31.10.2009

Der Zonk des Monats

Oktober 2009

geht an

Das Nobelpreiskomitee in Oslo

für

die Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama

Eine dumme Idee in der langen, traurigen Geschichte dummer Ideen, um mal Jeff Goldblum zu zitieren.
Führt zwei aktive Kriege, stellt ein neues MAJCOM zur strategischen Kriegführung auf, plant die Einführung neuer Boomer und ist geradewegs dabei im mittleren Osten ins Verderben zu stolpern - aber fürs Nobelpreiskomitee reichen ein paar vom Prompter runtergelesene Reden...
Gute Güte, wenn die Kollegen in Stockholm ihre Entscheidungen auch so treffen würden hätt Kollege Mao wohl den für Wirtschaft und Johann Grander den für Physik bekommen...

30.10.2009

Luxus-Suiten

Es ist eigentlich ganz einfach. Ein Flare-Werfer ist eine Ausstossvorrichtung für Gegenmassnahmen welche auf Befehl ausgestossen werden. Dieser Befehl erfolgte bis vor gar nicht allzulanger durch den Knopfdruck eines Piloten.

Das hatte den Vorteil dass man selbst in das leichte Angriffsflugzeug (wie z.B. eine Pucara oder einem vergleichbaren Prop-Trainer) so was einbauen konnte.

Heutzutage gibts nur mehr komplette Suites. Seit RCA der Navy Aegis aufgeschwatzt hat kaufst du keine Komponenten, sondern gleich ganze Systeme. Nicht bloss eine Radarantenne, sondern 1000 weitere Komponenten dazu. Quasi so als ob du bei der Spar nicht nur Äpfel kaufst, sondern die Kuchenzutaten gleich dazu nehmen musst, auch wenn du dir vielleicht nur Apfelmuss machen musst.

Für die Hersteller natürlich ein super Bargain. Für den Auftraggeber eher weniger - wer kauft schon gerne Dinge die dann eh nur Ballast sind und einen Haufen Geld kosten.
Das endet dann damit dass selbst ordinäre Transporthubschrauber mit einem RHAWS und vollautomatischer Electronic Combat Suite versehen werden bloss weil sie einen Flare-Werfer haben. Auch wenn diese Hubschrauber mit einiger Wahrscheinlichkeit während ihrer ganzen Lebenszeit nie durch ein Radar bestrahlt werden.

Vielleicht heissen diese Dinger nicht umsonst Suiten...

29.10.2009

Roter Oktober: Masken

Was dann, neben all dem gesagten, noch dazu kommt, ist diese unnachahmliche Fähigkeit der Selbsttäuschung. Until a lie becomes the truth, um einen unlängst verstorbenen amerikanischen Musiker zu zitieren.

Einer der cornerstones davon ist der ständige Fingerzeig auf irgendwen anderen, vornehmlich die USA, um so eigenes Vorgehen oder Unfähigkeit rechtzufertigen.

Aus etwa eintausend Gründen, die ich teilweise hier eh schon angeführt habe, würd ich mir die USA nicht unbedingt als Vorbild nehmen. Witzig wirds jedoch wenn man den USA (read: deren Streitkräften) in den Bereichen in denen sie tatsächlich führend sind diese Führungsrolle abspricht und auf sich selbst überträgt.

Technologie, vor allem. Geld, natürlich auch. Und Ausbildung.

Über viele dieser Dinge könnte man ja weiterhin trefflich streiten - wenn da nicht die reale Welt wäre und Fakten aufbietet. Fakten die man, in einer Mischung aus Weglügen und Nichtwahrhabenwollen einfach ignoriert. Zugegeben, es ist etwas verwegen hier den russischen Militärs zu unterstellen dass diese in einer Traumwelt leben. Aber die russische Politik gibt genügend Grund zu dieser Annahme. Und natürlich die verbliebenen (oder eher umgedreht, die entstandenen - denn vor 1990 wirds die kaum gegeben haben) Hardcore-Fans russischer Wehrtechnik.

Dass diese Maskirovka dann halt dafür sorgt dass man die Schwachstellen gar nicht sieht, weil sie in der eigenen Wahrnehmung halt nicht existieren führt dann halt dazu dass diese auch nicht korrigiert werden. Denn jeder Änderungsprozess beginnt mit dem Willen was zu ändern.

28.10.2009

King Nothing

Höh... die Meldung der Woche kommt von der Insel.

Dort wurde gerade einer der geplanten Träger gestrichen. Wen wunderts. Die Briten stehen ohnehin schon kurz vor dem Bankrott und es grenzt an ein Wunder - powered by breton stubborness - dass man sich noch immer den Pfund leisten kann und mit der Eurozone nichts zu tun haben möchte. Die Zusammenstreichereien beim Militär nehmen schon dramatische Dimensionen an. Nichtsdestotrotz glaubt man sich noch immer solche Tokens leisten zu müssen, Träger z.B. oder ELINT-Flugzeuge.

Das was die Briten gerade durchmachen ist quasi die kleine Version vom russischen Minderwertigkeitskomplex. Da wie dort will man nicht wahrhaben das man eben nicht mehr die Macht ist die man mal war. Im Falle von Russland ist man eben nur mehr eine Macht und keine Supermacht. Und im Falle von Grossbritannien ist man halt keine Macht mehr sondern nur mehr ein Land.

Aber solange man noch immer dieses Unding, die quasi-Monarchie beibehält, erzeugt man nochwievor den alten imperialen Flair mit Besitzungen auf allen sechs Kontinenten. Wohin dieser verbissene Willen den letzten Rest des zusammenstürzenden Empires zu behalten führt hat man schön im blutigen Konflikt um ein paar Felsen und Schafherden im Südatlantik gesehen...

Dass jetzt, mit dem Ende des Trägers (ich darf hieran erinnern - denn nach dieser Kürzung ist die komplette Streichung abzusehen), auch die Beteiligung an JSF angezählt ist liegt dabei auch auf der Hand. Je früher man den Schmarrn beendet desto mehr Geld bleibt übrig um sich auch eine dritte Tranche der Typhoons leisten zu können und die RAF damit nicht komplett zu einer Witzstreitkraft verkommen zu lassen.

Man sollte sich eben doch mal klarwerden dass wir nicht mehr 1930 schreiben. Vom Imperium ist nämlich fast nichts mehr übrig. Um nicht zu sagen, nothing.

27.10.2009

Roter Oktober: Tamponade

Halloween nähert sich mittlerweile mit bedrohlichen Schritten und das heisst dass man auch die Tage bis zum Ende des Jahres mittlerweile schon an 13 Händen abzählen kann.

Das ist deswegen interessant weil irgendwelche grossspurigen Ankündigungn von RIAN und ähnlich verlässlichen Quellen nach mittlerweile die Zeit davonläuft.
Die PAK FA nämlich sollte ja noch dieses Jahr ihren Erstflug durchführen. Es ist aber wie in der OB-Werbung: man sieht nichts, man hört nichts. Nicht mehr. Scheinbar war dass was bereits seit Ende des letzten Jahres so rumgeistert doch die Wahrheit, und nicht die Träumereien des Kremls. Erstflug 2010, Einsatzfähigkeit so in 10 Jahren. Wenn man sich den Vogel überhaupt leisten kann.

Während also im Westen irgendwelche Programme meist medienwirksam gestoppt werden fadet in Russland so manches away. Man sieht nichts mehr, man hört nichts mehr. So viele Programme sind dort schon im Gully gelandet ohne dass man jemals wieder irgendwas davon gehört oder gesehen hätte (heh, eine weitere schöne Parallele zum Tampon...)

Dabei wäre gerade das aufarbeiten von fehlgeschlagenen Projekten, egal aus welchem Grund, eine Gelegenheit die selben Fehler nicht zu wiederholen. Und nicht unter den Tisch kehren. Denn das ewig gleiche Vorgehen (übrigens auch ähnlich im Westen) den bösen Unternehmen und Korruption und was weiss ich nicht noch allem die Schuld zu geben bringt einen keinen Meter weiter. Das können die USA deswegen hinnehmen weil sie einen beträchtlichen Vorsprung haben - aber nicht die Russen die hintenliegen.

Aber von so sachen wie QM oder Revision hat man eben in Russland noch nichts gehört. Warum auch, wenn man ohnehin alles in Staatshand lässt und Versagen hurtig mit Steuergeld zudeckt... Ist dann quasi ein Tampon aus zusammengerollten 1000-Rubel-Scheinen.

26.10.2009

Roter Oktober: Bond, Ivan Bond

Es ist eigentlich ganz einfach. Frag einen Mann bei Intel, Danone oder Lockheed, die Aussage wird ähnlich sein - nix geht ohne Forschung. Besser als alles andere schlägt sich der Vorsprung dort im Börsel der Aktionäre nieder.

