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12.04.2011

Am Sand

Und während die Adla und die RAF fröhlich über Lybien Kreise fliegt und nicht so recht weiss was man eigentlich machen will wirds in Mons und Stuttgart schön langsam ernst.

In der EU macht man sich ernsthaft Gedanken die EUBGs in den Einsatz zu schicken, quasi als eine Art neumoderner AMF. Diesmal halt nicht in die Kälte Norwegens, sondern in den Sand Lybiens.

Das ist ja alles ganz schön, aber eher fraglich ist ob sich das jemand überlegt hat. Das Konzept der EUBGs ist ohnehin schon sehr fraglich (erinnert mich an die Komposit-Divisionen der ARNG, Einheiten deren Kampfwert eh immer fraglich war, im Falle der Battle Groups halt von Divisions auf Regimentgrösse runtergebrochen), aber ich wett dass sich keine Nase Gedanken gemacht hat wie man so was überhaupt sustainen will, und auch womit. Gibt halt bei uns keinen Jungs in Scott die für nahezu jedes Deployment irgendwo einen Plan haben was man wann womit hinkarrt und fast wichtiger was man denen wann womit hintenachkarrt damit die nicht nach 5 Tagen am Zahnfleisch gehen.

Weil Battlegroup sagt sich so einfach wenn man seit Jahr und Tag damit kalkuliert von der Air Force und der Navy gratis mitversorgt und transportiert zu werden, wird jedoch ein bissel blöd wenn man plötzlich feststellt dass die eigene Transport- und Versorgungsfähigkeit, nun, durchaus passend, am Sand ist.

11.04.2011

Diktatoren...

Jetzt weiss ich gar nicht was ich sagen soll. Zum ersten Mal scheints so als ob ein westliches Land nicht nur seine Eier gefunden hat sondern auch den dazupassenden Verstand. Die Franzmänner, die sich gerade als neue Weltmacht etablieren wollen, haben den Gbagbo kassiert.

Da werden doch glatt Erinnerungen an den Noriega wach.

Wenn schon die NATO irgendwelche Abenteuer sucht dann mögen sie doch bitte dort weitermachen und die ganzen Negerdiktatoren aus Afrika ausräumen. Ich mein, wozu sitzt AFRICOM in Stuttgart denn sonst rum?

Wär unendlich gscheiter wenn man endlich die ganzen Diktatoren in Afrika - Präsidenten nur am Papier - ausräumen würde.
Aber wer will das schon. Ausgebildet meist auf Eliteunis im Westen, ausgerüstet von den Sowjets mit MiG-23ern und T-62ern, unterstützt von den Chinesen liefern diese Länder billige Baumwolle, Bananen, Kaffee, Uran und Aluminium. Wen störts dabei schon dass es gelegentlich einen kleinen Genozid gibt.

Insofern ist das schon bemerkenswert wenn dann so ein Kerl tatsächlich mal abgesägt wird, nicht von Leuten in Lumpen mit nem K, sondern von uniformierten Kerlen mit einer C7, FAMAS oder G36.

Das ist fast schon Aussenpolitik der Marke Marshall - leider wird sich das in der realen Welt auf Ausnahmen beschränken. Oder Computerspiele.

04.04.2011

Verfügbarkeiten

Hab am Wochenende eine nette kleine Geschichte über die Marine Nationale gelesen, im speziellen über die Aeronavale und die CDG.

Ihr wissts schon, eines jener Status Symbole.

Und in der Geschichte kommt auch recht schön rüber wie toll so ein einzelner Token-Träger (noch besser natürlich in der Nussschalen-Version) denn nicht ist. Ich mein, klar, mit der echten Wahrheit geht die Marine Nationale nicht hausieren, aber wer ein bisschen mitdenkt kriegt recht schnelle eine Idee was so ein Kahn bringt. Nämlich nix.

Wenn du nämlich (frag nach in Saki) nur einen Träger hast geht wenn der nicht zur Verfügung steht (wie eben die CDG die eine halbe Ewigkeit im Dock in Toulon gelegen ist) die proficiency der driver in den Keller - teilweise soweit dass du selbst die SEM (Hah! Nachdem man eine Ewigkeit lang die schrottigen Crusaders betrieben hat fuhrwerkt man jetzt mit den schrecklichen SEMs rum) und Rafale-Jockeys komplett neu anlernen musst. Und dann gibts natürlich die diversen CTFEXes und andere Dinge die man dann braucht um aus einem Haufen Schiffen und einer fahrbaren Sportflugbahn etwas militärisch sinnvolles zu machen. Alles in allem brauchst da ein gutes halbes Jahr um was zu machen.

