Was dann, neben all dem gesagten, noch dazu kommt, ist diese unnachahmliche Fähigkeit der Selbsttäuschung. Until a lie becomes the truth, um einen unlängst verstorbenen amerikanischen Musiker zu zitieren.
Einer der cornerstones davon ist der ständige Fingerzeig auf irgendwen anderen, vornehmlich die USA, um so eigenes Vorgehen oder Unfähigkeit rechtzufertigen.
Aus etwa eintausend Gründen, die ich teilweise hier eh schon angeführt habe, würd ich mir die USA nicht unbedingt als Vorbild nehmen. Witzig wirds jedoch wenn man den USA (read: deren Streitkräften) in den Bereichen in denen sie tatsächlich führend sind diese Führungsrolle abspricht und auf sich selbst überträgt.
Technologie, vor allem. Geld, natürlich auch. Und Ausbildung.
Über viele dieser Dinge könnte man ja weiterhin trefflich streiten - wenn da nicht die reale Welt wäre und Fakten aufbietet. Fakten die man, in einer Mischung aus Weglügen und Nichtwahrhabenwollen einfach ignoriert. Zugegeben, es ist etwas verwegen hier den russischen Militärs zu unterstellen dass diese in einer Traumwelt leben. Aber die russische Politik gibt genügend Grund zu dieser Annahme. Und natürlich die verbliebenen (oder eher umgedreht, die entstandenen - denn vor 1990 wirds die kaum gegeben haben) Hardcore-Fans russischer Wehrtechnik.
Dass diese Maskirovka dann halt dafür sorgt dass man die Schwachstellen gar nicht sieht, weil sie in der eigenen Wahrnehmung halt nicht existieren führt dann halt dazu dass diese auch nicht korrigiert werden. Denn jeder Änderungsprozess beginnt mit dem Willen was zu ändern.
29.10.2009
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Ach, ich denke, die russische Führung weiß sehr wohl um den Zustand der Streitkräfte sehr gut bescheid.
AntwortenLöschenDiesen Zustand aber auch der Bevölkerung zu vermitteln, das erlauben sich wirklich wenige...
Wie auch? Schließlich müsste man die Sache auch wieder gerade biegen (sollte man von einer ordentlichen Regierung eigentlich erwarten) und hierfür müssten einige Dinge grundlegend geändert werden. Man müsste Forschungsinstitute unterhalten, Löhne erhöhen, massenweise Leute ausbilden, Produktionsanlagen modernisieren, neue Fertigungsverfahren einführen; das ganze könnte man im Rahmen des Lebenszyklus eines Produkts unendlich weit verzweigen. Profit/Bestechungsgeld dürfte auch kleiner ausfallen und daran ist nun wirklich niemand interessiert im modernen Russland.
Da ist wahrlich einfacher, die Armee im Rahmen einer Kürzungsreform zusammenzustreichen und die Anzahl der Meldungen mit den Worten "Auflösung, Verringerung, Streichung, etc" in der Informationsflut über"Möglichkeitensteigerungen" und "weltweit einzigartigen" Rüstungsgüter gering zu halten und dafür Löcher in dem Boden zu bohren. Notfalls kauft man halt ein Paar Schiffe bei Frankreich ein und bastelt ein wenig richtung flexible response in der Nukleardoktrin rum.
Solange der Ivan immer noch im größten Land der Erde lebt und das Gefühl hat zumindest annähernd auf Augenhöhe mit den USA zu sein, passts doch.
Solange es niemanden