Das ist natürlich militärisch noch weit mehr so, weil sichs eben nicht nur um die Dividende von ein paar tausend Menschen handelt sondern um weit mehr.

In Russland siehts da natürlich trostlos aus. Mathematiker und Physiker gabs in Russland/der Sowjetunion immer welche von Weltruf, und hätten die Sowjets nicht ihre Leut "eingesperrt" wär sicher auch der eine oder andere Nobelpreis in die Rodina gegangen. Aber das in etwas verwendbares umwandeln, so weit gings dann nicht. Ich möcht jetzt nicht spekulieren warum, aber es ist Fakt dass die Sowjets während des kalten Krieges sich im wesentlichen darauf beschränkt haben komplette Blaupausen-Sätze aus dem Westen rüberzuschaffen und ihre ganze Industrie und Wirschaft darauf aufzubauen.

Die Fälle alle aufzuzählen würde einen eigenen Blog benötigen. Das ganze hat dann so etwas wie ein Ende genommen als die CIA Operation Farewell gestartet hat und den Sowjets bergeweise manipuliertes Material untergejubelt hat.

Aber jetzt, ohne irgendwelche Handelsbanns, braucht man den KGB nicht mehr. Jetzt kann der Marionetvedev ganz einfach seine Petrodollars nehmen und im Westen shoppen gehen und wir verklopfen ihm jede Technologie. Quasi die ultimative Version der TI/Toshiba/Kongsberg-Deals der späten 70er.

Denn mim Selbererfinden schauts nach wie vor nicht so rosig aus. Klar, denn das ist an den Kapitalismus gebunden. Nur wer sich beweisen muss hat Interesse an neuer Technologie. Aber in Russland, wo man eh per Staatsholding den ganzen Rüstungskomplex besitzt und Wettbewerb möglichst nicht aufkommen lässt forscht natürlich kein Mensch. Darum muss man sich auch heute noch darauf beschränken westliches Material in die Finger zu bekommen, reverse engineeren und dann zu bauen.

Damit hat man die Möglichkeit Dinge zu besitzen die nicht ganz so gut wie das Material des Westens sind - weil ja Kopien - und wird nie in irgendeinem Bereich der Führer sein.

Diese Q-Technologien werden auch in absehbarer Zeit den USA vorbehalten bleiben. Und gerade bei dem zu erwartenden Schrumpfungsprozess wärs aber dringend notwendig in diesen Bereichen was zu tun. Denn wenn man schon die Doktrin an den Westen anpasst sollt man das auch mit dem Material tun und nicht immer einen Schritt hinterherhinken. Daniel Craig fährt ja auch nicht mehr mit dem DB5 rum. Heck, selbst Llewelyn wurde ja mittlerweile ausgetauscht.

25.10.2009

Evolution

Bei mir ist gestern ein neues Zeitalter angebrochen. Von der Bronze- zur Eisenzeit, gewissermassen.

Gestern hab ich PES 2010 installiert. Und nach jahrelangem FIFA-spielen war das sowas wie ein evolutionärer Schritt. Beschlossen hab ichs nachdem ich vor vier Wochen mit Chelsea im Be a Star-Modus zweimal hintereinander hoch verloren hab, weil die KI und die Spielmechanik halt gar so super sind.

Und es war fast schon revolutionär. Von der Optik mal ganz abgesehen - in FIFA sehen die Stadien ja noch immer so aus wie 2001 (ist wohl ein Ziffernsturz) - ist das Spiel deutlicher näher an der Realität als die Arcadewüste von EA.

Das gröbere Problem bei PES ist natürlich die Sache mit den Lizenzen. Während im neuen FIFA ja mittlerweile halb Europa integriert ist (und noch einige mehr), teilweise runter bis zu den dritten Ligen, ist bei PES halt mit vier Ligen Schluss. Gut, die Premier League ist im wesentlichen auch vorhanden - mit ein paar Minuten Aufwand wird aus Man Blue City und aus West Midlands Aston Villa - aber ansonsten gibt das nicht viel her.

Klar, bei der Marktmacht von EA. Die können aus der Portokasse mehr Geld für die Lizenzen rausnehmen als Konami überhaupt budgetieren kann. Da ist es dann ein leichtes die jeweiligen Verbände mit Geld zuzuschütten und im Gegenzug langfristige Exklusivlizenzen zu bekommen und Konami auszusperren. Denn ohne diese Lizenzen würd für viele ein gewichtiger Kaufgrund wegfallen und die Sales der FIFA-Reihe (übrigens EAs bestlaufendes Franchise ausserhalb der USA - kein anderes Spiel, auch kein Battlefield oder Sims oder sonstwas, spült soviel Geld in die Kassen wie die jährliche FIFA-Inkarnation) würden runterfallen wie die Eckstossflanke vom Acimovic.

Denn angesichts des heutigen Live-Spiels der Bundesliga würd ich mir zuweilen eh wünschen der Fussball wäre mehr wie das PC-Spiel: hochauflösend und actionreich. Und nicht PAL-komprimiert und langweilig.

23.10.2009

Das Oberst-Opfer

Manch einer erinnert sich vielleicht noch an die Ausbootung von Wynne und Moseley letztes Jahr. Die geschah ja offiziell wegen der diversen Vorfälle bei der 20th AF, also jenem Verein der im Zweifelsfalle die Minutenmänner gen Russland werfen sollte.

Geändert hat sich dadurch natürlich nix. Die Missile Wings sind reihenweise durch ihre Inspektionen gerasselt (zeitweis war die halbe ICBM-Flotte der USAF offiziell nicht mal mehr combat ready) - was die Air Force versucht hatte geheimzuhalten, aber halt doch immer ans Tageslicht gelangte.

Vor kurzem hat man ja dann SAC Mk2 aufgestellt, eine Idee die auf Jar-Jars Mist gewachsen ist.

Und was hats gebracht? Natürlich - wieder nix. Die Air Force schickt mittlerweile Raketenteile in den Strassengraben (literally).

Blöderweise für den Jar-Jar hat er mittlerweile keine unliebsamen Generäle die er daran aufknüpfen könnte (read: use as scapegoat) - ich mein, er kann ja wohl schwer den Schwartz feuern weil der ja sein Wunschkandidat als Chief of Staff war.

Dabei sollt er sich ja selbst feuern - jetzt ist er wie lange, fast drei Jahre SecDef, hat eine Menge Leute gefeuert, viele Projekte abgedreht aber zwischen Offutt und Malmstrom stimmt noch immer einiges nicht.

Aber da er sich selbst wohl kaum aus dem Sessel hieven wird, und den Norty auch nicht feuern wird, beginnt jetzt eben das fröhliche O-5/O-6-schlachten. Wie man so hört werden aktuell in der Air Force eine Menge Colonelsposten frei.

Vielleicht sollt man ein paar Polkovniks als Ersatz anheuern...

22.10.2009

Roter Oktober: Beinhart wie ein Chopper

Ein sehr dramatischer Punkt sind die Drehflügler.

Dort ist man nämlich auf einem technologischen und zellenaltersmässigen Level unterwegs dass grad mal die Bundeswehr noch hat.

Das Bulk der Transporterflotte stellt auch heute noch die Hip, und zwar vorrangig in Mi-8 Format. Wenngleich leistungsmässig zwar überlegen ist das Ding vom Alter her das Pendant des Huey. Aber während bei der Army und Air Force zusammen keine 50 Hueys mehr in Dienst sind und die Marines die Mk2 gerade einführen weil man schon vor Ewigkeiten durch die S-70/UH-60 ersetzt hat kriegt mans in Russland bis heute nicht zustande einen Nachfolger zu bauen. Stattdessen laufen irgendwelche aufgebrezelte Mi-171 vom Band deren Bau eigentlich ein Verbrechen gegen jede Technik ist; mehr noch als das Festhalten des USMC am Huey. Der Puma, also der Hubschrauber der den Grundstein für den Erfolg von Aerospatiale gelegt hat, ist sogar ein bisschen jünger. Während Aerospatiale seit damals ein dutzend Typen (Puma/Cougar/Gazelle/Lynx/Ecureuil/Dauphin...) in mehreren tausend Exemplaren an die Militäre von GB, D, F und sonst wem geliefert hat muss man in Russland noch mit dem Krempel vorlieb nehmen.

