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22.11.2010

Strike

Man kann den Jungs in St. Louis ja alles mögliche nachsagen, aber schon seit Zeiten von Voodoo, Banshee und Co. baut man stabiles Gerät. Klar, bei den Eagles zerbröseln mittlerweile schon die Longerons - aber die fliegen mittlerweile länger als je irgendjemand am Lambert Field es sich hätte träumen lassen (von hunderschaften an Flags und dem einen oder anderen Krieg gar nicht zu sprechen).

Solcherart "Probleme" hat man in Fort Worth nicht. Dort hat man Erfahrung darin seine Flugzeuge zu verstärken damit sie überhaupt noch fliegen können (Viper-Charlies die nach 20 Jahren ihr strukturelles Limit erreicht haben - hät man MDD in den 90ern ein ähnliches Mod-Programm zugeschanzt wie mans jetzt mit LockMart macht (UP, STAR) würd in Long Beach und St. Louis noch immer die MDD-Fahne wehen...).

Und das neueste: am Lake Worth zerbröseln die Rumpfspanten schon bei den Belastungstests. Schlag nach bei F-35.

Drei Modelle hat man im Programm - und all die rumbastlerei die man an der Zelle machen musste weil man damals vor Jahren eben mit einem realitätsfremden Experimentalflugzeug gewonnen hat (gegen ein anderes realitätsfremdes Experimentalflugzeug...) hat eben darin resultiert dass das Klump jetzt schon bei den Belastungstests zu Bruch geht.

Es ist vielleicht ganz passend dass das Ding ein Strike Fighter ist - da es drei Modelle sind sinds auch drei Strikes, sozusagen. Und wie jederman weiss sind drei Strikes ein Out...

Also in diesem Sinne: Strike One, F-35B...

28.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Neverhappening stories

Secretary Gates hat sich ja zum Schrecken aller Nextwaritisler aufgeschwungen. Jetzt zählt nur mehr was man aktuell im Krieg gebrauchen kann - Dinge die für den Fall X (also etwa Angriff der Xe oder Angriff der Rotchinesen) gehortet werden braucht man nimma.

Jaja... vonwegen. Warum hält man dann an einer Nukleardoktrin fest für die man grad wieder drauf und dran ist Milliarden in den Gully zu kippen, für neue Boomer, RRWs, ICBMs und einen 2018-Bomber?

Oder, um es etwas konventioneller zu halten: warum steckt man Milliarden in die Ausrüstung und Ausbildung einer Spezialtruppe die seit 60 Jahren (und sechs Wochen, um genau zu sein) nicht mehr zum Einsatz gekommen ist und dies auch nicht mehr wird?

Des woar scho imma so, wie man hierzulande sagt. Kein Mensch der noch bei Verstand ist würde auf die Idee kommen die Marines aufzulösen, auch wenn die seit Ende des Korea-Krieges nicht mehr sind als eine grössenwahnsinnige Variante der Army. Aber fürs bewachen von ein paar Kameltreibern braucht man keine drei dutzend Phibs aller Coleur, milliardenschwere Schwimmpanzer und unbezahlbare Senkrechtstart-Stealth-Jabos.

Und, make no mistake, das nächste Mal wenn die Marines eine Landung durchführen und ein Feind ist an der Küste eingegraben gibts ein Gemetzel dass Iwo dagegen wie eine Modelcastingshow wirkt.

Also gleich weg mit dem Verein. Und wenn man schon dabei ist: solang man nicht Market Garden für einen Steven Spielberg-Film reenacten möcht könnt man die 82nd auch gleich einstampfen - ich fress einen kompletten Fallschirm wenn die jemals irgendwo aus einer Herky in Bataillonsstärke rausgeworfen werden wo auch ein Feind auf sie wartet.

24.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Heinlein-Man

Freitag lief spätabends (also zu spät um ihn mir anzusehen, man könnt ihn ja am Samstag zeigen aber da wird alles mit dämlichen Shows zugemüllt - aber wurscht, ich hab den Film eh schon ein halbes Dutzend mal gesehen) bei einem deutschen Privaten ein Film aus der Zeit in der Verhoeven noch erfolg hatte - die zugegebenermassen etwas freie Verfilmung von Bob Heinleins "Starship Troopers".

