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16.04.2011

Pet Sematery

Und wenn da schon der Begriff CSA fällt: Gerade die Navy hat sich in den letzten 20 Jahren als wahrer Projektefriedhof erwiesen.

Wer erinnert sich nicht an den fliegenden Dorito, das nach Dick Cheney "teuerste Mock Up der Welt". Die A-12, einst fleischgewordener Fiebertraum aller Stealth-Jünger war irgendwann mal gedacht die A-6en und A-10en 1:1 zu ersetzen. Hoioioi... stell dir 1,000 Stealth-Nurflügler mit der Reichweite und Payload einer Vark vor, samt MRAAMs...
Aber nachdem man ein paar Milliarden reingeblasen hat ist das einzige was davon geblieben ist besagtes Mockup welches jetzt irgendwo auf NAS JRB Fort Worth rumkugelt, am Freigelände hinter dem LockMart-Werk.

Oder wie war das mit den Super-Upgrades der ganzen Legacy-Vögel. Die Tomcat21, samt AIM-152, AESA und Supercruise wäre sowas wie das Gegenstück zur Foxhound geworden. Aber nachdem man es sich nicht mal leisten konnte alle Turkeys zu Super Tomcats zu machen (was dann bedeutete dass einige der Vögel 2005 noch nahezu unverändert rumgeflogen sind wie 30 Jahre früher (mit dem ältesten Feuerleitsystem aller US-Flugzeuge)) war die Tomcat21/F-14E von Anfang an eine Totgeburt.

Aber bei Grumman hatte man auch mit der A-6 grosses vor. Die A-6F welche Grumman als Gegenstück zu all den Bugs und Ersatz für bereits erwähnte A-12 unterbringen wollte war so leistungsfähig dass sie ohnehin nie eine Chance hatte. Selbst die downgegradete und damit billigere A-6G, obwohl im Strike Betrieb unendlich leistungsfähiger als die Bug, war zum Scheitern verurteilt...

Auch die upgegradete Corsair, die Super SLUF war nie mehr als eine Idee. Obwohl die letzten A-7F mit FLIR vor 15 Jahren fähiger waren als selbst eine moderne A-10C hatte man nicht viel übrig für ein single mission Flugzeug. Letztendlich war ja das A in F/A-18 genau der A-7-Ersatz.

Oder die diversen Trägerversionen der Osprey. Bevor die Dinger reihenweise runtergefallen sind und 70 Millionen Dollar kosteten gabs Träume von EV-22ern, SV-22ern und KV-22ern. Diese Ideen, gemeinsam mit einem C-2-Nachfolger tingelten dann als Carrier Support Aircraft gute 10 Jahre durch die Büros des Pentagon. Bis zu den Zeitpunkt an dem die S-3 gestrichen wurde (was letztendlich das aus für sämtliche Ks und S's auf irgendwelchen Trägern bedeutete) und sich die antike Hawkeye anschickte ihr eigener Nachfolger zu werden (womit letztendlich NG dann doch noch das machen durfte was ihnen in den 90ern verwährt blieb, nämlich Uralt-Flieger noch mal zu bauen - wenn auch in Florida und nicht auf Long Island...). CSA gibts jetzt keinen mehr. Und wenn die letzten Prowler in 2, 3 Jahren in Pension gehen ist der einstige Notnagel Hornet das einzige Flugzeug auf den Trägern.

Alle anderen sind dann auf einem Friedhof in Arizona gelandet. Aber ganz ehrlich, vielleicht sollt die Navy doch Dale Midkiff rekrutieren um vielleicht den einen oder anderen dieser Vögel wieder zurück zu den Lebenden zu holen...

14.04.2011

Endstationen

Ahja, ich hätts glatt vergessen. Die Navy feiert ja "Centennial of Aviation", 100 Jahre Marinefliegerei.

Na, viel gibts da nicht zu feiern seit jenen Zeiten als der alte Ely von der Pennsylvania geflogen ist. Ja, bis irgendwann in die 70er ists durchaus bergauf gegangen. Es wurde alles immer mehr, besser, grösser, schneller, weiter.
Aber seitdem befindet sich die Navy, und damit die Flieger, im freien Fall. Das Sackl wird immer kleiner, und mit dem Sparzwang beginnt man all die bewährten Operationsgrundlagen über Bord zu werfen.

Ganze Fähigkeitsbereiche werden gestrichen (ASW! Die Hoovers gestanzt, und die Knighthawks und Poseidons sind nur mehr Feigenblätter), Reichweiten gekürzt (Super Bugs statt Intruders), Zahlen verringert (jede Fighter Squadron um 2 Flugzeuge gekürzt) aber dafür kostet alles das dreifache.

Frag mich was es da zu feiern gäbe.
Denn wenn die Navy so weitermacht kann sie bald zusperren, da gibts kein Bicentennial mehr. Denn angesichts diverser UCAV-N-Spielereien fragt man sich ob da gar nichts aus dem Desaster mit der Avenger mitgenommen wurde und man die paar begrenzten Dollar die man noch hat lieber in irgendwelche Spielereien bläst als in ein bissel Striking Power. Vielleicht wärs gescheiter man spielt mit der Modelleisenbahn - dann hat man vielleicht Chancen doch noch bis zum nächsten Bahnhof zu kommen.

30.03.2011

Buchstabensuppe

Um die Bezeichnung von Kriegsschiffen und das wozu die Kähne selbst geworden sind zu verstehen müssen wir die Geschichte ein bisschen aufrollen.

Das klassische Kriegsschiff war ja immer der Kreuzer. Wurscht wie das Ding letztendlich hiess, aber ursprünglich war das ein Ding mit Kanonen um andere Schiffe zu zerstören. Auch wenn die ersten Kreuzer die Verdrängung eines modernen Zerstörer hatten... Kreuzer, oder Cruiser, bezeichnet letztendlich ziemlich genau die Aufgabe des klassischen Kreuzers: show of flag und Patrouille.

Mit zunehmendem technologischen Forschritt wurde das Ding jedoch immer grösser und schwerer und es branchten Varianten heraus. Der ursprüngliche Kreuzer wurde zum leichten Kreuzer (U.S.S. Chester, 1908, 3.810 t - U.S.S. Roanoke, 1949, 14.700 t), die grössere Variante wurde zum schweren Kreuzer (U.S.S. Maine, 1895, 6.790 t - U.S.S. Salem, 1949, 17.000 t) und irgendwann kam als outgrowth das Schlachschiff heraus (U.S.S. Indiana, 1895, 10.290 t - U.S.S. Wisconsin, 1944, 45.000 t). Noch grössere Trümmer (die Montanas mit 70.000 t Verdrängung) waren den Japanern vorbehalten. Das Loch zwischen schweren Kreuzern und Schlachtschiffen versuchte man zeitweise mit Schlachtkreuzern zu schliessen (U.S.S. Guam, 1944, 34.300 t).

Nicht viele Marinen konnten sich jedoch diese zunehmen grösser, komplexer und teurer werdenden Monster leisten. Mit dem aufkommen des Torpedos konnte man jedoch selbst auf kleine Schiffe eine enorme Feuerkraft draufmontieren. Diese Torpedoboote konnten aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Grösse die Verteidigung der Kreuer unterlaufen und einen zerstörerischen Schlag durchführen.

