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07.05.2011

Umfangsgeschwindigkeiten

Und kaum ist er tot, der OBL, beginnen sie zu rotieren. Zum einen natürlich die bei denen die Rotation ohnehin schon im Namen steckt.
Die Spin Doktoren vom Obama versuchen jetzt alles um das Momentum aus der Aktion mitzunehmen. Inklusive einem Besuch auf Ground Zero - einem Ort wo sich der Builder zuvor nicht gezeigt hat.

Mal schaun was die Kameraden in ein paar Tagen machen - die Pakis gehen schon auf die Strasse während die Firma gleichzeitig wieder fleissig Hellfires verteilt. Wie lange wird die neue Härte im weissen Haus, Foggy Bottom und dem Pentagon anhalten?

Rotiert wird auch anderswo, weil zuerst anderswo rotiert wurde. "Angeblich" haben die SOARler da über Abottabad einen neuen Stealth-Chopper rumgeprügelt und gleich im Compound versenkt. Und weil auf den Bildern gleich gar so viel sichtbar ist macht mans wie in der Paläontologie und rät ein bisschen rum - auch dort wird aus einem Knochenabdruck ein Ultrasaurus erfunden. Was damals der Jim Jensen war sind halt heutzutage alle möglichen Aviation Blogs wo man sich einen Ultrachopper konstruiert, bis hin zu line drawings.

So ziemlich alles mögliche ist dabei, inklusive einem quasi- HAVE HAWK. Gut, das wär eh typisches Vorgehen. Einfach eine Tonne RAM auf eine S-70 hängen... (Wobei ich zuerst an einen Hummingbird dachte...)

Dafür wird dann anderswo schon lange nicht mehr rotiert - und so wie ich das damals schon hinterfragt habe, kann man es jetzt noch mehr tun. Warum zur Hölle hat man die Comanche nicht als Silver Bullet für genau solche Geschichten behalten, aber die reichlich ungeeignete H-60 lässt man umbauen? Warum dann nicht gleich die CH-47?

04.05.2011

Waffen

Und wenn du dich dann durch die hirnlose Angelegenheit namens Homefront ballerst fragst dich irgendwann warum das koreanische Militär, die KPA, mit M249 und M16 und Colt ACR durch die Gegend hirscht. Aus einer der im Spiel rumfleddernden Zeitungsschnipsel erfährst du es dann. Das koreanische Militär hat sich mit den besten verfügbaren Waffen ausgerüstet und das sind amerikanische...

Höhö... haha... nein, wirklich.

Ja, jene Streitkräfte deren Waffen also entweder aus einheimischer Produktion der 50er Jahre sind und im Rest der Welt nur mehr belächelt werden oder in den 80ern zusammengekaufter abgetakelter europäischer Schrott sind, ja die haben die besten Waffen.

Solange man hauptsächlich Colt und Bushmaster am Leben erhalten muss - weil ins Ausland verkaufen die kein einziges Stück mehr - und die halt keinen Bedarf an was neuem haben weil ihnen die Politik den Schrott sowieso abkauft wird man halt auf absehbare Zeit mit Varianten von Stoners Prügel aus den 50ern rumlaufen. Mit amerikanischen Varianten - die verbesserte C7 von Diemaco hat man niemals angeschafft, stattdessen hat man mit ein paar Steuerdollar Colt Diemaco aufkaufen lassen (wie die seit fast 20 Jahren finanzmarode Colt das geschafft hat ist auch ein Fall fürs Gericht). Auch die HKsche Über-AR-15, die HK416, wird wohl nie zur Army finden. Von den diversen M16-Nachfolgern seit 1985 (G11, oder Steyrs Wunder-ACR, die M8, die M29, die SCAR) ganz abgesehen - aber keiner der Hersteller ist im Kongress vertreten...

Und mit den M9ern und den Minimis rätselt man noch immer rum. In Springfield kommt man mit dem reparieren von dem Zeugs gar nicht nacht bzw. muss schon Teile nachpressen lassen weil die 30 Jahr alten Prügel alle weit über ihrer Haltbarkeit sind. Aber was gibts für eine Alternative? Glaub kaum dass man den deutschen ein paar Millionen MG36er oder USPs abkauft. Und die Idee 45er aus der Kimber-Fertigung als Ordnance zu verwenden ist ja irgendwie gestorben. Warum ist man eigentlich damals auf die Idee gekommen die Mk23 zu kaufen?

Ahja, weil man die ultimative Waffen gesucht hat und sie erstaunlicherweise nicht in den USA gefunden hat...

21.02.2011

Doctrine, but not necessarily Training

Eines der grossen Probleme, weit grösser als irgendwelche Millionen die in irgendwelchen Koffern nach Bethesda, Chicago oder Los Angeles gehen damit irgendwelche Milliarden für irgendwelchen Schrott ausgegeben werden, welches die US Streitkräfte derzeit plagt ist das fehlen von fähigem Personal.

Das resultiert dann zum einen in der Mumifikation der Führungsspitze der US Streitkräfte und zum anderen in dem schrecklichen Chaos allerorts weil planlose Typen irgendwas anschaffen. An der Spitze dieser Kette steht ja der Shinseki der die Army quasi im Alleingang kaputt gemacht hat.

Klar, das fortgesetzte westmorelanding und mcchrystaling dass Jar-Jar so betreibt bringt da auch nicht unbedingt Abhilfe. Man sägt die wenigen verbliebenen halbwegs fähigen Generäle ab und ersetzt alles gegen genehme Typen - look no further than Schwartz himself.

Ganz aktuell greift die Army wieder tief ins Klo. Mart Dempsey, der Viersterner an der Spitze von TRADOC, ist als neuer Chief of Staff vorgesehen. Er wird dafür belohnt dass TRADOC so schlecht dasteht wie nie zu vor in der Geschichte des Vereines. Und das ist immerhin ein Verein der dereinst von Kapazundern wie Starry und Franks geführt wurde. TRADOC wirft Geld schneller und nutzloser raus als es die Navy schafft. Aber solange es die richtigen trifft ist das Robert "A picknick at Lake Worth" Gates nur recht.

Im Gegensatz zu unserem ÖBH wo willfährige Generäle eingesetzt werden damit man den Verein demontieren kann werden Generäle in den USA dazu verwendet milliardenschwere Bestechungen durchzuwinken damit die Firmen in deren Board die Politiker nach ihrer Beltway-Karriere zurückkehren auch gut dastehen.

Ja, das ist definitiv eine Doktrin.