Der Film wirkt ein bisschen wie die 10 Jahre zu späte Version des hirnlosen 80er-Jahre Action-Gemetzel (eine Genre in dem Verhoeven selbst ja kein unbeschriebenes Blatt war) - aber warum bringt ihm dass einen Eintrag im Blau-Weiss-Roten Oktober ein?

Weil die dahinterstehende Geschichte, eben Heinleins Starship Troopers aus dem Jahre 59, in Quantico und West Point auf der "Recommended Reading" Liste steht, also gleich bei jenen militärwissenschaftlichen Giganten wie Sun Tzu und Clausewitz.

Denn die "mobile Infanterie" aus dem Novel (die ganz anders aussieht als die Variante aus dem Film) ist noch immer erklärtes Ziel der Army und Marines. Die Ein-Mann-Armee im Battlesuit, das Endziel aller Landwarrior-Spielereien.

Und dieser Wunsch ist so fest in den Köpfen einzementiert dass die DARPA (und diverse andere "Advanced" Labs und Bureaus der einzelnen Teilstreitkräfte) darum auch Milliarden in Projekte blasen darf die oft in Punkto Sinnhaftigkeit und Realismus knapp vor auf Ziegen starrenden Männer landet.

Den Kontakt zu den Truppen die das Zeugs einsetzen sollen hat man schon vor langer Zeit verloren - Krieg ist eben nicht so wie sich das Heinlein vor 50 Jahren ausgemalt hat. Als man 2008 die erste Wagenladung der aktuellen Land Warrior-Variante zur Erprobung nach AStan geschickt hat haben die Soldaten die Hälfte von dem Klump gleich mal aussortiert. Unpraktibael und zu schwer. Man hat also einige Milliarden Dollar buchstäblich in den afghanischen Sand gesetzt - die reale Welt funktioniert eben nicht wie der Ironman-Comic.

Während man bizarrerweise noch immer mit Sturmgewehren in den Krieg zieht die Gene Stoner vor 55 Jahren in einer Garage entworfen hat (die paar Dutzend SCARs die irgendwo bei Rangers & Co. rumkugeln zähl ich nicht) und jedes dritte Kettenfahrzeug der Army noch immer auf dem Chassis eines Fahrzeuges aufbaut welches bereits während des Mercury-Programmes in San Diego vom Fliessband rollte.

20.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Aushilfe

Dabei ists in manchen Gebieten schon dringen notwendig dass sich die einzelnen Teilstreitkräfte überlappen. Denn alleine bring mans schon seit geraumer Zeit nicht mehr.

So verfügt die Navy mittlerweile über keinerlei Langstreckenschlagfähigkeit, abgesehen natürlich von den allgegenwärtigen T-Hawks. Die Zeit in der sich auf einem Trägerdeck noch F-14 und A-6, oder noch früher noch wildere Dinger (a ka A-2, A-3 und A-5), tummelten sind lange vorbei. Heutzutage muss man mit diversen Hornets vorlieb nehmen deren durchschnittliche Reichweite unter jener einer TBD aus 1942 liegt.

In dem Falle ist man natürlich vollends von der Air Force abhängig. Dort sind zwar auch die Zeiten vorbei in denen man dem Feind mit B-57, B-66 oder F-111 zu Leibe gerückt ist, aber man kann mit der Strike Eagle immer noch Ziele angreifen die weiter als 500 Meilen von der Airbase entfernt sind.

Während die Marines noch immer M1 (bzw. vor gar nicht allzulanger Zeit sogar noch PASSIVE/RISE M60) in Pendleton und 29 rumfahren ohne dafür eigentlich eine Mission zu haben. Aber man braucht aktuell eh jeden Panzer da die Army ja selbige zu Hundertschaften in Letterkenny oder Yakuma einmottet. Wer hätte gedacht dass die Army mal die Marines braucht.

