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12.04.2011

Am Sand

Und während die Adla und die RAF fröhlich über Lybien Kreise fliegt und nicht so recht weiss was man eigentlich machen will wirds in Mons und Stuttgart schön langsam ernst.

In der EU macht man sich ernsthaft Gedanken die EUBGs in den Einsatz zu schicken, quasi als eine Art neumoderner AMF. Diesmal halt nicht in die Kälte Norwegens, sondern in den Sand Lybiens.

Das ist ja alles ganz schön, aber eher fraglich ist ob sich das jemand überlegt hat. Das Konzept der EUBGs ist ohnehin schon sehr fraglich (erinnert mich an die Komposit-Divisionen der ARNG, Einheiten deren Kampfwert eh immer fraglich war, im Falle der Battle Groups halt von Divisions auf Regimentgrösse runtergebrochen), aber ich wett dass sich keine Nase Gedanken gemacht hat wie man so was überhaupt sustainen will, und auch womit. Gibt halt bei uns keinen Jungs in Scott die für nahezu jedes Deployment irgendwo einen Plan haben was man wann womit hinkarrt und fast wichtiger was man denen wann womit hintenachkarrt damit die nicht nach 5 Tagen am Zahnfleisch gehen.

Weil Battlegroup sagt sich so einfach wenn man seit Jahr und Tag damit kalkuliert von der Air Force und der Navy gratis mitversorgt und transportiert zu werden, wird jedoch ein bissel blöd wenn man plötzlich feststellt dass die eigene Transport- und Versorgungsfähigkeit, nun, durchaus passend, am Sand ist.

30.05.2010

Kaufe Boeing 757...

Für die Rüstungsunternehmen ist das natürlich nie eine gspassige Sache wenn der Staat plötzlich auf die Idee kommt weniger Geld auszugeben. In Europa ist das vielleicht weniger ein Problem, da hier die Firmen eh davon Leben ihr Klumpert nach sonstwo zu exportieren weil sie sich mit den inländischen Verträge nicht über Wasser halten könnten.

Aber drüben, in US of A, da sieht die Sache schon anders aus. Da gibts mit LockMart, Boeing, NG, GD, GEC, Honeywell, der UA Gruppe, Raytheon, P&W, BAE, Carlisle und noch ein paar anderer Unternehmen die grössten Rüstungsunternehmen der Welt. Da sind, seitdem der Barack am Ruder, ist andere Zeit angebrochen.

Zeiten in denen man einfach mehr Greenbacks in die Aktenkoffer füllen muss um seine Programme zu erhalten. Denn nur so ist es zu erklären warum der demokratische Friedenspräsident kaum schlauer agiert als vor ihm der republikanische Weltpolizist.

Bestes Beispiel: LockMarts F-35. Gates hat schon Projekte abgesägt die nicht mal ein Zehntel an Schwierigkeiten davon haben, aber hier ists scheinbar egal dass man selbst die Nunn-McCurdy-Schwelle mit einer Geschwindigkeit durchbrochen hat dass die Trümmer bis nach Rigel VII geflogen sein müssen. LockMart muss mittlerweile Gelder austeilen, sowohl an Pentagon als auch an Kongress und Zeitungen um den Laden zusammenzuhalten dass die Boeingschen Praktiken ("How do we keep the C-17-line in Long Beach and the F-18-line in St. Louis open?") schon fast als ehrlich durchgehen.

Letzte Schätzung der Air Force: Auf die ganze Flotte gerechnet (also inklusive STOVL und Trägervariante und Exporte) ein Fly-away von kaum unter 110 $ Millionen Dollar in 2009er Dollars. Also inklusive Inflation wird man am Schluss schon fast an den 140 Millionen kratzen. Damit kriegt man für 95% des Preises einer Raptor eine überladene F-16 mit RAM-coating. Während Boeing der Navy neue Super Bugs für 54 Mille das Stück anbietet. Eigentlich sollt man eine 757 entführen und nochmals ins Pentagon reinknallen...

Wobei, kürzlich ist rausgekommen (na, nicht ganz - den Greenbacks sei dank hört mans kaum) wie das alles zustandekommt. Bei LockMart ist man nämlich noch immer überzeugt einen brauchbaren Preis halten zu können, irgendwo in der Gegend um 75 Millionen Dollar.
Wie das gehen soll? Ganz einfach, über die Stückzahl.

