31.03.2009

Der Zonk des Monats

März 2009

geht an

Norbert Darabos, Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

für

seine 250 Millionen Euro Rücküberweisung von Eurofighter

Quasi als rückwirkender Zonk, hat uns die gestern eingetroffene Überweisung daran erinnert dass wir ja einen kompletten Nutcase als Verteidigungsminister haben. Die Hintergründe dazu spar ich mir, die sind ja eh allen bekannt. Wenigstens wird die Marie jetzt wahrscheinlich doch dem ÖBH bleiben und nicht in irgendwelche Wahlfang-Programme der Roten gesteckt.

29.03.2009

E-Mail für dich

Wenn ein Mann wie Jimmy Cartwright, der in einem früheren Leben - also bevor er in DC damit beschäftigt war Verteidigungspolitik zu machen - immerhin Chef von STRATCOM und damit von fast tausend ballistischen Raketen war, jetzt auf einmal ballistische Raketen als "about as passé as sea-mail" bezeichnet, deutet dies eventuell auf einen Paradigmenwechsel in der amerikanischen Verteidigungspolitik hin.

Also beginnen wir mit der fröhlichen Abrüstung der Dinger...

Nein, halt mal. Der gute General glaubt natürlich weiterhin an die Macht von Thermonuklearsprengköpfen. Er hat halt nur die Gates'sche Meinung zu vertreten - und nach der braucht man keine Raketenabwehr weil... ja eben weil die Dinger die da abgewehrt werden sollen etwa so überholt wie Seepost sind.

Dass die Logik dahinter wohl bestenfalls wackelig ist - angesichts der nach-wie-vor bestehenden Raketenflotten der USA und Russlands, letztere sogar im Ausbau begriffen - ist wohl jedem ersichtlich.

Es ist dabei komplett wurscht ob die Dinger überholt sind - etwa eine Million Dinge sind überholt werden aber nachwievor verwendet. Besser wäre es die Realität zu betrachten anstatt der eigenen Wunschträume.

Übrigens, der technophile Jimmy hat eigentlich von e-Mail gesprochen, und nicht von sea-mail. Aber irgendwie hat sich das im Transcript geändert. Man möchte fast sagen "changed"...

28.03.2009

An den Hebeln der Macht

Na schauen wir mal...

Lockheed Martin
Headquarters Bethesda, MD
Zufälligerweise nur einen Steinwurf entfernt von DC

Boeing
Headquarters Chicago, IL
Ist ja nur das wahrscheinlich wichtigste finanzielle Zentrum der USA
Illinois ist darüberhinaus mit 19 Kongressbezirken der viertwichtigste Bundesstaat der USA - zumindest politisch gesehen

Northrop Grumman
Headquarters LA, CA
Ist ja nur der wirtschaftsstärkste Staat der USA und, oh!, auch der wichtigste mit 53 Kongressbezirken

Das selbe Spiel kann ich auch mit den Fertigungswerken spielen. Während die grossen Werke aus Kriegszeiten (Michigan z.B.) ziemlich schnell abgedreht wurden und viele Werke aus dem kalten Kriege (Republic, Grumman, Bell - alle NY State) auch nicht mehr existieren konzentriert sich die militärische Fertigungskapazität mittlerweile vornehmlich in den grossen drei - California, Florida und Texas; grosse drei hinsichtlich ihrer politischen Macht. Die letzten verbliebenen Ausnahmen (Boeing ist z.B. in Kansas, Arizona und Washington State vertreten - gerade darum ist man nach Windy City umgezogen um zumindest irgendwo den Lobbyinghebel ansetzen zu können) werden sich auch bald aufhören - Wichita versucht man ja schon seit Jahren zuzudrehen.

Und wer jetzt immer noch glaubt in den USA werden Aufträge für militärische Hardware nicht nach politischen Befindlichkeiten vergeben der glaubt wohl auch noch an den Osterhasen.

27.03.2009

Steirischer Freitag

Am Speikkogel gab es einen kleinen Zwischenfall bei einer Radaranlage (ja, bei welcher eigentlich) - während gleichzeitig eine 767 übers Aichfeld brauste.

Das ist eigentlich ganz positiv. Zum einen bedeutet das dass das Überwachungsgeschwader sich nicht nur darauf beschränkt seine Flugzeuge einmal täglich in die Platzrunde zu schicken sondern auch Einsatzfälle trainiert. Man stelle sich nur mal vor unser Lieblings-Bertl hätte nicht versucht den Verein zu sabotieren - dann könnten wir sowas jederzeit machen.
Ausserdem ist mir die Berichterstattung darüber erstaunlich neutral vorgekommen - na mal schauen wie das morgen in der Krone steht.

Zum anderen ist gerade erstaunlich dass die Goldhaube - und sämtliche Ausgaben dazu - als quasi einziger Teil unseres Militäres in der Öffentlichkeit unumstritten sind. Das heisst man sieht die Notwendigkeit einer Luftraumüberwachung eigentlich ein. Eine höchst interessante Beobachtung, eigentlich.

Das führt nun zu zwei Schlüssen: Erstens würde das Volk wahrscheinlich auch die Beschaffung von Kampfflugzeugen gutheissen - wenn den SPÖ und Krone damit aufhören würden zu agitieren.
Und zweitens heisst das wohl dass unsere Flieger die einzig professionelle Waffengattung im ÖBH sind - nun, der Schluss kommt nicht allzu unerwartet. Daher auch verständlich dass eine Ausgliederung aus den Landstreitkräften nie passieren wird...

26.03.2009

Replacement Fighters (and Bombers)

Nachdems vor geraumer Zeit ja eine B-2 erwischt hat (auf Anderson) hats jetzt auch eine F-22 runtergeputzt. Da auch der Pilot dabei umgekommen ist kann man das wohl als tragisch bezeichnen.