12.12.2010

Das Fenster zum Hof

Stell dir mal vor du bist ein Beschaffungsmensch irgendwo in Europa, weiss nicht, in Berlin, Rom oder Paris etwa. Und da kommt ein Mensch von der Truppe, von mir aus der Inspektor der Infanterie, zu dir ins Büro mit einem UOR in der Hand. Der hat nämlich festgestellt das die Weltkrieg-Zwo Gewehre die seine Truppe als Sniper Rifles in AStan verwendet nicht allzuviel taugen. Vorallem hätt er gerne mehr Reichweite und Präzision.

Na, was hast da für Möglichkeiten. Wenn dein Börsel eher klein ist könntest du drüben in Brod anrufen ob man die 700er auch in WinMag oder gar Lapua chambern kann. Wenn der Finanzminister grosszügig war könntest du auch in Dachau anrufen und den Preis einer Kiste SR-100er erfragen. Vielleicht magst dus auch eher exotisch - dann könnt man dir in Ulm sicher weiterhelfen. Wär auch denkbar dass du deinen Mannen eher was Vertrautes geben willst - dann würdest du wohl am Neckar fündig werden. Oder du nimmst vielleicht doch das Ding über das du von deinen Kollegen im Ausland so viel gutes gehört hast - dann findest du sicher in Portsmouth jemanden der dir weiterhilft.

Und jetzt stell dir mal vor vor deinem Fenster fliesst nicht die Spree, der Tiber oder die Seine vorbei sondern der Potomac. Wobei, realistischer ist eher dass du den Potomac nie zu sehen bekommst weil das einzige was du von deinem Fenster aus siehst die 28 Fuss entfernte Mauer des E-Ringes ist.
Kurz nachdem der General also aus deinem Büro verschwindet und du schon überlegst wie denn der Name des freundlichen Briten in Hampshire war läutet also das Telefon und eine politisch wichtige Figur (deren Namen hier nicht zu interessieren braucht) gibt dir zu verstehen dass man so kurz vor den mid-terms ein bisschen Unterstützung in Connecticut brauchen täte.

Du legst also den Hörer wieder auf die Gabel, sendest einen Stossseufzer an die schmutzige Decke und drückst die Schnellwahltaste die dich mit Frank in New Haven verbindet.

Es wär, um wieder in die Realität zu gelangen, eine so nette Geschichte, wenn sie nicht so treffend beschreiben täte wie die Army zu ihren neuen Scharfschützengewehren gekommen ist. So darf also Winchester der Army kaum modernisierte M24 zu einem Apothekerpreis verkaufen, also jener Prügel der über diverse M1A, M21 und M40-Unwege fast noch genauso aussieht und funktioniert wie sein 30-06er Uropa der schon in Bataan Aufständische umgeschossen hat - während man in Europa seit Jahren mit 300er-Selbstladern rumballert die auf 2000 yards einem Taliban die Kippe aus dem Mund schiessen können.

Als Aquisition-Mensch im Pentagon musst mit der Zeit depressiv werden. Dauernd musst du Krempel einkaufen der eigentlich schon in den Schmelzofen gehörte und die Welt ausserhalb deines Fensters endet nach 28 Fuss...

28.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Neverhappening stories

Secretary Gates hat sich ja zum Schrecken aller Nextwaritisler aufgeschwungen. Jetzt zählt nur mehr was man aktuell im Krieg gebrauchen kann - Dinge die für den Fall X (also etwa Angriff der Xe oder Angriff der Rotchinesen) gehortet werden braucht man nimma.

Jaja... vonwegen. Warum hält man dann an einer Nukleardoktrin fest für die man grad wieder drauf und dran ist Milliarden in den Gully zu kippen, für neue Boomer, RRWs, ICBMs und einen 2018-Bomber?

Oder, um es etwas konventioneller zu halten: warum steckt man Milliarden in die Ausrüstung und Ausbildung einer Spezialtruppe die seit 60 Jahren (und sechs Wochen, um genau zu sein) nicht mehr zum Einsatz gekommen ist und dies auch nicht mehr wird?

Des woar scho imma so, wie man hierzulande sagt. Kein Mensch der noch bei Verstand ist würde auf die Idee kommen die Marines aufzulösen, auch wenn die seit Ende des Korea-Krieges nicht mehr sind als eine grössenwahnsinnige Variante der Army. Aber fürs bewachen von ein paar Kameltreibern braucht man keine drei dutzend Phibs aller Coleur, milliardenschwere Schwimmpanzer und unbezahlbare Senkrechtstart-Stealth-Jabos.

Und, make no mistake, das nächste Mal wenn die Marines eine Landung durchführen und ein Feind ist an der Küste eingegraben gibts ein Gemetzel dass Iwo dagegen wie eine Modelcastingshow wirkt.

Also gleich weg mit dem Verein. Und wenn man schon dabei ist: solang man nicht Market Garden für einen Steven Spielberg-Film reenacten möcht könnt man die 82nd auch gleich einstampfen - ich fress einen kompletten Fallschirm wenn die jemals irgendwo aus einer Herky in Bataillonsstärke rausgeworfen werden wo auch ein Feind auf sie wartet.

26.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: US of nowhere

Der Grund warum man noch mit Stoners Krochn aus dem Jahre Schnee rumwerken muss (und die M16/AR-15 hat Colt in Hartford schon zusammengebaut als Izhmash die AKM montiert hat - aber nur die K wird als alter Schrott bezeichnet...) ist der dass man im Bereich Infanteriebewaffnung zum Bodensatz der Welt gehört. An guten Tagen gibts zwei Firmen die dort drüben brauchbare small arms herstellen können (und bevor ihr euch fragt - das sind Barrett und Kimber) - an schlechten niemanden.

Aber Ablöseprogramme für die M16 gabs wahrlich schon genug - aber blöderweise für die dortige Politik kam als Sieger immer entweder Steyr, HK oder FN raus. Alle so schrecklich unamerikanisch.

Also wurschtelt man weiter - man will sich nicht eingestehen dass das Material der anderen besser ist und man es denen schlicht abkauft. So wies die Russen mittlerweile machen - ich würd ihnen zwar nicht mal ne Ankerkette für die Mistral verkaufen, aber die haben zumindest erkannt dass sie besser fahren wenn sie ihr Öl- und Gasgeld einem ausländischen Hersteller mit Willen und Know-How geben anstatt Milliarden von Rubel in ihre eigene abgefuckte und korrupte Industrie zu blasen.