Blöd ist es wenn während der Zeit in der dein einziger Träger im Dock liegt der Krieg ausbricht. Oder wenn während der Zeit in der die CVBG nur ein gun fodder ist der Krieg ausbricht. Aber zum Glück für die Franzmänner ist der Krieg in Lybien erst dann ausgebrochen als die CDG zum Strandurlaub in Toulon weilte und man innerhalb von Stunden auslaufen konnte. Machte sich sowohl für die Welt als auch für die Franzmänner ganz gut wenn CNN von der CDG startende Rafales zeigen konnte.

Täuscht aber dann darüber hinweg dass die Verfügbarkeit von solchen Dingern, realistisch betrachtet, gegen Null geht. Ebenso wie die schrottige alte Hermes, die jetzt in Indien fährt, ein Jahr später schon in Teilen am Quay in Rosythe gelegen wär - wären dann die Argies eingerückt, die Falklands würden heut noch Malvinas heissen.

Vielleicht sollt man das auf den Militärakademien der Welt mal lehren - plane deine Feldzüge nach den System-Verfügbarkeiten beim Feind. Flugzeugträger im Dock, groundings bei den Luftstreitkräften, Sex-Affären im Generalstab - führe deine Kriege wenn der Feind ausser Betrieb ist.

28.03.2011

In the (European) Navy

Jetzt wo wieder Krieg vor der europäischen Haustür ist, könnten wir uns vielleicht überlegen wie die Europäer das machen könnten wenn die USA nicht zur Stelle sind.

Schaun mer mal...

Wenn wir für den Moment mal davon ausgehen dass MEDCOM so eine Operation alleine durchführen müsste (granted, technisch gesehen hört MEDCOMs AOR an der 12-Meilen-Grenze vor Libyen auf und OFCOM würde den Einsatz leiten) würde ihnen in der unmittelbaren Anfangsphase der Nachfolger von NATOs STANAVFORMED zu Verfügung stehen.

Das wäre Task Force 33, auf dem Papier bestehend aus:
E.N.S. Andrea Doria DLG, De Ruyter Klasse
E.N.S. Cordoba FF, Hamburg Klasse
E.N.S. Firenze FF, Hamburg Klasse
E.N.S. Lyon FF, Hamburg Klasse
E.N.S. Split FF, Hamburg Klasse
E.N.S. Thessaloniki FF, Hamburg Klasse

(E.N.S. steht klarerweise für European Naval Ship; und wer erinnert sich noch an den alten DLG-Designator der Navy aus dem Jahre Schnee? - und ja, die Fregatten werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Little Macs bezeichnet)

Dieser Gruppe würde eine Schlagkraft von 40 SLAMER ATA (jeweils 8 aus den Startern der Fregatten) und 36 MdCN (aus dem VLS der Andrea Doria) zur Verfügung stehen. Die Andrea Doria wäre darüberhinaus zum Raumschutz und damit zur begrenzten Erzwingung der NFZ fähig, mit ihren 48 Aster 30.

Als Hammer würde MEDCOM wohl TF32 zur Verfügung stehen, bestehend aus:
E.N.S. Caio Duilio CSG, Invincible Klasse
E.N.S. Suffren DDG, Howe Klasse
E.N.S. Alvaro de Bazan DDG, Howe Klasse
E.N.S. Barbaros DDG, Howe Klasse
E.N.S. Vasco da Gama DDG, Howe Klasse
E.N.S. Geneve FF, Hamburg Klasse

(Ja, ein CSG. 16,000 Tonnen schwer, zwei 155mm Zwillinge und ein VLS so gross wie das zweier Burkes. Und zwei Chopper hinten droben. CAVIAR-Feuerleitsystem. Eventuell nukleargetrieben. Die penultimative Kumulation aus Boordas Arsenal Ship und dem nie durchgezogenen CSG-Upgrade der Long Beach.)
216 MdCN und 264 Aster 30 - die Gruppe hat genug Feuerkraft um manches Land, Lybien unter anderem, im Alleingang zu toasten.