Wegen dem Verlust eines Menschenlebens, nicht wegen dem Verlust eines Flugzeuges, so teuer das auch sein mag.

What did you expect? There will be attrition, no matter how costly the airframe. Auch Geräte mit einem Preistag von 130 Millionen (oder 500+) werden irgendwann runterfallen. Ansonsten wärs gescheiter gewesen die hätten die Dinger gleich vom Band in Marietta nach Tucson geschickt und mit Spraylat überzogen.

Das Problem dabei ist eher dass sowohl B-2 als auch F-22 in so geringen Stückzahlen gefertigt werden (man möcht ja fast homöopathisch dazu sagen) dass der Verlust von 10, 20 Airframes in den nächsten 20 Jahren schon signifikante Auswirkungen auf die Flottenverfügbarkeit hat. Auf die Idee auf den Bedarf gleich noch eine Attrition Reserve draufzuschlagen kommt man heutzutage nicht mehr - heck, nicht mal der Bedarf wird ja gedeckt.

Interessant wird sein ob die Obama-Administration ein Replacement ordern wird... wohl eher nicht.

25.03.2009

Ben Maxwell's N.E.R.D.

Was spielt der Nerd aktuell? Nun, damit werdet ihr nicht rechnen.

Tom Clancy's H.A.W.X.
Das Spiel ist etwa so realitätsnahe wie eine J.J. Abrams-Fernsehserie, macht aber verdammt viel Spass. Auch wars noch nie so einfach seine F-22 durch einen Kulbit zu prügeln oder mit der MiG-33 Kobras über dem Rasen des Kapitols zu machen.

Ich kann mit einem Arcade-Spiel ganz gut leben solange es sich nicht selbst leugnet. Das ist zumindest besser als manches was sich heutzutage so Simulation nennt, sich dann jedoch darauf beschränkt sämtliche Tasten am Keyboard (oder am Cougar) dreifach zu belegen - der Rest (Missionsdesign, AI, Taktiken, Hintergrundstory) hat mit der Realität oft auch nicht viel zu tun. Seit Falcon 4 ist kein einziger ernstzunehmender Simulator mehr erschienen - dass mir hier keiner mit dem grausigen LOMAC kommt.

Und ehrlich gesagt seh ich auch nicht ein warum ich mich stundenlang mit dem auswendiglernen irgendwelcher Tastaturbelegungen befassen soll - ich bin kein Einsatzpilot der damit sein Geld verdient, ich bin Zivilist der am PC einfach ein bisschen der Zerstörung verursachen will die ihm im realen Leben verwährt bleibt.

Ausserdem gibts in H.A.W.X. Flugzeuge die du sonst nirgends findest... eine A-12, eine F-23 oder eine Draken.

24.03.2009

Die andere NATO

Noch was jährt sich aktuell... vor zehn Jahren fand die Operation Allied Force statt. Zum ersten Mal tat die NATO das wofür sie eigentlich erschaffen wurde - nämlich Krieg führen.

Jetzt, ten years after, kann sich die NATO vor lauter Gefechten gar nicht erwehren. Dem latenten mit Russland (soll noch jemand sagen der NATO wäre der Feind abhanden gekommen) dem internen um die Aufnahme neuer Mitglieder, dem echten mit den Taliban/Al Qaeda und dem vergessenen am Horn von Afrika.

Ist doch interessant dass von vielen der Zweck der NATO hinterfragt wird. Die NATO ist das erste Militärbündnis der Geschichte welches nicht nach Kriegsende (Zusammenbruch der SU) auseinandergefallen ist - und dies zeigt dass die NATO eigentlich weit mehr als ein Militärbündnis ist.

Es ist auch kein Wunder dass vor allem seitens der Russophilen gerne der NATO die Daseinsberechtigung abgesprochen wird. Die NATO ist nämlich das einzige ausserhalb der USA (ein EU-Heer steht ja noch in ferner Zukunft) was "echte" friedenssichernde Einsätze auf der Welt zusammenbringt - und meistens ist dieser Frieden einigen ausserhalb der NATO höchst unrecht.

Es ist deshalb jedesmal grosses Kino wenn einige gegen die NATO wettern... wenn einige bekannt friedliebende Nationen gegen den Kriegsverband NATO die verbale Keule schwingen kann man davon ausgehen dass diese Nationen vor allem um ihre eigenen Pfründe besorgt sind...

23.03.2009

Anniversaries

Ich habe mir zwar vorgenommen was zu schreiben, dann aber vergessen. Daher tu ichs heute, auch wenns ein paar Tage zu spät ist.

Am 20. März, sprich Freitag, jährte sich die US-geführte Invasion des Irak bereits zum sechsten Mal.

Ich spar mir hier die politischen Hintergründe und Auswirkungen - das wurde schon tausendmal erörtert. Ich möchte hier nur kurz die militärischen Lehren aus dem Konflikt, dabei vor allem aus der nachfolgenden Besetzung aufzeigen.

Nein - eben nicht. Man hat aus dem Konflikt Lehren gezogen, obwohl gar kein Krieg stattfand. Anstatt den Abrams technologisch zumindest annähernd auf Leo 2A6 oder Leclerc-Standard zu bringen, hat man ein TUSK-Programm erfunden um ihn gegen aus 15 Metern Entfernung abgeschossenen RPGs zu panzern.

Anstatt der Air Force endlich eine brauchbare Stand Off-Kapabilität zu geben hat man die Kofferbombe SDB entwickelt.

Den Stryker versieht man lieber mit Slatted Armor und diversem bolt-on-Zeugs anstatt ihn wieder dahin zu schicken wo er hingehört.

Die ACMs werden demontiert, anstatt sie mit einem konventionellen Gefechtskopf zu versehen. Lieber verwendet man die Bomber zum Abwerfen von Anti-Kameltreiber-Bomben.