Eine Erkenntnis die in den USA fehlt - dort hat die gesamte Verteidigungsindustrie schon längst aufgehört ihren eigentlichen Daseinszweck - das Ausrüsten der Streitkräfte - zu erfüllen und beschränkt sich mittlerweile darauf, politisch gefördert, das Land abzuzocken. Und so wird man in Bälde nicht nur bei der Infanteriebewaffnung am Sand sein, sondern auch bei Kampffahrzeugen (bei denen man etwa 10, 15 Jahre konkurrenzfähig war, mittlerweile aber auch hinter Italien, Südkorea und Japan liegt, von den Franzmännern, Russen, Deutschen und Engländern gar nicht zu reden - und in Bälde auch die Brasilianer, Südafrikaner und Chinesen vorlassen muss) und im Flugkörperbau (wo man in jedem wichtigen Teilbereich schon lange nimma vorn ist und nur overall noch die Nr. 1 ist).

Bizarr eigentlich: sonst importiert man dort drüben jeden Krempel aus der Welt, aber sobalds grün angemalt ist wird nur mehr exportiert...

24.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Heinlein-Man

Freitag lief spätabends (also zu spät um ihn mir anzusehen, man könnt ihn ja am Samstag zeigen aber da wird alles mit dämlichen Shows zugemüllt - aber wurscht, ich hab den Film eh schon ein halbes Dutzend mal gesehen) bei einem deutschen Privaten ein Film aus der Zeit in der Verhoeven noch erfolg hatte - die zugegebenermassen etwas freie Verfilmung von Bob Heinleins "Starship Troopers".

Der Film wirkt ein bisschen wie die 10 Jahre zu späte Version des hirnlosen 80er-Jahre Action-Gemetzel (eine Genre in dem Verhoeven selbst ja kein unbeschriebenes Blatt war) - aber warum bringt ihm dass einen Eintrag im Blau-Weiss-Roten Oktober ein?

Weil die dahinterstehende Geschichte, eben Heinleins Starship Troopers aus dem Jahre 59, in Quantico und West Point auf der "Recommended Reading" Liste steht, also gleich bei jenen militärwissenschaftlichen Giganten wie Sun Tzu und Clausewitz.

Denn die "mobile Infanterie" aus dem Novel (die ganz anders aussieht als die Variante aus dem Film) ist noch immer erklärtes Ziel der Army und Marines. Die Ein-Mann-Armee im Battlesuit, das Endziel aller Landwarrior-Spielereien.

Und dieser Wunsch ist so fest in den Köpfen einzementiert dass die DARPA (und diverse andere "Advanced" Labs und Bureaus der einzelnen Teilstreitkräfte) darum auch Milliarden in Projekte blasen darf die oft in Punkto Sinnhaftigkeit und Realismus knapp vor auf Ziegen starrenden Männer landet.

Den Kontakt zu den Truppen die das Zeugs einsetzen sollen hat man schon vor langer Zeit verloren - Krieg ist eben nicht so wie sich das Heinlein vor 50 Jahren ausgemalt hat. Als man 2008 die erste Wagenladung der aktuellen Land Warrior-Variante zur Erprobung nach AStan geschickt hat haben die Soldaten die Hälfte von dem Klump gleich mal aussortiert. Unpraktibael und zu schwer. Man hat also einige Milliarden Dollar buchstäblich in den afghanischen Sand gesetzt - die reale Welt funktioniert eben nicht wie der Ironman-Comic.

Während man bizarrerweise noch immer mit Sturmgewehren in den Krieg zieht die Gene Stoner vor 55 Jahren in einer Garage entworfen hat (die paar Dutzend SCARs die irgendwo bei Rangers & Co. rumkugeln zähl ich nicht) und jedes dritte Kettenfahrzeug der Army noch immer auf dem Chassis eines Fahrzeuges aufbaut welches bereits während des Mercury-Programmes in San Diego vom Fliessband rollte.

20.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Aushilfe

Dabei ists in manchen Gebieten schon dringen notwendig dass sich die einzelnen Teilstreitkräfte überlappen. Denn alleine bring mans schon seit geraumer Zeit nicht mehr.

So verfügt die Navy mittlerweile über keinerlei Langstreckenschlagfähigkeit, abgesehen natürlich von den allgegenwärtigen T-Hawks. Die Zeit in der sich auf einem Trägerdeck noch F-14 und A-6, oder noch früher noch wildere Dinger (a ka A-2, A-3 und A-5), tummelten sind lange vorbei. Heutzutage muss man mit diversen Hornets vorlieb nehmen deren durchschnittliche Reichweite unter jener einer TBD aus 1942 liegt.

In dem Falle ist man natürlich vollends von der Air Force abhängig. Dort sind zwar auch die Zeiten vorbei in denen man dem Feind mit B-57, B-66 oder F-111 zu Leibe gerückt ist, aber man kann mit der Strike Eagle immer noch Ziele angreifen die weiter als 500 Meilen von der Airbase entfernt sind.

Während die Marines noch immer M1 (bzw. vor gar nicht allzulanger Zeit sogar noch PASSIVE/RISE M60) in Pendleton und 29 rumfahren ohne dafür eigentlich eine Mission zu haben. Aber man braucht aktuell eh jeden Panzer da die Army ja selbige zu Hundertschaften in Letterkenny oder Yakuma einmottet. Wer hätte gedacht dass die Army mal die Marines braucht.

Auf der anderen Seite muss die Army der Air Force aushelfen - seit sie die Dinger vor mehr als 30 Jahren in Dienst gestellt hat wollte man die A-10 wieder weg haben. Und als man dann kurz davor war sie endgültig abzusägen ist man draufgekommen dass die doch nicht ganz schlecht ist und hat sie sogar modernisiert. Blöderweise hat man zu dem Zeitpunkt schon zwei Drittel der Flotte in Pima eingeschmolzen. Und so steht man auf einmal ohne CAS-Flotte da und muss jetzt ganz froh sein dass die Army seit 20 Jahren Unsummen an Geld in ihre Apache-Flotte kippt.

Warum beschwer ich mich dann über nicht gelebtes Joint wenn sich die Teilstreitkräfte gezwungenermassen gegenseitig aushelfen müssen?

18.10.2010

Blau-Weiss-Roter Oktober: Überlappend

Wobei, allem turf ge-ware zum Trotz schafft man es ja auch manche Dinge in bester Joint-Manier zu machen. Institutionalisiert, per Gesetz, teilt man sich manche Bereiche brüderlich auf.