Auf der anderen Seite muss die Army der Air Force aushelfen - seit sie die Dinger vor mehr als 30 Jahren in Dienst gestellt hat wollte man die A-10 wieder weg haben. Und als man dann kurz davor war sie endgültig abzusägen ist man draufgekommen dass die doch nicht ganz schlecht ist und hat sie sogar modernisiert. Blöderweise hat man zu dem Zeitpunkt schon zwei Drittel der Flotte in Pima eingeschmolzen. Und so steht man auf einmal ohne CAS-Flotte da und muss jetzt ganz froh sein dass die Army seit 20 Jahren Unsummen an Geld in ihre Apache-Flotte kippt.

Warum beschwer ich mich dann über nicht gelebtes Joint wenn sich die Teilstreitkräfte gezwungenermassen gegenseitig aushelfen müssen?

18.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Überlappend

Wobei, allem turf ge-ware zum Trotz schafft man es ja auch manche Dinge in bester Joint-Manier zu machen. Institutionalisiert, per Gesetz, teilt man sich manche Bereiche brüderlich auf.

Unlängst konnte man das JCA-Fiasko gerade noch verhindern (ihr wisst schon, das war jene C-27J-Flotte die an sich schon keinen Sinn hat und die man dann noch auf die Army und die Air Force aufgeteilt hätte) - aber grad die Army und die Air Force (die ja aus der Rippe ersterer enstanden ist) haben ansonsten diese bizarre Symbiose: da überschneidet man sich fröhlich bei Spezialeinsätzen (die Pave Hawks sowohl bei der 160th als auch bei den Kollegen in Hurlburt) leichtem Transport und Verbindung (eine wahre Unflotte an C-whatnot - C-12, C-21 und solches Gemüse) und natürlich der mittlerweile so modernen Gefechtsfeldaufklärung (in Form aller möglicher Drohnen und C-12-Varianten - ODIN und Co.). Aber festgeschrieben durch Key West ist das schon in Ordnung...

Oder die Army und die Marines. Sturmgewehre, Panzer, Geschütze - die sind beide eigentlich der selbe Verein. Der einzige Unterschied besteht darin dass die einen an Bord eines Phibs in den Krieg fahren und die anderen an Bord eines MPS-Schiffes. Und dass die Marines nebenbei eine eigene Air Force betreiben, mit Kapabilitäten in allem ausser strategischer Kriegführung? Auch dass ist eine gewollte Doppelgleisigkeit, rechtlich einwandfrei. Von der bereits erwähnten Tatsache dass sowohl Air Force als auch Navy eigene Space Branches unterhalten gar nicht zu sprechen.

Während also allerorts die Streitkräfte zusammengeschnitten werden bis zum geht nicht mehr ist es scheinbar dort drüber kein Problem für einige Milliarden Dollar Doppelgleisigkeiten zu erhalten...

30.05.2010

Kaufe Boeing 757...

Für die Rüstungsunternehmen ist das natürlich nie eine gspassige Sache wenn der Staat plötzlich auf die Idee kommt weniger Geld auszugeben. In Europa ist das vielleicht weniger ein Problem, da hier die Firmen eh davon Leben ihr Klumpert nach sonstwo zu exportieren weil sie sich mit den inländischen Verträge nicht über Wasser halten könnten.

Aber drüben, in US of A, da sieht die Sache schon anders aus. Da gibts mit LockMart, Boeing, NG, GD, GEC, Honeywell, der UA Gruppe, Raytheon, P&W, BAE, Carlisle und noch ein paar anderer Unternehmen die grössten Rüstungsunternehmen der Welt. Da sind, seitdem der Barack am Ruder, ist andere Zeit angebrochen.

Zeiten in denen man einfach mehr Greenbacks in die Aktenkoffer füllen muss um seine Programme zu erhalten. Denn nur so ist es zu erklären warum der demokratische Friedenspräsident kaum schlauer agiert als vor ihm der republikanische Weltpolizist.