Was war das meistgebaute westliche Kampfflugzeug? Richtig, die Sabre Familie mit nicht ganz 10,000 Stück. Die wurde in sechs Produktionswerken in fünf Ländern gebaut, für einen Fly-Away von etwa einer halben Million Dollar (was inflationsbereinigt noch immer billige 6 Millionen wären). Das Ding war in 25 Ländern im Einsatz in einer Zeit in der die McCarthys dieser Welt hinter jedem Busche ein Rudel Commies vermuteten.

Also heute, ganz ohne Commies, mit zerbröselnden Wirtschaften, und mit wahrscheinlich nur einem Produktionswerk, und 75 Millionen Dollar Fly-Away, wieviele Exemplare glaubt LockMart verkaufen zu können?

Na, laut deren Marketing sollts kein Problem sein davon 7000 Stück an den Mann zu bringen... aha... die zweite 757 sollt dann also in die LockMart-Zentrale in Bethesda reinknallen. Hat nicht zufällig jemand zwei billige gebrauchte 757 am Vorfeld stehen? Ich würd sie kaufen...

28.05.2010

Friedensdividende

Und während in Fernost der olle Kim schon mobil macht kommt man in Europa jetzt drauf wie teuer Militär ist.

Klar, nachdems die Griechen erwischt hat und jetzt die EU wieder bergeweise Geld nach sonstwo schickt kommt man auch in weit weniger abgefuckten Staaten ins Grübeln. Die Franzmänner scheinen momentan noch ihre Sinne beisammen zu haben, aber was man jetzt aus UK und Deutschland hört kann man wohl getrost als Hiobsbotschaft verbuchen.

Gut - bei den Briten ists nix neues. Da konnte man das letzte Jahr hindurch schon verfolgen wie sich die Planungen der Streitkräfte allmählich von jeglichem Sinn verabschieden und in die populistische Wirklichkeit begaben. Da wurden für bizarre Gelder irgendwelche Hubschrauber angeschafft (hah, die Geschichte mit den Chinooks... dafür sollte man Whitehall in eine geschlossene umwandeln) weils der Boulevard grad gefordert hat während auf der anderen Seite die Tornados und Harriers grad schneller ausser Dienst gestellt werden als du "taktische Jagdfliegerkomponente" sagen kannst. Aber am JSF festhalten...

Derweil will Guttenberg bei der Bundeswehr auch umgraben. Auch hier weniger aus militärischer Notwendigkeit sondern weils die Umfragen sagen: wenn 80% des Volkes verlangen dass beim Militär zu sparen ist dann hat man das gefälligst zu machen. Dass die BW schon jetzt eine Panzerbrigade nicht am Durchqueren des Staatsgebietes hindern könnte ist eh kein Geheimnis. Wo man da noch den Rotstift ansetzen will erschliesst sich mir nicht ganz. Wahrscheinlich zieht man, powered by another survey, den Stecker beim A'Stan-Einsatz - was sich ja bei den Briten auch schon abzeichnet.

Politisch ist das eine Bankrotterklärung. Einfluss auf der Welt kann man dann keinen mehr ausüben - gut, das ist eh nie das Ziel der EU gewesen, man handelt schliesslich mit jedem Dritte-Welt-Diktator. Ein Militär welches dazu da wäre den Typ zu stürzen wäre da nur störend.

Da darf es auch keinen verwundern wenn die Nordkoreas und Irans dieser Welt machen was sie wollen. Die Russen und die ChiComms werden schon aus Gewohnheit nix dagegen unternehmen, die USA ist eh overstretched um noch was dagegen zu machen, und wir ziehens ja lieber vor meinungsumfragengerecht das Budget von den Streitkräften zur Pension umzuschichten.

"Hier fliegt ihre Pension", wie da jemand vor einiger Zeit mal so passend plakatierte. Vielleicht sollt man das umschreiben und in Zukunft auf alle Kontoauszüge "Hier liegt ihre Landesverteidigung" draufschreiben...

(Sagenhaft - ich kann kein "Hier fliegt ihre Pension"-Bild auftreiben...)

12.12.2009

Überschallschnelle Eigentore

Kaum zu glauben. Nach gefühlten 20 Jahren Verspätung hat EADS/Airbus gestern doch tatsächlich die A400M in die Luft gebracht.

