21.05.2009

Oligarchie

Traurige Bremer (nicht nur die Bremer, auch deren Leistung war traurig) wurden gestern von einem Haufen Brasilianer geschlagen. Wie, wo hat Bremen gegen ein brasilianisches Team gespielt? Na eh nirgens. Gespielt haben sie gegen Ukrainer - nur gesehen hat man davon nicht viel.

Das was derzeit im Fussball abläuft, dieses Hineindrängen der Klubs aus der ehemaligen Sowjetunion in den europäischen Fussball, wäre prinzipiell nichts schlechtes. Nur geschieht das weniger weil man dort auf einmal gut arbeitet (oder aus sonst einem sportlich brauchbaren Grund) sondern nur weil dort von Mäzenen Geld reingepumpt wird. Daher kann Shakhtar Donetsk auch mit fünf Brasilianern, einem Polen, einem Rumänen und einem Kroaten spielen - kein Mensch geht freiwillig ins Donetsk Basin, quasi die abgefuckte Variante vom Ruhrpott. Its all about the money.

Woher haben die eigentlich das ganze Geld? Na schauen wir mal auf 1990 zurück als die Sowjetunion stehend KO war - und wirtschaftlich ein Zombie - und China bestenfalls fürs Erschiessen von Jugendlichen bekannt war.

Und dann haben auf einmal alle das grosse Geschäft im Osten gewittert.

Und man hat investiert, man hat ausgelagert, und die Aussenhandelsdefizite sind gewachsen. Und jetzt 20 Jahre später schwimmen die da drüben so sehr im Geld das sich ein Hr. Abramovich so nebenbei einen Fussballverein aus der Londoner Vorstadt kaufen kann.

Warum das relevant ist? (Denn, so ehrlich müssen wir schon sein, dem europäischen Fussball eine Relevanz zu geben die über Abendunterhaltung hinausgeht spielts nur in einer Traumwelt.) Das ist deswegen relevant weil wir mit diesem Aussenhandelsdefizit nicht nur Zenit St. Petersburg, CSKA Moskau und Shaktar Donetsk finanzieren, sondern auch das russische und chinesische Militär...

Und genauso wie sich reiche Leute aus China und Russland mittlerweile überall im Westen einkaufen (bei Fussballvereinen z.B.) "kaufen" sich auch die Streitkräfte deren Länder schön langsam in unsere nationale Sicherheit ein. Nämlich weil wir die Staaten mit genügend Schotter versorgen um ihre Grossmachtsträume (und die dahinter stehenden Regimen) zu finanzieren und ihnen (da entbiete ich meine Grüsse den Franzmännern) die Technologie gleich zum Nulltarif hintnach liefern. Dafür sparen wir unsere eigenen Streitkräfte zusammen...

3 Kommentare:

  1. Gilt nicht nur für Rütungsgüte.Da werden Entwicklungsstandorte für Autos geschaffen(GM in Shanghai) mitsamt den Produktionseinrichtungen.Know How frei Haus,sozusagen.4-5 Jahre noch und die nutzen das für eigene,hocheffetive Fahzeugproduktion.Die drücken die dann subventioniert auf den Weltmarkt.Gilt auch für FernseherKühlschänke usw.Wird lustig.

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  2. Was haben denn die Franzmänner geliefert?

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  3. Na z.B. die Rechte für den Lizenzbau der SA 365.

    Ich mein, im Grunde ist es ja eh wurscht. Die Briten liefern Triebwerke, die Franzosen Helikopter, die Italiener Radare... keiner bekleckert sich mit Ruhm.

    Es ist ja eine wenig bekannte Tatsache dass die PLA sogar S-70 fliegt die ihnen Sikorsky in den 80ern angedreht hat - ein Wunder das man die gar nicht zerlegt und nachgebaut hat (so wie die Frelon - hallo, liebe Franzmänner).

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