Die Marinen wappneten sich dagegen mit einem speziellen Schiffstyp welcher diese Torpedoboote zerstören sollte, dem Torpedobootzerstörer. Der klassische Zerstörer eben (U.S.S. Bainbridge, 1903, 540 t - U.S.S. Fletcher, 1980, 8.040 t) welcher mit aufkommen des Flugzeuges zunehmend die Rolle eines Eskortschiffes übernahm.

Auch eine zweite Waffe sollte den Torpedo einsetzen, das U-Boot. Anders als die Torpedoboote war es die ursprüngliche Aufgabe des U-Bootes zivile Schiffe anzugreifen. Auch hier mussten sich die Marinen wappnen, mit speziellen Schiffen die Konvois eskortieren sollten. Diese leichteren (U-Boot-)Zerstörer wurden Zerstörereskorten genannt. (U.S.S. Bayntun, 1942, 1.420 t - U.S.S. Moinester, 1974, 3.880 t)

Für eine Fregatte war da kein Platz. Die klassische Fregatte aus der guten alten Zeit war ein Schiff welches speziell zur Unterstützung des Kreuzers (Galleone, später Linienschiff) gedacht war - kleiner, leichter und vor allem schneller aber auch mit der selben Aufgabe, Schiffe versenken. Dabei wurden sie als Scouts und Hitrunner eingesetzt.

Nach dem zweiten Weltkrieg änderte sich vieles. Panzerung und Geschütze wurden zunehmend obsolet und die Gefahr kam zunehmend aus der Luft. Die kurzlebige Idee spezielle Flak-Kreuzer zu bauen wurde zu vollständigen Luftabwehrschiffen ausgebaut. Diese schnellen Schiffe in Zerstörergrösse sollten vielseitig verwendbar sein und die Kampfgruppe absichern. Man erinnerte sich der Fregattenbezeichnung und bezeichnete die Schiffe als Fregatten, klassifizierte sie jedoch als Führungszerstörer (grosse Zerstörer quasi) (U.S.S. Farragut, 1960, 5.800 t - U.S.S. Arkansas, 1980, 9.470 t)

Und dann ist man in den 70ern draufgekommen dass, nachdem die ganzen Weltkriegskreuzer schön langsam zu Bruch gegangen sind, man kaum mehr Kreuzer hatte während bei den Sowjets eimerweise Krestas, Sverdlov und Karas rumfuhren. Granted, die Dinger waren kaum grösser als eine moderne Burke, aber sie wurden halt Kreuzer genannt. ("Kreyser")

Also hat man im 75er Jahr fröhlich rumdesignated. Aus den Destroyer Escorts wurden fröhlich Frigates gemacht (um damit etwa das abzubilden was im Rest der NATO schon fröhlicher Unsinn/Usus war). Aus den Destroyer Leaders wurden Cruisers gemacht. Und zu allem Überfluss wurden aus den geplanten neuen Zerstörern auch gleich prophylaktisch Kreuzer gemacht (das waren die Ticos).

Ja, das was vor 40 Jahren allesamt Zerstörer waren, und damit durchaus auch korrekt klassifiziert, wurde auf alle modernen Schiffsklassen ausgewälzt. Von der Brooke und Perry am unteren Ende bis zur California und Virginia am oberen Ende - das sind eigentlich allesamt Zerstörer. Auch in punkto Aufgaben und Combat Power ist nicht mehr allzuviel Unterschied. Alles wird mit AEGIS und VLS zugepflastert, wurscht wie gross.

Nicht umsonst ist die Weiterentwicklung der Fregatten und Kreuzerlinie, die ja nur untersetzte bzw. aufgeblasene Zerstörer sind, bei der Navy quasi eingestellt. (Von der Pseudokorvette LCS, für die man nicht mal Verwendung hat, red ich lieber nicht...)
Kein Mensch baut mehr echte DEs, DLs, DDGs oder CLs. All for one heisst das Zauberwort. Zumindest so lange bis wieder irgendwo irgendein Spinner einen nuke-getriebenen 24.000 Tonnen-Kreuzer hinstellt und man bei der Navy wieder die Grausbirnen kriegt...

05.03.2011

Half Life

Soso. Wie die Navy verkündet hat ein beträchtlicher Teil der Super Bug-Flotte die Hälfte ihrer Airframe-Haltbarkeit bereit überschritten.

Die ersten Super Bugs gingen vor elf Jahren und drei Monaten nach Lemoore. Und jetzt haben sie schon die Hälfte ihres Lebens hinter sich? Da hats doch was.

Seit Jahren machen die Jungs in Ogden nichts anderes als die ganzen Vipers und Hogs komplett zu zerlegen und wieder zusammenzubauen um noch ein paar tausend Stunden aus den Airframes rauszuquetschen (um die Lebensdauer auf 8, 10 oder gar 12,000 Stunden raufzudrehen), aber die Navy interessiert das alles nicht und so lässt man noch immer Flugzeuge bauen die nach 20 Jahren Turbanträgern bombardieren kaputt sind. Scheint nicht viel Hirn vorhanden zu sein, drüben in Oceana.

Wobei, ganz so ist es ja nicht. Denn das ganze hat System. Es ist eigentlich eine stille Übereinkunft zwischen den Herstellern und den Streitkräften.

Man weiss natürlich dass man, bei abnehmender Zahl an Airframes und daher steigendem Op Tempo, mit den Stunden rapide rauffahren muss. Aber wenn man jetzt eine Super Bug mit 10,000 Stunden Haltbarkeit ordern tät wär das Ding doppelt so schwer (und damit noch unbrauchbarer als jetzt) und dreimal so teuer. Letzlich tut ja LockMart seit 5 Jahren nichts anderes als Masse von der F-35 abzuschaben weil das Ding sonst unbrauchbar ist. Die Entwicklungskosten um so einen Vogel durchzubringen wären unbezahlbar und der Aufwand so ein Ding fit für die Stunden zu machen würd alle Fighter-Buden der Welt überfordern. (Mit dem Alu- und Kompositzeugs dass so verbaut wird heutzutage wirds halt schwer, vor allem weil man sich, des Gewichts wegen halt am unteren Ende der Skala bewegt. Das ist keine Overkill-Maschine a la T-4MS die zur Hälfte aus Titan besteht und 40,000 Stunden fliegen könnt und auch kein Edelstahl-Wunder a la Foxbat wo mehr V4A verbaut ist als in einem durchschnittlichen Chemiebetrieb.)

Man spart also einen Haufen Geld, kann um 56 Millionen Dollar Flieger aus Lambert kaufen, und versteckt die strukturellen Upgrades in zukünftigen Budgets. Es ist bei der Air Force offenes Geheimnis dass die meisten Vipers an Upgrades (MSIP, Falcon UP, STAR...) schon mehr gekostet haben als der Kaufpreis war - und hät der Vogel damals vom Band weg, 60 Mille gekostet, man hät das Ding gecancelt noch ehe du "Pierre Sprey" hättest sagen können.

Und den Contractors ist das durchaus recht. Denn so kann man noch die nächsten 20, 30, 40 Jahr die Händ aufhalten und dem Pentagon neue Wing-Tru-Boxen und Spanten und Ailerons andrehen. Das ist ein sicheres Geschäft.

