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27.01.2011

Out of sight

Und dann ist da noch, ganz ohne "Tarnkappe" und tausende Zuschauer am Zaun ind Shenyang - und auch ohne Medieninteresse - der Tage auch der erste Fortgeschrittenentrainer der ChiComms gestartet. Die erste Trainerversion nämlich.

Und im Gegensatz zu einem eher notdürftig gekitbashten und erspionierten Pseudo-5th-Gen-Prototypen der noch Millenia vom Staffeldienst entfernt ist ist der erste Schritt in Richtung Trägermacht. Eine Trägermacht nämlich die in 10 Jahren bereits eine hand voll Gruppen umfassen könnte mit 50 navalisierten Flankern oder J-10 pro Stück. In den selben zehn Jahren wird die J-20 wahrscheinlich noch nicht mal in zweistelligen Stückzahlen fliegen.

Aber dazu sind Trainer zum einen zu wenig sexy (wenn man nicht grad mit unbezahlbaren 3/4-Kampfflugzeugen in der Grössenklasse einer Master oder Golden Eagle rumwirft) und zum anderen zu wenig plakativ. Die Air Force sucht schon seit geraumer Zeit nach dem Nachfolger für die T-38 - aber in den Defense-Blogs die das Netz sonst mit jedem Schmarrn pflastern findest du darüber kaum was.

Da ist es dann auch nicht verwunderlich das man so was bei den Rotchinesen gänzlich ignoriert.

Dass man das in Pearl, im selben Büro aus dessen Fenster Chet Nimitz schon vor 65 Jahren geschaut hat, naturgemäss etwas anders sieht liegt auf der Hand. Im Gegensatz zum boulevardtauglichen Spekter der PLAAF (also der der in Langley in letzter Zeit wieder oft beschworen wurde) ist der der PLAN weitaus realistischer und unsichtbarer. Von den neuen Subs der PLAN gibts ja bestenfalls Google-Earth-Bilder.

Vielleicht ist es ja kalkulierte Blenderei? Irgendwelche Pseudoflieger ein bisschen rumfliegen lassen während man die Flotte aufstellt? Aus den Augen, aus dem Sinn...

19.01.2011

Haw haw

Irgendwo gabs in jeder Schule einen Rowdy. Das war eine furchtbare Kantn, dumm wie Brot, meistens in der Ehrenrunde.

Der prügelte jedem das Essensgeld raus, machte nette Spiele mit der Toilette und machte den anderen die Schulzeit zur Hölle.

Und dann gabs da einen mit dem sich der Rowdy nicht anlegte - warum auch immer. Das war vielleicht die noch grössere Kante die kein Rowdy war, oder vielleicht der unscheinbare Typ der am Wochenende Jiu-Jitsu trainierte.

Denn eine der obersten Rowdyregeln ist ja "Leg dich nicht mit einem stärkeren an."

Der Rowdy auf der Earth High ist ja dieser America-Typ. Der prügelt laufend den anderen das Ölgeld raus und macht der Welt das Leben zur Hölle.

Und dann gibts da den mit dem sich der America-Typ nicht anlegt. Das ist dieser Chinaman.

Blöde Geschichte, vielleicht. Aber leider allzu war. Nur das in diesem Falle dieser Chinaman weniger harmlos ist. Das 1,2 Milliarden-Imperium da drüben macht mit seiner Wirtschaftspolitik nahezu die ganze Welt kaputt und rüstet dass die Sowjetunion dagegen Obervolta ist. Die Gefahr für den Weltfrieden ist aktuell China, auch wenn das vielleicht nicht mal deren Absicht ist.

Aber mit denen legt man sich nicht an, denn da würd sich die selbsternannte Weltmacht USA die wirtschaftlich und militärisch kaum mehr als eine hollow shell ist, einen Satz heisse Ohren holen. Also während man jede Westentaschendiktatur mit Erdöl und ohne Streitkräfte in die Steinzeit bombt hofiert man die grösste Diktatur der Welt.

Und während der Hu im Weissen Haus diniert schreibt man in Arlington, Langley und Norfolk fleissig Berichte über die Chinesen (wie auch in Foggy Bottom) und von Kadena aus fliegen die C-135-Derivate mit den schrecklichen Modifikationen vor der Küste auf und ab. So steht die Welt quasi unter der Knechtschaft der zwei grössten Rowdys dieses Planeten die sich selber zwar auf den Tod nicht ausstehen können aber eines genau wissen: wenn sie sich miteinandern anlegen sind sie beide Tod. Dann könnt ich auch "Haw haw" sagen.