Auch lustig: Kampfhubschrauber. In Chantilly, Rucker und Arlington sind schon vor 25 Jahren Bilder von der Havoc am Schreibtisch gelegen. In diesen 25 Jahren hat mans geschafft, was? 20, 25 Hubschrauber zu bauen, die ursprünglich nicht mal Nachtkampftauglich waren? Ahja, eigentlich wurde ja die Hokum (die auch schon seit 85/86 bekannt ist) ausgewählt. Von der wurde eine ähnliche Stückzahl gefertigt bevor man dann in einem Anfall geistiger Umnachtung beschlossen hatte doch auch die Mi-28 zu bauen.
Der Grossteil der Flotte wird auch heute noch von kaum upgegradeten Hinds gestellt, die meisten davon nicht mal in der Mi-24P Variante und daher ohne richtige BK. Bewaffnung: AT-9s die zusatzgepanzerten Leos oder Abrams nicht mal die Kettenblenden runtersprengen können. Gut, dafür können sie hunderte 57mm-FFARs verballern...
Dabei wäre die Hind, also vom Konzept, nicht unbedingt so wie mans jetzt hat, ein sehr brauchbares Gerät. Ein Truppentransporter mit integrierter Möglichkeit zu Feuerunterstützung (und zwar nicht auf die Hip oder Velcro Hawk-Variante - ein ESSS macht aus einem Transporter keinen Kampfhubschrauber) wäre natürlich die Wucht. Nur leider kann die Hind ab der Dämmerung nicht mehr aufsteigen...

Und das während im Westen die AH-64 immer mehr Verbreitung findet (und die USAR plannt einen Grossteil der Flotte bis 2020 auf Block III upzugraden - und das ist ein echter Killer) und ein Tiger zuläuft und mittlerweile Länder moderne Kampfhubschrauber besitzen deren Militäre "ferner liefen". Aber in Russland hängt man noch bei den 70er-Jahre Hubschrauber rum...

Leichte Hubschrauber gibts ja überhaupt nicht. Und bei den schwereren Geräten (Halo, Helix) ist man nur leistungsmässig vorne. Und auch dass nur weil man im Westen auch glaubt mit dem x-ten Upgrade einer CH-53 auskommen zu können.

21.10.2009

Photo-Phun (10)

Das Original. DER Bunker. Cheyenne Mountain AFS in der Nähe von Colorado Springs (und in Sichtweite von Ft. Carson). Mitterweile ja in Caretaker-Status weil manche Sternenträger nicht soweit rausfahren wollen. Von Geheim und so ist man natürlich ewig weit weg - früher gabs ja auch Führungen, und selbst Matthew Broderick hat sich da drin rumgetrieben. Wahrscheinlich hat er BURGR gesucht.

Interessanterweise ist das genau das selbe wie oben. NORAD, nämlich. Die kanadische Version davon. Der Bunker, liebvoll The Hole genannt, liegt unter CFB North Bay und beherbergte lange Zeit das Hauptquartier der kanadischen Luftverteidigung. Da die Anlage vollständig in das Kommandosystem von NORAD eingebunden war konnte von hier aus aber auch die US-Luftverteidigung übernommen werden.

Im Gegensatz zu uns wo der Berg sowohl militärische als auch zivile Funktionen hat ("Regierungsbunker") hat man das in den USA getrennt. Bekannteste Einrichtung dieser zivilen Infrastruktur: Mount Weather in Virginia. Offiziell der FEMA unterstellt besteht diese Anlage, abgesehen vom ohenhin schon riesigen oberirdischen Areal aus einem komplett unterkellerten, atombombensicheren Hügel. Genug Platz für das Kabinett.

Aber wohin verschifft man den Kongress im Krisenfall? Na ins Luxushotel! Das Greenbrier Resort in West Virgina ist eines der bekanntesten 5-Sterne-Hotels der USA - überaus traditionsreich und seit kurzem im Konkurs. Und da man den Laden in den 50ern überaus grosszügig - und bombensicher - unterkellert hat bringt man dort den ganzen Kongress unter, komplett mit nachgebildeter grosser Halle des Kapitols.

Und bei uns? Na abgesehen vom Berg selbst gibts da noch den Vater des Berges, das ehemalige Objekt A+K, den ersten Kommandobunker. Mittlerweile in zivilem Besitz hat das Ding den gleichen Charme wie alle vergammelnden Anlagen aus der schlechten alten Zeit.

19.10.2009

Roter Oktober: Hybride

Ein ganz spezieller Teil russischer Luftmacht ist ihre Trägerflotte (hust, hust...).

Wie ich schon mal vor ewigen Zeiten angemerkt wie das mit diesen Statussymbolen ist, also Dingen die man zwar auflisten kann aber aus vielerlei Gründen operativ nicht brauchbar sind.

Ein einzelner Träger bringt genau gar nichts. Und noch mehr wenn das eine Nussschale ist. Und noch mehr wenn das Ding keine Cats hat.

Die Kuznetsov entspricht dem natürlich perfekt. Als Einzelstück ist sie, wenn ich mir den Träger-Zyklus der Navy als Vorlage nehme eh nie verfügbar (tatsächlich sind Navy-CV etwa ein drittel ihres Lebens, aber eher weniger, auf Feindfahrt. Den Rest der Zeit verbringen sie am Kai in Bremerton, im Dock in Newport News oder auf JTFEX vor den Bermudas. Klar, wenn man nicht nachrüstet und ausbildet kann man den Kahn öfters auf Feindfahrt schicken - senkt dadurch aber die ohnehin schon geringe Kampfkraft.

Die Nussschale macht es darüberhinaus unmöglich echte Powerprojection zu gewährleisten. Ohne Atomantrieb gehen irre Bunkerkapazitäten für Waffen oder AvGas verloren was den ohnehin schon kleinen Geschwadergrössen enorm an Kampfkraft kostet. Und darüber hinaus dazu führt dass man nach zwei drei Tagen an Operationen wieder heimfährt weil für die Flieger schlichtweg weder Betriebsmittel noch Waffen zur Verfügung stehen.

Die Sache mit den Cats, also die Bevorzugung der Rampe, ist im wesentlichen ganz einfach. Ohne Cats wirst du nie schwere Flugzeuge raufschiessen können. Im wesentlichen alle A-Flugzeuge der Navy (von der Skyhawk und Corsair II mal abgesehen) wären ohne Cat nie vom Deck gekommen, darüberhinaus natürlich auch - oder vielleicht vor allem - die COD.
Zugegeben, auch im Westen geht der Trend dahin alles immer leichter zu machen. So wurde halt eine A-7, A-6, F-14, F-4 schleichend gegen die Bug ersetzt was mittlerweile dazu führt dass ein US-CVW eine geringere Strike Range als selbst ein 1st Gen Jet Verband aus den 40ern hat. Gelebter Fortschritt. Dabei würde eine navalisierte Fullback der VMF eine Schlagkraft vom Träger weg bringen die die Navy seit Ausserdienststellung der alten A-5 nicht mehr hatte.

Was dann bei der Kuznetsov noch dazu kommt ist dieser bizarre Hybrid. Da muss neben dem Trägerdeck auch noch eine Batterie überschallfähiger Antischiffsraketen mit drauf. Man hatte bei der Navy zwar auch so manche Pläne (so sollte etwa die Enterprise bei Indienststellung mit einem FlARak-System - Tartar, IIRC - ausgestattet werden dessen Leistungsparameter auch heut noch so mancher Luftverteidigungsfregatte gut zu Gesicht stünden) aber eine eigenständige ASuW-Fähigkeit ist dann doch etwas bizarr, vor allem wenn man bedenkt dass genau diese Aufgabe ja durch die 60 - 90 Flugzeuge im Rumpf des Trägers wahrgenommen werden sollte. Ach, ich vergass. Wegen all der oben genannten Punkte sinds ja nur mehr 30 Flugzeuge. Dieser Zwitter aus Träger und Kreuzer, aptly named Tru-Deck Cruiser, mag möglicherweise eine Bastelei gewesen sein um Montreux umschiffen zu können. Ich befürcht aber dass auch ein neuer russischer Träger mit einer Bewaffnung aufkreuzen wird die ihm den meisten NATO-Fregatten überlegen macht.

Den ein Hybrid ist nie eine gute Lösung. Nicht mal im Prospekt von Toyota.

18.10.2009

Barbara Ann

Prinzipiell halt ichs ja mit den Israelis: Terroristen sind übelstes Gesindel welches man ohne Rücksichte auf irgendwelche Konventionen (die auf die Terroristen ohnehin nicht anwendbar sind) so schnell und nachhaltig als möglich ausrotten soll. Ich verurteile daher Anschläge auch auf das Schärfste.

Zugegeben, hier bin ich nicht ganz konsistent. Als ich nämlich heut morgen erfahren habe dass sich ein paar Verrückte im Iran in die Luft gejagt haben und ein paar Sternenträger der IRGC mitgenommen haben wurde mein Tag gleich um eine ganze Stufe besser.