Und wenn das nicht reicht kann man immer noch die Jungs aus dem Atlantik rufen...

24.03.2011

Armee de l'air victory

Und so ganz nebenbei haben die Franzmänner etwas zusammengebracht was es zuvor eine halbe Ewigkeit nicht gegeben hat. Einen Luftsieg. Zwei sogar. (Übrigens die ersten westlichen Luftsiege, abseits irgendwelcher Scharmützel über Eritrea oder so, seit Allied Force 1999.)

In manchen Foren durchgräbt man die Geschichtsbücher um mit einer Kombination aus Gehässigkeit und Zynismus dann darauf hinzuweisen dass der letzte bestätigte Abschuss der Adla noch aus dem zweiten Weltkrieg datiert.

Ja, angeblich hat man ein paar algerische Flieger vor Jahren getoastet, und vielleicht den einen oder anderen ägyptischen im 56er Jahr. Aber an bestätigten Abschüssen hat sogar die KLu schon mehr zustandegebracht. Aber das ist halt ein Problem wenn man seit Ewigkeiten ausserhalb der NATO agiert und die Finger von echten Ländern lässt dafür aber alle möglichen Blassfussigen-Nationen bombardiert die nicht mal Panzer haben (hey, fast so wies die USA seit unter Dabbelju machen). (Oder wie der herbe Witz so geht mit der Gruppe deutscher Touristen an Bord beim Concorde-Absturz 2000: das erste Mal seit 1918 dass Deutsche von einem französischen Flugzeug getötet wurden...)

Gut, so eine versprengte Fitter-Gurke ist sicher ein gefundenes Fressen für eine MICA. Das ist sogar für die Adla eine leichte Aufgabe. Fast so leicht wie das Abschiessen von einem dutzend C-47 57 über Algerien...

22.03.2011

Chefitäten

Wer sich die Berichterstattung rund um Operation Idly By ein bisschen reingezogen hat, also nicht die militärische sondern die politische Komponente, hat ungefähr eine Ahnung bekommen was denn da so abgelaufen ist. Sofern er ein bisschen ausserhalb der Agenturmeldungen denken konnte.

Idly By triffts nämlich ganz gut. Denn irgendwie hab ich den Eindruck dass Barack the Builder genau selbiges tun wollte, nämlich die Situation aussitzen. Denn während sein demokratischer Vorgänger zwischen Pennsylvania und Constitution Avenue einmal pro Jahr Leutz nach Rambouillet, Camp David oder Dayton geladen hat um die Konflikte dieser Welt zu lösen fliegt der Präsident der "im weissen Haus Kaffee serviert hätte" (O-Ton Bill Clinton über Obama) in die Pampa Brasiliens um über wer weiss was zu diskutieren. Und so bleibts an dem petite chef du grande nation, dem am Rande der Zurechnungsfähigkeit wandelnden Westentaschen-Napoleon Sarkozy, hängen was zu organisieren. Und während die UN über eine NFZ-Zone abstimmt und der Sarko die halbe Welt einlädt um die Intervention gegen Lybien plant sitzt der Obama in einem Land fest welches den Einsatz nicht unterstützt und muss der Navy mal eilig den Angriffsbefehl geben weil der Sarko das macht was ihm in den Kram passt und nicht auf die Yankees wartet.

Und so steht der Barack in Brasilia, die argwöhnisch schauende Rousseff hinter sich, und muss was von wegen nicht idly by verkünden und man kennt ihm ganz eindeutig an dass er das gar nicht sagen möchte. Und die Welt reagiert mit vorsichtiger Häme weil der Friedensnobelpreisträger ein anderes Land bombardieren lässt... Aber was bleibt ihm anderes übrig wenn der Sarko den petit chef ein bisschen zu ernst nimmt und sich am Dabbelju ein Beispiel nimmt und macht was er will.

Sämtlich Statements, auch die von Mullen und Co., zeigen auch ganz eindeutig wo man sich einordnet. Eigentlich will man mit der ganzen Sache nix zu tun haben, hat aber als einziger die militärische Kapabilität was zu tun. Auch wenn man bizarrerweise diesesmal nur der kleine Chef ist.