Und wenn die Patriots nicht gelegentlich verbündete Flugzeuge vom Himmel holen würden könnt man glatt glauben denen wurde das komplett Weg-geupgradet.

Könnt ich noch beliebig verlängern die Liste.

Das isolierte Betrachten eines Konfliktes und das Ziehen von Schlüssen daraus ist eine höchst gefährliche Angelegenheit (hat uns unter anderem das Raumverteidigungskonzept beschert) - diese Schlüsse sind oft sehr einseitig. Nicht umsonst sagt man "Den letzten Krieg nochmal führen." - meistens fällt man damit auf die Nase.

22.03.2009

We don't need no Designations

Für die Meldung der Woche zeichnet Lt. Gen. David A. Deptula, DCS(ISR) verantwortlich. Der gute Dave hat eine sehr illustre Karriere in der Air Force hinter sich, war beispielsweise 1991 Combat Planner in der "Black Hole" Operationszentrale in Riyad. Daher sollte man die Aussagen dieses Herren normalerweise eigentlich Ernst nehmen.

Nun, Dave hat diese Woche festgestellt dass man den projektierten 2018 Bomber eigentlich gar nicht als Bomber bezeichnen sollte.
"If you look at Next-Generation Bomber - I wouldn't call it a bomber, because that creates a perception based on historical uses of bombers that this platform is going to be well beyond. This platform is going to have the ability to conduct intelligence, surveillance, reconnaissance, act as a communications node - and have the added capability of providing strike."
Mit dieser Logik versucht das US Militär schon seit 60 Jahren Flugzeuge zu beschaffen - siehe SR-70, F/A-18 und Co.

Stichwort Bezeichnungen: Dave findet diese Buchstabengruppen vor den Nummern gar nicht mehr gut - dafür seien die Flugzeuge mittlerweile alle viel zu sehr Multi-Role als dass man sie mit einer einzigen Designation ausreichend beschreiben kann.
"I envision a future in which all the vehicles are 'AVs,' aerospace vehicles... and you lose the preconceived notion of what that craft does."

Ja, Visionen hat er, der gute Mann. Nicht dass das Bezeichnungssystem ohnehin schon in die Verdummung abdriftet (HC-144, anyone?), aber dieser Vorschlag würde wohl in ganz neue Dimensionen führen - Tarnbezeichnungen a la U-2 wären dann komplett unnötig, und dem Kongress könnte man jeden Klump aufschwatzen ("What? Its just an aerospace vehicle.").

Und ausserdem, was würde der Andi Parsch dann in seiner Freizeit machen?

20.03.2009

Es ist eng im Meer

Es ist schon wieder was passiert. Abermals wurde mit einem lauten "Klonk" verkündet dass zwei Schiffe zusammengefahren sind. Peinlicherweise gehörten beide der selben Marine.

SSN-768 U.S.S. Hartford (eh klar, schon wieder ein sub) und LPD-18 U.S.S. New Orleans sind vor der iranischen Küste zusammengefahren.

Ich kann mir das Schmunzeln nicht verkneifen. Zum Einen triffts mit der New Orleans eh nicht unbedingt ein unproblematisches Schiff - als Mitglied der San Antonio-Klasse hat der Kahn eh schon alles mögliche mitgemacht. Und zum Zweiten beweisst die Sub-Community wieder mal wie schwer die Navigation sein kann. Bizarr genug dass eine 688I nicht fähig ist ein 30,000 Tonnen Phib aufzuspüren bevor sie reinrauscht. Oder warum das U-Boot nicht tiefer fährt - dort wär die Sonar-Performance ohnehin besser.

Aber gut - solange es U-Boote gibt, wirds auch Kollisionen geben.

Aber wie man Kollisionen von Überwassereinheiten rechtfertigen würde - Belknap vs. Kennedy z.B. - tät mich schon interessieren. Ist ja nicht so dass 10,000 Tonnen Schiff so eine geringe optische Signatur haben.

19.03.2009

Von Kühen und Koffern

Soso... Boeing rollt also eine Silent Eagle raus. Vielleicht sollt ich jetzt beeindruckt sein, bin es aber nicht. Warum auch - ein bissel rumbasteln in Lambert macht aus der Eagle auch kein 5th Gen-Flugzeug.

Und diese Rumbastelei ist eh bizarr genug. Die FAST (oder CFT, oder wie auch immer) sind bald schon grösser als das Flugzeug selbst da man mittlerweile auch die Bewaffnung reinstopft. Erinnert ein bisschen an die MAPOsche Upgraderei der MiG-29 wo der Spine über die Jahre vom Leithagebirge zu den Alpen anwuchs um all die modernen Dinge reincrammen zu können die dann ohnehin keiner wollte.

Dass Boeing - was Kampfflugzeuge betrifft - ja ohnehin den MAPOschen Weg einschlägt ist wenig überaschend. Jahrelang konnte man sich mit zugekauftem know-how von MDD über Wasser halten (selbst die Super Bug an der Boeing jetzt ganz ordentlich verdient stammt noch aus Saint Louis) aber mittlerweile stellt sich die enorme Lücke zwischen Platzhirsch LockMart (wen wunderts, dort kombinieren sich Convair und Lockheed) und Boeing als unüberwindbar dar. Und da das Super Bug-Gschäftl am Auslaufen ist sucht man dringen nach einer neuen Cash-Cow.

Wenn die nämlich ausbleibt könnte sich der Ankauf von MDD für Boeing noch zum Disaster erweisen. Na, man hat ja noch die C-17. Die hat MDD entwickelt, sich damit an den finanziellen Ruin gebracht, wurde von Boeing billig aufgekauft, und jetzt verdient man damit indem man Kongressabgeordneten verdächtige Aktenkoffer rüberschiebt.