12.01.2011

Die nächste Generation

Da wird also von einem Kampfflugzeug der fünften Generation schwadroniert obwohl kein Schwanz eigentlich eine Ahnung hat was das ist. Nur weil die Seitenleitwerke aufeinmal nach aussen gekantet sind und die Lufteinlässe viereckig sind wird da nicht der Wundervogel draus.

Aber das ist halt das Problem bei etwas was nie definiert wurde und nur als Marketing-Gag durch die Hochglanzprospektln der Hersteller geistert. Der Generationen-Schmäh quasi.

Bizarr ist das dann geworden als man mit den Kommas begonnen hat weil man Vögel der dritten und vierten Generation (den Teen-Fighters und ihren Pendants aus dem Osten) ein bisschen aufgerüstet hat weil man sich keine echten neuen Flugzeuge leisten konnten. 4,5 oder 4,75 oder 4+ oder 4++. Das ganze erinnert schon an ein Autoquartett wie wirs damals noch gespielt haben - bei modernen Flugzeugen kommt halt das Feld "Generation" dazu. Sinnfrei natürlich, denn letztendlich ordnet sich eh jeder Hersteller so ein wie ers marketingmässig brauchen kann.

Retroaktiv werden dann Flugzeuge der ersten und zweiten Generation erfunden und proaktiv schwafeln manche Gestalten (Boeings 6th-Gen-Ultra-Bug etwa als ulkigster aller Vertreter) schon von einer 6. Generation.

Wobei, Stichwort 6. Generation. Früher hiess es ja mal dass die Air Force irgendwann mit einem einzigen Flugzeug enden würde welches so teuer und fähig wie die kompletten chinesischen Luftstreitkräfte sein werden.

Aber wenn die Air Force jetzt nicht aufpasst endet noch die PLAAF mit einem Flugzeug welches... you get the point.

10.01.2011

Vulkanische Weisheiten

Das letzte was ich an dieser Stelle vor dem Stuxnet-Zwischenfall geschrieben haben befasste sich mit ein paar Bildern von irgendwo aus China.

Little did I know that what I thought back then as Chinas next Photoshop Fighter would turn into a minor political earthquake.

Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Komik dass Jar-Jar ausgerechnet jetzt nach China fährt wo ihm der neue Wundervogel vor die Kamera gestellt wird, carrier-killer deployed werden und am Flugzeugträger gebaut wird. Gut, was bleibt ihm sonst über. Vor ein paar Jahren noch da war das alles gar nicht wahr, über next-war-itis hat er Witze gerissen und geglaubt dass die grösste Herausforderung des Pentagons der nächsten 20 Jahre ein paar opiumrauchende Banditen in einer Höhle am Hindukush sind.

Und stattdessen rüsten sich die Chinesen jetzt an ihm in einer Geschwindigkeit vorbei dass sein geliebter Wundervogel Fort Worthscher Provinienz nicht mal mim Nachbrenner hinterherkommt.

Und das chinesische Flugzeug hats tatsächlich auch in die Mainstream-Blätter geschafft - vielleicht fängt man jetzt auch an die Chinesen mehr als Gefahr für die freie Welt zu sehen denn als billige Lieferanten von Computerhardware...

Und vielleicht ist es ja auch genau so wie die Vulkanier sagen: "Nur Gates konnte nach China gehen."

28.12.2010

A picture of you (in my mind...)

Wenn man Dinge sieht dies gar nicht gibt ist man paranoid... oder chinesischer Blogger.

Wenn die chinesischen Photoshopper aber eines gelernt haben dann dass mit piekfeinen Hangaraufnahmen kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist - da steht so gross FAKE droben, das kann man noch aus dem Orbit lesen. Darum versucht mans jetzt mit manipulierten Handyaufnahmen und Bildern durchs Tele die so täuschend echt frisiert wurde dass man glatt meinen könnte sie seien...

...ECHT!