Klar dass für den Iran wieder der phöse Westen Schuld hat - wahrscheinlich gings wohl tatsächlich von dem Al Qaeda/Paki-Pulverfass in der Nachbarschaft aus. Weit schöner wärs natürlich wenn sich im Iran selbst Widerstand gegen diese Spinner formieren würde. Grad die IRGC, quasi die Emperor's Royal Guard dieser Welt, als gehirngewaschenen Verteidiger des Systemes sollten als erstes ausgehoben werden. Denn weit mehr als alles andere stützt sich die Macht des Ayatollahs und seiner Brut auf den Verein. Schön zu sehen bei den Protesten nach den frisierten Wahlen (wobei diese Proteste, versteht sich von selbst, natürlich vom Westen angezettelt wurden...) wo die IRGC hauptverantwortlich war dass einige Leute "verschwunden sind.

Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Komik das ausgerechnet der fundamentalistische Iran von fundamentalistischen Tangos heimgesucht wird, zeigt aber letztendlich nur dass der Islam nur deswegen funktioniert weil man im Westen einen gemeinsamen Feind gefunden hat. Wäre der nämlich nicht da würden sich Sunni und Shia schon längst gegenseitig abgemurkst haben und die Welt wär viel ruhiger.

Möglicherweise wär ein Hardcore-Appeasement gegenüber dem Verein gar nicht so schlecht. Einfach ein bisschen Kuschelkurs und die sind in den nächsten Jahren damit beschäftigt sich selbst auszurotten...

17.10.2009

Roter Oktober: Holzhammermethoden

Eine der Eigenheiten die sich aus der mangelnden Kampferfahrung der russischen Streitkräfte ergibt ist deren vorsintflutiger Stand bei Waffenentwickungen.

Die Spitze des Eisberges ist da wohl die MOP.

Das Ding ist so ziemlich die spezialisierteste Waffe wo gibt. Und gibt eben nur in den USA. Denn im Westen, wo man seit Ende der schlechten alten Zeit quasi permanent irgendwo drinsteckt, hat man schnell gemerkt dass das zupflastern mit Mk80ern einfach nicht reicht. Für jede Aufgabe gibts eine geeignete Waffe.

Russland hat diese Erfahrungen nicht. Sowohl Chechnya als auch AStan vor fünfundzwanzig wurden in dieser unnachahmlichen Kombination aus sowjetischer Verachtung für die Verhinderung von Kollateralschäden und Verachtung für die Verhinderung von Verlusten bei den eigenen Kräften geführt. Das ist seit Jahrzehnten Doktrin und leider auch heute noch. Der Holzhammer in Form der roten Armee kriegt jeden Feind klein.

Dabei wird natürlich übersehen dass in der korrekten Wahl der Waffe durchaus die Möglichkeit liegt eigene und zivile Verluste zu vermindern. Nur aufgrund der zuweilen noch an die alte Union erinnernde Situation in Russland lässt sich das überhaupt machen - sonst wären schon längst alle auf der Strasse, wie im Westen nachdem man Kabul Carpetbomben würde.

Es ist ja nicht so dass man bei der USAF all den ganzen Aufwand betreibt um dutzende verschiedene Luft-Boden-Waffen einzuführen nur des Spasses wegen. CAS, oder zumindest das Abziehbild von dem welches neuerdings so durchgeführt wird, lässt sich eben mit ner handvoll Eisenbomben kaum mehr machen - das Risiko ist zu gross dabei eine eigene Kompanie einzuäschern. Und das angreifen von Einrichtungen, vor allem militärischer, geht auch nicht mehr mit dem HE/HEAT-Gemüse welches die Sowjets 40 Jahre lang auf NATO-Kasernen und Trägerverbände schmeissen wollten. Da brauchts halt Spezialitäten.

So ist das halt mit dem Fortschritt. Alles wird komplexer und aufwändiger. Und vor allem spezialisierter. Da reicht der Holzhammer halt irgendwann nicht mehr.

16.10.2009

Doktern statt Doktrin

Das C-Team der Franzosen vermag mit 30 Minuten Fussballspiel das ÖFB-Team in die sichere Niederlage zu schicken.

Und das obwohl österreichische Fussballer in der Deutschen BL, der Premier League, der Serie A, der russischen Premier League und der Süper Lig spielen. Und das obwohl vier österreichische Teams in der Europa League spielen.

Warum kann man das nicht aufs Team übertragen?

Nun, zum einen liegts an der bizarren Einberufungspolitik. Leute wie Manninger (die ICBM), Ibertsberger oder Garics haben vor lauter Bankdrücken schon um ihre Nichtberücksichtigung gebeten, andere werden schlicht nicht berücksichtigt (Dag; der in Bälde in die erste Kategorie wandern könnte wenn ihn der DiCo nur einberuft aber nie aufstellt), manche sind einfach die Pfuigacks des Trainers (Leitgeb oder Ivanschitz etwa, aber letzlich auch Stranzl und Pogerl), dafür schaffens andere mit ein, zwei guten Spielen ins Team (Trimmel; und auch Patocka, aber im Gegensatz zu Trimmel hat der etwa 60 scheussliche Auftritte in der Soll-Spalte). Dass bei so einem Haufen dann letztendlich der Paule grössenwahnsinnig wird und ZDM/IV/AV spielt und gleich auch Kapitän ist überrascht dann niemanden.

Zum anderen liegts daran dass man schlicht keinen Plan hat. Aufstellungsvarianten mit sagenhaften 5 IVs hat uns der Didi auch schon geboten, und rechts hab ich seit gefühlten 10 Spielen keinen AV mehr gesehen. Vorne gibts zwei Stürmer obwohl wir nichtmal einen versorgen können (und die halbe Zeit spielt auch noch Stefan M. einen dieser Stürmer) während wir im Mittelfeld unserer für den Spielaufbau untauglichen 6er (die Langhaar-Boys; zumindest bis sich der Heikinnen-Azubi seine hat abrasieren lassen - der Vorisek-Azubi wird auch noch drankommen) sei Dank ein Loch so gross wie das Burgenland haben. Letzlich ist fast alles was im Team in den letzten paar Spielen positives passiert ist am Mist von Janscher, der Firma Janko und dem einen oder anderen Anderem gewachsen.

Aber das wundert auch nicht wenn man ohne Plan herangeht. Ohne Doktrin, ohne Strategie - ohne definiertes Ziel und zumindest umrissenen Weg wie man das zu erreichen gedenkt (das heisst ja nicht umsonst Roadmap) wirds eben nix werden. Kurzfristig mal Erfolg, vielleicht. Mittelfristiger Fortschritt, njet.

Und das hat das ÖFB-Team mit vielen Militärs auf dieser Welt gemeinsam - vor allem natürlich mit dem hiesigen. Wo keine Vorgaben, sei es von der zivilen oder der militärischen Spitze, kommen wurschtelt man sich so ein bisschen durch. Stattdessen wird eben ein bisschen herumgedoktert damit es zumindest den Anschein von Fortkommen, von Bewegung hat. Letztendlich ist eine Sache aber auch in Bewegung während sie auf den Grund einer Schlucht zusteuert.
Dass dann in so einer Umgebung auch die Aufstellung zur Farce wird versteht sich von selbst. Da wird dann die F-16 auch zum Innenverteidiger weil man die Aussenverteidiger-MechInf aushungert und spielt mit der HIMARS-Doppel-6 anstatt endlich ein AGS als Spielmacher hinter den Spitzen anzuschaffen.

Und wenn sie so weitermachen wird das doktern auch tatsächlich notwendig. Dann braucht man nämlich einen Arzt um das ganze noch zu retten.

15.10.2009

Roter Oktober: Kämpf wie du trainierst

Letzlich ist das aber alles egal. Egal wieviele Flugzeuge rumfliegen, egal wie neu das Material ist, egal wie präzise die Lenkwaffen sind.

Das ist alles egal solange man Ausbildung und Training vernachlässigt.

Zur Erinnerung: westliche Nationen (read: die NATO, nicht unbedingt wir) bewegen sich im Schnitt bei 150-200 Stunden p.a. pro Crew. Mehr bei unterstützenden Tätigkeiten - 300 - 400 Stunden p.a. bei einer Herky-Crew sind nicht ungewöhnlich. Und damals, in der schlechten alten Zeit, haben Piloten der RAFG oder USAFE schon mal über 100 Stunden pro Monat zusammengebracht, keine leisure flights, wie ich anmerken möchte. Heutzutage gibts in RAF oder USAF nicht mehr allzuviele Kampfflugzeug-Piloten ohne combat time.
Und bei all den Green Flags, Maple Flags, Red Flags Checkered Flags, William Tells, TLPs, Tiger Meets, ELITEs und wie die ganzen Manöver alle so heissen hat man einen Ausbildungsstand erreicht der selbst Rookie-Piloten auf ein Niveau eines Asses hebt.