18.03.2009

I pocks ned

Da verkündet allen ernstes der Marionetvedev das man wieder aufrüstet, "particularly our strategic nuclear forces".

Das mag man jetzt wieder als übliche russische Propaganda abtun, aber was mich daran so erschreckt ist die Reaktion bei uns.

Sieh dir irgendein beliebiges Zeitungsforum an. Dort werden diese Pläne voll unterstützt! Wie bizarr ist das wenn man nukleare Aufrüstung unterstützt! Das Motiv? Na was wohl. Der beliebte Antiamerikanismus. "Geschieht ihnen recht" - "Ich würd mir das auch nicht gefallen lassen", oder die diversen Steigerungen "die USA hält ja Deutschland noch immer besetzt" - "die haben über 1000 Basen im Ausland" und natürlich der ewige Klassiker "die haben zwei Drittel des gesamten Militärbudgets der Erde".

Das mag ja alles stimmen, und damit kann man von mir aus auch eine konventionelle militärische Aufrüstung rechtfertigen - aber Nukes??? Wie hin in der Birne muss man eigentlich sein um nukleare Aufrüstung gutzuheissen? Bloss weils gegen die USA geht.

Es bleibt abzuwarten ob das so passiert - auch vom Pentagon sind in der jüngsten Zeit einige Tagträume gekommen. Aber wenns so kommt - mehr noch als die ohnehin aktuell laufende nukleare Aufrüstung - und es gibt immer noch Idioten gibt die das gutheissen, dann sollt man sich schon fragen ob man diese nicht einweisen sollte - weil da helfen keine Pulverl mehr.

17.03.2009

Der Djinn hat Geburtstag

Heute sinds genau 70 Jahre... am 17. März 1939 trafen sich eine Menge hoher Herren im Gebäude des Department of the Navy (das war noch in vor-Pentagon-Zeiten) um, nur drei Monate nach ihrer Entdeckung, über die militärische Anwendung der nuklearen Kettenreaktion zu diskutieren.

Dieses Datum kann quasi als Geburtstag der Atombombe angesehen werden.

Drei Tage später hat man ein paar Räume weiter über den "nicht-zerstörerischen" Einsatz nachgedacht - als U-Boot-Antrieb.

Insofern hat also der Einsatz als Waffe den friedlichen Einsatz tatsächlich vordatiert... um ganze drei Tage.

Stellen wir also den Schampus kalt und feiern wir ein wenig. Der nukleare Spekter, der Geist den wir nicht mehr in die Flasche zurückbekommen, hat heute Geburtstag. Und wer hätte vor 60 Jahren gedacht dass wir so weit kommen ohne uns damit selbst in die Vergessenheit zu bomben.

15.03.2009

Alle Politiker sind Kokser

Habe gestern ein bisschen rumgerechnet, aus aktuellem Anlass. Warum ich gerechnet habe und aus welchem Anlass tut jetzt nichts zur Sache (vielleicht dazu ein andermal mehr).

Viel interessanter sind die Beobachtungen die ich dabei gemacht habe. Die US Army, also die Streitkräfte des Polizeistaates USA, der mit den vielen Geheimdiensten die ständig irgendwelche Regierungen stürzen und Leute entführen weil sie zuviel Zucker in den Kaffee tun, jene Army die tatsächlich Krieg führt und ständig von den ChiComms und den Russen ausspioniert wird hat keine Probleme selbst ihre TOEs downloadbar zu machen - bis runter zur Mannesausrüstung der Infanteristen.

Während wir hier im Blumenland Österreich, welches seit seiner Gründung noch in keinem Konflikt war, sich ständig seiner Transparenz rühmt und eh überhaupt so friedliebend ist, Dinge unter dem Deckel der Geheimhaltung verwahren die zuweilen schon mehr als absurd sind. Wenn ich den Band 5 aus den Schriften zur Geschichte des Österreichischen Bundesheeres nicht daheim hätte, ich würd glatt glauben den gibts gar nicht.

Von einer Transparenz wie sie die US Streitkräfte haben sind wir weit entfernt. Das ist auch aus militärhistorischen Gründen sehr traurig - während die US-Teilstreitkräfte eigene historische Büros haben deren umfangreiche Ergebnisse auf ihren Online-Seiten abrufbar sind, wird bei uns selbst im HGM die Zeit der 2. Republik bestenfalls gestreift. Ich warte auf den Tag an dem das BMLV (das S lass ich mal weg) endlich mit einer Liste der FAns rausrückt. Als ich vor einigen Wochen tatsächlich mal in der Rossau nach einigen historischen Statistiken und Zahlen gefragt habe war der zuständige Brigadier wohl ohnehin schon dabei das HAA zu aktivieren...

Mehr Transparenz würde unseren Streitkräften guttun - das würd vielleicht auch die Haltung in der Bevölkerung ändern. Aber bei dieser Politik, die zuweilen so opak wie ein Sackl Koks ist, von Transparenz zu reden...

14.03.2009

Was ich immer mit den Russen habe...

Ivan hat wieder zu geschlagen. Es wird wieder laut darüber nachgedacht Flugzeuge der FA in der Karibik zu stationieren - diesmal bietet der verrückte Hugo einen Felsen 130 Kilometer vor der Küste an.

Ja, das ist gelebte Deeskalation. Während die USA sich erdreisten in Polen SAMs stationieren zu wollen und die Ukraine eventuell in die NATO aufzunehmen kontert Russland damit den USA Atomwaffenträger vor die Haustür zu stellen. Verhältnismässigkeit: keine.

