schon sehr abstrakt - weder werden korrekte Trajektorien berechnet (was daran liegt dass die Welt ein Zylinder ist), MIRVs und Yields werden ignoriert, und die Effekte der Waffen beschränken sich auf die Vernichtung eines fixen Prozentsatz an Einwohnern. Nichtsdestotrotz ist es recht spassig dann am Schluss festzustellen wer dann am wenigsten verloren hat.

Und dann gibts da noch Frankensteins Bravo Romeo Delta - in wunderbarem EGA.
Zwar ist das Spiel schon sehr realistisch - inklusive Hardening und Alert Levels - aber MIRVs fehlen auch hier, und der komplette Verzicht auf irgendwelche Grafik oder Sound tut dem Spiel auch nicht gerade gut. Aber die Komplexizität - von diversen BMEWS-Anlagen über Raketensilos bis hin zu ABM-Anlagen, ja sogar bis zu Kraftwerken und Rüstungsbetrieben - ist natürlich unerreicht. Läuft übrigens nur mit DOS-Emulator.

So, jetzt bräucht ich eigentlich nur mehr Ally Sheedy...

09.02.2009

Deterrenzprobleme

Wie der neuzeitliche Napoleon, le petite chef du grande nation, Nicolas Sarkozy, ja kürzlich verlauten liess will er sein Land wieder in die NATO zurückführen. Jetzt weiss ich auch warum man auf den Sarko in Moskau schon vor der Wahl ganz ungut geschaut hat.

Nach langer, langer Zeit scheint damit im Elysee-Palast endlich wieder Vernunft eingekehrt zu sein. Hatte doch die grande nation mit ihren Ausscheiden das Verteidigungsbündnis an den Rand der Nutzlosigkeit geführt.
DeGaulle, von den Amerikanern zum Kriegsheld aufgeblasen, hatte schon immer seine eigenen Vorstellungen Politik zu machen. In Indochina und später in Algerien wurde rumgewütet dass der aktuelle Afghanistan-Einsatz dagegen als Urlaubsdeployment gelten kann.

1966 ist man dann aus der NATO ausgetreten - nicht ganz unzufälligerweise hatte Frankreich im Jahr zu vor mit dem Testen einer eigenen IRBM begonnen. Die Briten haben jahrelang dabei versagt eine eigene IRBM (Avro Blue Streak) - na ganz stimmts nicht, es war schlicht den Aufwand nicht wert. Das wars auch bei den Franzmännern nicht, aber le grande nation war es sich schlicht schuldig einen eigenen Deterrent zu entwickeln der über einen Token hinausging.
Und als man den hatte ist man dann ausgetreten.

Nicht das es was geändert hätte - man hat sich ja nachwievor unter dem amerikanischen Umbrella versteckt. Die paar Löcher am Plateau d'Albion waren trotz allem nur ein Token.

Dramatischer als auf der nuklearen Seite wars natürlich bei den konventionellen Streitkräften. Der Verzicht auf eine echte Vorwärtsverteidigung an der Seite der NATO-Bündnispartner zwischen Lüneburger Heide und der Fulda Gap hätte die Verteidigungslinien im Konflikfall erheblich geschwächt - aber le grande nation dachte ja vor allem an sich selbst.

Interessanterweise machte dann nicht mal Mitterand diese Entwicklung rückgängig obwohl der sehr gute Kontakte zu den USA hatte - obwohl der ein Sozi war. Nein, dazu brauchte es erst den Sarko.

Zufälligerweise ist es noch gar nicht so lange her dass man die Löcher am Plateau d'Albion zugeschüttet hat - und mit dem atombombenwachelnden Putin im Osten wär so ein gescheiter Deterrent ganz nett..

08.02.2009

Der Kuckuck ist da

Angesichts der Sparpläne von Finanzminister Peppi schlagen die Jungs von der Offiziersgesellschaft Alarm. Wobei Alarm ja fast schon harmlos formuliert ist.

Wir erinnern uns an vor ein paar Jahren als der late Helmut Zilk da sehr deutlich davon sprach das Verteidigungsbudget auf mindestens 1% BIP anzuheben. Gekommen ist es dazu natürlich nie.
Jetzt wird stattdessen gekürzt.

Wir sind nicht die USA - bei uns kann beim Militär nicht mehr gekürzt werden. Während im Gesundheitssektor Kuren für jedermann ab dem 40. Lebensjahr finanziert werden und die Parteien lauter Ausnahmeregelungen für (Früh-)Pensionisten geschaffen haben (hey - das sind schliesslich Wählerstimmen) hat man das Bundesheer in den letzten Jahrzehnten erfolgreich ausgehungert. Das aktuelle Budget ist für ein neutrales Land unerhört niedrig (eigentlich verfassungswidrig niedrig) - selbst die meisten affilierten Länder, ja selbst die meisten dritte-Welt-Nationen geben für ihre Landesverteidigung mehr aus.