Unlängst konnte man das JCA-Fiasko gerade noch verhindern (ihr wisst schon, das war jene C-27J-Flotte die an sich schon keinen Sinn hat und die man dann noch auf die Army und die Air Force aufgeteilt hätte) - aber grad die Army und die Air Force (die ja aus der Rippe ersterer enstanden ist) haben ansonsten diese bizarre Symbiose: da überschneidet man sich fröhlich bei Spezialeinsätzen (die Pave Hawks sowohl bei der 160th als auch bei den Kollegen in Hurlburt) leichtem Transport und Verbindung (eine wahre Unflotte an C-whatnot - C-12, C-21 und solches Gemüse) und natürlich der mittlerweile so modernen Gefechtsfeldaufklärung (in Form aller möglicher Drohnen und C-12-Varianten - ODIN und Co.). Aber festgeschrieben durch Key West ist das schon in Ordnung...

Oder die Army und die Marines. Sturmgewehre, Panzer, Geschütze - die sind beide eigentlich der selbe Verein. Der einzige Unterschied besteht darin dass die einen an Bord eines Phibs in den Krieg fahren und die anderen an Bord eines MPS-Schiffes. Und dass die Marines nebenbei eine eigene Air Force betreiben, mit Kapabilitäten in allem ausser strategischer Kriegführung? Auch dass ist eine gewollte Doppelgleisigkeit, rechtlich einwandfrei. Von der bereits erwähnten Tatsache dass sowohl Air Force als auch Navy eigene Space Branches unterhalten gar nicht zu sprechen.

Während also allerorts die Streitkräfte zusammengeschnitten werden bis zum geht nicht mehr ist es scheinbar dort drüber kein Problem für einige Milliarden Dollar Doppelgleisigkeiten zu erhalten...

28.09.2010

Menagerie

Es ist ja nix neues dass die Notwendigkeit mancher militärischer Systeme bestehen bleibt, auch wenn man ein Programm einmottet. Dauert dann eben 15 Jahr bis man draufkommt dass so etwas doch ganz fein wär.

Bis jetzt hab ich das eigentlich immer nur auf high-tech-Gemüse bezogen, irgendwelchen Wunderraketen die man im Jahre Schnee gestanzt hat und letztendlich doch entwickelt hat. Aber wie uns die Army jetzt lehrt geht das auch auf einem ganz anderen Niveau.

Damals, in den 70er Jahren war die Army auf der Suche nach einem Nachfolger für ihre MUTTs, also jene bei Ford und Kaiser zu hunderttausenden gebauten Jeeps die noch immer auf dem Bantam basierten. Bevor man dann irgendwann beim HUMVEE gelandet ist hat man jede Menge hochinteressantes Zeugs ausprobiert und teilweise wieder zu Truppe gebracht, aus allen möglichen Gründen aber wieder gestanzt.

Da war zum einen der M274, bei der Truppe auch als mechanisches Muli bekannt und vor allem beim USMC und den Airborne Units im Einsatz. Das Ding war so etwas wie der Pinzgauer ohne alles. Boxer-Murl, kein Dach, keine Wände, ein Lenkrad, ein Sitzkissen und eine Ladepritsche.

Dann gabs da noch die M561, die Gamaunt Goat. Den schwedischen Hagglund-Fahrzeugen nicht ganz unähnlich war halt die Unfähigkeit der Amerikaner ein fähiges Offroad-Fahrzeug zu bauen ein bisschen hinderlich und so wurde das Ding nie der grosse Wurf.

Beide Dinge sind ein bisschen als Fussnoten in die Geschichte eingegangen.

Bis heute, wo man das Konzept wieder ausgräbt, das kleine, hochmobile Fahrzeug für die Infanterie. Nur, wie halt heute so üblich, muss das Ding unbemannt sein. Das Ding heisst GUSS und ist die - und die Gemeinsamkeit hat man doch mit den High-Tech-Projekten - schweineteure Version von den Geräten die man vor Jahrzehnten wieder ausgeschieden hat.

Aber ja, das ist die Army. Man entwickelt für eine halbe Milliarde Dollar ein unbemanntes Fahrzeug mit den selben Leistungsparametern eines Defenders... ein Fahrzeug dass man schon mal entwickelt hatte...

28.08.2010

To pull a Gates

Selbst schuld, ist man versucht zu sagen. Hat einen die jüngere Vergangenheit doch gelehrt dass - wenn man servicemember ist - offene Kritik an den Streitkräfte, deren militärischer oder ziviler Führung, im Regelfall dazu führt dass man, no matter what the paygrade, die längste Zeit seinen Dienst getan hat.

So erst vorgestern geschehen mit Colonel Larry Sellin, USAR-R, der in einem Kommentar für UPI auf eine sehr pointierte Art dargestellt hat wie militärische Kommanden der USA (und wohl auch der NATO allgemein) so arbeiten: "[...] little of substance is really done here, but that is a task we do well."

"
Progress in the war is optional.", wie er weiters meint. Und damit letztlich genau das, auf eine für das Pentagon sehr schmerzhafte Weise, darlegt was ich schon hier angemerkt habe. Wenn Jar-Jar meint er kann seine Probleme lösen indem er sie mit Bürokratie erschlägt dann wird er sich anschauen - ganz wurscht ob die F-35-Beschaffung oder den Afghanistan-Krieg. Denn scheinbar ist man mittlerweile tatsächlich mehr damit beschäftigt irgendwelche Generäle ("[...] it was founded to provide some general a three-star command.", wie Sellin blumig schreibt - kein Wunder nachdem es unter Gates wichtiger geworden ist politisch genehme Personen in die Kommandos zu hieven - und notfalls halt solche vorher auch zu erschaffen - als nach Fähigkeit zu gehen) oder die zivile Spitze zu briefen als den war effort zu koordinieren - kein Wunder dass die Taliban wieder am Vormarsch sind.

Und so langsam sonst bei den US-Streitkräften gearbeitet wird, wenns darum geht Leute abzusägen die ihren Mund aufmachen kann man richtig schnell und effizient zu Werke gehen. Keine 48 Stunden nachdem sein Kommentar auf UPI erschienen ist ist er bereits im Flugzeug heim aus Bagram gesessen. Er wurde, wie man das mittlerweile nennt, "mcchrystaled". Denn "westmorelanded" wird man ja wenn man der politischen Spitze den Erfolg nicht liefert, "mcchrystaled" wird man wenn man sein Maul zu weit aufmacht.

Gott, ich hoffe irgendwann auch mal ein Gates-Verb erfinden zu können.