Könnte es vielleicht doch sein? Überlegen wir mal kurz - ein chronisch underfundetes Land mit zerbröselnder Infrastruktur und chaotischem Management, sowohl militärisch als auch zivil, hat durch umbauen einer 30 Jahr alten Flanker einen 5th-Gen-Vogel hingestellt. Dass das keine F-22 ist streitet eh niemand ab - aber für alle Legacy-Vögel, inklusive des Typhoon ist sie wohl eine Nummer zu gross.
Aber die Chinesen, die ihr Geld schon in einem würfelförmigen Gebäude auf einem Hügel in der Mitte der Stadt horten und mehr Trojaner auf DOD-Servern sitzen haben als Trojaner in Troja - diese Chinesen die in den letzten 20 Jahren mehr Kampfflugzeuge gebaut haben als alle anderen Länder der Welt zusammen und in dieser Zeit von der 2. in die 4. Generation gekommen sind...
...diese Chinesen sollen das nicht schaffen?

Sind wir lieber froh das selbige Flugzeuge nur in der Phantasie irgendwelcher Blogger existieren, als als Mockup in einer Halle in Shengyang oder als Prototyp auf der Runway von Yanliang. Denn im Gegensatz zu den Russen die eine halbe Ewigkeit gebraucht haben um eine Fullback in Dienst zu schaufeln und dies bei einer MFI/Berkut gar nie geschafft haben könnte selbiges Ding, nennen wir es halt mal auch J-20, in 10 Jahren über Formosa rumfliegen und F-35 vom Himmel putzen...

21.10.2010

5th Gen Ärsche

Und dann war da bei Sean O'Connor (ist unter meinen Links zu finden) letzte Woche auch das Google Earth-Bild einer F-117 zu sehen.

Selbige F-117, oder wohl eher ein MockUp von ihr, steht auf dem Gelände des Luoyang Technology Development Center, also dort wo für die PLAAF die Seeker der Raketen zusammengeschraubt werden.

Klar, macht natürlich Sinn die Sensoren gegen das zu testen wogegen man die Gerätln auch einzusetzen plant...

Aber all jenen die schon den chinesischen 5th Gen Jäger sehen (also all den Photoshoppern die ihren Müll täglich auf Sino Defence abladen) ist das natürlich der proverbiale PITA. Denn wenn die Lustigen in Shengyang und Harbin fähig wären etwas zu bauen was nur annähernd einer F-22 gleicht (und das ist etwas wozu aktuell noch nicht mal die Europäer oder die Russen fähig sind) warum erproben sie ihre Waffen nicht gegen das (also das was beim wichtigsten Feind der Chinesen, den USA, in absehbarer Zeit zu Hunderten rumfliegt) sondern gegen das MockUp eines Flugzeuges mit 70er-Technologie dessen Blaupausen man vor Jahren von einem LockMart-Server gehackt hat?

Wohl deshalb weil der chinesische Flugzeugbau der selbst in den 90ern noch vergleichbar dem westlichen Standard der 50er war nur durch Hilfe der quasi bankrotten russischen Flugzeugindustrie und der grenzdebilen israelischen Flugzeugindustrie (die ihre amerikanischen "Verbündeten" ausspioniert und die Technologie unter der Hand an die Chinesen verkauft) moderne Flugzeuge bauen konnte, aber jetzt, nachdem die beiden wieder zu Verstand gekommen sind, wieder auf der Technologiesandbank gefangen sind und die nächsten 20 Jahre auf diesem Level stagnieren werden.

Das kommt halt davon wenn man ein ganzes Land wie eine Xerox aufstellt. Aber wie jeder Xerox wird es vielleicht auch den Chinesen irgendwann mal gehen: Mit einem Arsch mitten im Gesicht...

29.08.2009

Rare Earth

Neben dem nebenberuflichen Nerd bin ich ja noch was anderes, Chemiker nämlich.

Das manifestiert sich unter anderem auch darin dass ich zuhaus ein gerahmtes Periodensystem vom Theo Gray hängen hab (kuckstdu hier). Und da, am unteren Rande knapp oberhalb der Reihe die Kernphysiker in Dubna oder Darmstadt sowie Bombenbastler in Los Alamos befinden sich die Lanthaniden. Seit der Zeit in der Herren wie der Auer von Welsbach mit den Erzen rumexperimentiert haben bis vor etwa 20, 30 Jahren waren die Lanthaniden eine Kuriosität der Chemie - vom Promethium ganz abgesehen. Ja, es gab schon ein paar Anwendungen, und das Zeug war auch (wegen der schwierigen Trennung) recht teuer, aber die Mengen waren so niedrig dass es nicht mal Marktpreise für das Klumpert gab.