Das hab ich mit den Russen. Weder die Raketen in Polen (so sie denn da jemals hinkommen - Barack the Builder rudert ja eh schon mit voller Kraft zurück) noch eine NATO-Erweiterung sind für Russland eine strategische Bedrohung. (Gut, ersteres schon - aber ein bisschen anders als immer dargestellt wird.) Nichts was die Bedrohung einer anderen Nation mit dem forward deployment von Bombern rechtfertigen würde. Die USA haben seit den 60ern kein permantes foward deployment ihrer Bomber mehr - das war übrigens jene Zeit in der man ständig mit dem Atomkrieg gerechnet hat. Schön dass uns die Russen gerne wieder in jener Zeit hätten.

Es entbehrt übrigens nicht einer gewissen Ironie dass ausgerechnet jene Russen die noch immer riesige Abfangjagdkräfte unterhalten - wahrscheinlich weil sie zuviel Independence Day gesehen haben - jetzt ausgerechnet den USA mit ihren paar ANG-Vipern Bombern vor die Türe stellen.

Eckat, ich glaub die Russen kommen...

13.03.2009

k. u. k. Revisited

Der eine erinnert sich vielleicht noch an LockMarts Kampagne um den Raptor zu pushen (Save the Raptor).

Angesichts der Wirtschaftskrise werden ähnliche Argumentationen mittlerweile öfters bemüht. Die Army versucht ihr FCS-Programm grad damit zu retten es als Konjukturmassnahme zu tarnen (mit ähnlichen Fantasiezahlen wie LockMart bei "Save the Raptor" verwendet hat). Und bei GD versucht man denselben Trick mit den 774-Booten.

Den Vogel schiesst aber NG ab. Dort versucht man der Air Force (und der NASA und der NOAA noch dazu) neue Drohnen mit Hinweis auf die Klimaerwärmung anzudrehen. Mit der Logik dass der drohende Klimakollaps natürlich Monitoringsysteme benötigt - und was wäre dazu besser geeignet als NGs Global Hawk.

Militärsysteme als Mittel im Kampf gegen die Klimaerwärmung - ich sag euch, bei der Logik schneidet nicht nur der Karner Grimassen. Und sagts bloss dem Kräuter nix davon.

11.03.2009

Verbieten und indizieren

Da hat also wieder einmal ein Schüler einen Amoklauf veranstaltet und ein paar Lichtlein ausgeblasen. Man sollte hier nich zynisch sein - das ist schrecklich, keine Frage. Ich wert es aber als Kollateralschäden zu dem was jetzt wieder losgeht.

Wie schon damals bei der Geschichte in Erfurt werden sich in den nächsten Tagen wieder Politiker und ein Haufen "Experten" mit Vorschlägen überbieten wie man so was in Zukunft verhindern könnte. Damit sind natürlich nicht gesellschaftspolitische Massnahmen gemeint - das wird sich wie immer auf sinnlosen Aktionismus gegen die zwei "Ursachen" des Amoklaufes beschränken. Nämlich ziviler Waffenbesitz und "Killerspiele".

Während in den USA zuweilen schon Amokläufer von bewaffneten Zivilisten gestoppt wurden - verfolgt man ja bei uns den umgekehrten Weg. Denn erst eine Waffe macht aus einem Menschen einen Amokläufer. Nein, eigentlich macht eine Waffe aus einem Amokläufer nur einen bewaffneten Amokläufer. Und wenn er keine Beretta zur Verfügung hat nimmt er zum Schluss eine Axt, Kettensäge oder einfach das Küchenmesser. Die werden wir dann auch verbieten.

Und die Killerspiele kehren ja eh andauernd wieder. Obwohl die Zensur in Deutschland ohnehin einzigartig streng ist, mit hunderten Spielen auf dem Index, grünem Kunstblut in jedem dritten Spiel und Filmen bei denen vor lauter Schnitten oft von der Handlung gar nix mehr übrig bleibt, reicht das scheinbar noch nicht. Grad dieses Thema könnte man ewig ausquetschen - ich bin ja nur froh dass man zumindest in Österreich da noch nicht völlig verblödet ist.

So, ich geh jetzt Left 4 Dead spielen, Zombies erschiessen. Und danach muss ich meine USP reinigen...

10.03.2009

Neulich, im südchinesischen Meer

Die chinesische Marine, ausgezogen bis auf die Unterwäsche, hat also versucht ein Schiff der Navy in internationalen Gewässern zu verjagen.

Das ist theoretisch eigentlich nicht erlaubt - in internationalen Gewässern darf bekanntlich fahren wer will wohin er will. Aber ich als Chinese würd mich auch fragen was T-AGOS-23 U.S.N.S. Impeccable vor meiner Haustür so treibt. Das Ding hat mehr als eine Seemeile Schleppsonar an Bord und ist - als Nachfolger der Stalwarts (aber mit SWATH-Hülle) - dafür gebaut U-Boote aufzuspüren. Würd mich nicht wundern wenn die Navy vor irgendeiner PLAN-Basis rumschippert um ein Boot aufzuspüren welches dann in ein paar Wochen wieder wo in Google Earth auftaucht. Als Schiff mit einem (wissenschaftlichen) Forschungsauftrag kannst die Impeccable nur schwer deklarieren.

Die Chinesen sind natürlich ein bisschen vorgewarnt. Seitdem man vor ein paar Jahren eine EP-3E kassiert hat (das war die Geschichte mit der J-8) - und die war dort gewiss auch nicht zur wissenschaftlichen Forschung unterwegs - ist man da ein bisschen empfindlich, was ausländische Vehikel betrifft die mit verdächtig vielen Antennen und Radomen gepflastert sind.

Andererseits, trotz allem diplomatischen Larifari, gut zu wissen dass man die Chinesen nicht ganz vergessen hat und immer ein Aug auf den Verein hat - sonst heissts vielleicht noch "Morgen, an der taiwanesischen Küste".

09.03.2009

0,231222223626779

Unsere deutschen Nachbarn sind wieder mal am rumrechnen betreffend ihrer Typhoons - wieviel braucht man, wieviel will man.