10.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 3

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"No Sir, these are just for historical purposes!"

Da ich heute meine Schwester im Schlepptau hatte sollte der Tag etwas konventioneller beginnen. Auf der leider mautpflichtigen Interstate 90 gehts rüber nach Connecticut, also zuerst nach Springfield (aber nicht dieses Springfield, nur das mit dem M1911) und dann südwärts in Richtung Hartford.



Im Nordwesten von Bradley IAP, dem internationalen Flughafen Hartfords, gelegen gilt das New England Air Museum als bedeutendste luftfahrthistorische Sammlung New Englands (hence the name). Dort gabs jede Menge interessanter Dinge zu sehen. Im Freigelände fand sich einer der selteneren Airliner, eine ex-United Caravelle VI-R in AirEx-Livery, eine von 20 in den USA fliegenden Caravelles. Daneben eine CH-54B Tarhe, besser bekannt als Skycrane, vormals CTARNG. Sowie eine F-94C Starfire, Lockheeds aus der T-33 geborener Inter(ims)-Inter-Ceptor. Im inneren des Museums als strahlender Stern trotz ausgefallener Beleuchtung ("Today we're on a night mission, folks.", wie einer der Museumsleute meinte), B-29A 'Jack's Hack', Veteran von genau gar nichts. Und in einer Ecke findet sich noch etwas was man eher in Dayton vermutet - eine AGM-28A Hound Dog (und ja, das Ding ist tatsächlich nach Presleys Lied benannt), der lange Atomarm der BUFFs, damals im Jahre Schnee.

Den in Bradley stationierten Hogs der CTANG wollt ich zwar auch auf den Pelz rücken, da sich aber nach Karten- und Satellitenbildstudium keine brauchbare Sicht auf die Tarmac ergeben wollte bin ich von dannen gezogen... um ins zuvor erwähnte Springfield zurückzukehren und dort der MAANG ein bissel auf die Krallen zu schauen. Altersschwache Adler, vormals aus Otis bevor man den Laden der CG angedreht hat, standen dort in Westfield-Barnes MAP, der letzte Rest einer einstmals stolzen Interceptorflotte in New England (Dow, Otis, Ethan Allen, Grenier). Eher unerwartet war dort auch die Anwesenheit einer F-15C aus Mountain Home (dem Commander-Jet der 390th). (Ich weiss jetzt die Verschieberei der Air Force auch nicht auswendig, könnt mir aber vorstellen dass man in Barnes die Grauen der sich auflösenden 390th übernimmt).

Einen Besuch auf Westover ARB hab ich nach dem Studium meiner Unterlagen auch verworfen und so gings rauf in die Pampa. Westover Communications Annex Three, a.k.a. "The Notch", diente der Mighty Eighth als Ausweichkommandoposten für den Atomkrieg. Unserem Objekt A+K am Kolomannsberg nicht unähnlich dient auch dieser Bunker jetzt einem zivilen Zweck - die University of Massachusetts verwendet ihn als Archiv. I wonder whats stored in there.

Auf dem Heimweg wollt ich noch das ehemalige Air Force Plant 63 mitnehmen, weil ohnehin gleich bei einer Abfahrt von der Interstate gelegen. Nach vier brauchbaren Bildern von einem Parkplatz eine gute viertel Meile weg vom Werk wollt ich dann doch noch das Firmenlogo des aktuellen Besitzers draufbringen und bin noch etwa 200 Fuss in Richtung Main Gate gewandert. Und beim Schiessen dieses Bildes, auch wenns vor lauter Bäumen eh nix geworden ist, hat mich dann ein eben ausfahrender Angestellter beobachtet... Naja, die Details spar ich euch mal, aber ich hätt nicht gedacht dass ich es mal mit der Kleinstadtpolizei im Hinterland von Boston zu tun bekomme (gut, der Cop hätt wohl auch nie gedacht einen fotografierenden Ösi zu treffen). Ein Erlebnis reicher und fünf gelöschte Bilder ärmer bin ich also wieder von dannen gezogen (I didn't put up the disclaimer for nothing) - daher gibts von hier nix zu sehen.

Obwohl, wir sind ja im Land von Google. Und was ich mit meiner Canon vom Strassenrand nicht kann (oder darf) können (oder dürfen) die Leut vom Larry Page schon lange. Daher gibts, zwar ein bissel schlechter aufgelöst, aber doch, ein Google Street View Foto vom Werk. Mit dem zuvor erwähnten Parkplatz im Vordergrund.

09.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 2

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"Ich glaub ich steh im Wald"

Ich prügle also meinen Chevy auf der I-95 gen Norden und erfreue mich (ungebildeter Europäer der ich halt bin, Besitzer eines Golf noch dazu) an Automatik und Tempomat bis mich mein Navi (mein allzeit getreues iPhone, um US-Kartenmaterial ergänzt) dazu auffordert auf den Highway 4 abzubiegen...

... und von dort weiter auf den Pease Boulevard. Ahhhh... Pease International Tradeport, vormals Pease AFB, ist nur mehr ein Schatten seiner selbst. Wie viele der ehemaligen SAC-Basen (Presque Isle, Loring, Wurtsmith, Sawyer...) zum überdimensionalen Provinzflughafen degradiert gibts dort bis auf ein bissel General Aviation nix mehr. Den Trade kann man sich in Portsmouth aufmalen. Aber auch in den USA ist das Pentagon auch zur Regionalförderung da, und so wird eine Ecke der "Basis" als Pease ANGB von der NHANG belegt. Die ehemalige WSA (Weapon Storage Area, also das Eck wo früher die SRAMs rumgekugelt sind) ist mittlerweile Vogelschutzgebiet. Wer hätte das gedacht.

Nur ein paar Meilen weiter, grade nicht mehr in New Hampshire (sondern in Maine), findet sich die Navy und - schon wieder die Coast Guard. Letztere in Form des Kutters Campbell (W-MEC-909), einem Schwesterschiff der Escanaba vom Vortag. Erstere in Form des Portsmouth Naval Shipyard - wo nur ein paar Tage zuvor eine Korvette für den Oman vom Stapel gelaufen ist. Aber auch ohne die Korvette gibts genug zu sehen - ein unidentifiziertes Sub liegt grad im Dock. Mit ein bissel Analysefähigkeit stell ich fest dass es sich wohl um die Providence oder die Pittsburgh handelt - Kudos für den der mir sagen kann warum ich darauf gekommen bin. Und nach ein bissel Online-Recherche stell ich fest, ja, es ist die Providence. So much for OpSec.