In dieser schönen neuen mikroprozessorgesteuerten, solaranlagenbeheizten und glasfaservernetzen Welt in der wir mittlerweile leben ist das nicht mehr so. Eine Welt die Elektronikschrottberge produziert die diesen Namen auch tatsächlich verdienen (literally, that is) hat einen enormen Bedarf nach allen möglichen Substanzen die für eine spezielle Anwendung besser als alles andere sind.

Das Problem bei vielen dieser Substanzen ist jetzt das dass aufgrund ihrer beträchtlichen Fläche unsere Lieblingsländer China und Russland die grössten Produzenten der Welt sind.

Das bedeutet da teilweise nix anderes als dass z.B. Texas Instruments in die Technik die sie in Flugzeugen und Schiffen (jenen von Navy und Air Force nämlich) meistens Dinge verbauen die einige Monate oder Jahre zuvor aus einem Stollen im Ural gekommen sind.

Und mittlerweile kommt man auch in Beijing oder Moskva dahinter dass Dollar oder Euro-Devisen zwar recht nett sind, aber so toll auch wieder nicht wenn man damit die Technologie versorgt welche einem selbst "begegnet"; in Georgien etwa, oder auf Taiwan.

In China hat man daher kürzlich erste Ausfuhrstopps für eine Reihe an Metallen aus den Lanthaniden, diesen seltenen Erden nämlich, erlassen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern bis sich das auch bis zu solchen Sachen wie Titan etwa fortsetzt. Dann werden diese Stoffe vielleicht ähnlich wie das Erdöl als strategische Ressource gelten.

Was dann eventuell dazu führt dass der "Besuch" seitens der Air Force eher auf die Bergwerke zurückzuführen ist denn auf die Bohrtürme. Gute Nachrichten für diverse verrückte Erdöldiktaturen. Schlechte Nachrichten für diverse verrückte Erzdiktaturen (Erzherzog, Erzbischof, Erzdiktator...).

Weil ich gerade Civilization spiele passt das besonders gut - ohne eine stetige Versorgung an Aluminium, Öl oder Uran ist es in der modernen Era schlichtweg unmöglich eine moderne Streitmacht aufzubauen. Und wenns mit dem Handel nicht hinhaut, dann brauchts halt mal einen kleinen Krieg um den "Handelspartner" zu überzeugen.

13.06.2009

Mission Kimpossible?

Jetzt gibts also endlich eine Anti-Kim-Resolution - und dort, jenseits des Flusses Han, hat man gleich die richtige Antwort parat: man schiebt die nächste Rakete aufs launch pad und vergräbt die nächste Nuke in der Wüste. Dies natürlich begleitet von der eh schon gewohnten scharfen Rhetorik aus Pyongyang.

Dabei wirds jetzt schön langsam eng für den ollen Kim samt Anhang, stehen doch auch seine einzigen Freunde, die ChiComms, hinter der Resolution (auch wenn die natürlich, zumindest nach dem was man so hört, bemüht waren den Text abzuschwächen).

Die Chinesen haben ohnehin immer mehr das Problem einen unmöglichen Spagat durchzuführen: auf der einen Seite den Kim genügend zu unterstützen (und das vorzugsweise nicht offen) dass dessen Regime noch einige Jahrzehnte hält. Nordkorea hält die Südkoreaner und Japaner unter Druck und bestimmt massgeblich die US-Militärpolitik dort drüben - und ohne den Kim würden sich alle viel stärker auf - read: gegen - die ChiComms ausrichten.
Aber auf der anderen Seite müssen sie seine grössenwahnsinnigen Ambitionen irgendwie unter Kontrolle bringen. Zum einen weil sie ihnen selbst gefährlich werden können - atombombenwerfende Verrückte braucht niemand an seiner Grenze. Und zum anderen weil der Kim damit eventuell doch eine Reaktion triggern könnte - einen US-Militärschlag etwa. Und niemand braucht eine Sortie-fliegende Air Force an seiner Grenze - oder im extremsten Falle sogar eine Invasion aus dem Süden samt Besetzung durch ein paar Army-Division. Die Iraner wissen mittlerweile wie zwider das ist die halben US Streitkräfte im Nachbarland stehen zu haben.

Für die Chinesen ist das ein Drahtseilakt - den Nordkoreanern zuviel zum Sterben zu geben, aber zuwenig zum Leben...

(PS: Versucht mal ein Kim Possible-Bild bei der Google-Bildersuche zu finden. Ist direkt widerlich.)

