03.10.2009

Roter Oktober: Der Vergleich macht sicher

Es lohnt vielleicht, bevor wir irgendwelche Überlegungen anstellen, das vorhandene Material bei unseren russischen Freunden zu betrachten und mit dem "Westen" zu vergleichen (also die technologischen Aspekte). Denn nicht zwangsläufig muss alles blind aussortiert werden.

Bei Luftabwehrsystemen kannst den Russen schwer beikommen. Im Gegensatz zum Westen wo man zwischen MANPADS und auf Fahrzeugen geflanschte MANPADS und Patriot kaum was vorzuweisen hat (vielleicht mit Ausnahme der Franzmänner) haben die Russen schon immer (damals halt noch als Sowjets) alle Kategorien befüllt, und dies meist auch mit ausgezeichnetem Material. Sieht man mal von einem IR-SHORADS ab, wo man noch mit der schön langsam altersschwachen Strela-10 vorlieb nehmen muss, kann man jede andere Kategorie mit einem top-notch System auffüllen welches dem Westen mindestens ebenbürtig ist. (Im Westen sind IR-SHORADS eben die zuvor erwähnten geflanschten MANPADS, also auch nur ein Witz.)

Bei Flugzeugen beginnt man mittlerweile schon gefährlich hinterherzuhinken, auch weil Upgrades ähnlich selten sind wie fliegende Schweine. ("Sonst ist es noch gut, das kann man noch essen...") In Russland wurden nie Kampfflugzeuge der vierten Generation eingeführt - und bei aller Leistungsfähigkeit die manche der vorhandenen Typen noch immer vorweisen können gibt es im Westen, also NATO, nach erfolgter Ausserdienststellung der letzen F-4s, Mirage F.1s oder F-15s nur einen einzigen Typen der sich auf dem selben technologischem Niveau befindent (ich lass euch raten) - alles andere ist moderner. Als einzige Ausnahme darf wohl das letzte komplett neue Kampfflugzeug der Sowjetunion gelten, die Tu-160 die sich, von den Treibern mal abgesehen (die roten Rauchschwaden sind legendär), durchaus gegen die Bone behaupten kann.
Bei Nicht-Kampfflugzeugen siehts auch ähnlich trostlos aus. Bis auf die handvoll gebauten Il-96s ist man, abgesehen von einigen neuen Entwürfen in Kleinserie die ohnehin meist in Kooperation mit einem westlichen Hersteller gebaut wurde, in den 70ern festgefroren.

Bei Bodenfahrzeugen steckt man irgenwo mittendrin - einerseits hält man noch an Schrott aus dem Jahre Schnee fest, andererseit verfügt man zuweilen über Plattformen die auch die US Army gut gebrauchen könnte. Man baut hervorragende ERA kauft aber französische Sichtsysteme zu. Man verfügt über Langstrecken-MLRS aber fährt noch mit T-72 rum. Man verfügt über BMP-3s aber verwendet noch Kommandofahrzeuge auf Basis eines MT-LB aus der grauen Vorzeit.

Trostlos die Lage bei Schiffen. Mit Ausnahme von ein oder zwei Nachzüglern aus alten Zeiten verfügt man über reichlich abgefuckte Kähne die zwar eine enorme Kampfkraft entfalten können, aber von einer Virginia oder Flight II-Burke, von den modernen europäischen Fregatten ganz abgesehen, ist man unendlich weit entfernt.

Man wird also bei vielen, vor allem teuren Systemen nicht drum rum kommen, bergeweise rauszuschmeissen und dafür neues anzuschaffen. Interessanterweise sind das teilweise Dinge die schon am Zeichenbrett existieren, ob das jetzt eine PAK FA oder eine Chyorny Oryol sind.

Und beim nächsten Mal sehen wir uns an was man machen könnte um sich auch neue Hardware leisten zu können.

3 Kommentare:

  1. Entweder Harrier oder ältere F-16 oder?

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  2. Auf den Jump Jet hab ich komplett vergessen. Die Kestrel ist ja von der Grundkonzeption her überhaupt das älteste was im Westen fliegt.

    Aber an und für sich hab ich den Klappdrachen gemeint der der letzte verbleibende 3rd Gen Vogel werden wird.

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  3. war auch mein erster Gedanke das war mir aber dann paranoiderweise zu einfach...
    ;-)

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