Das berühmte Eigentor aus dem aufgelegtem Elfer kommt mir hier in den Sinn. Airbus hätte die Möglichkeit gehabt ein Modell zu schaffen welche die Lücke zwischen der Herky-Familie und der unendlich teuren C-17 zu schliessen. Normalerweise hätt man ihnen die Dinger aus den Händen gerissen - heck, selbst die Air Force höchst selbst ist an dem Ding interessiert. Man hätt bergeweise Geld verdienen können, aber jetzt wird man wohl froh sein wenn man den Verlust relativ gering hält. Denn Gewinn gibts keinen mehr. Bei der Menge die man bis jetzt ins Projekt geblasen hat kann man bei 180 Stück (wenn denn überhaupt) nie positiv bilanzieren.

Hier ist der Witz ja dass sich Airbus den Verlust den sie machen über die EADS ohnehin von den Eignern zurückholt. Also Deutschland und Frankreich. Ein klares Foul würd ich mal sagen. Insoferne ists für die Luftwaffe komplett wurscht wieviel in dem bodenlosen Loch noch verschwindet - letzlich zahlts entweder das BMVg oder das Wirtschaftsministerium.

Die Situation ist ja nicht unähnlich der beim A380 dem ich vor Jahren (als er noch A3XX hiess) schon prophezeit habe ein Fehlschlag zu werden. Hier hat Airbus im Laufe der Jahre einen beträchtlichen zweistelligen Eurobetrag (mit neun Nullen dahinter!) hineingeblasen den sie nie wieder sehen werden. Der Markt kann soviele der Vögel gar nicht ertragen um positiv zu bilanzieren. Aber es scheint ohnehin mehr ein Geschäft a la Real Madrid zu sein wo man auch mit Millionen um sich wirft um einen ferrarifahrenden Portugiesen und einen überschätzten Brasilianer zu holen. Der PR wegen, und um sein eigenes Ego zu stärken. Denn man sollte schon so ehrlich sein: Irgendwas wird man sich in Renton schon gedacht haben als man einen ähnlich gigantischen Vogel nie gebaut hat. Oder eine SST. Wir in Europa hatten ja stattdessen eine Concorde. An der hat auch nie jemand was verdient - aber gut fürs europäische Ego war sie allemal...

28.10.2009

King Nothing

Höh... die Meldung der Woche kommt von der Insel.

Dort wurde gerade einer der geplanten Träger gestrichen. Wen wunderts. Die Briten stehen ohnehin schon kurz vor dem Bankrott und es grenzt an ein Wunder - powered by breton stubborness - dass man sich noch immer den Pfund leisten kann und mit der Eurozone nichts zu tun haben möchte. Die Zusammenstreichereien beim Militär nehmen schon dramatische Dimensionen an. Nichtsdestotrotz glaubt man sich noch immer solche Tokens leisten zu müssen, Träger z.B. oder ELINT-Flugzeuge.

Das was die Briten gerade durchmachen ist quasi die kleine Version vom russischen Minderwertigkeitskomplex. Da wie dort will man nicht wahrhaben das man eben nicht mehr die Macht ist die man mal war. Im Falle von Russland ist man eben nur mehr eine Macht und keine Supermacht. Und im Falle von Grossbritannien ist man halt keine Macht mehr sondern nur mehr ein Land.

Aber solange man noch immer dieses Unding, die quasi-Monarchie beibehält, erzeugt man nochwievor den alten imperialen Flair mit Besitzungen auf allen sechs Kontinenten. Wohin dieser verbissene Willen den letzten Rest des zusammenstürzenden Empires zu behalten führt hat man schön im blutigen Konflikt um ein paar Felsen und Schafherden im Südatlantik gesehen...

Dass jetzt, mit dem Ende des Trägers (ich darf hieran erinnern - denn nach dieser Kürzung ist die komplette Streichung abzusehen), auch die Beteiligung an JSF angezählt ist liegt dabei auch auf der Hand. Je früher man den Schmarrn beendet desto mehr Geld bleibt übrig um sich auch eine dritte Tranche der Typhoons leisten zu können und die RAF damit nicht komplett zu einer Witzstreitkraft verkommen zu lassen.

Man sollte sich eben doch mal klarwerden dass wir nicht mehr 1930 schreiben. Vom Imperium ist nämlich fast nichts mehr übrig. Um nicht zu sagen, nothing.