Aber gut, Österreich ist ja in punkto Politik einzigartig. Das kommt eben dabei raus wenn man jahrelang nur Krone liest.

Selbst mit dem vorhandenen Budget wären die dringendsten Posten nicht machbar - simple Erhaltung der Fähigkeiten, in manchen Sparten. Man bedenke wie lange es bei uns gedauert hat bis wir (erst seit einigen Wochen im Laufen) ein brauchbares UHF-Funksystem einzuführen - in "richtigen" Streitkräften gibts das seit 30 Jahren. Die Kasernen sind Ruinen, Lastwagen haben wir zu wenig, für Ausbildungsmittel gibts kein Geld und unsere mechanisierte Komponenten wird zu einer Farce.

Gibts nicht im Gesetz so einen Passus der die komplette Pfändung verhindert, so von wegen genug zum Leben? Beim ÖBH ist man drauf und dran "genug zum Leben" zu unterschreiten...

07.02.2009

FM-1-800 "The Armed Forces in Movies"

Ich hab mir also gestern Stealth angeschaut. An diesem Film sind zwei Dinger gut - und beide gehören Mrs. Biel...

Ja, der war billig. Etwa so billig wie der Film an sich. Schauspielerisch traurig, die Story war zum Schmeissen und die Flugzeuge etwa so realistisch wie wie die absolute Mehrheit der KPÖ.

Aber das DOD und die Navy hatten absolut kein Problem damit dem Studio nicht nur einen sonder sogar zwei Flugzeugträger (die Abe und die Nimitz) für die Dreharbeiten zur Verfügung zu stellen.

Früher war man beim Militär so schlau sich nur Filmen hinzugeben die zumindest leidlich realistisch waren; Top Gun natürlich oder Airborne. In den 90ern warens dann diese unsäglichen Dudikoff-Filme aus denen man sich zum Glück rausgehalten hat.
Aber in diesem Jahrzehnt ist man wieder bei jedem Blockbuster dabei, auch wenn die Filme oftmals für den Lokus sind. The Incredible Hulk, zB wo vor allem die Comanche einen grossen Auftritt hatte. Oder Godzilla wo sich die Paches mit dem Ding anlegen. Oder Transformers, wo man den JSF bewundern konnte. Oder Stealth...

Aber verstehen tu ichs nicht. Diese Filme sind bestenfalls ein showcase fürs Militär - weil im Normalfalle kommen die Streitkräfte dabei als bunch of imbeciles rüber. Operiert wird weit weg von der Realität - und damit der Vernunft. Der Action wegen werden so Einsatzkonzepte wie Stand-Off oder ATO komplett über Bord geworfen, Hauptsach es fliegt genug Blei.

Würde die US Army in der Realität auch wie im Actionfilm operieren würden viel mehr GIs nur mehr waagrecht aus der C-17 rauskommen.

Da ist es gut zu wissen dass für Transformers 2 (ein Michael Bay-Film; und der hat schon Pearl Harbour durch den Fleischwolf gedreht) das Pentagon die grösste jemals durchgeführte Kooperation mit einem Filmstudio durchführt und für diese PR-Massnahme Geld im Gegenwert von einer F-16 ausgibt. Und wenn man den Vorgänger nur annähernd als Massstab nehmen kann dann werden wir wieder jede Menge bunte Action sehen wie sie in keinen Streitkräften der Welt jemals vorkommen würde.

Hm... mit Jessica Biel hab ich begonnen, mit Michael Bay aufgehört - es ist an der Zeit mal The Texas Chainsaw Massacre anzuschauen...

06.02.2009

Auf zum Atem!

Obama will bei den Nukes abrüsten, was Bush nicht getan hat. So oder so ähnlich hab ichs auch im Radio gehört. Das stimmt zwar nicht mal annähernd, aber gut.

Nicht dass ich mich gegen nukleare Abrüstung wehre, ganz im Gegenteil. Aber das blosse Verschieben der Nuklearwaffen von einer Excel-Spalte in eine andere ist nicht unbedingt das was man unter echter Abrüstung versteht.

Nix anderes machen aber Russland und die USA. Die USA sind mit ihren Abrüstungsprogrammen ohnehin bis ins Jahr 2023 damit beschäftigt Sprengköpfe aufzuarbeiten. Und in Russland macht man nicht mal das - dort kugeln 14.000 Sprengköpfe in kaum gesicherten Lagern in Sibirien rum und warten darauf abgerüstet zu werden. Nun, den Russen ist das Abrüsten aber zu teuer - man muss ja irgendwie neue Topol finanzieren - und so rüstet man nur das tatsächlich ab was von den USA bezahlt wird. Verrückte Welt...