Und in Russland?
Na wenn der Georgien-Krieg letztes Jahr nur annähernd ein Gradmesser ist schauts wohl schlecht aus. Aber wen wunderts. Abgesehen von einer handvoll Elite-Einheiten fliegen die Kampfflugzeugpiloten irgendwo um die 60 Stunden im Jahr. Grosse Manöver kann man schlichtweg nicht durchführen. Man hat schon genug Probleme das marode Gerät für PR-Aktionen wie Übungen im Rahmen des Shanghaier Pakt oder Paraden über dem roten Platz flottzubekommen - da ist es natürlich am Rande der Unmöglichkeit perfekt choreographierte Flag-like Übungen durchzuführen in denen Piloten zuweilen schon innerhalb von zwei Wochen ihr halbes Stundenkontigent geflogen hätten.
Bizarrerweise verballern russische Piloten weit mehr scharfes Zeug in Übungen als es der Westen jemals getan hatte. Während man also die Ranges mit den FABs pflastert und die R-73 auf die Flares ballert (weil man beides aus der schlechten alten Zeit noch genug auf Lager hat und die Shelf Life von dem Zeugs irgendwann aufgebraucht wäre; und Drohnen sind einfach zu teuer) schafft mans nicht eine brauchbare Simulation zu erstellen.

Und weil man so ungeübt ist, rauf bis zu den Stäben, kommts dann zu solchen Geschichtln wie über Georgien wo das Abziehbild einer Landesverteidigung die russischen Flugzeuge reihenweise vom Himmel holt. Vielleicht hatte die ganze Geschichte auch was gutes - möglicherweise lernt man ja daraus.

14.10.2009

MOPing up any resistance

Es ist fast diese typische sowjetische Doktrin. To make up for a lack in quality, ressort to sheer dimension.

Darum haben dort irgendwann Geräte wie Mils V-12 oder die An-225 das Licht der Welt erblickt. Darum wurden die Bunker und HAS immer dicker und immer tiefer.

Bis dann im Frühjahr 1991 die Air Force mit ihren BLU-109ern die meterdicken Stahlbetondecken der jugoslawisch-deutschen HAS im Irak zerbröselt hat. Und wenns notwendig war, wie beim legendären AT&T-Building in Baghdad, hat man die noch grösseren Penetratoren gezückt.

Es ist die Wiederbelebung von etwas was spätestens seit dem Fall von Eben Emael als obsolet betrachtet wurde. Dem Festungsbau. Länder die einen Rüstungswettlauf nicht mal mitmachen geschweige denn gewinnen können treten stattdessen im Festungswettlauf an.

Wie schon im Mittelalter versteckt sich der eine hinter Mauern und der andere versucht die kaputtzuschiessen - wenngleich auch auf einem anderen technologischen Niveau. Damals hat das dazu geführt dass Ballisten und Trebuchets irgendwann mal von Kanonen abgelöst wurden, deren Ball-Ammo dann irgendwann später durch Shells abgelöst wurde.

Heute führt das dazu dass eine Mk84 von einer BLU-109 abgelöst wurde, diese wurde dann durch die BLU-113 ergänzt und die BLU-116 ersetzt. Irgendwann gabs dann auch ne BLU-120 und BLU-122 und schliesslich die Krönung des ganzen, quasi das moderne 600mm Eisenbahngeschütz, die GBU-57 MOP. Eine Bombe so fucking big dass sie von keinem bestehenden Transport-, Lade- und Abwurfsystem im Arsenal der Air Force überhaupt verwendet werden kann.

Die MOP ist ja tatsächlich das moderne Eisenbahngeschütz, weil sie keine neue Technologie darstellt sondern nur die supergesizede Variante von etwas was man schon seit Dekaden verwendet. Schlicht weil man sich bessere Waffen einfach nicht leisten kann oder möchte. Rods of God könnten recht leicht einen ähnlichen Effekt erzielen, aber bei Jar-Jar ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch dass wir sie nie sehen werden. Und tektonische Waffen, an denen sowohl die USA als auch die Sowjetunion seit geraumer Zeit basteln, sind ja schon fast so gebrandmarkt wie Nukes.

Aber trotzdem noch immer besser geeignet als PKW-grosse Bomben mit dem Gewicht einer Scania-Zugmaschine mit denen man dann Bergmassive durchlöchert.

12.10.2009

Roter Oktober: Schwermetalle

Über den Sinn oder Unsinn von Bombern lässt sich trefflich streiten. Wenn wir von der Annahme ausgehen dass solch ein Flugzeug ohnehin keine strategischen Aufgaben hat (weil die von den diversen Raketen in ihren Löcher wahrgenommen werden) gibts mittlerweile zwei Missionen: strategischer, nicht-nuklearer Angriff und Nahunterstützung.

Der erste Punkt unterscheidet sich eigentlich nicht vom klassischen strategischen Strike, von der pilzförmigen Wolke überm Zielgebiet mal abgesehen. Reichweite, Stealth, hohe Geschwindikeit, hohe Zuladung, eh nichts neues. Zum einen gibts in der VVS hierfür die Blackjack, das schwerste Kampfflugzeug ever. Von Stealth abgesehen entspricht sie den Vorgaben sehr gut.

Dann gibts noch diese komische Kategorie des mittleren Bombers, wahrgenommen hier durch die Bear. Für eine strategische Mission mittlerweile ungeeignet siehts auch, eben weil vor Dekaden für die strategische Mission konzipiert, mit der Nahunterstützung trostlos aus.

Die könnte dann der leichte Bomber recht gut wahrnehmen. Russland hat zwar, wenn auch bei weitem nicht mehr so zahlreich wie früher, solch ein Muster in Dienst - dessen Eigenschaften machen es allerdings hierfür noch ungeeigneter als die Bear. Die Backfire wurde halt für die Anti-Schiffs-Mission konzipiert.

Bei HVAs siehts auch schlimm aus. Zwar verfügt man über ein AWACS, dieses wurde aber von Anfang an als fliegende Radarstation und weniger als C3-Stelle konzipiert. Es hilft wenig dass das Shmel in punkto Festzeichenunterdrückung dem alten APY um Welten überlegen ist wenn die ganzen Marschflugkörper einfach nicht angeflogen kommen.

Sensorik für die Bodenzielaufklärung ist inexistent. Während im Westen mit JSTARS, SYERS, GUARD RAIL und Co. ein komplettes Arsenal an Radar- und EO-Aufklärungs- und Zielzuweisungssystemen existiert, von ganzen hunderschaften an Drohnen gar nicht erst zu sprechen, gibts bei der VVS noch einige verbleibende Foxbats, Recce-Backfire und Fencer die das erledigen. Von den Kapabilitäten der NATO-Länder ist man dabei auch meilenweit entfernt.

Bei den Tankern ist natürlich die Doktrin dafür verantwortlich dass bei der VVS few precious Midas existieren. Das sich gerade das bei der Erfüllung irgendwelcher Expeditionsmissionen als hinderlich erweisen könnte scheint aber in Russland noch nicht angekommen sein. Alles mögliche geniesst dort drüben Priorität nur keine Tanker.

Bei fliegenden Leitständen und Sondermissionen kommt man gerade noch zurecht. Die diversen Maxdomes und Classic/Coot-Varianten bewegen sich zwischen brauchbar und Schrott. Zumindest vom Alter der Plattformen bewegt man sich in vergleichbaren Bereichen wie im Westen. Aber von Kapabilität und Anzahl kann man das nicht annehmen. Hier gilt selbiges wie bei den Tankern. Diesen enorm wichtigen Einheiten, "national assets" wie man sie in den USA betrachtet, kommt nicht die angemessene Bedeutung zu.

11.10.2009

Intercontinental Ballistic Manninger

Mit der denkbar schlechtestmöglichen Leistung haben wir uns also gestern gegen die Balten zu Sieg gezittert. Fast so wie einige Stunden zuvor unsere deutschen Nachbarn gegen die Russen - wenn gleich auf natürlich gänzlich anderem Niveau.

Dass wir vom Spielermaterial her deutlich höher einschätzen wären hilft alles nix solange Leut vom Schlag eines Constantini fürs Team verantwortlich sind. Beim zuvor erwähnten Deutschland-Spiel hat Co Flick seinen Einwechselspielern anhand eines Taktikheftes, dessen Umfang so manchen NFL-Offensive Coordinator beeindruckt hätte, ihre Position und Aufgabe erklärt. Bei uns zweifle ich jedoch ernsthaft daran dass so ein Heft überhaupt existiert. Da der DiCo ja was gegen Computer hat und Zsak/Peischl vermutlich eh noch nie eine Maus in der Hand hatten gibts keinen der so was machen könnte. Was aber eh egal ist da man das gar nicht füllen könnte. Spütseichaspü, wie das der Blumenau gerne nennt.