Das nächste Ziel ist sowas wie der inoffizielle Höhepunkt meiner Woche. So inoffiziell, das mich das Navi gleich mal in eine Sackgasse lenkt weil die Wege auf dem der zu erreichen ist schon lange nicht mehr befahrbar sind. Nur unweit von Sharpner's Pond, der trotz des stolzen Namens nur mehr ein vertrockneter Tümpel ist, liegt der teuerste Baggersee der Welt. Fast 19 Millionen Dollar hat die Navy in heutigem Geld dafür ausgegeben dass dieses Loch gegraben wurde, und noch hunderte mehr damit die lustigen in Huntsville, auf Kwajalein, beim MIT, bei IBM und bei Bell/WE den Krempel entwickelt haben welcher hier mal hätte her sollen. Das Loch im Boden stellt die ehemalige Baugrube für das Perimeter Acquisation Radar des Sentinel ABM-Systems nördlich von Boston dar. Und mal von einigen Bohrungen im Fels, wahrscheinlich Sprenglöchern, abgesehen, deutet hier nix mehr auf die Signifikanz - auch politisch - hin, die der Teich mal hatte.

Jetzt stehe ich vor einem verschlossenen Tor. Gut, die Kette vom Schloss ist so lang dass das vor sich hin rostenden Maschendrahtzäunchen einen guten Fuss Spiel hat. Und nachdem ich mich davon überzeugt habe dass niemand in der Nähe ist bin ich irgendwie durchs Tor getunnelt. Blame Heisenberg. Ich maschiere also auf der überwachsenen Strasse hinter dem Tor davon während mein Chevy im Nike Village stehen bleibt. B-05L, eine ehemalige Nike Hercules-Startanlage nördlich von Boston, gleicht heute mehr einem Urwald denn einer militärischen Anlage. Ohne Mähwerk vor dem John Deere kommst du nicht mal in die Nähe der Gebäude und der legendäre Nike Berm hat sich zu einem verbrushten Hügel im Gelände reduziert. Die Magazine dürften verfüllt sein und die Elevatoren zugeschüttet, aber sie sind noch sichtbar. Und wenn man so durchs Unterholz stolpert kann man tatsächlich noch jeden einzelnen Startplatz finden, oder zumindest die zubetonierten Verankerungen der Startgeräte.

Unweit (oder doch ein bissel weiter) von Sharpner's Pond, an der State Road 40 gelegen, findet sich ein historisches Plätzchen. Oder weniger Plätzchen, eher Maschinchen. Denn das Gerät ist nicht während seines ganzen Lebens hier gestanden. Heute als Millstone Hill Radar bekannt (und früher bei Google Earth hinter einer Pixelwand verschwunden) steht hier oben der erste Spacetracker der Welt und das einzige Radar welches 1957 Sputnik im Orbit verfolgen konnte. Modifiziert und modernisiert dient es dem MIT bis heute, und zeitweise auch der Air Force. (Und wer sich über die halbe Antenne wundert: nicht mal ich kann auffällige Schilder und Schranken ignorieren ohne tatsächlich in Leavenworth zu landen.)

26.11.2009

Metal of Honour

Letzte Woche hats wieder einen Veteranen erwischt. Gut, das ist jetzt per se nix ungewöhliches. Leute sterben eben.

Aber interessant ist wens erwischt hat - das war nämlich Col. Lewis L. Millett, USAR (ret.), MoH. Die MoH hat er im Koreakrieg bekommen weil er sein Seitengewehr aufgeflanscht hat und damit Schlitzaugen abgestochen hat.

Sein Tod hat da eine gewisse symbolische Bedeutung. Das war nämlich das letzte Mal dass ein US-Soldat mit dem Feitl jemanden verräumt hat. Und vielleicht auch passend zu gestern und der schönen neuen Welt in der mit smarter Munition irgendwelche Roboter sich gegenseitig abschiessen. Eine Welt in ders keine Feitln mehr gibt weil die sowieso keinen Stahl mehr schneiden.

Dabei sollt uns gerade die Geschichte in AStan zeigen wie schnell man mit diesen smarten Drohnen ansteht und ein paar Troopers mit Seitengewehr durchaus brauchen könnte. Echte Doughboys quasi, und keine Doughnut-Fresser (im klimatisierten Container in Indian Springs). Klar, man sagt für gewöhlich "Force your foe to fight your way, and not you to fight his way" - aber für einen Guerillakrieg wirds das halt nicht spielen, never ever. Das is ein bissel das bizarre an der Sache: Es heisst dauernd "fight the wars we're in today" aber bei der ganzen Technologiegeilheit die in den Militärs so herrscht versucht man das ganze mit der Technologie für den nächsten Weltkrieg zu machen anstatt die Guerillas mit ihren eigenen Methoden zu schlagen - die dann unter anderem auch bedeuten würden die ganze Technik gegen Feitln und Flinten einzutauschen.

Net umsonst gibts heutzutage fast keine MoHs mehr - weil im Krieg mittlerweile zuviel Metall und zuwenig Fleisch steckt. Na, vielleicht macht man ja eine Metal of Honour draus...

06.11.2009

Shooting Range

Die Army erschiesst Leute.
Gut, das ist prinzipiell ihr Auftrag.

Die Army erschiesst eigene Leute.
Gut, auch nix neues. Friendly fire - isn't, wie man so schön sagt.

Die Army erschiesst auf ihren Stützpunkten eigene Leute.
Das gabs in der Tat noch nicht.

Es war ja nur eine Frage der Zeit und Wahrscheinlichkeit bis einer der Amokläufer mal ein Soldat ist. Aber irgendwie hab ich das anders erwartet - einer der einen Abrams kapert und mal quer durch die Bürogebäude fährt. Wär auch ungleich aufregender gewesen. Aber nein, der Herr Major nimmt sogar seine private 45er statt der Dienst-M9.

Brisant ist die ganze Sache ob der Tatsache dass der betreffende nicht Major Jim Bronson aus Atlanta, GA ist sondern ein muslimischer Offizier der sich selbst als Pali bezeichnet. Na Prost Mahlzeit. Warum erinnert mich das ganze an Executive Order, Jeff Raman lässt grüssen. Ich möcht lieber gar nicht wissen wieviele solcher muslimischer Schläfer noch bei den US Streitkräften ihren Dienst versehen - das hat man nun davon dass man, um die Ränge zu füllen, auch solche Bevölkerungsgruppen nimmt deren Identifizierung mit den USA eher gering ist.