Bestes Beispiel: LockMarts F-35. Gates hat schon Projekte abgesägt die nicht mal ein Zehntel an Schwierigkeiten davon haben, aber hier ists scheinbar egal dass man selbst die Nunn-McCurdy-Schwelle mit einer Geschwindigkeit durchbrochen hat dass die Trümmer bis nach Rigel VII geflogen sein müssen. LockMart muss mittlerweile Gelder austeilen, sowohl an Pentagon als auch an Kongress und Zeitungen um den Laden zusammenzuhalten dass die Boeingschen Praktiken ("How do we keep the C-17-line in Long Beach and the F-18-line in St. Louis open?") schon fast als ehrlich durchgehen.

Letzte Schätzung der Air Force: Auf die ganze Flotte gerechnet (also inklusive STOVL und Trägervariante und Exporte) ein Fly-away von kaum unter 110 $ Millionen Dollar in 2009er Dollars. Also inklusive Inflation wird man am Schluss schon fast an den 140 Millionen kratzen. Damit kriegt man für 95% des Preises einer Raptor eine überladene F-16 mit RAM-coating. Während Boeing der Navy neue Super Bugs für 54 Mille das Stück anbietet. Eigentlich sollt man eine 757 entführen und nochmals ins Pentagon reinknallen...

Wobei, kürzlich ist rausgekommen (na, nicht ganz - den Greenbacks sei dank hört mans kaum) wie das alles zustandekommt. Bei LockMart ist man nämlich noch immer überzeugt einen brauchbaren Preis halten zu können, irgendwo in der Gegend um 75 Millionen Dollar.
Wie das gehen soll? Ganz einfach, über die Stückzahl.

Was war das meistgebaute westliche Kampfflugzeug? Richtig, die Sabre Familie mit nicht ganz 10,000 Stück. Die wurde in sechs Produktionswerken in fünf Ländern gebaut, für einen Fly-Away von etwa einer halben Million Dollar (was inflationsbereinigt noch immer billige 6 Millionen wären). Das Ding war in 25 Ländern im Einsatz in einer Zeit in der die McCarthys dieser Welt hinter jedem Busche ein Rudel Commies vermuteten.

Also heute, ganz ohne Commies, mit zerbröselnden Wirtschaften, und mit wahrscheinlich nur einem Produktionswerk, und 75 Millionen Dollar Fly-Away, wieviele Exemplare glaubt LockMart verkaufen zu können?

Na, laut deren Marketing sollts kein Problem sein davon 7000 Stück an den Mann zu bringen... aha... die zweite 757 sollt dann also in die LockMart-Zentrale in Bethesda reinknallen. Hat nicht zufällig jemand zwei billige gebrauchte 757 am Vorfeld stehen? Ich würd sie kaufen...

12.03.2010

Der Tag an dem die Air Force starb

Ein ungenannter hoher Beamter im Pentagon hats vor ein paar Jahren so schön gesagt: "Das Programm hat mittlerweile so viel Schwung drauf, selbst wenn wir wollten könnten wirs nicht mehr stoppen." Gemeint war die JSF a.k.a. F-35 Lightning II.

Nun, auch ich war immer der Meinung dass die F-35 kommen werden, zwar wahrscheinlich in keinen tausend Stück (und damit weit weg von den 2,000+ die man gerne hätte) aber doch in Stückzahlen höher als jeder andere Fighter seit der F-18.

Nun, nachdem was sich gestern im Senat abgespielt hat, hab ich meine Meinung geändert. Nun glaube ich, und ich habe mich bis jetzt in solchen Dingen immer als guter Prophet erwiesen, dass wir die F-35 nie im Einsatz sehen werden.

Bei den Zahlen die das Armed Services Comitee und die GAO da rumgeworfen haben kommt dir das schaudern. Minimumstückpreis der F-35: 112 Millionen Dollar - und als Minimumsystempreis tauchen schon die 130 Millionen auf. Man kratzt also bereits an F-22 Dimensionen. Da lösen sich des Jar-Jars Theorien in Rauch auf, von wegen affordable.