Das manifestiert sich auch in dubiosen Personalentscheidungen. Weil DiCo am liebsten ohne Aussenverteidiger spielt spielen also auf diesen Positionen keine echten Aussenverteidiger (zufälligerweise Legionäre) sondern einheimische Holzfuss-IVs die in der Liga jeden Spieltag wieder beweissen wie wenig sie vom Spielaufbau verstehen.

Noch so eine Personalentscheidung ist die ewige Torwart-Sache. Nachdem dauernd irgendwelche vereinslosen Machos, bei no-name-Vereinen spielenden Steirer, fliegenfangene Immigrantenkinder oder überforderten Rekordmeistergoalies im Tor gestanden sind hat derjenige der als einziger Tormann seit Schicklgruber über CL-Erfahrung verfügt, in der Serie A spielt, und nur deshalb nicht Nr 1 ist weil er hinter dem FUCKING BEST GOALKEEPER IN THE WORLD spielt die Konsequenz gezogen und seinen Abschied vom Team bekanntgegeben.

Klar, er hat sicher besseres zu tun als ständig als Nr 2 auf der Bank zu sitzen weil ihm irgendwelche Witzfiguren vorgezogen werden.

Auch beim Militär gibts seit über 50 Jahren einen Spieler der zu jedem Nationalspiel einberufen wird, letzendlich aber nur die Bank wärmt.
Strategische Kernwaffen. Auch diese Personalentscheidung ist mittlerweile ein Kennzeichen von falscher Taktik (oder Strategie, for that very matter), es sieht aber nicht so aus als ob sich in absehbarer Zeit was daran ändern würde. Auch die nächsten Jahrzehnte werden die sich den Hintern auf der Bank abfrieren anstatt dass man einen flinken Aussenverteidiger (eine zusätzliche Carrier Battle Garics, sozusagen) einberuft.

Nur werden diese ICBMs nicht von selbst abtreten. Das macht nur der Manninger.

10.10.2009

Roter Oktober: Schmetterlingssammlung

Ich hab letztens diese Abfangjäger angesprochen. Die möcht ich hier als Einstieg in die Kritik an die VVS verwenden.

Meines erachtens sollten sich Luftstreitkräfte aus folgenden Typen zusammensetzen.
  • Einem grossen, leistungsstarken Kampfflugzeug zur Erinnerung und Gewährung der Luftüberlegenheit. Einer F-22 etwa.
  • Einem grossen, leistungsstarken Kampfflugzeug für allgemeine Jabo-Aufgaben.
Glücklicherweise können heutzutage beide Missionen recht brauchbar vom selben Typ erfüllt werden.
  • Einem mittleren, effizienten Kampfflugzeug für allgemeine Aufgaben. Einer F-16 etwa.
  • Einem schweren, leistungsstarken Kampfflugzeug für Luft-Boden-Angriffe. Einer F-111 etwa.
  • Einem mittleren, gepanzerten Kampfflugzeug zur Bodennahunterstützung. Einer A-10 etwa.
Sehen wir uns an wie dieser Bedarf bei der gegenwärtigen VVS gestillt wird.
Der erste Typ wird durch die Foxhound und durch die Flanker verkörpert.
Der kombinierte Typ wird durch die upgegradeten Flanker (SM) verkörpert. Und das sind, verglichen mit der Gesamtstärke der VVS, erschreckend wenige Airframes. Auf der anderen Seite ist die erste Kategorie viel zu häufig vertreten.
Der dritte Typ ist in der VVS fast gar nicht zu finden. Obwohl theoretisch die Fulcrums hier reingehören gibt es einfach keine Versionen im Staffeldienst die das tatsächlich können. (Ohne ein SMT-Programm wärs deutlich sinnvoller sämtliche Fulcrums einfach rauszuschmeissen. Leider hat mans verabsäumt die Fitter und Ground Attack Floggers adequat nachzubesetzen.) Was dazu führt dass die VVS den Sondertyp eines mittleren Jägers an dieser Stelle hat, etwa vergleichbar zu den Luft-Luft-Varianten der Mirage F.1 und Mirage 2000. Bis hierher ist das Missverhältnis zwischen Luft-Luft- und Luft-Boden-Kapabilität schon gewaltige Dimensionen angenommen.
Der vierte Typ ist in der VVS glücklicherweise sehr zahlreich vertreten und kann dieses Verhältnis wieder gerade biegen - die Fencer. Natürlich ist das ein Overkill mit einem Flugzeug dieser Leistungsfähigkeit und Preisklasse die Löcher der anderen Typen zu stopfen.
Der fünfte Typ ist dann natürlich die Frogfoot.

Es ergibt sich ganz von selbst dass diese Typenverteilung unzureichend ist.

08.10.2009

Die Drei vom Bundesheer

Es is wida wos passiert... man ist tatsächlich versucht Wolf Haas zu zitieren, und ich bin mit sicher das unser aller Lieblingsbertl diesen Satz schon hasst.

Jetzt ist also der Zünder einer 155er SprG in die Luft geflogen während dieser geladen wurde. Einen der Richtschützen hats erwischt.
Ja, das ist blöd. Aber sowas passiert. Die US Streitkräfte haben innerhalb eines Monates mehr Todesfälle im reinen Dienstbetrieb als wir in zehn Jahren Einsatz. Aber wenn ich im Routinebetrieb ein paar Tote vorgeben muss um mir im Konflikfall ein paar tausend Tote zu ersparen dann mag dass vielleicht zynisch sein, aber deswegen nicht falsch. Und im Übungsbetrieb passieren eben solche Dinge, Dinge die man oft nicht mal durch rigoroseste Kontrollen und exzellente Ausbildung verhindern kann. Insofern hat der Bertl schon recht wenn er sagt dass auch die US Streitkräfte mit ihrem Budget und ihrer Kampferfahrung so was nicht verhindern können.

Noch interessanter als der Unfall ist wieder mal das Theater des ÖBHs dazu. Tripple Trouble, um nicht zu sagen.

Nr. 1 war LTG Höfler, Kdt SFK. Gestern in der ZIB2.
Zwar war die Zimmerfrau (read: der Anchor) so weit den korrekt anzusprechen, aber im Insert hat man ihm den Rang verwährt. Andererseits, wenn ich in der wichtigsten Nachrichtensendung des Landes in den Fatigues anstatt der Class A antanze, dann sollt ich mir auch keinen Respekt erwarten. Ich bin ja sonst der letzte der sich für Kleidung interessiert, aber als uniformierter sollt man sich schon besser präsentieren.
Höfler hat zwar dann nett mit Zahlen um sich geworfen, aber dadurch dass er die M109 zum modernen Waffensystem gemacht hat hat er sich disqualifiziert. Andererseits, was soll er sagen. Dass wir in den 90ern eine in der Grundkonstruktion fast 40 Jahre alte Haubitze teuer gekauft haben während in England die Braveheart bereits gebaut wurde und KMW die PzH2000 gezeichnet hat? Das mit dem sagen wird immer dann lustig wenn Militärs in Abwesenheit irgendwelcher Spin Doktoren nach der Budgetsituation gefragt werden und dann sichtbar unangenehm berührt im Brustton der Überzeugung dem Primat der Politik folgen müssen.
Darum würd ich dafür plädieren die ganze Führungsriege von dem Verein zu entsorgen. Während in den USA Generäle schon mal medienwirksam der Politik in die Seite fahren und dafür schon mal ihre Karriere opfern weil sie an eine Sache glauben war hierzulande der letzte der wegen Divergenzen mit der Politik seinen Dienst quittiert hat General Bach - and that was nearly forty fucking years ago! Wichtiger als Budget wär bei dieser Truppe erstmal Integrität...

Nr. 2 war COL Bauer, G9 SFK (lolz, das ÖBH verkauft das doch tatsächlich als J9)). Heut früh im Ö3 Wecker (Ja, ich gestehe. Gelegentlich läuft Ö3 bei mir.)

Nr. 3 war der Bertl höchst selbst. Heut in der 13-Uhr ZIB.
Auf seine Budgetaussagen kann man getrost verzichten, eh wie üblich. Lustig wurde es aber dann als er von Übungen faselte. Das Abfeuern von ein paar shells auf eine range ist viel, aber keine Übung. Militärische Manöver hätt ich gern, samt Miles. Also dass was z.B. in Grafenwöhr oder Hohenfels permanent abläuft. Oder in Rucker oder am NTC. Echte Kriegführung. Nicht das 10-tägige Spazierenfahren am TÜPl und anschliessende Verballern von ein paar Schuss aus der Sauer-MK auf der Äpfelgschwendter Range. Nur, bei dem Budget ist es schlicht nicht möglich zwei komplette Brigaden nach Allentsteig zu verlegen, mit Sack und Pack, und ihnen das MILES (das wir angeblich in diesem Umfang sogar eingelagert haben) umzuschnallen um mal mechanisierte Kriegführung zu üben.
Den Lacher des Tages produzierte er aber dann als er über seinen Beitrag zum ÖBH2010 berichtete. Was, das ÖBH bis 2010 unbrauchbar zu machen? Dass die Reform de facto gescheitert ist kann man nicht mal im Drogenrausch verleugnen.