04.06.2009

Internationale Blowjobs

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02.06.2009

Mos-Cow (und Washington und Beijing)

"Scheinbar muss man immer einen Feind haben...", schreibt Anonym (Warum eigentlich? Bei den Kommentaren gibts eine Namensfunktion.) als Replik auf meinen Eintrag vom Sonntag.

Ja, man muss. Solange Kompetition, auch in total zivilen Angelegenheiten, stattfindet wird man nicht darum rum kommen Streitkräfte zu unterhalten die einem einen "Wettbewerbsvorteil" schaffen können. Solange sich schon Leute die in der selben Strasse wohnen wegen sinnlosem Bullshit den Schädel einschlagen - das liegt im Wesen des Menschen - kannst du nicht von Staaten verlangen bei Themen wos um wesentlich mehr geht als um Maschendrahtzäune (um eines der berühmtesten Beispiele aufzugreifen) resignativ in der Ecke zu sitzen.

Ab einer gewissen Grösse eines Landes (oder meinetwegen Staatenbundes, um da Europa auch mit zu fassen) sind die Interessen so gross und global dass es einfach Streitkräfte bedarf, alleine schon wegen des "Oder sonst-Faktors". Und da die USA nach wie vor Russland und China als potentielle Feinde (von der "Achse des Bösen" gar nicht zu sprechen) sehen werden sie nicht drumrumkommen Streitkräfte zu unterhalten die im Zweifelsfalle einen Konflikt austragen können.

Und hier von einer utopischen Friede, Freude, Eierkuchen-Gesellschaft zu träumen mag zwar durchaus löblich sein (ich mein, wer nicht?), negiert die Realität aber auf gefährliche Art. Zugegeben, die Gründe warum diese Utopie nie (Sag niemals nie...) zustandekommen wird liegen ebenso in Washington wie in Moskau oder in Beijing. Wenn ich aber zwischen chinesischem Kapitalkommunismus, russischem Minderwertigkeitskomplex mit Atomwaffen oder amerikanischem Militärhegemonismus wählen müsste dann würd ich als Europäer letzteres wählen. Schlicht weil ich am meisten davon profitieren würde. Wenn es dazu hin-und-da eines kleineren Krieges bedarf um meinen Lebensstil zu behalten, dann sind das Kollateralschäden. Das ist die Wahrheit, und so denken die meisten Menschen. Wer etwas anderes behauptet ist entweder ein Lügner oder er sitzt schon längst im Senegal und betreibt ein Krankenhaus.

Und, mal davon abgesehen: In Russland hat man die Botschaft begriffen und versucht zumindest dem Militär eine brauchbare Kapazität zu erhalten. In den USA hingegen ist man recht flott auf dem anderen Wege, eben jenem den ich immer wieder kritisiere. (Und über die Chinesen verlier ich eh kein Wort mehr. Die können in 20 Jahren von Shanghai bis Madrid marschieren wie weiland Djingis Kahn und danach in Baltimore anlanden um die Kapitulation des US-Präsidenten entgegenzunehmen...)

Es ist ein bisschen wie in der Simpsons-Folge mit dem Schlachthof. "Wenn du die Kuh nicht isst, sie würde dich fressen." Ich mag nicht von einer Kuh gefressen werden...

21.05.2009

Oligarchie

Traurige Bremer (nicht nur die Bremer, auch deren Leistung war traurig) wurden gestern von einem Haufen Brasilianer geschlagen. Wie, wo hat Bremen gegen ein brasilianisches Team gespielt? Na eh nirgens. Gespielt haben sie gegen Ukrainer - nur gesehen hat man davon nicht viel.

Das was derzeit im Fussball abläuft, dieses Hineindrängen der Klubs aus der ehemaligen Sowjetunion in den europäischen Fussball, wäre prinzipiell nichts schlechtes. Nur geschieht das weniger weil man dort auf einmal gut arbeitet (oder aus sonst einem sportlich brauchbaren Grund) sondern nur weil dort von Mäzenen Geld reingepumpt wird. Daher kann Shakhtar Donetsk auch mit fünf Brasilianern, einem Polen, einem Rumänen und einem Kroaten spielen - kein Mensch geht freiwillig ins Donetsk Basin, quasi die abgefuckte Variante vom Ruhrpott. Its all about the money.