Das Programm läuft kostenmässig überhaupt davon - die Gesamtentwicklungskosten sind mittlerweile um 46 Mrd. $ (in Worten.... nein, das ist ohne Worte) gestiegen. Für ein einziges Programm - andere Staaten können mit dem Geld ihre gesamten Streitkräfte jahrelang finanzieren...

Man hat damit auch offiziell die Nunn-McCurdy-Grenze überschritten (ja, das ist jener Sam Nunn der in den 80ern das Pentagon komplett umgebaut hat) die bei 15% Überschreitung liegt - aktuell steht man bei 18%. Bei 25% sollte man laut Gesetz das Programm eigentlich kippen - geschehen ist dies freilich noch nie.

Aber ob mans jetzt aufgibt oder durchzieht, an diesem Freitag wurde die Air Force zu Grabe getragen. Man wird die geplanten Stückzahlen nicht mal annähernd bekommen und am Schluss mit einer Kleinflotte an überteuerten vergoldeten Flugzeugen rumfliegen während in China 1,000 J-10 stehen. Und das alles nur weil Jar-Jar keinen Dau hat.

Aber ihm kanns egal sein. Denn wenn die Air Force dann eine Grube in Arlington bezieht sitzt er irgendwo in Texas rum (bei der A&M vielleicht) und kriegt auf der einen Seite eine Pension aus Steuergeld und auf der anderen Seite eine "kleine Zuwendung" von einem in Fort Worth produzierenden Rüstungsunternehmen. Und nein, ich meine nicht Bell...

18.02.2010

Hagelschaden

Harhar... in AStan haben die Marines tatsächlich geschafft per Ari-Feuer ein Haus zu plätten. Gut, das ist anundfürsich nix ungewöhnliches. Auch die 12 Zivilisten dies dabei erwischt hat sind jetzt prinzipiell nix neues (wie das inoffizielle Motto der ISAF halt so ist... "Rather a few Afghani civies bombed to pieces than a wounded soldier...").

Interessant ist zum einen warum die Marines lieber Raketenartillerie anfordern (war eine HIMARS) als den Laden selbst auseinanderzunehmen. Gut, sind wir ja schon gewohnt. Die Army geht ja dort drüben auch nach dem Motto "Zuerst die Bude von der Chair Force niederbomben lassen und dann nachschauen was überhaupt drin war" vor.

Aber während man einer Paveway oder JDAM noch zugestehen kann eine Präzisionswaffe zu sein (oder near-precision, im Falle der JDAM) kann davon bei einer HIMARS keine Rede mehr sein. Nicht umsonst wird die MLRS auch "Grid Square Removal System" genannt weil die mit einer vollen Salve ein ganzes Planquadrat planieren kann - und das hat sich auch bei der HIMARS nicht geändert.

Der eigentliche Witz bei der Sache war aber, weil die Marines reichlich wenig Plan von target hand-off haben, dass jenes Haus welches da von der Ari ausradiert wurde gar nicht das war welches eigentlich getargeted wurde.

Ja, so gehts zu da drüben. Die Bodentruppen kratzt es nicht was sie eigentlich beschiessen lassen, und die Jungs bei der Ari kratzt es nicht worauf sie dann schiessen. Ersteres erklärt dann auch warum ständig Zivilisten zerfetzt werden und zweiteres lässt schon darauf warten dass eine verirrte Bombe oder Granate mal ein Squad Rangers oder Marines zerlegt - vielleicht beginnt man dann endlich nachzudenken.

Denn mit einer Hagelschutzversicherung wird man sich gegen 4-Zoll-Bomblets nicht wappnen können...

02.05.2009

In need of brains

Hehe... man könnt manchmal meinen von jenseits des Potomacs laute "Brains!"-Rufe hören zu können, ganz so als ob die Zombies über Arlington hergefallen sind.