Die Performance dieses Vereines, und vor allem des Kasper an ihrer Spitze, ist mittlerweile nicht mehr ernst zu nehmen. Insofern ist die Tatsache das es ständig irgendwo scheppert vielleicht nur die Widergabe der Unfähigkeit an der Spitze.

07.10.2009

Roter Oktober: Verteidigungsministerium

Neben den Atomwaffen die man realpolitisch kaum wegreden kann und daher als gegeben nehmen muss (siehe dazu die Ausführungen Brossollets der wahre Kopfstände machen muss um rund um eine schwachsinnige Nukleardoktrin eine Streitmacht aufzustellen) gibts noch einen weitern Punkt in Russland wo irre Budgetmittel in einem schwarzen Loch verschwinden ohne dass sich jemand Gedanken macht. Halt schlicht weils etablierte school of thought ist.

Die Landesverteidigung.

Das mag jetzt ein bissel paradox erscheinen - ich mein, wovon sprechen wir den sonst? Aber das meine ich genauso wie ichs sage. Die meisten westlichen Heere, allen voran die der USA, sind mittlerweile auf die Expeditionskriegführung zugeschnitten. Klar, Mexiko und Kanada werden wohl kaum in Washington einmarschieren. Aber auch in Europa hat sich, auch angesichts der kontinuierlichen Erweiterung von NATO und EU, die Ansicht durchgesetzt dass ein konventioneller Verteidigungskrieg nicht mehr zu erwarten ist.

In Russland hat man, stigmatisiert durch den abgeschnittenen Franzosen vor 200 Jahren und den bärtigen Braunauer vor 70 Jahren, da freilich eine andere Ansicht. Auch wenn abgesehen von den Rotchinesen mit denen man ohnehin im Shanghaier Pakt verbandelt ist keine Nation mehr über die Kapazität verfügt Russland gefährlich zu werden (als ob jemals seit Ende von WWII irgendwer ernsthaft eine Invasion hätte launchen können) wartet man in Moskau nachwie vor auf einen Angriff.

Konsequenz daraus: anstatt den Ausbau der Marine voranzutreiben und Interventionsfähigkeit zu erlangen (Flugzeugträger, Phibs und so ein Zeugs) stellt man S-irgendwas Ringe rund um Moskau auf wie vor 50 Jahren und glaubt sich nach wie vor 200 Abfangjäger leisten zu müssen deren Performance jedes westliche Flugzeug in Grund und Boden fliegt aber.

Es ist vielleicht ein bisschen bizarr dass die Russen Geld in eine Mission versenken die eigentlich genau die definierte ist: nämlich Landesverteidigung.

Aber wie schon Robert Heinlein so schön gesagt hat: Noch nie hat ein Verteidigungsministerium einen Krieg gewonnen-

06.10.2009

Geheimräte

Ich hab grad ein Bild gesehen. Zeigt Jar-Jar Gates in Kabul in Navy-Pilotenjacke (komplett mit "Robert Gates" Namensschüdl) und einer BDU-Weste darüber.

Ich muss zugeben, ich hab schon damit Probleme wenn sich die Verteidigungsminister dieser Welt, also irgendwelche Würschtel von der Gnaden ihrer Partei und mit keinem bis wenig militärischem Wissen, in Uniformen zwängen und mit der Truppe abhängen. Das hat beim Scheibner grad noch funktioniert, würde aber bei einer Chacon irgendwie lächerlich wirken.

Aber auch beim Oberstreicher aus Texas weiss ich nicht ob ich dem als Trooper gegenübertreten möchte.

Es gibt ja noch viele andere Ministerposten in so einer Regierung. Aber hat man je schon mal einen Unterrichtsminister in einer Schule, einen Gesundheitsminister in einem Krankenhaus oder einen Verkehrsminister bei einer Tunnelbaustelle gesehen, vielleicht noch dazu in der üblichen Tracht? Macht natürlich niemand.

Das ist vielleicht deshalb interessant weil selbst die grössten Friedensmenschen und Abrüster auf diesen Posten der Faszination der Jungs mit den grossen Kanonen erliegen. So wie beim Tag der offenen Tür schon die 6-jährigen Platzer aus der MG74 ballern darf sich halt auch mal der Minister zwischen den Panzern posieren und mit der COD fliegen. Und natürlich, auch weil beim Militär aufgrund der diversen Sicherheitseinstufungen nicht jeder darf ist es ganz besondern gut fürs Ego wenn man in Anlagen rumstapft in denen Normalsterbliche nur dann hinkommen wenn sie ohnehin Sekunden später diese Sterblichkeit erfahren weil ihnen der Guard in den Rücken geschossen hat. Das geht dann hin bis zu irgendwelchen supergeheimen Regierungsbunkern. Und welcher Gesundheitsminister kann schon von sich behaupten in geheimen Einrichtungen mit Geheimnissen zu jonglieren?

05.10.2009

Roter Oktober: Nuclear-powered foreign policy

Eine der ganz ersten Möglichkeiten die man nützen könnte um das Verteidigungsbudget zu entlasten und den anderen Waffengattungen mehr Mittel zuzuführen ist im wesentlichen die gleiche wie in den USA. Aber mehr noch als in den USA wirds das in Russland nicht spielen.

Die Nukes einmotten.

Vordergründig ist es natürlich so dass die geregelte Abrüstung von 15,000 Sprengköpfen und ein paar hundert Trägersystemen (ICBM/SLBMs) deutlich teurer ist als das Gerümpel in diversen Zuständen der Wartung zu belassen. Das ist zumindest in den USA noch ein entscheidender Faktor. Russland kann diese Ausrede aber nur schwer heranziehen - angesichts der laufenden Fertigung von Topol-M, Bulawa (oder welches System das letztendlich wird) und dazugehörigen Booten zieht das Kostenargument natürlich nicht mehr.

Politisch hätte das abrüsten bis auf eine Token-Force von ein paar Kh-55er und Freifallern (oder ALCM und B81 auf der anderen Seite) natürlich einiges für sich. Obama und Medvedev könnten sich in Oslo den Nobelpreis abholen und solche Spinner wie der Iran oder Nordkorea gerieten auf einmal in Erklärungsnotstand. Nur spielt da für Russland diese Obervolta-Geschichte halt eine Rolle, mehr noch als damals. War man in der schlechten alten Zeit noch die Nr. 4 Wirtschaftsmacht (hinter USA, BRD, J) liegt man aktuell auf Platz 11, noch hinter solchen Supermächten wie Kanada und Brasilien. Und militärökonomisch ist die Rechnung klar - keine Waffengattung bringt so viel bargain wie Nuklearbewaffnung. Da Russland in absehbarer Zeit wirtschaftlich nicht in die Gefilden der echten Supermächte (USA und Rotchina) vordringen kann und damit weder konventionell-militärisch und konventionell-politisch auf der Welt nennenswerten Einfluss haben wird, wird alleine aus politisch/strategischen Motiven die Nuklearbewaffnung immer ein beträchtlicher Bestandteil der russischen Streitkräfte sein.

Das ist natürlich eine enorme Gelegenheit die man sich entgehen lässt. Geld für eine Waffengattung auszugeben von der man hofft sie nie einsetzen zu müssen ist nicht wirklich eine Alternative zur Investition in Systeme die man tatsächlich braucht. Aber ich kanns nicht ändern

04.10.2009

Bullet time

Gestern lief im Fernsehen Equilibrium, also der Versuch Christian Bale, einem der grossen Anti-Schauspieler, eine Performance abzuringen die er natürlich nicht im Stande war zu bringen. Aber wie schon zuvor in den Batmännern hat er uns gezeigt dass er mit Action gut umgehen kann.

Wir erinnern uns zurück in eine Zeit in der die Schwarzeneggers und Stallones dieser Welt ihre Ks noch einhändig von der Hip abgeuert haben während sie einen Verwundeten über der Schulter hatten. Hätten die Phantomkommandos der realen Welt auch so operiert, Grenada und Panama wären zum Desaster geworden.

Heute ist das anders, Matrix sei dank. Da reichts nicht nur aus der Hip zu schiessen, nein da schiesst man gleich blind. Da kann sich Bale mit zwei automatischen Pistolen mit schier unglaublicher Magazinkapazität wirbelnd und springend durch ein dutzend Gegner mähen während Keanu Reeves in Bullettime den Projektilen der Agenten ausweicht.