In den USA beseitigt man immerhin die nuklearen Altlasten in Hanford, Rocky Flats und Co. Aber mit dem Abrüsten nimmt mans auch nicht so ernst - lieber baut man neue RRWs...

Oh, hier der geschätze Stand "Nukes of the World" aus 2008:
  • Russland 3.083 strategische Sprengköpfe 2.079 taktische Sprengköpfe 14.000 Sprengköpfe "Stockpile"
  • Vereinigte Staaten 3.575 strategische Sprengköpfe 500 taktische Sprengköpfe 5.400 Sprengköpfe "Stockpile"

05.02.2009

Rettet den Raptor

Zumindest sieht das die Lobby so - aber ich hab so meine Zweifel dass man sich im Penthouse in Bethesda tatsächlich Sorgen über die Arbeitsplatzsituation in Nord-Georgia macht.

Andererseits, bei 95.000 Menschen die man braucht um den Vogel zu bauen wundert einen zumindest der price tag nicht mehr.

Aber der Zug ist wohl abgefahren. Jar-Jar wird die Raptor auslaufen lassen. Schlauerweise will sich selbiger Jar-Jar auch die hochnotwendigen Upgrades für den Raptor nicht leisten.

Und so wird die Air Force in zehn Jahren aus einer handvoll 130 Millionen Dollar-Jagdflugzeugen bestehen deren Kampfkraft künstlich niedergehalten wird und einer handvoll frisierter Grauer die etwa zu dem selben Zeitpunkt vom Band liefen wie ich.
Aber alles kein Problem: der JSF kann sich ja im Luftkampf eh problemlos verteidigen... moment mal... ich würd als Air Force Pilot lieber mein Überlebenstraining auffrischen.

(Leider ist www.preserveraptorjobs.com down...)

03.02.2009

Die sind doch nicht ganz dicht!

Obamas erste offizielle Dienstreise mit der Air Force war eigentlich keine offizielle. Vor fast genau einem Monat flog president-elect Obama mit seiner Familie von Chicago nach Washington, und zwar mit einer C-32A der Air Force.

Es sehr symbolhaftes Ereignis, steht die C-32 doch für alles was bei der Air Force gegenwärtig so falsch läuft. Nachdem man eine neue 'Air Force Two' brauchte kam natürlich Boeing zum Zug (der Vizepresident kann doch nicht in einem nicht-amerikanischen Flugzeug fliegen) und stellte vor nunmehr 11 Jahren die ersten modifizierten 757 hin. Witzigerweise konnte die Maschine die spezifizierte Reichweite nicht bringen. Oh, aber man hat natürlich trotzdem den vereinbarten Preis gezahlt.

Nicht genug dass Boeing wieder mal nicht korrekt geliefert hat (aber wen kümmert das schon bei der Lobby), nein man hat ihnen auch noch Geld in den Rachen geworfen um das zu reparieren.

Also haben sie Zusatztanks eingebaut - in den Frachtraum. Was klarerweise weniger Frachtvolumen und damit auch weniger Payload bedeutet. Aber zumindest die Reichweite hat gepasst.

Nun... die Tanks haben wunderbar funktioniert. Undichte Abdichtungen, nicht funktionierende Pumpen, permanent kaputte Füllstandsanzeigen - aber wen kümmert das schon bei der Lobby.

Nun, die Sicherheitsinspektoren der Air Force. Also zurück nach Wichita mit den Dingern. Und dafür neue, komplett neudesignte her. Und einbauen.
Oh, und wer glaubt man hätte das Boeing verrechnet weil die zum zweiten Mal was geliefert haben das nicht entspricht, der irrt. Gezahlt hats brav die Air Force.

Geholfen hats nix - die Dinger funktionieren nach wie vor nicht. Die C-32-Flotte bewegt sich deswegen permanent am Rande des Groundings, aber Hauptsache Boeing hat daran verdient. Wär doch lustig wenn Bidens Flugzeug irgendwo in der Pampa von Kansas runtergeht weil Boeing so gute Arbeit geleistet hat - aber wen kümmert das schon bei der Lobby.

Mehr noch als Boeing gehört aber das Pentagon dafür verantwortlich gemacht. Ich mein, klar Boeing versucht Gewinn zu machen, mit allen legalen Mitteln. Aber dass man es in Arlington den Kontraktoren so leicht macht den Staat abzuzocken ist echt traurig.
Aber hey... Logisch, bei der Lobby.

02.02.2009

Preisgekrönt

Wer sich (so wie traditionellerweise ich) gestern die Nacht um die Ohren geschlagen hat konnte unter anderem sehen wie strauchelnde Steelers sich-selbst-das-Leben-schwer-machende Cardinals schlussendlich doch besiegen konnten.