19.03.2011

These boots are made for kicking

Na wumm. (Und jetzt gerade ist das tatsächlich wörtlich zu nehmen - die Adla fängt schon an auf die Libyer zu ballern. Einer AS.30 von einer Rafale ist schon das erste Armeefahrzeug, wohl ein Technical oder eine andere Art von Carrier, zum Opfer gefallen.)

Auf einmal gehts doch. Warum weiss keiner so genau, aber die Adla ist als erste Vorhut der NATO schon in Libyen eingerückt.

Es wird sich zeigen wo das hinführt - denn im Moment kommt mir das wie das alte Travnicek-Zitat vor - "I was zwa net wo i hi wü, oba Hauptsoch i bin schnö do."

Zum einen wird man sehen was die USA jetzt unternehmen. Da siehts bislang nicht so aus als ob die Air Force oder Navy gröber was unternehmen wird. Damit könnte man in eine Situation kommen die 1995 schon mal über Bosnien fast eingetreten wäre - dass die europäischen Alliierten alleine eine Operation durchziehen müssen. Das wär damals wohl gutgegangen. Aber jetzt? Mit den Tommies am Sand und den Krauts die nicht wollen würde das bedeuten dass die Franzmänner das alleine durchziehen müssten. Die Adla und Aeronavale könnten, rein von der Strike Power, das zwar problemlos bringen, aber ohne das ganze HVA-Zeugs welches im NATO-Verbund im Regelfall halt die USA stellen wird das schwer zu derheben sein. Ein paar alternde KC-135 und E-3 sind nicht wirklich der Bringer. Und ELINT, ECM oder nahezu jede Art von ISR die über ein paar Pods unter einer Mirage 2000 hinausgehen kann man sich sowieso aufmalen.

Die zweite Frage ist dann wieder ähnlich der die man 99 über Serbien nicht beachtet hat. Was will man eigentlich? Damals musste man das ganze Land zweimal einstampfen um Milosevic wegzubekommen - genausowenig wie man damals die JVA niederhalten konnte wird mans heute mit den Libyern können. Man hat verlernt Luftstreitkräfte in Search and Destroy-Missionen einzusetzen - mittlerweile braucht man ISR oder TIC um Einheiten im Feld angreifen zu können. Das erste wird wieder ein Problem weil man nicht gegen reguläre Bataillone vorgehen kann (und ohne die USA dazu schlicht nicht fähig sein wird), und das zweite weils eben keine Troops gibt. Somit wird man relativ machtlos sein und wahrscheinlich jede Airbase und SAM-Stellung und bekannte Kaserne mit JDAMs, Paveways und Storm Shadows eindecken ohne dass sich was ändert.

Ohne boots on the ground wird man nicht viel weiterbringen - boots die man nicht haben will. Zumindest wenn man mehr machen will als als Token über Benghazi Racetracks fliegen.

21.11.2010

Freude schöner Götterfunken

Im Blau-Weiss-Roten Oktober hat Prometheus mal gemeint ich möchte doch auch (m)eine Soll-Aufstellung der US-Streitkräfte zamschreiben.

Ja von wegen. Den Karren kann sich der Jar-Jar ganz allein aus dem Dreck ziehen. Da helf ich ihm nicht.

Ausserdem müsst ich dabei auf tausende Gegebenheiten Rücksicht nehmen - das will ich nicht. Dann beginn ich lieber mit einem relativ cleanen sheet Papier.

Wie wärs zum Beispiel mit einer kombinierten europäischen Armee? Dem erklärten Traum der Bundesheerauflöser, NATO-Verabscheuer und megalomanischer EU-Aussenpolitiker?

Ich halt euch auf dem laufenden wo das noch hinführt...

03.11.2010

Kanallianz

Die Briten sind am Sand. Und wer das bis jetzt nicht geglaubt hat hat jetzt den ultimativen Beweis bekommen. Die stolzen Briten, die also ständig so tun als würd sie der Rest Europas nichts angehen und jeden Schas machen den ihnen die USA vormachen haben jetzt kapituliert. Das Land gegen welches man 20 % der letzten tausend Jahre Krieg geführt hat muss auf einmal aushelfen weil man sich in den letzten 30 Jahren ins Armenhaus gewirtschaftet hat.

Man kooperiert also mit den Franzmännern. Eine NATO in der NATO quasi. Die Channel Treaty Organisation von mir aus. Oder Organisation du traite de la manche für die frankophonen.