Und noch sicherer natürlich für unsere Krüger Company - die halten ja jetzt auch die Hände fürs rewinging der Hogs auf. Ein Flugzeug welches gar nicht von ihnen ist - technisch gesehen hatte mal NG die Systemverantwortung für die Hogs nachdem Republic zugedreht wurde. Ein Flugzeug auch von dem sie keinen Dau haben - so wenig Dau nämlich, dass Boeing die Teilefertigung an Sprint subkontrahiert hat. Man bekommt also eine Menge Cash dafür dass man eigentlich gar nichts tut.

Mir schwant schlimmes für die Super Bug...

08.02.2011

Drohnen

Unlängst hat die Navy (also jene Typen die gerne in den Wäldern New Jerseys Technologie erproben nachdem man sie zum Einbau vorgesehen hat) in der Wüste Kaliforniens ihre erste Kampfdrohne in den Himmel geschoben.

Also nicht die Drohnen vom Typ Predator, mit Flugleistungen wie eine alte Ford Trimotor, sondern eher die EDI-Variante. Nur ohne Jessica Biel.

Klar, das ist jetzt nicht unbedingt dramatisch. Die Air Force hat ihre X-45 Drohnen schon vor ein paar Jahren autonom Ziele auf der Range angreifen lassen, sogar im Doppelpack. Und in Mugu haben Firebees schon vor bald vierzig Jahren Mavericks verballert.

Interessant ist das vor allem deswegen weil die Navy scheinbar nach wie vor vorhat Millionen in dieses UCAV-N-Loch zu stecken weil man bei der Air Force nicht mitmachen wollte - gleichzeitig aber nachwievor auf der Tailhook-Variante der unsäglichen F-35 behart. Und auch deshalb weil die Navy versucht mit der UCAV-N ein Fähigkeitsloch zu stopfen welches sie nur deshalb hat weil sie in den letzten 20 Jahren alles aussem Haus geschmissen hat ausser der Bug.

Wobei, da ist es vielleicht ganz passend dass die X-47 nicht von den Typen von Lambert kommt, sondern aus einem Haus welches früher ein staple name auf den Trägerdecks war (und dessen Flugzeuge dann durch die Bug ersetzt wurden). Wobei dann trotzdem die Frage bleibt wo NG welches seit Ende der Super Turkey-Fertigung in Calverton etwa ähnlich viele Flugzeuge gebaut hat wie Fokker eine Kampfdrohne zu fertigen gedenkt?

Aber der CNO, Gary Roughead, hält sich mit solchen Dingen gar nicht erst auf. Der will das Ding in 8 Jahren, ab nächster Woche Dienstag, am Deck stehen haben. Gut, zumindest wissen wir jetzt was der Gary in Wirklichkeit ist: eine Drohne der Königin Jar-Jar. Hoffen wir dass der Roughead nicht auch sein Leben nach abgeschlossener Mission beendet.

20.01.2011

Heavy N-LOSSES

Und während am einen Ende der Welt neue Flugzeuge hingestellt werden dümpelt eine uns nur allzugut bekannte Teilstreitkraft am anderen Ende der Welt in dem selben Sumpf an Schwachsinnigkeit dahin in dem sie seit Lehmans Abgang sitzt.

Dort verfolgt die Navy seit Jahren ihren ganz eigenen JSF, der in dem Falle halt LCS heisst. Schlecht designt, von fragwürdiger Sinnhaftigkeit, und zweifelhafter Verwendbarkeit. Ja, die haben einiges gemeinsam.

Das letzte Problem in der langen Reihe der Probleme mit dem LCS war ja dass ihnen die Hauptbewaffnung abhanden gekommen ist. Die NLOS-Rakete die man von der Army übernehmen wollte wurde ja durch selbige gestanzt was dazu geführt hat dass bei NAVSEA einige entsetzt aus ihren Bürofenstern gestarrt haben. (Sea Lance, anyone?)

Nun, was würde besser passen für ein nutzloses Schiff als eine nutzlose Rakete. Also ist der NLOS-Ersatz der LCS Raytheons Griffin, eine Taschenrakete für die Predators die Raytheon nur mit viel Lobbying (=coffers full of greenbacks) überhaupt jemandem verkaufen konnte. (Jemand ist in dem Fall wahrscheinlich die CIA gewesen.) Dass die Navy da natürlich dabei ist wenn man für irgendeine Dummheit Geld ausgeben kann ist klar - darin haben sie Erfahrung.

Damit wird die LCS also als Hauptbewaffnung eine Rakete bekommen die weniger wiegt als der Sack Zement vom Perlmoser.

Ich mein, die N-LOS war eh schon immer grindig. Da wars durchaus positiv das man das Ding weiterhatte. Aber da man als Ersatz noch grindigeres Klumpert wählte wars tatsächlich ein schwerer Verlust.

23.12.2010

Illusionen

Samstag hat die Navy zum ersten Mal ein Flugzeug mit einem elektromagnetischen Cat in den Himmel geballert.
Naval Air Testing Facility Lakehurst, westlich der eigentlichen Basis gelegen (ihr wisst schon, das ist jene Basis der ich vor gar nicht allzulanger Zeit das Existenzrecht abgesprochen habe), ist eine mitten im Wald von New Jersey gelegene Ansammlung von allen möglichen Cats um alles mögliche sonstwohin zu schiessen.

Wie im gegenständlichen Falle eine Super Bug der Navy, in den Himmel, per EMALS. (Dürfte übrigens das südliche der Versuchscats gewesen sein.)

Gut, damit ist schon mal passiert. Der Way to go ist natürlich noch lange, bis das Ding irgendwann mal echte F-18 vom Deck der Ford schiesst. Und wenn man sich mal ansieht wie lange man dort mit anderen Projekten so rumwerkt kann man nur hoffen dass die das Ding nicht unterwegs abstechen.

Aber okay.

Wobei, das zeigt wieder mal eines der Kernproblem der Streitkräfte (und nicht nur der - ich ärger mich im Beruf nahezu täglich über sowas). Das wird irgendwas eingeplant und envisioniert (Kiellegung der Ford war vor 5 Jahren) noch bevor man weiss ob und wie das Ding überhaupt funktioniert und wies letztendlich überhaupt aussehen wird. Das ist wie bei der F-35 deren grundlegende Parameter ja auch schon feststanden bevor man sich überhaupt Gedanken gemacht hat wie das Zeugs ausschaut welches man zwischen Radom und Jetpipe reincrammt.
Die Idee dass dabei die Ford tatsächlich billiger werden soll als die Bush kann man sich getrost aufmalen. Gut, bei der Bush musste man - mangels R&D-Projektl - Dinge mit in die Baukosten reinrechnen die man bei der Ford in ein eigenes Projekt stecken kann. So kann man auch die Illusion generieren dass etwas billiger wird.

Und indem man Flugzeuge im Wald von New Jersey in den Himmel schiesst kann man auch die Illusion generieren man bräuchte dort eine Basis.

Und bei all dem elektromagnetischen Zeugs (EMALS, Railguns) welches sich bald an Bord eines Träger befinden wird kann man nur hoffen dass der Crew nicht irgendwann das Hirn gegrillt wird. Dann haben sie nämlich auch noch Illusionen...

20.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Aushilfe

Dabei ists in manchen Gebieten schon dringen notwendig dass sich die einzelnen Teilstreitkräfte überlappen. Denn alleine bring mans schon seit geraumer Zeit nicht mehr.