Woher haben die eigentlich das ganze Geld? Na schauen wir mal auf 1990 zurück als die Sowjetunion stehend KO war - und wirtschaftlich ein Zombie - und China bestenfalls fürs Erschiessen von Jugendlichen bekannt war.

Und dann haben auf einmal alle das grosse Geschäft im Osten gewittert.

Und man hat investiert, man hat ausgelagert, und die Aussenhandelsdefizite sind gewachsen. Und jetzt 20 Jahre später schwimmen die da drüben so sehr im Geld das sich ein Hr. Abramovich so nebenbei einen Fussballverein aus der Londoner Vorstadt kaufen kann.

Warum das relevant ist? (Denn, so ehrlich müssen wir schon sein, dem europäischen Fussball eine Relevanz zu geben die über Abendunterhaltung hinausgeht spielts nur in einer Traumwelt.) Das ist deswegen relevant weil wir mit diesem Aussenhandelsdefizit nicht nur Zenit St. Petersburg, CSKA Moskau und Shaktar Donetsk finanzieren, sondern auch das russische und chinesische Militär...

Und genauso wie sich reiche Leute aus China und Russland mittlerweile überall im Westen einkaufen (bei Fussballvereinen z.B.) "kaufen" sich auch die Streitkräfte deren Länder schön langsam in unsere nationale Sicherheit ein. Nämlich weil wir die Staaten mit genügend Schotter versorgen um ihre Grossmachtsträume (und die dahinter stehenden Regimen) zu finanzieren und ihnen (da entbiete ich meine Grüsse den Franzmännern) die Technologie gleich zum Nulltarif hintnach liefern. Dafür sparen wir unsere eigenen Streitkräfte zusammen...

04.05.2009

Patrioten

Um der chinesischen Bedrohung (welcher eigentlich?) zu begegnen rüsten die Aussies jetzt also auf. Jaja, den guten Carlo wirds freuen, auch wenns keine Raptoren werden.

Die Australier haben sich seit Commonwealth-Zeiten eh gewandelt. Früher hat man noch bei den Briten mitgekämpft, in den 40/50ern hat man zumindest eine glaubhafte Rüstung versucht, aber seitdem hat man, gestützt auf die Lage (das Land hat nicht umsonst als Gefängnisinsel begonnen), das alles versandeln lassen. Auch wenn die Hälfte des Landes/Kontinentes Outback ist wo keine Sau lebt und Australien nicht gerade unter den G8 zu finden ist sind die australischen Streikräfte weit weg von einem halbwegs ehrlichen Level (siehe dazu auch hier). Daher ist es auch an der Zeit dass die Aussies da etwas vorantreiben.

Nur... schon seit Monaten warnt man dass sich diese "Aufrüstung" organisatorisch hint und vorn nicht ausgehen wird. Seit Jahren kann man mit Müh und Not genug Piloten heranziehen um die vorhandenen Flugzeuge zu nutzen und jetzt soll man sogar noch mehr betreiben. Ähnlich auch die Situation bei den U-Booten, die grossteils undermanned fahren weil man auch dort das Personal nicht zusammenbekommt...
Da passen irgendwie die Nachrichten von der Uffz-Kündigungswelle hierzulande gut dazu.

Wenn man es nicht schafft sein Land dazu zu motivieren in den Dienst der Streitkräfte zu treten (und dort zu bleiben), sei es durch Appellierung an hehere Motive (Patriotismus oder was weiss ich) oder an die niederen Instinkte (Geld), dann sollte man eher da ansetzen und nicht bei irgendwelchen Konjukturpaketen für die eigenen Rüstungsindustrie...

21.04.2009

Teraquad an Daten...

Wie ich im Watergates-Text angemerkt habe: "und zum anderen versagen die Streitkräfte ohnehin alle paar Wochen dabei selbst ihre eigenen Assets vor Angriffen aus dem Web zu schützen"...

Und jetzt kommt man doch tatsächlich drauf dass irgendwelche Online-Hacker von den Pentagon-Servern eimerweise Daten über die F-35 runtergezogen haben, wahrscheinlich die Chinesen.

Ich hau mich weg - da steckt man 20 Milliarden Dollar in Cyber Security - und kann trotzdem nicht verhindern dass ein paar Hacker aus einem Land welches nichtmal 80er-Jahre-Elektronik brauchbar fäl... err, kopieren kann einige Terabyte Daten von einem Regierungs-Server ziehen...