Hui, da ham sich zwei gefunden. Wie ist das mit den zwei Kranken im Bett? Was erwarten sich Cameron und Sarkozy von der Geschichte?

Mal ehrlich, wer glaubt dass die Franzmänner die Triomphants oder die Tommies die Vanguards streichen? Oder dass die Rafale von der QE startet (oder dass die QE ein Schwesterschiff der CDG wird und sich die Jungs in Rosyth die Beine in der Schlange vorm AMS in den Bauch stehen?)

Beide Nationen haben schon ihre Rüstungsindustrie verstümmelt als das moderne Mergertum noch gar nicht existiert hat (die Tommies in den 50ern mit BAC und Co., die Franzmänner mit ihren diversen "Ateliers" gleich nach dem Krieg) - und heut tät man kooperieren und die riesigen Industriekolosse die kein Mensch mehr braucht (Thales, BAe, Dassault, Rolls Royce...) abmontieren?

Während England zerbröselt und in Frankreich jeden Tag Tränengas im Wert von einer Million Franc verballert wird sperr ma ein paar Grossbetriebe zu und setzen 50.000 Leute auf die Strasse? Ganz bestimmt.

Aber hey, vielleicht ists eh ganz passend. Denn so wie bei denen grad alles den Gully runter geht muss es ja irgendwie im Kanal landen - vielleicht ist es eher mehr ein Abwasserverband...

12.12.2009

Überschallschnelle Eigentore

Kaum zu glauben. Nach gefühlten 20 Jahren Verspätung hat EADS/Airbus gestern doch tatsächlich die A400M in die Luft gebracht.

Das berühmte Eigentor aus dem aufgelegtem Elfer kommt mir hier in den Sinn. Airbus hätte die Möglichkeit gehabt ein Modell zu schaffen welche die Lücke zwischen der Herky-Familie und der unendlich teuren C-17 zu schliessen. Normalerweise hätt man ihnen die Dinger aus den Händen gerissen - heck, selbst die Air Force höchst selbst ist an dem Ding interessiert. Man hätt bergeweise Geld verdienen können, aber jetzt wird man wohl froh sein wenn man den Verlust relativ gering hält. Denn Gewinn gibts keinen mehr. Bei der Menge die man bis jetzt ins Projekt geblasen hat kann man bei 180 Stück (wenn denn überhaupt) nie positiv bilanzieren.

Hier ist der Witz ja dass sich Airbus den Verlust den sie machen über die EADS ohnehin von den Eignern zurückholt. Also Deutschland und Frankreich. Ein klares Foul würd ich mal sagen. Insoferne ists für die Luftwaffe komplett wurscht wieviel in dem bodenlosen Loch noch verschwindet - letzlich zahlts entweder das BMVg oder das Wirtschaftsministerium.

Die Situation ist ja nicht unähnlich der beim A380 dem ich vor Jahren (als er noch A3XX hiess) schon prophezeit habe ein Fehlschlag zu werden. Hier hat Airbus im Laufe der Jahre einen beträchtlichen zweistelligen Eurobetrag (mit neun Nullen dahinter!) hineingeblasen den sie nie wieder sehen werden. Der Markt kann soviele der Vögel gar nicht ertragen um positiv zu bilanzieren. Aber es scheint ohnehin mehr ein Geschäft a la Real Madrid zu sein wo man auch mit Millionen um sich wirft um einen ferrarifahrenden Portugiesen und einen überschätzten Brasilianer zu holen. Der PR wegen, und um sein eigenes Ego zu stärken. Denn man sollte schon so ehrlich sein: Irgendwas wird man sich in Renton schon gedacht haben als man einen ähnlich gigantischen Vogel nie gebaut hat. Oder eine SST. Wir in Europa hatten ja stattdessen eine Concorde. An der hat auch nie jemand was verdient - aber gut fürs europäische Ego war sie allemal...

09.03.2009

0,231222223626779

Unsere deutschen Nachbarn sind wieder mal am rumrechnen betreffend ihrer Typhoons - wieviel braucht man, wieviel will man.

Ich stell die andere Frage: Wieviele sollte man haben?