Ich stell die andere Frage: Wieviele sollte man haben?

Die Vereinigten Staaten haben 3.201 Kampfflugzeuge. (Sämtliche Hubschrauber ausgenommen als auch Spezialanwendungen.) Bei einem GDP von 13.844 Milliarden Dollar ergibt das 0,23 Flugzeuge pro Milliarde.

Schauen wir uns mal an was das - von diesen 0,23 zurückgerechnet - für andere Länder bedeuten würde, wieviele Flugzeuge diese also haben müssten um eine den USA - entsprechend verkleinerte - Luftkriegskapazität zu haben.
  1. Japan 1.014 (Ist 317)
  2. Deutschland 768 (Ist 277)
  3. China 752 (Ist 2.327)
  4. Grossbritannien 641 (Ist 272)
  5. Frankreich 592 (Ist 409)
  6. Italien 487 (Ist 194)
  7. Spanien 333 (Ist 143)
  8. Kanada 331 (Ist 72)
  9. Brasilien 304 (Ist 183)
  10. Russland 298 (Ist 1.919)
  11. Indien 254 (Ist 762)
  12. Australien 210 (Ist 76)
  13. Schweiz 98 (Ist 84)
  14. Österreich 86 (Ist 9)
  15. Tschechien 41 (Ist 35)
  16. Israel 37 (Ist 422)
  17. Ungarn 32 (Ist 22)
Also, liebe deutsche: Anstatt rumzujammern dass man sich 200 Typhoons nicht leisten kann sollt man vielleicht lieber die Fertigung auf sechs Maschinen im Monat rauffahren...

(Nur vier Nationen können die USA in dieser Wertung überbieten - und alle vier gewaltig! China und Indien um etwa das dreifache, Russland um das sechsfache und Israel um mehr als das elffache. Am unteren Ende Kanada und wir...)

08.03.2009

Homo homini lupus

War also gestern - wie angekündigt - im Kino. Dort gabs einen Transformers 2-Trailer (darüber auch hier), einen Star Trek-Trailer (darüber hab ich andernorts schon ausgeführt, aber ich werds im Mai bestimmt hier wieder auf den Tisch bringen) und dann den Hauptfilm.

Snyders Verfilmung von Moores Comicvorlage der Watchmen. Und nach diversen schrecklichen Fantastic Four (das hat der arme Ioan Gruffudd nicht verdient), Spiderman, Superman revived und Transformers (hah) Comicverfilmungen war das mal ein interessanter Kontrast.
Das übertragen der recht bizarren Vorlage nahezu 1:1 (nochdazu in der heutigen Zeit) hat dann zu einem Film geführt an dessen Ende man nicht ganz wusste was man denken sollte.

Die Idee die Menschheit durch Tod und Zerstörung auf den richtigen Pfad zu leiten ist ja nicht neu - auch im Star Trek-Franchise (da simma wieder) ist ja die neue, verbesserte Menschheit aus dem Tod entstanden. Der Gedanke, dass die Menschheit erst mit der Zerstörung - der Zerstörung durch sich selbst nähmlich - konfrontiert werden muss, ausserhalb vom Labor, bevor man wieder zur Besinnung kommt, entbehrt nicht einer gewissen Logik.

Hätten die USA nicht Hiroshima und Nagasaki genuked und alle hätten eben den Tod und die Zerstörung gesehen wäre die Geschichte gewiss anders verlaufen. Womöglich wäre man dann weniger reluktant gewesen während des kalten Krieges tatsächlich mal (Korea, Kuba, Nam, A'stan...) die Schwammerlsuppe zu öffnen - mit allen Konsequenzen die das - angesichts der beiden hochgerüsteten Kontrahenten - gehabt hätte.

Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Die Fähigkeit zu lieben? Der opponierbare Daumen?
Von wegen. Nur die Spezies Mensch hat ihre eigene komplette Extinktion nicht nur in Kauf genommen, sondern sogar kalkuliert und geplant. Nur der Mensch konnte das Konzept der Mutually Assured Destruction erfinden...

07.03.2009

Einhundert

Eigentlich hab ich keine Ahnung was ich heut schreiben soll - ich wunder mich sowieso dass tatsächlich Leute den Schrott lesen den ich so schreibe.

Ich wunder mich auch bei welchen Suchanfragen mich Google so listet. Daher hier der entsprechende Disclaimer: Auf dieser Seite ist garantiert nichts über Oral-Verkehr der Hauptcharaktere der Simpsons zu finden.

Dafür wird hier in den nächsten 100 Posts wieder jede Menge Bullshit über Barack the Builder, Jar-Jar Gates und Marionetvedev zu finden sein.
Und über das fröhliche Geldausgeben der US Regierung die grad drauf und dran ist FCS entgültig zu streichen.

Zum Glück werden mir auf Dauer die Themen nicht ausgehen. Vielleicht ring ich mich sogar zu einem Podcast durch...

Ich fahr jetzt ins Kino.

06.03.2009

1962 revisited

Was haben Nikita Krushchev und George W. Bush gemeinsam? Nicht viel möchte man meinen - beide haben zwar eine spezielle Beziehung zu Schuhen, aber ansonsten sind sie kaum vergleichbar.

Aber angesichts der Liebesbrieferl-Schreiberei die aktuell zwischen Barack the Builder und Marionetvedev abgeht stellt sich die Frage ob der gute Dabbelju nicht doch was vom grossen Würstchenproduzent aus der Rodina gelernt hat.

Wie da durchgesickert ist hat Obama dem kleinen Putin das Angebot gemacht das Deployment vom NMD in Osteuropa zu stoppen (aha... als obs denn schon begonnen hätte) wenn sich Russland bei der Iran-Frage auf Seiten der USA schlägt.