Oh, und dann konnte man - neben Herrn Sullenberger - auch General David H. Petraeus (United States Army), Commander in Chief, United States Central Command sehen. Das ist der Herr in dessen Zuständigkeitsgebiet unter anderem Operation Iraqi Freedom und Operation Enduring Freedom fallen.
Auch wenns ein bisschen wie PR aussieht war seine Anwesenheit dort - im Stadion in Tampa - nicht ganz zufällig weil Central Command auf MacDill AFB im Süden Tampas, keine 10 Meilen vom Stadion entfernt, zuhause ist.

Und dort konnte man auch die Galerie sehen die der gute General auf seiner Brust trug. Nichts weltbewegendes, dazu fehlen ihm die Kriege, aber dennoch interessant zu sehen was man bekommen kann ohne sich jemals die Finger schmutzig zu machen. Unter anderem war zu sehen:
Ein Bronze Star (samt Valour), Vier (Yikes!) LoMs, Drei MSMs (das addiert sich zu sagenhaften sieben Merits), Zwei DSMs, die französische Legion d'honneur, der irakische Orden der Dattelpalme (was man als Besetzer nicht alles bekommt), vier diverse Commendations und noch einiges mehr.

Daneben ist der Mann Fallschirmjäger mit Air Assault-Ausbildung und darf auch die deutsche, die französische und die britische Parachutist Badge führen.

Dies alles steht schon in bizarrem Kontrast zu den Medaillen bei unseren Streitkräften - während in den USA es Ribbons und Medals regnet wenn du deine Aufgaben vorbildlich erledigst müssen sich unsere Generalstäbler schon die Blutspendemedaille und das Feuerwehrleistungsabzeichen dazuhängen damits nicht ganz so leer aussieht.

Und jetzt stell ich provokant die Frage: In welchem System werden sich die Bediensteten eher "hineinknien"? Da wo man für vorbildliche Tätigkeiten regelmässig ausgezeichnet wird, oder dort wo eh jeder rauffällt ganz wurscht wie er sich anstellt?

01.02.2009

Der Jackpot

Wenn unsereins gerne einen Schubkarren voller Geld hätte um sich irgendwelchen Nippes zu kaufen geht er ins Casino - vielleicht nach Baden - er wettet bei Sportveranstaltungen - Steelers oder Cardinals - oder er spielt Lotto - Österreich oder Europa.
Wenn Barack Obama gerne einen Schubkarren voller Geld hätte um sich irgendwelchen Nippes zu kaufen um sich die zweite Amtszeit zu sichern dann, ja dann braucht er nur den Potomac zu überqueren und bei der amerikanischen Lottofee, dem Department of Defense, vorstellig zu werden.

Denn diese Jungs können ihm seine Visionen leicht finanzieren. Das 2010er Verteidigungsbudget (Oktober 2009 - September 2010) soll gegenüber dem laufenden Jahre um 55 Milliarden Dollar reduziert werden. Fünfundfünfzig Milliarden! Das sind etwas mehr als zwei Drittel des gesamten österreichischen Haushaltes.

Ich könnt jetzt natürlich laut zu schimpfen beginnen: "Skandal! Beim Militär kürzen! Skandal!"
Aber das mach ich nicht. Man kann sehr wohl bei den Streitkräften kürzen - gewusst wie! Nur, bei Obama und Jar-Jar Gates hab ich ehrlich gesagt meine Zweifel daran dass die tatsächlich wissen wie.
So wies derzeit aussieht - so wie die Vorgaben der Politik an die Streitkräfte sind - braucht man tatsächlich jeden Dollar, man müsste ihn aber zumindest sinnvoll ausgeben. Leider spielts das aktuell nicht. Die Navy versenkt Milliarden in die LCS und Zumwalt-Totgeburten, die Army kauft tausende viel zu leichte APCs samt Gartenzaun und die Air Force betreibt hunderte Technologieleichen. Aber dazu vielleicht zu anderer Zeit.

Was man in der aktuellen Situation aber dringend andenken sollte ist eine radikale Verkleinerung der Streitkräfte. Ihr habt schon richtig gelesen, ich fordere eine Verkleinerung. Die Air Force gehört halbiert (und keine Träumereien von 2000 Fightern), die Army soll ihre gesamten Reserve-Einheiten stilllegen, und die Navy ihre MPS-Flotte zusammenschneiden. Am besten ganz, und die Marines vielleicht bei dieser Gelegenheit gleich deaktivieren.
Denn derzeit geht richtig viel Geld drauf um einen Status Quo beizubehalten der nicht mal Kampfkraft hat - und das muss nicht sein.
Und wenn die Jungs im Fünfeck in Arlington darüber tatsächlich nachzudenken beginnen, dann könnten sich die 55 Milliarden nicht nur für Obama als Jackpot entpuppen.