So verfügt die Navy mittlerweile über keinerlei Langstreckenschlagfähigkeit, abgesehen natürlich von den allgegenwärtigen T-Hawks. Die Zeit in der sich auf einem Trägerdeck noch F-14 und A-6, oder noch früher noch wildere Dinger (a ka A-2, A-3 und A-5), tummelten sind lange vorbei. Heutzutage muss man mit diversen Hornets vorlieb nehmen deren durchschnittliche Reichweite unter jener einer TBD aus 1942 liegt.

In dem Falle ist man natürlich vollends von der Air Force abhängig. Dort sind zwar auch die Zeiten vorbei in denen man dem Feind mit B-57, B-66 oder F-111 zu Leibe gerückt ist, aber man kann mit der Strike Eagle immer noch Ziele angreifen die weiter als 500 Meilen von der Airbase entfernt sind.

Während die Marines noch immer M1 (bzw. vor gar nicht allzulanger Zeit sogar noch PASSIVE/RISE M60) in Pendleton und 29 rumfahren ohne dafür eigentlich eine Mission zu haben. Aber man braucht aktuell eh jeden Panzer da die Army ja selbige zu Hundertschaften in Letterkenny oder Yakuma einmottet. Wer hätte gedacht dass die Army mal die Marines braucht.

Auf der anderen Seite muss die Army der Air Force aushelfen - seit sie die Dinger vor mehr als 30 Jahren in Dienst gestellt hat wollte man die A-10 wieder weg haben. Und als man dann kurz davor war sie endgültig abzusägen ist man draufgekommen dass die doch nicht ganz schlecht ist und hat sie sogar modernisiert. Blöderweise hat man zu dem Zeitpunkt schon zwei Drittel der Flotte in Pima eingeschmolzen. Und so steht man auf einmal ohne CAS-Flotte da und muss jetzt ganz froh sein dass die Army seit 20 Jahren Unsummen an Geld in ihre Apache-Flotte kippt.

Warum beschwer ich mich dann über nicht gelebtes Joint wenn sich die Teilstreitkräfte gezwungenermassen gegenseitig aushelfen müssen?

18.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Überlappend

Wobei, allem turf ge-ware zum Trotz schafft man es ja auch manche Dinge in bester Joint-Manier zu machen. Institutionalisiert, per Gesetz, teilt man sich manche Bereiche brüderlich auf.

Unlängst konnte man das JCA-Fiasko gerade noch verhindern (ihr wisst schon, das war jene C-27J-Flotte die an sich schon keinen Sinn hat und die man dann noch auf die Army und die Air Force aufgeteilt hätte) - aber grad die Army und die Air Force (die ja aus der Rippe ersterer enstanden ist) haben ansonsten diese bizarre Symbiose: da überschneidet man sich fröhlich bei Spezialeinsätzen (die Pave Hawks sowohl bei der 160th als auch bei den Kollegen in Hurlburt) leichtem Transport und Verbindung (eine wahre Unflotte an C-whatnot - C-12, C-21 und solches Gemüse) und natürlich der mittlerweile so modernen Gefechtsfeldaufklärung (in Form aller möglicher Drohnen und C-12-Varianten - ODIN und Co.). Aber festgeschrieben durch Key West ist das schon in Ordnung...

Oder die Army und die Marines. Sturmgewehre, Panzer, Geschütze - die sind beide eigentlich der selbe Verein. Der einzige Unterschied besteht darin dass die einen an Bord eines Phibs in den Krieg fahren und die anderen an Bord eines MPS-Schiffes. Und dass die Marines nebenbei eine eigene Air Force betreiben, mit Kapabilitäten in allem ausser strategischer Kriegführung? Auch dass ist eine gewollte Doppelgleisigkeit, rechtlich einwandfrei. Von der bereits erwähnten Tatsache dass sowohl Air Force als auch Navy eigene Space Branches unterhalten gar nicht zu sprechen.

Während also allerorts die Streitkräfte zusammengeschnitten werden bis zum geht nicht mehr ist es scheinbar dort drüber kein Problem für einige Milliarden Dollar Doppelgleisigkeiten zu erhalten...

29.09.2010

Ausstiegsszenarien

Es ist nicht wirklich überraschend. Eigentlich hat es sich schon seit Monaten abgezeichnet - man wär auch blöd gewesen wenn mans nicht getan hätte. Aber letzlich ist es doch bezeichnend für ein Umdenken dass zumindest bei manchen eingesetzt hat.

Die US Navy hat jetzt bei Boeing das Super Hornet-Supplemental wahrgenommen und eingekauft. Fragt mich jetzt nicht welches Lot das sein wird (wird wahrscheinlich in der Lot 60 - 70 Gegend sein) aber für zumindest zwei weitere Jahre werden in Saint Louis Bugs vom Band rollen.

Klar, wenn man mir für 56 Mille einen Zweistrahler anbieten täte, mit der modernsten Avionik die du derzeit kriegen kannst (weil die F-22 kannst ja nicht kriegen, nicht mehr) dann würd ich ihn auch nehmen. Auch wenns nur eine Super Bug ist die jenseits der 350 Meilen Grenze nur sporadisch auftaucht - aber billiger kriegst moderne combat power einfach nicht.

Teurer natürlich schon - denn eigentlich hät man ja zusätzliche Bugs gar nicht gebraucht da die sich öffnende fighter gap ja eigentlich durch die F-35 hätte gefüllt werden sollen.
Nur hatte die Navy, die ja aus Geldsorgen ihre OHPs de-Mk13-en musste, und die JFK zu Coladosen pressen musste, und die Zumwalts auf 2 Stück kürzen musste, irgendwann Bedenken was diesen 120-Millionen-Dollar-Zaubervogel betrifft, welcher in den meisten flight regimes die Super Bug tatsächlich unterbietet.

Gut, die Bedenken hat mittlerweile eh jeder - von Fraser bis Kopp. Aber bei der Navy handelt man mittlerweile. Es ist vielleicht noch nicht soweit dass man tatsächlich an den Griffen zieht - aber während man eine Hand noch am Steuerknüppel hat hält ihn die andere schon. Den gelben Griff zwischen den Beinen. Man weiss ja nicht was kommt...

06.09.2010

American Standard

Als gelernter Österreicher fragt man sich ja öfter wie lang man das selbe militärische Klump nutzen kann.

Als gelernter Amerikaner antwortet man darauf: Ewig. Wenn nicht noch länger.

Irgendwann in den 60ern, nachdem das Typhon-System gestanzt wurde hat man sich daran gemacht die Bumblebees (also die SAMs die die Navy im BUMBLE BEE-Projekt entwickelt hat, Talos, Tartat und Terrier) gegen was neues auszutauschen. Und weil man nicht wieder ein Sammelsurium von FKs haben wollte hat man einen einzigen Typ entwickelt. Einen Standard, quasi.

Und keine 10 Jahr nachdem die ersten SM-1 auf den umgebauten Talos-Schiffen aufgetaucht sind sind die Sowjets mit Sea Skimmern aufmarschiert die für die Standards unabfangbar waren. Hat sich übrigens bis heute nicht geändert. Aber man hat die Standards nicht abgelöst - im Gegensatz zur Air Force die permanent was neues und besseres gesucht hat hat sich die Navy mit den Dingern zufriedengegeben und stattdessen nur dran rumgeschraubt. Höhepunkt der Entwicklung ist die SM-6 die nachwievor einen Wenderadius wie ein Flugzeugträger hat und grad mal eine iranische Fencer abschiessen kann die vor lauter Bomben keine 3g ziehen kann. Genau wie die PACs der Army, übrigens.