Die Vereinigten Staaten haben 3.201 Kampfflugzeuge. (Sämtliche Hubschrauber ausgenommen als auch Spezialanwendungen.) Bei einem GDP von 13.844 Milliarden Dollar ergibt das 0,23 Flugzeuge pro Milliarde.

Schauen wir uns mal an was das - von diesen 0,23 zurückgerechnet - für andere Länder bedeuten würde, wieviele Flugzeuge diese also haben müssten um eine den USA - entsprechend verkleinerte - Luftkriegskapazität zu haben.
  1. Japan 1.014 (Ist 317)
  2. Deutschland 768 (Ist 277)
  3. China 752 (Ist 2.327)
  4. Grossbritannien 641 (Ist 272)
  5. Frankreich 592 (Ist 409)
  6. Italien 487 (Ist 194)
  7. Spanien 333 (Ist 143)
  8. Kanada 331 (Ist 72)
  9. Brasilien 304 (Ist 183)
  10. Russland 298 (Ist 1.919)
  11. Indien 254 (Ist 762)
  12. Australien 210 (Ist 76)
  13. Schweiz 98 (Ist 84)
  14. Österreich 86 (Ist 9)
  15. Tschechien 41 (Ist 35)
  16. Israel 37 (Ist 422)
  17. Ungarn 32 (Ist 22)
Also, liebe deutsche: Anstatt rumzujammern dass man sich 200 Typhoons nicht leisten kann sollt man vielleicht lieber die Fertigung auf sechs Maschinen im Monat rauffahren...

(Nur vier Nationen können die USA in dieser Wertung überbieten - und alle vier gewaltig! China und Indien um etwa das dreifache, Russland um das sechsfache und Israel um mehr als das elffache. Am unteren Ende Kanada und wir...)

19.02.2009

Yachturlaub

Wie nennt man etwas das man eigentlich gar nicht braucht, sich kaum leisten kann und ohnehin nur zu besonderen Gelegenheiten hervorholt?

Ein Statussymbol. Ob das der Jaguar in der Garage, der Nerz im Schrank oder die Global Express am nächsten Regionalflughafen ist - wenn man diese unsichtbaren Grenzen in die nächsthöheren Gesellschaftsschichten überwinden will braucht man das.

Aber nicht nur gesellschaftlich - auch militärisch.
Ganz aktuell zeigt uns wieder mal die russische Marine - jederzeit gut für einen Lacher - wie das ist mit diesem Statussymbolen beim Militär. Jenen Systemen die man eigentlich gar nicht nutzen kann, sich kaum leisten kann und die die meiste Zeit eh nur am Kai liegen.

Im aktuellen Fall handelt es sich um die Admiral Flota Sovietskogo Sojuza Kuznetsov, jenes Relikt aus nikolajevschen Zeit welches nun, kaum einsatzbereit und kaum gewartet, seinen Dienst bei der russischen Marine versieht. Denn als Supermacht braucht man ganz eindeutig einen Träger, auch wenns nur ein Token ist.

Auch die Franzosen haben so was, die Charles De Gaulle. Der Kampfwert von einem einzigen Träger, dazu noch nicht mal einem Superträger, geht natürlich gegen null. Aber gut ausschauen tuts.

Ganz besonders bizarr sind die aus dem amerikanischen SCS-Entwurf entstandenen Träger. Beide fahren in Marinen die keinen einzigen Zerstörer oder Kreuzer haben und nur eine handvoll Fregatten - aber einen Träger. Die Principe de Asturias der spanischen Flotte und die Chakri Naruebet der Thais.

Kampfkraft geht gegen null, Verfügbarkeit ebenfalls, und aus Kostenmangel liegen sie die halbe Zeit eh nur am Kai. Vor allem die Naruebet soll nur mehr alle heiligen Zeiten aus dem Hafen kommen und Harrier sind auf ihrem Deck schon seit fast sieben Jahren keine mehr gelandet.

Allem vernehmen nach soll sie Rama IX, gekröntes Oberhaupt des Landes, gelegentlich als Privatyacht verwenden. Und hey, ein Flugzeugträger als Yacht, das ist doch mal das ultimative Statussymbol.

18.02.2009

Wahrscheinlichkeiten

Die gesamte Wasserfläche dieses Planeten beträgt etwa 361 Millionen Quadratkilometer. Es auf dieser gewaltigen Fläche zu schaffen einen Auffahrunfall zu bauen ist etwa so wie die Sache mit dem Baum in der Wüste.