Dieses ominöse Joint Light Tactical Vehicle, der designierte Humvee-Nachfolger macht den Bodenstreitkräften zu schaffen weil sich die Spezifikationen der eingereichten Entwürfe ewig weit weg von den Vorstellungen befinden.

Ewig weit weg von den Vorstellungen wird sich wahrscheinlich auch der Preistag dieser minensicheren Technologiechimäre befinden. Wie man die weit über 100,000 (!) HMMWVs im US-Dienst allerdings ersetzen will - das ist ein leichter Truck in der 1,5 t-Range after all - aber schon bei der Konzeption des Entwurfes alles was für affordable steht über Bord wirft entzieht sich meiner Phantasie.

Da passt auch ganz gut dazu dass die Army nach wie vor mit tausenden M35-Lastwagen die kurz nach dem Korea-Krieg vom Band gelaufen sind ins Feld ziehen muss (ja, die fahren auch im Irak) weil man sich nicht mal die bei S&S lizenzgebauten Zwölfachtzehner von Steyr in ausreichender Zahl leisten kann. Was nicht zuletzt daran liegt dass man am Grundentwurf wieder solange herumgeschraubt hat dass er doppelt so teuer wurde.

(Das nur mal so um die Schrott-Geschichten die ständig übers ÖBH erzählt werden ein bissel zu relativieren. Zugegeben, bei der Army dreht sich das um andere Stückzahlen. Die haben bis jetzt schon über 40,000 der Zwölfachtzehner übernommen.)

Ich mein, wenn die nicht mal die Beschaffung von ein paar Lastwagen auf die Reihe bekommen, warum sollte man sich dann wundern dass jede grössere Beschaffung von Hochtechnologie komplett aus dem Ruder läuft...

Wenn einer von euch ein überzähliges Gehirn hat, er möge es bitte dem Pentagon schicken...

20.04.2009

Watergates

Für alle die sich in den letzten zwei Wochen gefragt haben wo meine Abrechnung mit Jar-Jar Gates bleibt (wie ichs ja hier quasi angekündigt hab) gibts jetzt die Entwarnung. Liegt zwar schon seit einer Woche auf der Festplatte rum, aus Gründen die euch aber nicht zu interessieren haben hab ichs bis jetzt nicht veröffentlicht.

Unter dem folgenden Link findet ihr meinen Kommentar zu den geplanten Massnahmen:
http://www.filehosting.at/file/details/24086/Watergates.pdf (PDF, etwa 4 MB)
(Sorry für die Umständlichkeit - wenn jemand nen besseren Hoster hat der die Zahl der Downloads nicht beschränkt, nur her damit.)

Kommentare hierzu bitte im Airpower-Forum unter:
http://forum.airpower.at/viewtopic.php?t=4943

(Und jetzt kann ich auch wieder über diese Themen herziehen - musste mich in den letzten zwei Wochen zurückhalten um das Pulver nicht zu verschiessen.)

03.03.2009

Irren ist menschlich

Vielleicht hat der Iran noch keine Bombe - dafür aber mittlerweile was anderes.

Auf iranischen Servern sind jetzt einige "Unterlagen" über die VH-71A Kestrel, AgustaWestlands neuer Marine One, aufgetaucht.

Wie sich herausstellte sind diese einem Mitarbeiter bei LockMart (die ja den Quirl in den USA vermarkten) irrtümlich abhanden gekommen...

Ahja. LockMart sind immerhin die die eine U-2, eine SR-71, eine D-21 oder eine F-117 in den Staffeldienst bekommen haben ohne dass deren eigenen Nachbarn was davon mitbekommen haben (gut, das liegt möglichweise daran dass - von Lockheed abgesehen - der einzige nennenswerte Industriezweig in Burbank eher mit Gummiartikeln und wasserlöslichem Lubrikant zu tun hat), aber jetzt auf einmal wären sie nicht mal mehr fähig einen Transporthubschrauber zu bauen ohne dass Infos in den Iran gelangen?

Das wirds sein.