Haben wir vor zwanzig Jahren noch darüber gestaunt wie Ventura, Weathers und Co. mit einer Minigun Dschungel gerodet haben, muss heutzutage alles mit Effekten aus dem Computer, nebst Salti und Zeitlupe und beidhändigem Führen von MPs gemacht werden.

Beides natürlich mit enormem Munitionsverbrauch und wenig Treffern, also etwa so wie mittlerweile Deckungssystem in Konsolen-TPS zu Werke gehen.

Realistisch war beides nicht. Halbwegs anständigen Realismus was Feuergefechte betrifft gabs dazwischen, in den 90ern. Da gabs mit Heat und Ronin und einigen wenigen anderen Filmen in dieser Kategorie wahre Actiondenkmäler in denen die Schauspieler tatsächlich über die Iron Sights geschaut haben während die Platzer aus der G3 geflogen sind.

Aber das will niemand sehen. Während das abfeuern einer automatischen Waffe "in anger" für den grössten Teil der Weltbevölkerung (zum Glück) niemals eintreten wird ist das Kinopublikum damit nicht mehr hinterm Ofen hervorzulocken. Nein, was das angeht sind wir alle schon so hart als würden wir jedes Jahr zu Weihnachten Dulles Intl höchstpersönlich von den Tangos befreien...

03.10.2009

Roter Oktober: Der Vergleich macht sicher

Es lohnt vielleicht, bevor wir irgendwelche Überlegungen anstellen, das vorhandene Material bei unseren russischen Freunden zu betrachten und mit dem "Westen" zu vergleichen (also die technologischen Aspekte). Denn nicht zwangsläufig muss alles blind aussortiert werden.

Bei Luftabwehrsystemen kannst den Russen schwer beikommen. Im Gegensatz zum Westen wo man zwischen MANPADS und auf Fahrzeugen geflanschte MANPADS und Patriot kaum was vorzuweisen hat (vielleicht mit Ausnahme der Franzmänner) haben die Russen schon immer (damals halt noch als Sowjets) alle Kategorien befüllt, und dies meist auch mit ausgezeichnetem Material. Sieht man mal von einem IR-SHORADS ab, wo man noch mit der schön langsam altersschwachen Strela-10 vorlieb nehmen muss, kann man jede andere Kategorie mit einem top-notch System auffüllen welches dem Westen mindestens ebenbürtig ist. (Im Westen sind IR-SHORADS eben die zuvor erwähnten geflanschten MANPADS, also auch nur ein Witz.)

Bei Flugzeugen beginnt man mittlerweile schon gefährlich hinterherzuhinken, auch weil Upgrades ähnlich selten sind wie fliegende Schweine. ("Sonst ist es noch gut, das kann man noch essen...") In Russland wurden nie Kampfflugzeuge der vierten Generation eingeführt - und bei aller Leistungsfähigkeit die manche der vorhandenen Typen noch immer vorweisen können gibt es im Westen, also NATO, nach erfolgter Ausserdienststellung der letzen F-4s, Mirage F.1s oder F-15s nur einen einzigen Typen der sich auf dem selben technologischem Niveau befindent (ich lass euch raten) - alles andere ist moderner. Als einzige Ausnahme darf wohl das letzte komplett neue Kampfflugzeug der Sowjetunion gelten, die Tu-160 die sich, von den Treibern mal abgesehen (die roten Rauchschwaden sind legendär), durchaus gegen die Bone behaupten kann.
Bei Nicht-Kampfflugzeugen siehts auch ähnlich trostlos aus. Bis auf die handvoll gebauten Il-96s ist man, abgesehen von einigen neuen Entwürfen in Kleinserie die ohnehin meist in Kooperation mit einem westlichen Hersteller gebaut wurde, in den 70ern festgefroren.

Bei Bodenfahrzeugen steckt man irgenwo mittendrin - einerseits hält man noch an Schrott aus dem Jahre Schnee fest, andererseit verfügt man zuweilen über Plattformen die auch die US Army gut gebrauchen könnte. Man baut hervorragende ERA kauft aber französische Sichtsysteme zu. Man verfügt über Langstrecken-MLRS aber fährt noch mit T-72 rum. Man verfügt über BMP-3s aber verwendet noch Kommandofahrzeuge auf Basis eines MT-LB aus der grauen Vorzeit.

Trostlos die Lage bei Schiffen. Mit Ausnahme von ein oder zwei Nachzüglern aus alten Zeiten verfügt man über reichlich abgefuckte Kähne die zwar eine enorme Kampfkraft entfalten können, aber von einer Virginia oder Flight II-Burke, von den modernen europäischen Fregatten ganz abgesehen, ist man unendlich weit entfernt.

Man wird also bei vielen, vor allem teuren Systemen nicht drum rum kommen, bergeweise rauszuschmeissen und dafür neues anzuschaffen. Interessanterweise sind das teilweise Dinge die schon am Zeichenbrett existieren, ob das jetzt eine PAK FA oder eine Chyorny Oryol sind.

Und beim nächsten Mal sehen wir uns an was man machen könnte um sich auch neue Hardware leisten zu können.

02.10.2009

Krisenlegenheit

Das war schon was, gestern. Vier Spiele in der Europa League, und keine Niederlage. Für ein Land welches fussballtechnisch seit Jahren auf dem Zahnfleisch geht, mit dem peinlichen Ausscheiden der Kollegen aus Penzing gegen eine cypriotische Würschteltruppe letztes Jahr als Höhepunkt, ist das schon mehr als beachtlich. In Istanbul und Glasgow haben schliesslich schon ganz andere verloren.

Wahrscheinlich ists aber nicht ganz zufällig passiert. In den 90ern stand Rapid (das war diese Geschichte mit der AG) schon kurz vorm Konkurs - selbst die MaierHoffer-Millionen dieses Sommers wurden noch zur Abdeckung von Verbindlichkeiten von damals gesteckt (wiewohl natürlich angenommen werden kann dass die SPÖ/Edlinger dabei mitgeholfen hat die Rapid, vielleicht auch mit Steuergeldern, am Leben zu erhalten). Dann gabs vor ein paar Jahren die Abstürze von Sturm, dem GAK und Tirol, immerhin drei Vereine die zwischen 1997 und 2004 zusammen 6 von 7 sieben möglichen Meistertiteln errungen haben. Auch Salzburg stand damals knapp vorm Umfallen und bei der Austria regierten einige Lobotomie-Opfer.

Das führte halt dazu das Vereine wie Ried und Pasching dann im Europacup spielten und die 5-Jahreswertung abstürzte.

Doch einem Phönix gleich haben sich die Vereine (sieht man mal vom Ligakrösus Salzburg ab) aus ihrer eigenen Asche/Konkursmasse erhoben. Weil man aus dem Absturz gelernt hat; gelernt dass man in Österreich anders arbeiten muss um Erfolg zu haben.

Warum ist das für uns interessant? Weil auch Russland in einer ähnlichen Lage ist auch dort steht man - klar wird das so nicht über RIAN kommuniziert - vor einem militärischen Trümmerhaufen und könnte, frei von allen alten Zöpfen, endlich neu beginnen; ja müsste fast. Denn auch in Russland müsste man anders arbeiten um Erfolg zu haben. Die Supermacht als die man sich sieht und die man mit eher peinlichen Aktionen versucht wieder zu werden spielts einfach nicht. Um eine USA oder eine NATO zu ärgern muss man anders arbeiten. Und wann sollte man damit anfangen wenn nicht jetzt wo man ohnehin vom Fundament weg aufbauen muss?

Es ist, wie Homer so schön sagen würde, eine Krisenlegenheit

01.10.2009

Roter Oktober

Nachdem der echte Nerd (James Rolfe) den Oktober zum Themenmonat erklärt hat - schon das dritte mal hintereinander - wird auch der falsche Nerd (also ich) den Oktober zum Themenmonat erklären.

Zum roten Oktober.

Wir werden uns also diesen Monat mit den sowjetischen und russischen Streitkräften beschäftigen. Einige Dinge die ich in diversen Posts und Kommentaren bis jetzt nur angedeutet habe werd ich ein bisschen durchkämmen und dabei auch die Gratwanderung wagen und einige Vorschläge präsentieren was man denn ändern sollte auch wenn die Russen (siehe hier) eigentlich nach menschlichem Ermessen eh nur die Variante "zamstreichen bis zum gehtnichtmehr" haben. Aber seis drum.

Den gerade die Russen die eh kaum ein Budget haben, schlechte Ausbildung und tiefste Verfügbarkeit sollten dringen mit einer Konsolidation beginnen - und dabei lässt sich auch nicht verhindern dass man jahrzehntealte Traditionen endlich mal über Bord tritt. Denn wer noch immer auf den grossen Angriff wartet und seine Marie lieber in Atomwaffen und LKW-grosse SAMs steckt braucht sich nicht wundern wenn ihn ein paar Georgier zamschiessen.