Was die Standard aber nachwievor am Leben erhält ist ihre "Eignung" für ABM. Eignung ist eigentlich übertrieben, sie war halt da. Neues Triebwerk, neuer warhead, neuer Sucher in die Airframes reingecrammt und das wars. Mit leidlichem Erfolg ballert man jetzt auf alte Minutemans über Kwajalein, aber weils halt soviel billiger ist als GMD, hält man die selbe alte Rakete die man mal entwickelt hatte um Badgers vor Norwegen abzuknallen für das höchste der Technologie.

Ein schöner Erfolg der Navy, wirklich. Flugzeuge können die Dinger nur an einem guten Tag abfangen, ICBMs nur auf dem Papier, und Sea Skimmer gar nicht. Gut, Flugzeuge und Sea Skimmer brauchen sie per Doktrin nicht mehr abzufangen. Während du in anderen Ländern Export-ASTERs oder Forts zum bargain kriegst die zumindest zwei der erwähnten Dinger können. Aber das sind natürlich exotische Systeme - die sind eindeutig nicht Standard.

13.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 6

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"Very british"

Noch bevor wir (meine Schwester war wieder mit an Bord) unser erstes (und einziges verplantes) Ziel erreicht hatten gabs einen change of plans. Die Ausfahrt Foxboro an der I-95 kam irgendwie dazwischen. Was in Foxboro interessantes ist? Das Gilette Stadium, Heimat der New England Patriots und New England Revolution. Eine Woche vor Beginn der NFL Season (also morgen) trainierten die Revs im Stadion, nichtsdestotrotz fanden sich vorm Stadion mehr Leut als hierzulande bei einem Zweitliga-Fussballspiel. Wir brachen dann doch auf in Richtung des Zieles, sollten hierher aber nochmals zurückkommen.

Knapp nach Mittag trafen wir dann beim einzigen konservierten nukleargetriebenen Schiff der Navy ein (denn normalerweise werden die Nukes der Navy zu Coladosen gepresst). Das Nautilus-Museum in Groton hat seinen Namen vom ersten nukleargetriebenen Schiff der Welt, eben jener Nautilus. Neben einigen konservierten Midgets (ex-IJN etwa, aber auch von der Navy selbst) allerlei lustiger Bewaffnung (einer Polaris etwa, oder einem ADCAP, sowie einer T-Hawk) und dem Sail der George Washington liegt dort eben auch die Nautilus. Die vorderen Abteilungen sind begehbar (bis zum Attack Center - logisch, weil dahinter versteckt sich das ehemalige reactor compartment und da darf - obwohl natürlich ausgeräumt - keiner rein). Aber die grausige Unart schlecht zu beleuchten und alles hinter Plexiglas zu verpacken (welches den Blitz der Kamera so schön reflektiert) sorgt dafür dass fotografieren dort drunten schwierig bis sinnlos ist.

Die Nautilus liegt direkt südlich der U-Boot-Piers der Navy - ein Boot war auch zu sehen. Fotografieren war problematisch, war doch Navy Personal nie mehr als 10 yards entfernt - schwer da unauffällig das Tele aufzustecken und mal gach raufzufotografieren. Versuche vom anderen Ufer der Themse (ja, der Fluss ist die Thames, und die Stadt am anderen Ufer passenderweise New London; wir sind ja auch in New England) rüberzufotografieren waren auch nicht wirklich erfolgreich da man hätte bis zu den Hüften in den Fluss müssen um überhaupt durch die Uferbepflanzung (zweifellos absichtlich gepflanzt) durchfotografieren zu können.

So gings zurück nach Foxboro wo im ProStore zugeschlagen wurde (nicht für mich, für meinen Bruder) und die Patriots Hall besucht wurde. Die Lombardi Trophy sieht aus als ob man einen Plastikpokal bei einem drittklassigen Juwelier gekauft hätte. Dann doch lieber der Stanley Cup.

12.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 5

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"Das riecht aber komisch hier"

Der angekündigte Regen zeigte sich bereits ab der Nacht auf Donnerstag in Form schwerer Wolken und drückender Schwüle. Da ich heute eh nicht geplant hatte durch die Pampa zu steigen war mir das soweit egal - aber für den Nachmittag hatte ich Freiluftsport vorgesehen, und gerade in Fall River bräuchte ich eigentlich keine fallenden River.

Zuerst gings nach Quonset, südlich von Providence. Am Rand des ehemaligen NAS Quonset Point, jetzt Holland ANGB, findet sich das Quonset Air Museum. Und ringsum befindet sich das Rumpfsegmentwerk von GDEB wo gerade die Teile für die Virginias zugeschnitten werden bevor sie nach Groton kommen. Dutzende "Defense Plant"-Schilder warnen dich vor Trespassing und Fotografieren und wenn du vom Museumsareal zu auffällig rüberfotografierst, "They will get ya", wie der ältere Herr im Museum-Foyer so schön sagte.
Der alte kaum restaurierte WWII-Hangar macht keinen guten Eindruck, auch wenn sich in ihm das eine oder andere Juwel findet. Eine frisch restaurierte A-4F in Blue Angels-Livery (wenn auch gefaked) sowie die einzige existierende Curtiss XF15C etwa. Und neben einer AGM-12 findet sich auch eine flugfähige Vampire schweizer Herkunft.
Ulkig ist auch der bei Museen omnipräsente Schrottplatz (wenn auch in manchen nicht zugänglich) - hier finden sich etwa die traurigen Überreste (in absteigender Reihenfolge nach Zustand) einer F-4, T-33, A-4, T-37, T-38 und O-2.
Gestört wurde man dabei nur durch den Lärm der gelegentlich startenden gestreckten Herky IIs aus Holland.

Einen vorgesehenen Besuch auf NAS Charlestown (or whats left of it anyway) hab ich aus Zeitgründen verworfen und bin stattdessen auf die andere Seite der Narragansett Bay gefahren. Fall River beherbergt, direkt unter der Braga Bridge gelegen, das grösste Schiffsmuseum der Welt. Also keine Modelle oder so, the real deal. Und der bereits bei der Cassin Young erwähnte Geruch sollte mich den ganzen Nachmittag verfolgen, und der war so intensiv und durchdringend dass ich dann genauso gerochen habe...
Neben vollständig restaurierten Elco-PTs findet sich dort unter anderem die Joseph P. Kennedy (FRAM-Gearing, samt ASROC-Starter) die schon während der Thirteen Days eine tragende Rolle gespielt hat. Zu ihrer linken findet sich das Balao-Boot Lionfish und ganz draussen, ein Klotz in der Bucht, die "Big Mamie", die USS Massachusetts (BB-59, South Dakota-Klasse). Gross genug zum sich darauf verirren.
Und zwischendrin, ein ganz besonderes Schmankerl: eine ex-Volksmarine Proiekt 1241 Raketenkorvette (NATO: Tarantul I), komplett samt Strela-Starter, AK-630 Gatlings und 4K40ern in den Startrohren.
Und ich war nicht zu früh fertig - auf dem Weg zum Chevy sind bereits die ersten Tropfen gefallen, Vorboten der Unwetter die mich auf dem Highway 24 noch ereilen sollten.