Gut... nicht dass die Chinesen allzuviel damit werden anfangen können, wird sich das Zeugs wohl hauptsächlich auf Papierkram beschränken. Brauchbare Leistungsdaten (inkl. Stealth und dem Elektronik-Zeugs) gibts aktuell wohl noch nicht mal auf den Servern in Burbank oder Fort Worth - dazu ist das Testprogramm noch nicht weit genug fortgeschritten.

Aber dass das so einfach funktioniert, und wahrscheinlich schon vor Wochen oder Monaten (Terabyte zieht man ja nicht in 20 Minuten vom Server) gemacht wurde ohne dass man draufgekommen ist das lässt einen schon an der Fähigkeiten der Typen in Hanscom oder sonstwo zweifeln.

06.04.2009

Dancing Stars

Pünktlich als Barack the Builder in Prag von Abrüstung und Co. gesprochen hatte zeigte unser alter Freund Lil' Kim was er von diesen Ideen (und von diesen Ideen!) hält. Nämlich nix. Allem Protest aus DC, Seoul oder Tokyo zum Trotz schiesst der kleine Kim seine Raketen in Richtung Japan um sich damit wieder ein paar Milliarden Dollar zu erpressen. Solange es die Chinesen nicht weiter stört (ja besser noch, nix funktioniert bis jetzt besser um die Japaner und die ROKs niederzuhalten als der verrückte jenseits der DMZ) wird sich daran leider nicht allzuviel ändern.

Das zeigt auch recht gut wie witzlos eben solche Ideen sind, oder Obamas Geschwafel bezüglich dem CTBT (so sehr ich letzteren auch befürworte) solange man mit solchen Ländern zu tun hat. Ländern wie Nordkorea, dem Iran aber auch den Pakis und im weiteren Sinne sogar den Israelis - Ländern die sich in ihren nuklearen Angelegenheiten nicht von aussen rumfuhrwerken lassen. Like the saying goes - a tango takes two.

Bizarrerweise kamen seitdem Jar-Jar den Laden auf der anderen Seite des Potomac übernommen hat - und ganz abgesehen von der Wiedererweckung des SAC, einem Verein dessen einzige Aufgabe das Führen eines nuklearen Konfliktes ist - schon einige "interessante" Meldungen die den Bemühungen des gutgekleideten Herren aus Illinois wohl zuwiderlaufen. Gab zum Beispiel im Herbst einige Ideen bezüglich wieder aufzunehmender Atomtests in Nevada...

Insoferne ist der Obama ein bissel die weltpolitische Entsprechung vom Elmayer: Er kann den anderen beim Tanzen zusehn, und am Schluss von mir aus auch Taferln in die Höh halten. Aber am Schluss ist er auch nicht viel mehr als wir - ein Zuschauer nämlich.

10.03.2009

Neulich, im südchinesischen Meer

Die chinesische Marine, ausgezogen bis auf die Unterwäsche, hat also versucht ein Schiff der Navy in internationalen Gewässern zu verjagen.

Das ist theoretisch eigentlich nicht erlaubt - in internationalen Gewässern darf bekanntlich fahren wer will wohin er will. Aber ich als Chinese würd mich auch fragen was T-AGOS-23 U.S.N.S. Impeccable vor meiner Haustür so treibt. Das Ding hat mehr als eine Seemeile Schleppsonar an Bord und ist - als Nachfolger der Stalwarts (aber mit SWATH-Hülle) - dafür gebaut U-Boote aufzuspüren. Würd mich nicht wundern wenn die Navy vor irgendeiner PLAN-Basis rumschippert um ein Boot aufzuspüren welches dann in ein paar Wochen wieder wo in Google Earth auftaucht. Als Schiff mit einem (wissenschaftlichen) Forschungsauftrag kannst die Impeccable nur schwer deklarieren.

Die Chinesen sind natürlich ein bisschen vorgewarnt. Seitdem man vor ein paar Jahren eine EP-3E kassiert hat (das war die Geschichte mit der J-8) - und die war dort gewiss auch nicht zur wissenschaftlichen Forschung unterwegs - ist man da ein bisschen empfindlich, was ausländische Vehikel betrifft die mit verdächtig vielen Antennen und Radomen gepflastert sind.

Andererseits, trotz allem diplomatischen Larifari, gut zu wissen dass man die Chinesen nicht ganz vergessen hat und immer ein Aug auf den Verein hat - sonst heissts vielleicht noch "Morgen, an der taiwanesischen Küste".