Es bleibt abzuwarten ob aus dieser Geschichte etwas entsteht - ich hör die ersten schon von der Muslim-freien Armee reden. Auch bizarr eigentlich - die Muslime sorgen Tag für Tag selbst dafür dass sie niemand mag, durch solche Aktionen etwa. Bis jetzt haben die Gotteskrieger allerdings die Ungläubigen nur in der afghanischen Wüste erschossen. Mittlerweile halt auch in der texanischen...

23.09.2009

Photo-Phun (9)

Im Norden Maines gelegen, nur einen Steinwurf von der kanadischen Grenze entfernt liegt die ehemalige SAC-Basis Presque Isle. Für ganze vier Monate im Jahre 1961 waren hier die ersten strategischen Waffen der USA stationiert (zumindest die ersten die so etwas ähnliches wie verwendbar waren. Die zwölf Launch Pads auf dieser Aufnahme beinhalteten während dieser Zeit die Hälfte des gesamten strategischen Flugkörperarsenales der Air Force in Gestalt der Northrop Snark, der ersten und einzigen ICM der Air Force. (Und südlich davon die sechs dazugehörigen Hangars.)

Marschflugkörper gabs auch anderswo. Jahrzehnte bevor die GLCM zum politischen Thema wurde hat die Air Force schon welche in Deutschland aufgestellt. Im Rheinland gabs, zwischen Airbases und Nike-Stellungen auch Startgelände für taktische nuklearbestückte Marschflugkörper MGM-1 Matador/MGM-13 Mace. Diese ehemalige Stellung findet sich direkt südlich der Bundesautobahn 6 bei Kaiserslautern.

Atomraketen waren damals in Europa recht weit verbreitet. Dort wo man heutzutage Urlaub macht konnte man damals zwischen den Baumwipfeln schon mal eine Mittelstreckenrakete sehen. Rund um Gioia del Colle in Kalabrien, Typhoon-Stützpunkt in spe, finden sich Startanlagen für Jupiter-MRBMs, also jenen Dingern die während der Kuba-Krise zu einiger Berühmtheit gelangt sind. Auch in der Osttürkei finden sich derartige Stellungen, hier hat aber die türkische Armee dafür gesorgt dass das wenige was noch über ist in militärischen Sperrgebieten liegt.

In anderen Gebieten sind Raketen fürwahr nichts ungewöhnliches, in North Dakota etwa. Aber zwischen all den vergrabenen Minutenmännern findet sich auch was anderes. Unweit des Örtchens Dresden (siagst, sogar da haben wir einen Deutschland-Bezug) befindet sich der Remote Launcher 2 für das Safeguard-System von Grand Forks. Die Silos für die 12 endoatmosphärischen Sprint-Interceptoren wurden natürlich schon vor Jahren zubetoniert.

Die Counties Ocean, Monmouth und Camden in New Jersey waren schon immer militärisch dominiert und auch heute gehören noch grosse Gebiete den Streitkräften. Im Norden unterhält die Navy ein Munitionsdepot und mitten drin findet sich McGuire AFB, Stützpunkt für C-17 und KC-10. Und eben dort, am Gelände von McGuire findet sich ein militärisches Sperrgebiet. Ein militärisches Sperrgebiet innerhalb eines militärischen Sperrgebietes, off-limits selbst für hochrangige Offiziere.
Was daran liegt dass auf diesem Gebiet der Geigerzähler noch immer so knattert wie eine KTM. Auf diesem ehemaligen BOMARC-Startgelände der Air Force hat eine explodierende Rakete einst dafür gesorgt dass der Plutoniumkern des Sprengkopfes über weite Teile der Anlage verteilt wurde.
(Passenderweise, um von einem Desaster zum anderen zu kommen, befindet sich die Anlage nur ein paar Kilometer von Lakehurst entfernt; wär nicht zum ersten Mal dass dort was in die Luft geflogen wäre.)

19.08.2009

Asterix und Obelix

Wir schreiben das Jahr 2009. Die gesamten amerikanischen Streitkräfte werden von einem inkompetenten Minister zu einer Wach- und Schliessgesellschaft umgebaut?

Die gesamten Streitkräfte? Aber nein...

Eigentlich ganz einfach - das uns allen bekannte Dorf ist diesmal Yongsan, im Zentrum von Seoul. Und die Römer sind gewissermassen die Nordkoreaner.

Ja, die US Einheiten in Korea sind tatsächlich die einzigen bei denen irgendwelche blödsinnigen Reformen bis heute noch nicht mal versucht wurden - was wohl an diesen Römern liegt.

Darum stehen dort oben auch nachwievor 50 F-16 rum, kaum gebraucht und recht modern während die restliche Air Force schon am Zahnfleisch geht. Dabei wird Korea immer mehr - auch wegen all dieser Faktoren, Material, Organisation - zum Aussätzigen , zur eigenen Abteilung innerhalb der Streitkräfte. Das macht auch Probleme weil Korea am Ende der Welt ist. Grossbritannien oder Deutschland sind für US Soldaten schon seit Ewigkeiten die normalsten Stationierungsorte der Welt, aber für die Deployments für Korea muss man nach wie vor Personal zusammenkratzen.

Auf der anderen Seite ists aber eh nicht soweit her mit dieser letzten Bastion - dass die ROK-Einheiten allesamt moderner sind als alles was die USA da drüben stehen haben genauso wie stetig kleiner werdenen Truppenstärken zeigt wie ernst man die Aufgaben da drüben noch nimmt. Da muss es für die Koreaner wie Frotzelei wirken dass im Kriegsfall ihre Streitkräfte unter US-Oberbefehl kämen.

Ahja, Stichwort Oberbefehl. Das sind in unserem Falle die Herren Fil (Eight Army) und Remington (7th Air Force). Oder, für diese Geschichte, Asterix und Obelix...

10.08.2009

Begegnungen

Wenn man so über unsere Strassen fährt sieht man immer mal wieder grün gestrichene Fahrzeuge. Vom Puch G mit langem Radstand über den Saurer-SPz hin zum 20.320er Tieflader samt einem Schiebel Pionierboote.

Heute hat ich aber auf der A21 eine besondere Begegnung. Da hab ich doch bei Alland tatsächlich zwei zivile Tieflader mit Hagener (=Deutschland) Kennzeichen überholt - jeder mit einem LKW der M939-Serie (das eine dürfte ein echter M939 gewesen sein, der andere ein M934) am Buckel. Als dass es nicht schon verwunderlich genug ist dass zwei versprengte LKWs der Army auf zivilen Tiefladern durch Österreich tuckern, auch die Identität der beiden M939 war eher kurios (wohl dem der die Bumper-Codes der Army zu lesen vermag). Beide waren nämlich vom JMTC aus Grafenwöhr.