20.09.2009

Air Forced

Aktuell wird in der RAF - wenn auch grossteils hinter verborgenen Türen - eine Debatte geführt die so bezeichnend ist für vieles was in den Luftstreitkräften weltweit so abläuft.

Die SIGINT-Kapabilität der Royal Air Force wird durch drei Nimrod R.Mk 1 gestellt, Airframes der ersten Generation. Wie wir wissen ist die Nimrod die militarisierte Version der Comet von dH, jenem ersten seriengebauten turbinengetriebenem Passagierflugzeug der Welt (welches gern mal in der Luft zerfiel).

Alleine dass die Dinger noch immer im Dienst sind ist schon ein erstaunliches Zeugnis - weniger für den Entwurf, eher mehr für die kolossale Unfähigkeit der RAF. Des iss jetzt prinzipiell nix neues. Bei der RAF und RN sind Mitte der 80er noch 1945 vom Band gelaufene Shacks geflogen, und die legendäre Canberra ist ja auch erst vor kurzem auf den Schrottplatz gewandert. Wenn man sich die Budgetsituation der Briten anschaut ist das auch nicht verwunderlich - man war seit Beginn der Thatcher-Era am Rande des leistbaren und driftet jetzt schön langsam in die militärische Bedeutungslosigkeit ab. Diese versucht man durch Hinauszögern von Ausserdienststellungen aufzuhalten. (Passiert ja bei der Air Force auch nicht viel anders, nur halt in der Luxusvariante.)

Den Vogel schiesst man da aber mit so manchen End-Life-Updates ab - für die R.1-Flotte ist ein MRA.Mk 4 ähnliches Upgrade geplant. Dabei stellte sich bei diesem schon die Frage wie schlau es eigentlich ist ein 50 Jahre altes Design abermals upzugraden; und dieses Upgrade aus finanziellen Gründen auf die Avionik beschränken und solch Kleinigkeiten wie Triebwerke oder Zelle aussen vor lassen.

Die Alternativvariante ist ja auch genial - überzählige KC-135R (gibts die überhaupt?) der USAF auf quasi-Rivet Joint Standard aufrüsten. Das ist wahrscheinlich noch mal um Ewigkeiten dämlicher.

Ich verstehs einfach nicht, ganz wurscht wo. Man stopft Unmengen an Geld in Fighterprogramme aber bei HVAs beschränkt man sich darauf alten Schrott zu frisieren anstatt diese 707er, 1st Gen Herkys, DC-9 und Nimrods (bei den Russen von mir aus die An-12 und eine handvoll Coot-Varianten). Dabei wären alleine die Betriebskosten so dramatisch niedriger dass sich diese Dinger fast von selbst rechnen, von ungleich höheren Fähigkeiten gar nicht zu reden.

Nur wenn man gezwungen wird was zu tun passierts auch: Lockheed Martin gibt das erweiterte Limit der Serien-Hercules, also jener Zeitpunkt ab dem man seitens LockMart die Airworthiness der Zelle nicht mehr gewährleistet, mit 31.000 Flugstunden an. Und da die Spitzenreiter bei der Air Force mittlerweile auf die 29.000 Stunden zugehen und bei zu erwartetem OpTempo 2012 zwangsweise in den Schmelztiegel wandern kann die Air Force upgraden was sie will, nur fliegen werden die Vögel nimmer.

Da muss man dann neue kaufen, da können sie nicht aus. Gezwungenermassen. Air forced, quasi.

11.04.2009

Photo-Phun (5)

Für die Kombination aus geschichtsbegeistertem und Aviation-Nerd der ich bin ist es immer wieder traurig zu sehen wie Flugplätze, Flughäfen und Airbases über die Jahre verschwinden...

RAF Wildenrath in Nordrhein Westfalen, früher eine Harrier und Phantom-Basis, ist jetzt durch eine Teststrecke der Firma Siemens verunstaltet.

In Seyring im Marchfeld deutet aktuell nichts mehr darauf hin dass hier dereinst der grösste Stützpunkt der Luftwaffe auf österreichischem Gebiet zu finden war. Im Süden ist andeutungsweise noch die ehemalig Betonpiste zu erkennen.

NAS Glenview im Norden von Chicago wurde durch einen Golfplatz ersetzt. Das ist insoferne erstaunlich weil der Norden Chicagos ohnehin die höchste Dichte an Golfplätzen auf der Welt hat...