09.01.2009

Raw numbers

Nur mal so als kleiner heads-up, die surface combatants der wichtigen Marinen der Welt (Jane's Fighting Ships 2007-2008):

United States Navy:
22 Lenkwaffenkreuzer (Bunker Hill-Klasse), 52 Lenkwaffenzerstörer (Arleigh Burke-Klasse, Mahan-Klasse, Oscar Austin-Klasse), 30 Fregatten (Oliver Hazard Perry-Klasse, McInerney-Klasse) => 104 Surface Combatants

People's Liberation Army Navy:
28 Zerstörer in 8 Klassen, 47 Fregatten in 6 Klassen => 75 Surface Combatants

Japanese Maritime Self-Defence Force:
9 Lenkwaffenzerstörer (Atago-Klasse, Kongo-Klasse, Hatakaze-Klasse, Tachikaze-Klasse), 35 Zerstörer (Takanami-Klasse, Murasame-Klasse, Asagiri-Klasse, Hatsuyuki-Klasse, Shirane-Klasse, Harune-Klasse), 9 Fregatten (Abukuma-Klasse, Ishikari-Klasse, Yuubari-Klasse) => 53 Surface Combatants

Marine Nationale:
3 Lenkwaffenzerstörer (Cassard-Klasse, Suffren-Klasse), 9 Zerstörer (Georges Leygues-Klasse, Primauget-Klasse, Tourville-Klasse), 20 Fregatten (La Fayette-Klasse, D'Estienne D'Orves-Klasse, Floreal-Klasse) => 32 Surface Combatants

RVF:
1 Nukleargetriebener Lenkwaffenschlachtkreuzer (Kirov-Klasse), 4 Lenkwaffenkreuzer (Slava-Klasse, Kara-Klasse), 9 Lenkwaffenzerstörer (Kashin-Klasse, Sovremenny-Klasse), 9 Zerstörer (Udaloy-Klasse, Udaloy II-Klasse), 6 Fregatten (Krivak-Klasse, Neustrashimy-Klasse, Gepard-Klasse) => 29 Surface Combatants

Taiwan:
4 Lenkwaffenzerstörer (Kidd-Klasse), 8 Lenkwaffenfregatten (Cheng Kung-Klasse), 14 Fregatten (La Fayette-Klasse, Knox-Klasse) => 26 Surface Combatants

Royal Navy:
8 Lenkwaffenzerstörer (Exeter-Klasse, Manchester-Klasse), 17 Lenkwaffenfregatten (Cornwall-Klasse, Norfolk-Klasse) => 25 Surface Combatants

Royal Indian Navy:
3 Lenkwaffenzerstörer (Delhi-Klasse), 5 Zerstörer (Rajput-Klasse), 3 Lenkwaffenfregatten (Talwar-Klasse), 10 Fregatten (Godavari-Klasse, Brahmaputra-Klasse, Nilgiri-Klasse) => 21 Surface Combatants

Türk Deniz Kuvvetleri:
8 Lenkwaffenfregatten (Oliver Hazard Perry-Klasse), 10 Fregatten (Yavuz-Klasse, Barbaros-Klasse, Knox-Klasse) => 18 Surface Combatants

Royal Canadian Navy:
3 Lenkwaffenzerstörer (Iroquois-Klasse), 12 Fregatten (Halifax-Klasse) => 15 Surface Combatants

Bundesmarine:
7 Lenkwaffenfregatten (Brandenburg-Klasse, Sachsen-Klasse), 8 Fregatten (Bremen-Klasse) => 15 Surface Combatants

Marina Militare:
2 Lenkwaffenzerstörer (Animoso-Klasse), 12 Fregatten (Maestrale-Klasse, Lupo-Klasse) => 14 Surface Combatants

Griechische Marine:
14 Fregatten (Hydra-Klasse, Kortenaer-Klasse) => 14 Surface Combatants

Armada Espanola:
11 Lenkwaffenfregatten (Alvaro de Bazan-Klasse, Santa Maria-Klasse, Baleares-Klasse) => 11 Surface Combatants

Marinha do Brasil:
10 Fregatten (Broadsword-Klasse, Niteroi-Klasse, Garcia-Klasse) => 10 Surface Combatants

Bizarr wirds dann wenn man die Zahlen im Verhältnis zu den schützenden Capital Ships (Trägern/Phibs) setzt...