Noch geringer ist die Wahrscheinlichkeit natürlich bei U-Booten, denn davon gibts nicht so viele. Vorgekommen ist es trotzdem schon - ich erinnere nur an die Baton Rouge die vor recht genau 17 Jahren eine russische Sierra abgeschossen hat.

Abermals geringer ist die Wahrscheinlichkeit bei Boomern. Das liegt natürlich in der Natur der Sache.

Trotzdem haben es zwei Boomer, S28 H.M.S. Vanguard und S616 Le Triomphant, geschafft mitten im Atlantik zusammenzustossen.

Die einen schreien jetzt natürlich wieder betreffend der nuklearen Gefahr angesichts der Antriebsreaktoren und der SLBMs an Bord (die Vanguard hat 16 SLBMs mit 48 RVs an Bord für etwa 5,8 MT Gesamtsprengkraft, die Le Triomphant 16 SLBMs mit 96 RVs an Bord für 9,6 MT Gesamtsprengkraft) - eine Gefahr die, und das haben uns die Sowjets ein paar mal "bewiesen", eher vernachlässigbar ist.

Fragen die man sich eher stellen sollte (siehe dazu auch hier):
Macht es überhaupt für Europa einen Sinn einen eigenen Deterrent zu behalten?
Wenn ja, wäre es nicht sinnvoller alles unter einem eigenen Oberkommando zu vereinen?

Aber die Wahrscheinlichkeit dass sich europäische Politiker mit solchen Fragen befassen ist etwa ähnlich hoch wie der Zusammenstoss zweier SSBNs im Atlantik... moment mal...

09.02.2009

Deterrenzprobleme

Wie der neuzeitliche Napoleon, le petite chef du grande nation, Nicolas Sarkozy, ja kürzlich verlauten liess will er sein Land wieder in die NATO zurückführen. Jetzt weiss ich auch warum man auf den Sarko in Moskau schon vor der Wahl ganz ungut geschaut hat.

Nach langer, langer Zeit scheint damit im Elysee-Palast endlich wieder Vernunft eingekehrt zu sein. Hatte doch die grande nation mit ihren Ausscheiden das Verteidigungsbündnis an den Rand der Nutzlosigkeit geführt.
DeGaulle, von den Amerikanern zum Kriegsheld aufgeblasen, hatte schon immer seine eigenen Vorstellungen Politik zu machen. In Indochina und später in Algerien wurde rumgewütet dass der aktuelle Afghanistan-Einsatz dagegen als Urlaubsdeployment gelten kann.

1966 ist man dann aus der NATO ausgetreten - nicht ganz unzufälligerweise hatte Frankreich im Jahr zu vor mit dem Testen einer eigenen IRBM begonnen. Die Briten haben jahrelang dabei versagt eine eigene IRBM (Avro Blue Streak) - na ganz stimmts nicht, es war schlicht den Aufwand nicht wert. Das wars auch bei den Franzmännern nicht, aber le grande nation war es sich schlicht schuldig einen eigenen Deterrent zu entwickeln der über einen Token hinausging.
Und als man den hatte ist man dann ausgetreten.

Nicht das es was geändert hätte - man hat sich ja nachwievor unter dem amerikanischen Umbrella versteckt. Die paar Löcher am Plateau d'Albion waren trotz allem nur ein Token.

Dramatischer als auf der nuklearen Seite wars natürlich bei den konventionellen Streitkräften. Der Verzicht auf eine echte Vorwärtsverteidigung an der Seite der NATO-Bündnispartner zwischen Lüneburger Heide und der Fulda Gap hätte die Verteidigungslinien im Konflikfall erheblich geschwächt - aber le grande nation dachte ja vor allem an sich selbst.

Interessanterweise machte dann nicht mal Mitterand diese Entwicklung rückgängig obwohl der sehr gute Kontakte zu den USA hatte - obwohl der ein Sozi war. Nein, dazu brauchte es erst den Sarko.

Zufälligerweise ist es noch gar nicht so lange her dass man die Löcher am Plateau d'Albion zugeschüttet hat - und mit dem atombombenwachelnden Putin im Osten wär so ein gescheiter Deterrent ganz nett..