Turner AFB am Rande von Albany wurde vor Jahren von Miller aufgekauft und beherbergt heute eine der grössten Brauereien der USA.

Mitchel AFB auf Long Island, einst der Geburtsort des Aerospace Defense Command, wurde von Tennisplätzen, Baseballplätzen und dem Nassau County Veterans Coliseum überbaut.

08.01.2009

Wenn ich ihn seh sieht er mich auch

Carlo Kopp hat wieder zugeschlagen. Normalerweise würd mich das höchstens amüsieren, aber in dem Falle hat er was aufgegriffen was zum einen signifikant und zum anderen auch richtig ist.

Die angeblichen Stealth-Fähigkeiten der F-35.

Interessanterweise hat sich im Verlaufe der Entwicklung - also all den Jahren seit Pete Aldridge die F-35 zum Sieger des JSF-Contest erklärt hat - die Lightning vom recht brauchbaren Demonstrator zum eher konventionellen operationellen Flugzeug entwickelt. Macht halt doch einen Unterschied wenn man dann noch Waffen und Sensoren in den Airframe crammen muss und dann auch noch ein paar Pfund verlieren muss. Dadurch hat die F-35 noch einiges mehr von den ursprünglichen Fähigkeiten verloren.

Und für all jene die noch immer nicht wahrhaben wollen dass Stealth zuerst kommt und dann alles andere, eine kleine Anekdote aus dem Jahre 1999. Dort hat sich nämlich, anlässlich der NATO-Luftoperationen gegen Serbien (ALLIED FORCE) herausgestellt, dass die F-15 in ihren normalen Luft-Luft-Suchmodi nicht mal auf Dogfight-Distanzen fähig war die F-117 zu erfassen.

Die Geschichten von den überragenden Flugleistungen der F-35 sind ja hinlänglich bekannt. Wärs deshalb nicht umso wichtiger wenn die Lightning zumindest so stealthy wär um nicht in die Verlegenheit eines Dogfights zu kommen - und nicht schon auf hundert Meilen Entfernung wie eine Legacy-Hornet?

03.01.2009

Fourteen days

Pünktlich zu Jahresende wurde - wie vorgesehen nach 30 Jahren - ein Papierl aus britischen Archiven freigegeben welches in manchen Kreise zu Amüsement, in anderen zu Entsetzen und in einigen zu Achselzucken - "Wir habens euch gesagt" - geführt hat.

Ein JIC-Report, datierend aus Ende 1977, beschreibt darin die erschreckende Unfähigkeit der Briten in einem etwaigen Konflikt gegen die Sowjetunion auch nur annähernd brauchbaren Widerstand zusammenzubringen. Gut, nicht dass das wirklich was neues ist.

Die Sowjets hätten Zeit ihres Lebens mit der NATO den Boden aufwischen können. Die konventionelle Übermacht war gewaltig - die US Army wurde bei Liniendivisionen von der roten Armee mehr als 4:1 geschlagen (die sowjetischen Divisionen östlich des Urals ganz ausser acht gelassen), die Air Force war bei taktischen Kampfflugzeugen etwa 3:1 outnumbered. Das wusste man auch bei der NATO - warum brauchte man wohl sonst eimerweise taktische Nukes mit denen man ganze Lagerhallen in East Anglia, den Lowlands und der Pfalz gefüllt hatte?

Die Royal Air Force ging davon aus nach spätestens 6 Tagen alleine wegen der Belastung des Materials Mensch den Betrieb einstellen zu müssen. Es waren schlicht keine Maintainers, Piloten und Armorer mehr übrig die noch einsatzfähig waren. Und die US Air Force ging davon aus nach etwa zwei Wochen keine nennenswerte konventionelle Kampfkraft mehr aufbringen zu können.

Angesichts dieses Reports aus dem 77er Jahr ist es auch ganz interessant zu sehen dass kurz darauf Sir John Hackett seinen Roman "The Third World War" veröffentlicht hat - man kann wohl davon ausgehen dass Hackett (der ja schon zehn Jahre zuvor das gesagt hatte was sich im Report befindet) - obwohl schon in Pension - auch wusste was da drinnenstand und dies auf eine plakative Art der Öffentlichkeit nahebringen wollte.