11.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 4

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"Out of sight"

Aufs Cape raus hätts heute gehn sollen, und dabei ein paar interessante Sachen sehen. Viele leere Kilometer sinds letztendlich geworden. B-55L, eine Nike Ajax-Stellung war schon direkt von der Hauptstrasse weg mit Schild und Schranken und barbed wire gesichert. Also war schon der erste Stop ein Reinfall.

Aber nicht der zweite Halt. Das verlegen von Einheiten ist ja nichts ungewöhnliches, aber das verlegen von ganzen Basen eher schon. Shea Field hats während seiner Dienstzeit geschafft an zwei unterschiedlichen Orten zu existieren. Zuerst NAS Squantum, und nachdem dieses vor über 50 Jahren planiert wurde, NAS South Weymouth. SoWey war die letzte aktive Basis der Naval Aviation in Massachusetts und hat wahrlich eine bewegte Geschichte hinter sich. Als Blimp-Basis in den 30er erbaut verfügte man einst über die zwei grössten Hangare der USA und noch bis in die 80er war SoWey neben Lakehurst der Hauptstützpunkt für die Blimp-Basteleien der Navy. 98 hat man hier die Rollläden hinuntergelassen und seitdem verfällt, von den Teilen die die CG als Housing verwendet abgesehen, die Basis zusehends. Aber noch immer sind die Überreste des grossen Hangars und der gewaltige Landebereich (eine 2,000 Fuss durchmessende Betonfläche) erkennbar.

Ich fahre über die Sagamore Bridge über den Cape Cod Channel und erkenne von dort droben in der Ferne die Spitze meines nächsten Zieles. Und muss zu meinem Bedauern feststellen dass diese Spitze auch das einzige ist was ich jemals davon sehen werde wenn ich nicht in Leavenworth landen möchte. Mehr als das Einfahrtstor zu Cape Cod AFS bekomm ich nicht zu sehen. Früher, als Otis AFB noch existierte, war diese Anlage ein Teil davon. Das grosse Air Force Schild informiert einen nicht was sich hinter zwei Meilen bewaldeten Hügeln verbirgt, nein, dass muss ein Verkehrsschild übernehmen. Das hiesige PAWS-Radar versieht als einziges der vier originalen PAWS-Anlagen (neben Otis AFB waren das Beale AFB, CA; Eldorado AFS, TX; und Warner Robins AFB, GA) nach wie vor seinen Dienst und wartet auf den nuklearen Angriff der nie kommt.

Das nächste Ziel ist wiederrum eine Radaranlage, 60 Meilen weiter. Ganz oben am Cape, kurz vor Provincetown, also fast schon am Ende der Welt findet sich die ehemalige North Truro AFS. Als Teil des Permanent-Netzwerkes (und später von SAGE) errichtet war Truro eine der ersten echten Radarstationen (post-Lashup) der USA und während der 50er und 60er auch parent station für Texas Tower 2, eine der drei von der Air Force gebauten Offshore-Radarstationen. Wurde Ende der 80er durch die FAA übernommen und ins JSS eingeliedert. Heute dreht sich dort ein ARSR-4 3D-Radar.

Ein Blick auf die ehemalige BOMARC-Startanlage der 26th ADMS auf Otis AFB und die Basis selbst (mittlerweile ja als Cape Cod CGS bekannt) blieb mir verwährt. Die ganzen Anlagen (wie auch Camp Edwards) liegen auf dem Gelände der Massachusetts Military Reservation und, wie Kaya Yanar zu sagen pflegt, "ich kumm dort net rein". Auch wenn die Route 130 genau am Ende der Rwy 05/23 entlangführt, sehen tut man genau gar nix.

09.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 2

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"Ich glaub ich steh im Wald"

Ich prügle also meinen Chevy auf der I-95 gen Norden und erfreue mich (ungebildeter Europäer der ich halt bin, Besitzer eines Golf noch dazu) an Automatik und Tempomat bis mich mein Navi (mein allzeit getreues iPhone, um US-Kartenmaterial ergänzt) dazu auffordert auf den Highway 4 abzubiegen...

... und von dort weiter auf den Pease Boulevard. Ahhhh... Pease International Tradeport, vormals Pease AFB, ist nur mehr ein Schatten seiner selbst. Wie viele der ehemaligen SAC-Basen (Presque Isle, Loring, Wurtsmith, Sawyer...) zum überdimensionalen Provinzflughafen degradiert gibts dort bis auf ein bissel General Aviation nix mehr. Den Trade kann man sich in Portsmouth aufmalen. Aber auch in den USA ist das Pentagon auch zur Regionalförderung da, und so wird eine Ecke der "Basis" als Pease ANGB von der NHANG belegt. Die ehemalige WSA (Weapon Storage Area, also das Eck wo früher die SRAMs rumgekugelt sind) ist mittlerweile Vogelschutzgebiet. Wer hätte das gedacht.

Nur ein paar Meilen weiter, grade nicht mehr in New Hampshire (sondern in Maine), findet sich die Navy und - schon wieder die Coast Guard. Letztere in Form des Kutters Campbell (W-MEC-909), einem Schwesterschiff der Escanaba vom Vortag. Erstere in Form des Portsmouth Naval Shipyard - wo nur ein paar Tage zuvor eine Korvette für den Oman vom Stapel gelaufen ist. Aber auch ohne die Korvette gibts genug zu sehen - ein unidentifiziertes Sub liegt grad im Dock. Mit ein bissel Analysefähigkeit stell ich fest dass es sich wohl um die Providence oder die Pittsburgh handelt - Kudos für den der mir sagen kann warum ich darauf gekommen bin. Und nach ein bissel Online-Recherche stell ich fest, ja, es ist die Providence. So much for OpSec.

Das nächste Ziel ist sowas wie der inoffizielle Höhepunkt meiner Woche. So inoffiziell, das mich das Navi gleich mal in eine Sackgasse lenkt weil die Wege auf dem der zu erreichen ist schon lange nicht mehr befahrbar sind. Nur unweit von Sharpner's Pond, der trotz des stolzen Namens nur mehr ein vertrockneter Tümpel ist, liegt der teuerste Baggersee der Welt. Fast 19 Millionen Dollar hat die Navy in heutigem Geld dafür ausgegeben dass dieses Loch gegraben wurde, und noch hunderte mehr damit die lustigen in Huntsville, auf Kwajalein, beim MIT, bei IBM und bei Bell/WE den Krempel entwickelt haben welcher hier mal hätte her sollen. Das Loch im Boden stellt die ehemalige Baugrube für das Perimeter Acquisation Radar des Sentinel ABM-Systems nördlich von Boston dar. Und mal von einigen Bohrungen im Fels, wahrscheinlich Sprenglöchern, abgesehen, deutet hier nix mehr auf die Signifikanz - auch politisch - hin, die der Teich mal hatte.