Das JMTC verlegt im Normalfall keine Fahrzeuge - klar, weil das JMTC seinen Auftrag am TÜPl Grafenwöhr erfüllt und nicht irgendwo anders auf der Welt. Und die Army hat in Deutschland wohl genug andere LKWs rumstehen. Stellt sich dann aber auch die Frage wo die hingehen. KFOR wahrscheinlich. Normalerweise finden solche Transporte aber per Bahn statt. Das macht natürlich nur einen Sinn wenn man einen ganzen Zug zusammenbekommt mit 30 flatbeds - und nicht mit einem. Daher der Transport via Strasse.

Da stellt sich dann natürlich die Frage warum die KFOR so dringend genau zwei LKWs braucht. Dann wär auch interessant zu wissen ob eine solche Verlegung von Militäreigentum eigentlich angemeldet ist oder ob mans für die zwei (wegen schnell und so) einfach riskiert hat oder ob man die deshalb auf zivile Tieflader verfrachtet hat (und nicht etwa auf M920 Tieflader) um irgendeinen Loophole zu nutzen.

Vielleicht sollt ich dem Peter Pilz was stecken? Der sitzt dann womöglich noch in der Parlamentskantine rum und formt aus Erdäpfelpüree amerikanische Lastwagen...

29.06.2009

Tom Clancy's US Army

Um quasi von den gestrigen Robotern die Weiterleitung zu machen: Erstmalig rüstet die Army eine ganze Infanteriebrigade mit Land Warrior Light aus.

Ja, den Fortschritt kann man nicht stoppen. Der ist aber ohnehin so langsam unterwegs (wenn man sich die Entwicklungsdauer des Programmes ansieht) dass es eh nimma viel langsamer geht. Wie auch immer, die Advanced Warfighter-Spieler unter uns, und mittlerweile auch die Grunts der Army, wissen die Möglichkeiten die Elektronik im Wert eines 5er-BMWs so bieten kann, zu schätzen. Obwohl natürlich die Infanterie, die ja auch heute noch technologisch auf dem Niveau von 1900 rumwerkt, traditionell dem technologischen Fortschritt gegenüber eher misstrauisch ist, hat man dort mittlerweile auch schon begriffen dass jenes Zeug welches die Abrams und Bradleys und Strikers zu besseren, tödlicheren, Maschinen macht auch dem Infanteristen neue Möglichkeiten eröffnen kann.

Wobei: es ist unumstritten dass die Basteleien im Labor weit am Bedarf des Soldaten vorbeigehen. Bei den Tests auf Bataillonsebene im Irak mussten die ganzen Spielereien auch erst mal umgestrickt werden um einen Nutzen auf dem Schlachtfeld zu haben - und nicht bloss 10 kg totes Gewicht.

Die Frage ob es sich rentiert bleibt natürlich weiterhin bestehen. Oder vielmehr, könnte man um das selbe Geld nicht andere, weit dringendere, Dinge finanzieren? Was bringts wenn man die Infanterie mit GPS und HMDs ausrüstet, während man gleichzeitig mit den schrottigen, zamgschnittenen Sturmgewehren aus Hartford ohne Punch in den Kampf zieht weil die Lobby seit Jahren verhindert dass man Material von HK oder FN ankauft?

Falsche Prioritäten? In Advanced Warfighter hat man neben der ganzen neumodischen Elektronik nämlich auch die neuesten tödlichsten Waffen mit dabei...

03.05.2009

Main Battle Truck

Eines der Problem die hinter der HMMWV-Geschichte von gestern stecken ist eng mit dem von mir ohnehin schon gelegentlich angesprochenen Problem der Umorganisation der Army in die BCTs verbunden.

Die Humvees bilden zum einen das Hauptkampffahrzeug der leichten US-Verbände, also prinzipiell des XVII ABN CORPS (10th MTN DIV, 82nd ABN DIV, 101st AASLT DIV) sowie vieler CAV-Verbände und nahezu aller Infanterie-basierten Verbände der Army-Reserve und der ARNG. (Auch wenn da der Umbau gerade stattfindet - read: replacement by Strykers). Das sind dann auch Fahrzeuge die unmittelbare Kampfaufgaben wahrnehmen sollen, vom Weapons Carrier mit der 50er bis hin zu COLTs und TOWs. Dass der Humvee, so up-armored er auch sein mag, diese Aufgaben nie und nimmer zufriedenstellend wahrnehmen kann sollte klar sein. Für diese Mission haben aber andere Länder gleich was gescheites entworfen (Wiesel, BMD, you name it) und versuchen sich jetzt nicht damit einen überdimensionierten Jeep einzuführen.

Um wieder auf die Einleitung zurück zukommen, aufgrund des Unverhältnisses Combat Forces/Support Forces welches mittlerweile in der Army Einzug gehalten hat werden diese Unterstützungseinheiten vielfach zu Aufgaben herangezogen die mit ihrer Supporting-Mission gar nichts mehr zu tun haben, also eigentlich in Kampfmissionen. Und dort ist die Ausrüstung mit den Humvees natürlich hinderlich. Convoy Escort im Irak nehmen nicht die Kampftruppen wahr, also die Kollegen die sich hinter einem Inch RHA verstecken - man hat nicht genug dieser Menschen. Stattdessen machen das Einheiten die a) Humvees im Inventar haben, b) eine 50er am Pintle bedienen können und c) dumm genug sind um dem Kommandeur nicht die Meinung zu sagen. Auf diese Art hat man fleissig Leichensäcke gefüllt um dann irgendwann mal zu bemerken dass das so nicht funktioniert. (Das waren vor allem MP-Einheiten.)

Seit dieser Erkenntnis versenkt man also fleissig die Milliarden in Humvee-Panzerungsmassnahmen, MRAP-Beschaffungen und irgendwelchen JLTVs anstatt einfach nur die Hundertschaften an M1 auszumotten oder die dafür reichlich geeigneten antiken M113 zu verwenden anstatt sie jedem Bananenstaat zwischen den Karpaten und Feuerland zu schenken (und die Army hat seit 1991 über 4,000 M113 für einen bargain hergegeben.)

Meines erachtens ists nämlich noch immer sinnvoller die Kampfaufgaben den Kampffahrzeugen zu geben und nicht irgendwelchen frisierten Trucks...