Für Obama ist der Deal natürlich der Hammer. Zum einen kann ihm keiner mehr vorwerfen er würde den Russen nicht die Hand reichen und zum anderen bekommt er damit sowohl das ungeliebte NMD als auch die Bedrohung durch die Mullahs weg. Denn klarerweise braucht er keine Raketenabwehr wenn da keine Raketen mehr sind.

Blöd iatz für die Russen - nachdem man dem Iran in den letzten 15 Jahren jede Menge Krempel verkauft hat (S-300 anyone?), sogar ein bissel Uran (Uran für den Iran... mee... fünf Euro in die Schlechte-Wortspiel-Kasse) und höchst erfreut über einen instabilen Golf (und die dadurch resultierenden hohen Ölpreise die Russland zusammenhalten) war, kommt jetzt auf einmal dieser Niggah von der West Side Hood und macht einen auf Homie.

Nicht nur also dass sich Obama mit dieser Aktion fein rausputzt, gleichzeitig schiebt er den Russen den schwarzen Peter rüber. Also aussenpolitisch gesehen ist das natürlich ein Coup...

Wer weiss, vielleicht hat der Georgie das Zeugs dem Russen nur deshalb vor die Haustüre gestellt um einen Bargain Chip in der Hand zu halten und was einzutauschen dafür... ganz so wie Krushchev in jenem Herbst 1962...

05.03.2009

Photo-Phun (4)

Unweit von Comiso am südlichsten Zipfel von Sizilien befindet sich der Aeroporto Vincenzo Magliocco. Was diesen Ferienflughafen, der übrigens (siehe auch Bild) wegen ziemlicher Bautätigkeit einige Jahre geschlossen war, so besonders macht ist am Ostrand des Flughafens zu finden, neatly double-fenced in.
Hier war einst das 487th Tactical Missile Wing der USAF stationiert welches in seinen sieben gehärteten Garagen bis zu 28 Startfahrzeuge für GLCMs (BGM-109G Gryphon) beherbergte. Insgesamt unterstanden dem 487th zwischen 1984 und 1991 rund einhundert Flugkörper, je vier pro Starter. Die kombinierte Sprengkraft betrug 16,8 MT.

Wenn wir schon von Pampa reden: Mitten in der türkischen Pampa befindet sich, westlich der Stadt Diyarbakir die gleichnamige Air Force Station. Was die Air Force wohl mitten im Nirgendwo gemacht hat wird beim Blick auf die Landkarte deutlich - Kapustin Yar war quasi um die Ecke.
Im Westen des Geländes befanden sich zwei riesige, bei General Electric gefertigte AN/FPS-17-Tracker die über Kapustin Yar getestete sowjetische Raketen verfolgen sollten. Von 1955 bis 1995 war die 19th Space Surveillance Squadron (weil offiziell die Anlage ja dem Spacetrack-Programm diente) hier stationiert.

Ah ja, Radar. Nur einen Steinwurf entfernt von der legendären Doppelbasis Bentwaters/Woodbridge (wo meistens Hogs, gelegentlich aber auch UFOs, landeten) befindet sich eines der bizarreren Stücke Technologie des kalten Krieges. Hier an der Nordseeküste befindet sich ein ziviler Sender der BBC - aber noch immer lassen sich die Wege und Fundamente erkennen die das AN/FPS-95 Radar - Codename "Cobra Mist", gebaut bei RCA - einst charakerisierten. Das erste einsatzfähige OTH-B-Radar der Welt war so einsatzfähig nicht - nur zwei Jahre nachdem der Probebetrieb aufgenommen wurde hat man das Werkl schon wieder abgedreht.

Nach einigen Jahren abgedreht trifft hier auch zu. Wheelus AB hat damals, in der guten schlechten Zeit, eine Menge Verkehr gesehen. Selbst B-47 Bomber (samt Nukes) sind hier gelandet und auch die Dragon Lady ist von hier aus einige Missionen geflogen. Zwanzig Jahre danach ist die Air Force wiedergekommen, samt einer handvoll Mk82-Bomben... Dazwischen lag die Machtübernahme des Herrn Gaddafi - und der hatte natürlich Probleme mit einer Air Force Base auf lybischem Boden. Quasi die afrikanische Version von GITMO, ist jetzt hier nurmehr Tripolis Int'l zu finden.

Zu finden - ja, zu finden ist hier aktuell nur die Fritz-Erler-Kaserne. Und die auch schon verlassen. Früher - ganz früher - hatte hier die Luftwaffe - die mit dem Hakenkreuz - einen Fliegerhorst. Wer sich jetzt fragt wo der Konnex zu den USA ist - der ist in dem zu finden was zwischen Wehrmacht und Bundeswehr dort war. Nämlich eine OTH-F-Anlage der Air Force. Ich kann euch noch sagen dass dies eine AN/FSQ-76-Anlage und als "R-4" bekannt war. Damit erschöpft sich mein Wissen auch schon - soll vorkommen - denn ansonsten liegt diese Anlage noch im Nebel der Geschichte.

03.03.2009

Irren ist menschlich

Vielleicht hat der Iran noch keine Bombe - dafür aber mittlerweile was anderes.

Auf iranischen Servern sind jetzt einige "Unterlagen" über die VH-71A Kestrel, AgustaWestlands neuer Marine One, aufgetaucht.

Wie sich herausstellte sind diese einem Mitarbeiter bei LockMart (die ja den Quirl in den USA vermarkten) irrtümlich abhanden gekommen...

Ahja. LockMart sind immerhin die die eine U-2, eine SR-71, eine D-21 oder eine F-117 in den Staffeldienst bekommen haben ohne dass deren eigenen Nachbarn was davon mitbekommen haben (gut, das liegt möglichweise daran dass - von Lockheed abgesehen - der einzige nennenswerte Industriezweig in Burbank eher mit Gummiartikeln und wasserlöslichem Lubrikant zu tun hat), aber jetzt auf einmal wären sie nicht mal mehr fähig einen Transporthubschrauber zu bauen ohne dass Infos in den Iran gelangen?