Jetzt stehe ich vor einem verschlossenen Tor. Gut, die Kette vom Schloss ist so lang dass das vor sich hin rostenden Maschendrahtzäunchen einen guten Fuss Spiel hat. Und nachdem ich mich davon überzeugt habe dass niemand in der Nähe ist bin ich irgendwie durchs Tor getunnelt. Blame Heisenberg. Ich maschiere also auf der überwachsenen Strasse hinter dem Tor davon während mein Chevy im Nike Village stehen bleibt. B-05L, eine ehemalige Nike Hercules-Startanlage nördlich von Boston, gleicht heute mehr einem Urwald denn einer militärischen Anlage. Ohne Mähwerk vor dem John Deere kommst du nicht mal in die Nähe der Gebäude und der legendäre Nike Berm hat sich zu einem verbrushten Hügel im Gelände reduziert. Die Magazine dürften verfüllt sein und die Elevatoren zugeschüttet, aber sie sind noch sichtbar. Und wenn man so durchs Unterholz stolpert kann man tatsächlich noch jeden einzelnen Startplatz finden, oder zumindest die zubetonierten Verankerungen der Startgeräte.

Unweit (oder doch ein bissel weiter) von Sharpner's Pond, an der State Road 40 gelegen, findet sich ein historisches Plätzchen. Oder weniger Plätzchen, eher Maschinchen. Denn das Gerät ist nicht während seines ganzen Lebens hier gestanden. Heute als Millstone Hill Radar bekannt (und früher bei Google Earth hinter einer Pixelwand verschwunden) steht hier oben der erste Spacetracker der Welt und das einzige Radar welches 1957 Sputnik im Orbit verfolgen konnte. Modifiziert und modernisiert dient es dem MIT bis heute, und zeitweise auch der Air Force. (Und wer sich über die halbe Antenne wundert: nicht mal ich kann auffällige Schilder und Schranken ignorieren ohne tatsächlich in Leavenworth zu landen.)

08.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 1

"Heiss heute, hm?"

Eigentlich hätt ich gehofft dem österreichischen Wetter, also der Hitze, entkommen zu können. Aber die Wand die mich am Samstag beim Rausgehen aus dem Terminalgebäude von Logan Int'l begrüsst hat hatte was von einem Deja Vu. Turned out dass New England grad einen der heissesten Sommer seiner Geschichte erlebt.

Andererseits, für das was mich die nächsten Tage beschäftigen sollte war Sonnenschein eh besser geeignet als englisches Wetter.
Nach dem unvermeidlichen touristischen Einschub am Sonntag vormittag (DUKW-Amphibienfahrzeug-Tour durch Downtown Boston und den Charles River) und einem 115$-Mittagessen an der Long Wharf gings nachmittags zu Fuss rüber nach Charlestown ins U.S.S. Constitution Museum...

Ahja, the Old Ironsides. 213 Jahre alt, 5-facher Sieger gegen die Royal Navy, ältestes aktives Kriegsschiff der Welt, und einziges Schiff in der Navy ohne Kennung (früher mal war die IX-21). Ein prächtiger Kahn, keine Frage. Aber dass Männer vor 200 Jahren freiwillig Monate auf ihr verbracht haben, mit etwa der selben Besatzung die die USS Constitution der Sternenflotte in 250 haben wird, aber mit weniger sauberem Wasser und weit mehr Rum entzieht sich meinem Verständnis.

Auf der anderen Seite des Pier liegt die U.S.S. Cassin Young, Veteran von WWII und Überlebender von zwei Kamikaze-Angriffen. Und sofort steigt einem dieser unverkennbare Geruch aus altem Öl, alter Farbe und Rost in die Nase den ich schon von der Midway kenne und der mir im Verlauf dieser Woche nochmals begegnen sollte. Ja, die Hängematten der Constitution sind hier gegen fixe Bunks ersetzt - aber ansonsten hat sich in den 130 Jahren seitdem die Old Ironsides im Krieg war nicht soviel getan... gut, vielleicht vom Rum mal abgesehen.

Dann gabs noch, nach Objektivwechsel, einen Blick zur Coast Guard Station rüber, wo die Escanaba (W-MEC-907) am Pier lag. Sollte nicht der letzte weisse Kahn für diese Woche sein.

30.05.2010

Kaufe Boeing 757...

Für die Rüstungsunternehmen ist das natürlich nie eine gspassige Sache wenn der Staat plötzlich auf die Idee kommt weniger Geld auszugeben. In Europa ist das vielleicht weniger ein Problem, da hier die Firmen eh davon Leben ihr Klumpert nach sonstwo zu exportieren weil sie sich mit den inländischen Verträge nicht über Wasser halten könnten.

Aber drüben, in US of A, da sieht die Sache schon anders aus. Da gibts mit LockMart, Boeing, NG, GD, GEC, Honeywell, der UA Gruppe, Raytheon, P&W, BAE, Carlisle und noch ein paar anderer Unternehmen die grössten Rüstungsunternehmen der Welt. Da sind, seitdem der Barack am Ruder, ist andere Zeit angebrochen.

Zeiten in denen man einfach mehr Greenbacks in die Aktenkoffer füllen muss um seine Programme zu erhalten. Denn nur so ist es zu erklären warum der demokratische Friedenspräsident kaum schlauer agiert als vor ihm der republikanische Weltpolizist.

Bestes Beispiel: LockMarts F-35. Gates hat schon Projekte abgesägt die nicht mal ein Zehntel an Schwierigkeiten davon haben, aber hier ists scheinbar egal dass man selbst die Nunn-McCurdy-Schwelle mit einer Geschwindigkeit durchbrochen hat dass die Trümmer bis nach Rigel VII geflogen sein müssen. LockMart muss mittlerweile Gelder austeilen, sowohl an Pentagon als auch an Kongress und Zeitungen um den Laden zusammenzuhalten dass die Boeingschen Praktiken ("How do we keep the C-17-line in Long Beach and the F-18-line in St. Louis open?") schon fast als ehrlich durchgehen.

Letzte Schätzung der Air Force: Auf die ganze Flotte gerechnet (also inklusive STOVL und Trägervariante und Exporte) ein Fly-away von kaum unter 110 $ Millionen Dollar in 2009er Dollars. Also inklusive Inflation wird man am Schluss schon fast an den 140 Millionen kratzen. Damit kriegt man für 95% des Preises einer Raptor eine überladene F-16 mit RAM-coating. Während Boeing der Navy neue Super Bugs für 54 Mille das Stück anbietet. Eigentlich sollt man eine 757 entführen und nochmals ins Pentagon reinknallen...

Wobei, kürzlich ist rausgekommen (na, nicht ganz - den Greenbacks sei dank hört mans kaum) wie das alles zustandekommt. Bei LockMart ist man nämlich noch immer überzeugt einen brauchbaren Preis halten zu können, irgendwo in der Gegend um 75 Millionen Dollar.
Wie das gehen soll? Ganz einfach, über die Stückzahl.

Was war das meistgebaute westliche Kampfflugzeug? Richtig, die Sabre Familie mit nicht ganz 10,000 Stück. Die wurde in sechs Produktionswerken in fünf Ländern gebaut, für einen Fly-Away von etwa einer halben Million Dollar (was inflationsbereinigt noch immer billige 6 Millionen wären). Das Ding war in 25 Ländern im Einsatz in einer Zeit in der die McCarthys dieser Welt hinter jedem Busche ein Rudel Commies vermuteten.

Also heute, ganz ohne Commies, mit zerbröselnden Wirtschaften, und mit wahrscheinlich nur einem Produktionswerk, und 75 Millionen Dollar Fly-Away, wieviele Exemplare glaubt LockMart verkaufen zu können?

