25.05.2009

Be-stürzt und Ent-setzt

Is des geil, oder was? Da zündet der olle Kim doch tatsächlich wieder eine Nuke (wie er auch angekündigt hat - wobei man ihm ja zugute halten muss dass er sein Wort hält, im Gegensatz zu westlichen Politikern) und im Westen kommt man mit dem Abhalten von Pressekonferenzen und dem Ausschicken von Presseaussendungen gar nicht hint nach.

Entsetzen und Bestürzung allenortes (na, vielleicht bis auf China).

Also die Nichtbeachtung von einer handvoll UN-Resolutionen und die wiederholte Durchführung von Nuklearwaffentests (wenn man mal von Chiracs kurzem Anfall in den 90ern absieht, zum ersten Male seit Ende der schlechten alten Zeit a.k.a. kalter Krieg) ruft im Westen eine handvoll Leitartikel in der Post und im Time Magazine hervor und sorgt in Washington, New York, Wien und Brüssel für Entsetzen (Wien wegen der UN-Vertretung, nicht weil Wien als österreichische Hauptstadt irgendeine Bedeutung dabei hätte) hat aber ansonsten keine ernsthaften Konsequenzen.

Bevor man jetzt darüber eine scharfsinnige Bemerkung verliert sollte man sich folgendes vor Augen halten: Dies zeigt sehr deutlich dass jede internationale Gemeinschaft nur durch das Wohlwollen ihrer Mitglieder funktioniert, von der UN bis runter zur EU, weil schlicht jede "Sanktion", wenn sie nicht die Form einer militärischen Auseinandersetzung annimmt, schon per Definition zahnlos ist und nur dann funktioniert wenn sie auch angenommen werden. Ob das jetzt Sanktionen des UNSC gegen Nordkorea oder Sanktionen der europäischen Kommission gegen Deutschland sind, wenn der betreffende Staat sie nicht anerkennt sind sie nicht mal das Papier wert auf dem sie geschrieben sind.

Vielleicht sollte man sich doch schön langsam eingestehen dass man die Nordkorea-Frage nur auf eine Art lösen kann (sofern sie man überhaupt lösen will) - nicht am Schreibtisch in New York, sondern im Turm eines Abrams am Ufer des Taedong.

1 Kommentar:

  1. Ja, da hat Bush jr. etwas Schlampig gearbeitet. Anstelle der Welt Saddams ominöse mobile Bio-Waffen-Einrichtungen zu verklickern, hätte man lieber Nordkorea plattmachen sollen, das zu der Zeit an der Atombombe bastelte.
    Jetzt läuft man immer mehr Gefahr, im Falle einer militärischen Konfrontation einige Großverbände oder Südkoreanische Städte nuklear auszulöschen.
    Südkorea und Japan werden von nun an wohl verstärkt in die Raketenabwehr investieren.
    Wie läuft die THAAD-Erprobung?

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