12.10.2009

Roter Oktober: Schwermetalle

Über den Sinn oder Unsinn von Bombern lässt sich trefflich streiten. Wenn wir von der Annahme ausgehen dass solch ein Flugzeug ohnehin keine strategischen Aufgaben hat (weil die von den diversen Raketen in ihren Löcher wahrgenommen werden) gibts mittlerweile zwei Missionen: strategischer, nicht-nuklearer Angriff und Nahunterstützung.

Der erste Punkt unterscheidet sich eigentlich nicht vom klassischen strategischen Strike, von der pilzförmigen Wolke überm Zielgebiet mal abgesehen. Reichweite, Stealth, hohe Geschwindikeit, hohe Zuladung, eh nichts neues. Zum einen gibts in der VVS hierfür die Blackjack, das schwerste Kampfflugzeug ever. Von Stealth abgesehen entspricht sie den Vorgaben sehr gut.

Dann gibts noch diese komische Kategorie des mittleren Bombers, wahrgenommen hier durch die Bear. Für eine strategische Mission mittlerweile ungeeignet siehts auch, eben weil vor Dekaden für die strategische Mission konzipiert, mit der Nahunterstützung trostlos aus.

Die könnte dann der leichte Bomber recht gut wahrnehmen. Russland hat zwar, wenn auch bei weitem nicht mehr so zahlreich wie früher, solch ein Muster in Dienst - dessen Eigenschaften machen es allerdings hierfür noch ungeeigneter als die Bear. Die Backfire wurde halt für die Anti-Schiffs-Mission konzipiert.

Bei HVAs siehts auch schlimm aus. Zwar verfügt man über ein AWACS, dieses wurde aber von Anfang an als fliegende Radarstation und weniger als C3-Stelle konzipiert. Es hilft wenig dass das Shmel in punkto Festzeichenunterdrückung dem alten APY um Welten überlegen ist wenn die ganzen Marschflugkörper einfach nicht angeflogen kommen.

Sensorik für die Bodenzielaufklärung ist inexistent. Während im Westen mit JSTARS, SYERS, GUARD RAIL und Co. ein komplettes Arsenal an Radar- und EO-Aufklärungs- und Zielzuweisungssystemen existiert, von ganzen hunderschaften an Drohnen gar nicht erst zu sprechen, gibts bei der VVS noch einige verbleibende Foxbats, Recce-Backfire und Fencer die das erledigen. Von den Kapabilitäten der NATO-Länder ist man dabei auch meilenweit entfernt.

Bei den Tankern ist natürlich die Doktrin dafür verantwortlich dass bei der VVS few precious Midas existieren. Das sich gerade das bei der Erfüllung irgendwelcher Expeditionsmissionen als hinderlich erweisen könnte scheint aber in Russland noch nicht angekommen sein. Alles mögliche geniesst dort drüben Priorität nur keine Tanker.

Bei fliegenden Leitständen und Sondermissionen kommt man gerade noch zurecht. Die diversen Maxdomes und Classic/Coot-Varianten bewegen sich zwischen brauchbar und Schrott. Zumindest vom Alter der Plattformen bewegt man sich in vergleichbaren Bereichen wie im Westen. Aber von Kapabilität und Anzahl kann man das nicht annehmen. Hier gilt selbiges wie bei den Tankern. Diesen enorm wichtigen Einheiten, "national assets" wie man sie in den USA betrachtet, kommt nicht die angemessene Bedeutung zu.

1 Kommentar:

  1. Das man zu wenige Tanker hat ist sehr wohl angekommen, auf Basis der Il-96 wird grad ein neues entwickelt. Wann der abhebt, ist natürlich eine andere Frage.

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