Na, laut deren Marketing sollts kein Problem sein davon 7000 Stück an den Mann zu bringen... aha... die zweite 757 sollt dann also in die LockMart-Zentrale in Bethesda reinknallen. Hat nicht zufällig jemand zwei billige gebrauchte 757 am Vorfeld stehen? Ich würd sie kaufen...

12.03.2010

Der Tag an dem die Air Force starb

Ein ungenannter hoher Beamter im Pentagon hats vor ein paar Jahren so schön gesagt: "Das Programm hat mittlerweile so viel Schwung drauf, selbst wenn wir wollten könnten wirs nicht mehr stoppen." Gemeint war die JSF a.k.a. F-35 Lightning II.

Nun, auch ich war immer der Meinung dass die F-35 kommen werden, zwar wahrscheinlich in keinen tausend Stück (und damit weit weg von den 2,000+ die man gerne hätte) aber doch in Stückzahlen höher als jeder andere Fighter seit der F-18.

Nun, nachdem was sich gestern im Senat abgespielt hat, hab ich meine Meinung geändert. Nun glaube ich, und ich habe mich bis jetzt in solchen Dingen immer als guter Prophet erwiesen, dass wir die F-35 nie im Einsatz sehen werden.

Bei den Zahlen die das Armed Services Comitee und die GAO da rumgeworfen haben kommt dir das schaudern. Minimumstückpreis der F-35: 112 Millionen Dollar - und als Minimumsystempreis tauchen schon die 130 Millionen auf. Man kratzt also bereits an F-22 Dimensionen. Da lösen sich des Jar-Jars Theorien in Rauch auf, von wegen affordable.

Das Programm läuft kostenmässig überhaupt davon - die Gesamtentwicklungskosten sind mittlerweile um 46 Mrd. $ (in Worten.... nein, das ist ohne Worte) gestiegen. Für ein einziges Programm - andere Staaten können mit dem Geld ihre gesamten Streitkräfte jahrelang finanzieren...

Man hat damit auch offiziell die Nunn-McCurdy-Grenze überschritten (ja, das ist jener Sam Nunn der in den 80ern das Pentagon komplett umgebaut hat) die bei 15% Überschreitung liegt - aktuell steht man bei 18%. Bei 25% sollte man laut Gesetz das Programm eigentlich kippen - geschehen ist dies freilich noch nie.

Aber ob mans jetzt aufgibt oder durchzieht, an diesem Freitag wurde die Air Force zu Grabe getragen. Man wird die geplanten Stückzahlen nicht mal annähernd bekommen und am Schluss mit einer Kleinflotte an überteuerten vergoldeten Flugzeugen rumfliegen während in China 1,000 J-10 stehen. Und das alles nur weil Jar-Jar keinen Dau hat.

Aber ihm kanns egal sein. Denn wenn die Air Force dann eine Grube in Arlington bezieht sitzt er irgendwo in Texas rum (bei der A&M vielleicht) und kriegt auf der einen Seite eine Pension aus Steuergeld und auf der anderen Seite eine "kleine Zuwendung" von einem in Fort Worth produzierenden Rüstungsunternehmen. Und nein, ich meine nicht Bell...

21.11.2009

Kreisbahnen

Soso... seit heut früh läuft also der CERNsche LHC wieder. Oder sagen wir mal er läuft. Beim ersten mal konnte mans ja kaum Betrieb nennen.

Wenn man mal vom Apollo-Projekt absieht (welches ja ohnehin wieder semi-militärisch war) handelt es sich dabei um das grösste zivile Projekt der Welt. Nur: die Herren in ihren Labormänteln und mit ihren Nickelbrillen sind scheinbar um nichts gescheiter als die Herren in ihren Uniformen und mit ihren Nachtsichtbrillen (- auch wenn sie sich dafür halten; die intellektuelle linke dachte sich schon immer der intellektuellen rechten überlegen...).

In beiden Welten schafft mans problemlos Milliarden in ein Projekt zu versenken und beim ersten Test draufzukommen dass das Klumpert gar nicht geht. Der Kollider hätt ja schon seit 13 Monaten laufen sollen, ist aber gleich beim Hochfahren eingegangen.
Da passt dann auch die Sache dazu mit dem Vogel der (vor ein paar Wochen) Brotkrumen hinterlassen hat was beinahe zum nächsten Fiasko geführt hätte.

Klar: Man versenkt Milliarden in irgendwelche Dinge und vergisst dann auf solche Kleinigkeiten wie Vogelgitter...
Ganz aktuelles Beispiel: die LCS. Die (also LCS-2) bestreitet zur Zeit ihre Trials. Und bei dem Kahn wusste man ja bereits vor dem Test dass das Klumpert gar nicht geht. Gut, insoferne sind die Kerle in ihren Labormänteln doch noch ein bisschen schlauer.

Der Witz ist ja dass das ganze tatsächlich läuft wie im Beschleuniger (na, den SLAC vielleicht ausgenommen): stetig nur im Kreis. Bei jedem Projekt gehts von vorne los.

21.09.2009

Gestern war Heute...

in der Krone, also der Hochglanz-Sonntagsversion zu sehen. Und zwar in Form eines Berichtes eines Richard Schmitt Jr., Chefredakteur der Heute, anlässlich seines Besuches auf der Ronald Reagan. Ja, genau. Dem Flugzeugträger.

Schöne Grüsse an die Herren der Navy - vielleicht sollte man sich vorher ein bisschen informieren bevor man dem "Chefredakteur" einer billigen, linkspopulistischen, niveaulosen U-Bahn... Zeitung kann ich ja wohl schwer sagen als Korrespondenten auf einen Kahn lässt.

Und so wie die Heute (oder auch Krone) arbeitet kommt auch der Bericht daher. Von korrekten Diensträngen gar nicht erst zu sprechen, schaffts der gute Herr die Brückencrew der 8-12 Schicht gleich nur mehr mit dem Vornamen zu benennen weil die Navigatoren und Helmsmen eben keine sind sondern Frauen. Versteht sich bei der Heute von selbst dass man die nicht mit professionellem Respekt ansprechen muss sondern wie die Alte die man an der Bar anbrät. Und dabei macht er nicht mal vor Offizierinnen... na, grausiges Wort - female officers hat die wahrscheinlich mehr verdienen als er selbst.

Dass er von Flugzeugen recht wenig Ahnung hat beweisst er mit der MDD-Meldung obwohl die Firma schon seit bald 15 Jahren nicht mehr existiert. Und auch mit dieser sagenumwobenen C-62 die ihn vom Flugzeugträger wieder runterbringt. Wie man aus einer COD eine C-62 machen kann kann ich mir nicht erklären - auch weil der (Nicht-)Hersteller der C-62 seit immerhin 60 Jahren nicht mehr existiert.

Passender Abschluss dabei ist die Aufnahme eines Flugzeugträgers. Nicht selbst gemacht, sondern von der Navy HP gezogen. Zeigt einen Träger der den Navy Jack fliegt, einen Mast hinter der Superstructure hat und ansatzweise zu sehen einen sehr komischen Pennant trägt. Jop, ist natürlich nicht die Ronald Reagan. Ist, um die Unfähigkeit des "Chefredakteurs" fortzusetzen zwischen heute und früher nicht unterscheiden zu können ein Träger der mittlerweile auch nicht mehr im Dienst steht. Die gute alte Kitty Hawk nämlich...