Oder vielleicht hatte man in Downtown Hartford auch nur die Idee einen LockMart-Techniker mithilfe eines Koffer voller Greenbacks zu einem Irrtum zu bewegen. OpSec-Probleme können - grad bei so was sensitivem wie dem neuen Mount von Barack the Builder - ja ganz schnell dazu führen dass der Fertigungsauftrag entzogen wird...
Da wäre der "Irrtum" eines europäischen Huberers für den POTUS auch wieder behoben und drunten an der Mündung des Housatonic könnte man die S-92 endlich verkaufen. Na, wenn man sich da mal nicht irrt...

So viele Irrtümer...

12.01.2009

Landungen (Send in the Marines)

Es ist jetzt ein bissel mehr als 233 Jahre her dass der US Congress (wems auffällt: ja, das war nicht der US Congress - die USA gabs damals noch nicht) die Marines offiziell geschaffen hat.
Die Leathernecks, so genannt wegen der in den 1850er Jahren in der offiziellen Uniform befindlichen Lederkrawatten, haben in diesen 233 Jahren schon unzählige Strände gestürmt... nur, in den letzten 58 Jahren keinen einzigen mehr.

Schon klar, sie waren in Grenada, - zweimal sogar - im Irak, in Afghanistan und Vietnam haben sie auch gekämpft. Aber seit Inchon 1950 haben sie - und auch dort nur gegen geringen Widerstand - keine opposed landing, also den amphibischen Angriff gegen einen an der Küste eingegrabenen Feind, mehr durchgeführt.

Und, sie könnten diese opposed landing gar nicht mehr durchführen.

Aktuell unterhält das USMC sieben Marine Expeditionary Units - MEUs. Ein jedes MEU kann ein verstärktes Marineinfanteriebataillon (eigentlich ein Doppelbataillon) von etwas mehr als eintausend Mann an den Strand bringen. Nach den verfügbaren Landungsschiffen gerechnet (rund 12 PHIBRONs mit einem Assault Ship und zwei Dockschiffen) könnten die Marines etwa den Gegenwert einer Division leichter Infanterie anlanden. Diese MEUs sind sehr leicht: ein Platoon Abrams und eine Batterie gezogene Haubitzen stellen deren Schlagkraft.

Aber das eigentliche Problem stellen die amphibischen Landungsfahrzeuge dar. Jede recoilless auf einer Puch G kann die Dinger auf eine Meile Entfernung zerlegen - und davon besitzt eine MEU nur ganze fünf Platoons. Und eine grindige Hind kann die Dinger in no-time knacken... blöd wenn die Fahrzeuge ein paar hundert yards vom Strand entfernt in die Luft fliegen, mit einem Squad Marines drinnen.
Zugegeben: eine MEU bringt schon von Haus aus eine Menge Airpower mit, und die Navy mit ihren Flattops ist gewiss auch nicht weit - aber zum einen haben die USA einen eher schlechten Track Record wenns darum geht mit Luftangriffen Truppen direkt kaputtzumachen (ich erinnere nur an Milosevics Holzpanzer) und zum anderen können die gegen low-level air defense - einer 14,5mm-Quad oder einer Strela - nicht viel ausrichten. Und das sind jene Waffensysteme in deren Wirkungsbereich die diversen antiken Sea Knights und Stallions (oder auch die Ospreys) mittenreinfliegen - und dann mit einem Zug Marines oder ein paar Tonnen Munition in den Berg krachen.

Man sollte sich nicht der Illusion hingeben: die Landungsunternehmen während des zweiten Weltkrieges haben nur so gut funktioniert weil entweder der Feind unfähig war (Japan - die japanischen Kommandeure haben die Marines nie während der empfindlichsten Aktion - der Anlandung - in Masse angegriffen) oder die Übermacht schlicht erdrückend war (Landungen in Europa - die Menge an Truppen, das Support Fire und die Luftmacht waren enorm).

Währends letzteres nicht mehr spielt ist zumindest ersteres - der unfähige Kommandeur - doch noch recht häufig in den Armeen dieser Welt anzutreffen... insofern besteht doch noch eine reelle Chance.