09.01.2009

Raw numbers

Nur mal so als kleiner heads-up, die surface combatants der wichtigen Marinen der Welt (Jane's Fighting Ships 2007-2008):

United States Navy:
22 Lenkwaffenkreuzer (Bunker Hill-Klasse), 52 Lenkwaffenzerstörer (Arleigh Burke-Klasse, Mahan-Klasse, Oscar Austin-Klasse), 30 Fregatten (Oliver Hazard Perry-Klasse, McInerney-Klasse) => 104 Surface Combatants

People's Liberation Army Navy:
28 Zerstörer in 8 Klassen, 47 Fregatten in 6 Klassen => 75 Surface Combatants

Japanese Maritime Self-Defence Force:
9 Lenkwaffenzerstörer (Atago-Klasse, Kongo-Klasse, Hatakaze-Klasse, Tachikaze-Klasse), 35 Zerstörer (Takanami-Klasse, Murasame-Klasse, Asagiri-Klasse, Hatsuyuki-Klasse, Shirane-Klasse, Harune-Klasse), 9 Fregatten (Abukuma-Klasse, Ishikari-Klasse, Yuubari-Klasse) => 53 Surface Combatants

Marine Nationale:
3 Lenkwaffenzerstörer (Cassard-Klasse, Suffren-Klasse), 9 Zerstörer (Georges Leygues-Klasse, Primauget-Klasse, Tourville-Klasse), 20 Fregatten (La Fayette-Klasse, D'Estienne D'Orves-Klasse, Floreal-Klasse) => 32 Surface Combatants

RVF:
1 Nukleargetriebener Lenkwaffenschlachtkreuzer (Kirov-Klasse), 4 Lenkwaffenkreuzer (Slava-Klasse, Kara-Klasse), 9 Lenkwaffenzerstörer (Kashin-Klasse, Sovremenny-Klasse), 9 Zerstörer (Udaloy-Klasse, Udaloy II-Klasse), 6 Fregatten (Krivak-Klasse, Neustrashimy-Klasse, Gepard-Klasse) => 29 Surface Combatants

Taiwan:
4 Lenkwaffenzerstörer (Kidd-Klasse), 8 Lenkwaffenfregatten (Cheng Kung-Klasse), 14 Fregatten (La Fayette-Klasse, Knox-Klasse) => 26 Surface Combatants

Royal Navy:
8 Lenkwaffenzerstörer (Exeter-Klasse, Manchester-Klasse), 17 Lenkwaffenfregatten (Cornwall-Klasse, Norfolk-Klasse) => 25 Surface Combatants

Royal Indian Navy:
3 Lenkwaffenzerstörer (Delhi-Klasse), 5 Zerstörer (Rajput-Klasse), 3 Lenkwaffenfregatten (Talwar-Klasse), 10 Fregatten (Godavari-Klasse, Brahmaputra-Klasse, Nilgiri-Klasse) => 21 Surface Combatants

Türk Deniz Kuvvetleri:
8 Lenkwaffenfregatten (Oliver Hazard Perry-Klasse), 10 Fregatten (Yavuz-Klasse, Barbaros-Klasse, Knox-Klasse) => 18 Surface Combatants

Royal Canadian Navy:
3 Lenkwaffenzerstörer (Iroquois-Klasse), 12 Fregatten (Halifax-Klasse) => 15 Surface Combatants

Bundesmarine:
7 Lenkwaffenfregatten (Brandenburg-Klasse, Sachsen-Klasse), 8 Fregatten (Bremen-Klasse) => 15 Surface Combatants

Marina Militare:
2 Lenkwaffenzerstörer (Animoso-Klasse), 12 Fregatten (Maestrale-Klasse, Lupo-Klasse) => 14 Surface Combatants

Griechische Marine:
14 Fregatten (Hydra-Klasse, Kortenaer-Klasse) => 14 Surface Combatants

Armada Espanola:
11 Lenkwaffenfregatten (Alvaro de Bazan-Klasse, Santa Maria-Klasse, Baleares-Klasse) => 11 Surface Combatants

Marinha do Brasil:
10 Fregatten (Broadsword-Klasse, Niteroi-Klasse, Garcia-Klasse) => 10 Surface Combatants

Bizarr wirds dann wenn man die Zahlen im Verhältnis zu den schützenden Capital Ships (Trägern/Phibs) setzt...