Das wirds sein.

Oder vielleicht hatte man in Downtown Hartford auch nur die Idee einen LockMart-Techniker mithilfe eines Koffer voller Greenbacks zu einem Irrtum zu bewegen. OpSec-Probleme können - grad bei so was sensitivem wie dem neuen Mount von Barack the Builder - ja ganz schnell dazu führen dass der Fertigungsauftrag entzogen wird...
Da wäre der "Irrtum" eines europäischen Huberers für den POTUS auch wieder behoben und drunten an der Mündung des Housatonic könnte man die S-92 endlich verkaufen. Na, wenn man sich da mal nicht irrt...

So viele Irrtümer...

02.03.2009

Ein aussenpolitischer Margeritenstrauss

Wie also Mikey Mullen, seines Zeichens Chairman of the Joint Chiefs, letztens bekannt gab hat der Iran höchstwahrscheinlich - also zumindest seiner Einschätzung nach - bereits genug niedrig angereichertes Uran um draus weapons grade Qualität zu erzeugen. Das war Sonntags auf CNN.

Noch am selben Tag allerdings ruderte Jar-Jar Gates zurück - das war auf NBC.

Dieses "Die haben die Bombe - die haben die Bombe nicht" das sich da in den letzten Monaten abgespielt (oder wie war das mit dem Geheimdienstbericht?) hat ist schon sehr symptomatisch für die derzeitige Aussenpolitik der USA. Nicht dass man im Militär so scharf auf einen nuklear bewaffneten Iran oder einen Luftkrieg gegen den Iran ist - aber man sieht die Dinge ein bisschen nüchterner. Andererseits ist es denen, angesichts von Obamas envisioniertem cancelling des NMD, vielleicht auch ganz recht endlich einen Iran mit Nukes zu bekommen - dann wären die Demokraten nämlich recht dumm wenn sies wirklich täten.

Das Ziel der US-Aussenpolitik will sich mir nicht so recht erschliessen. Die Luftangriffe gegen den Iran standen ja in den letzten zwei Jahren mehrmals unmittelbar bevor - zumindest wenn man den rumors glaubt. Aber warum wurde das dann wieder abgeblasen - frei nach dem Motto "Wir bomben euch - wir bomben euch nicht".

Ist diese Margeriten-Aussenpolitik vielleicht sogar Absicht? Aber wozu?

Das Problem bleibt aber weiterhin bestehen - und die zu zupfenden Blätter werden immer weniger. Vielleicht wärs gescheiter man einigt sich endlich mal auf eine Vorgehensweise - weil sonst bleibt am Schluss vielleicht nur das "Die haben die Bombe" über und man hat noch immer keinen Dau was man dagegen machen soll.

01.03.2009

Es lebe der Sport!

So ging also heute die nordische Ski-WM in Reichenberg mit einer Goldmedaille von Petter Northug (schonwieder) zu Ende. So beeindruckend wie die Norwegerinnen ihre Medaillenchancen vergeben haben (siehe z.B. die grausige Staffel und den Dreissiger gestern) haben ihre männlichen Gegenstücke wieder einmal ihre Vormachtstellung im Langlauf bewiesen.

Neben tausenden Kilometern die - vornehmlich ohne österreichische Beteiligung - in der Loipe abgespult wurden gabs auch noch die "Randsportarten" Nordische Kombination und Skispringen. Während wir in ersterer auch nur "ferner liefen" und nur diverse Startnummer-Schwierigkeiten den totalen Triumph der Amerikaner verhindern konnten, waren wir bei letzterer - wo alles ohnehin schon mit sieben Medaillen gerechnet hat - am Schluss doch noch ganz überzeugend.

Und wie unser geliebter Bertl, mitterweile ja Verteidigungs- und Sportminister in Personalunion, dann auch nicht müde wird zu betonen (mittlerweile auch auf der BMLV-Home - nein, Moment, der BMLVS-Homepage zu finden) sind ja einige unserer nordischen "Heeressportler".

Da steigt mir der Zorn ins Gesicht. Wir haben ein Verteidigungsbudget jenseits von gut und böse, die Infrastruktur bröckelt dahin ("Penzinggrad" wie der Standard unlängst titelte) können uns aber - aus selbigem Budget! - eine handvoll Leistungszentren leisten in denen Personen trainieren die ihre letzte Waffe bei ihrem GWD in Händen halten und für militärische Aufgaben ohnehin nicht zu Verfügung stehen, gleichzeitig aber "Was g'scheites essen" oder ohnehin "Flügel - die mit V" haben und vom allmächtigen ÖSV mit Geld versorgt werden.

Aber das passt ja eh gut. Unsere GWDs haben keine brauchbare Ausbildung mehr, das gesamte Scharfschiessen umfasst mittlerweile schon weniger als ein Magazin und den neuen Kampfanzug kennen sie höchstens aus dem Steinadler-Katalog. Aber wenn in Kitzbühel das Wetter nicht passt, der ORF und der ÖSV (und der Tiroler Landeshauptmann - der hat passenderweise ja auch eine BMLV-Vergangenheit) laut schreien dann rückt man mal eben mit einer Kompanie GWDs an und tritt eine Woche lang Schnee...

Ja, für den Sport ist uns nichts zu teuer. Vorschlag: Wir malen jedem Soldaten eine Nummer auf die Brust, picken ihm ein Iglo-Logo auf den Helm und deklarieren das Bundesheer als Sportverein - ich bin mir sicher dann hätten wir mit der Finanzierung kein Problem mehr.