08.10.2009

Die Drei vom Bundesheer

Es is wida wos passiert... man ist tatsächlich versucht Wolf Haas zu zitieren, und ich bin mit sicher das unser aller Lieblingsbertl diesen Satz schon hasst.

Jetzt ist also der Zünder einer 155er SprG in die Luft geflogen während dieser geladen wurde. Einen der Richtschützen hats erwischt.
Ja, das ist blöd. Aber sowas passiert. Die US Streitkräfte haben innerhalb eines Monates mehr Todesfälle im reinen Dienstbetrieb als wir in zehn Jahren Einsatz. Aber wenn ich im Routinebetrieb ein paar Tote vorgeben muss um mir im Konflikfall ein paar tausend Tote zu ersparen dann mag dass vielleicht zynisch sein, aber deswegen nicht falsch. Und im Übungsbetrieb passieren eben solche Dinge, Dinge die man oft nicht mal durch rigoroseste Kontrollen und exzellente Ausbildung verhindern kann. Insofern hat der Bertl schon recht wenn er sagt dass auch die US Streitkräfte mit ihrem Budget und ihrer Kampferfahrung so was nicht verhindern können.

Noch interessanter als der Unfall ist wieder mal das Theater des ÖBHs dazu. Tripple Trouble, um nicht zu sagen.

Nr. 1 war LTG Höfler, Kdt SFK. Gestern in der ZIB2.
Zwar war die Zimmerfrau (read: der Anchor) so weit den korrekt anzusprechen, aber im Insert hat man ihm den Rang verwährt. Andererseits, wenn ich in der wichtigsten Nachrichtensendung des Landes in den Fatigues anstatt der Class A antanze, dann sollt ich mir auch keinen Respekt erwarten. Ich bin ja sonst der letzte der sich für Kleidung interessiert, aber als uniformierter sollt man sich schon besser präsentieren.
Höfler hat zwar dann nett mit Zahlen um sich geworfen, aber dadurch dass er die M109 zum modernen Waffensystem gemacht hat hat er sich disqualifiziert. Andererseits, was soll er sagen. Dass wir in den 90ern eine in der Grundkonstruktion fast 40 Jahre alte Haubitze teuer gekauft haben während in England die Braveheart bereits gebaut wurde und KMW die PzH2000 gezeichnet hat? Das mit dem sagen wird immer dann lustig wenn Militärs in Abwesenheit irgendwelcher Spin Doktoren nach der Budgetsituation gefragt werden und dann sichtbar unangenehm berührt im Brustton der Überzeugung dem Primat der Politik folgen müssen.
Darum würd ich dafür plädieren die ganze Führungsriege von dem Verein zu entsorgen. Während in den USA Generäle schon mal medienwirksam der Politik in die Seite fahren und dafür schon mal ihre Karriere opfern weil sie an eine Sache glauben war hierzulande der letzte der wegen Divergenzen mit der Politik seinen Dienst quittiert hat General Bach - and that was nearly forty fucking years ago! Wichtiger als Budget wär bei dieser Truppe erstmal Integrität...

Nr. 2 war COL Bauer, G9 SFK (lolz, das ÖBH verkauft das doch tatsächlich als J9)). Heut früh im Ö3 Wecker (Ja, ich gestehe. Gelegentlich läuft Ö3 bei mir.)

Nr. 3 war der Bertl höchst selbst. Heut in der 13-Uhr ZIB.
Auf seine Budgetaussagen kann man getrost verzichten, eh wie üblich. Lustig wurde es aber dann als er von Übungen faselte. Das Abfeuern von ein paar shells auf eine range ist viel, aber keine Übung. Militärische Manöver hätt ich gern, samt Miles. Also dass was z.B. in Grafenwöhr oder Hohenfels permanent abläuft. Oder in Rucker oder am NTC. Echte Kriegführung. Nicht das 10-tägige Spazierenfahren am TÜPl und anschliessende Verballern von ein paar Schuss aus der Sauer-MK auf der Äpfelgschwendter Range. Nur, bei dem Budget ist es schlicht nicht möglich zwei komplette Brigaden nach Allentsteig zu verlegen, mit Sack und Pack, und ihnen das MILES (das wir angeblich in diesem Umfang sogar eingelagert haben) umzuschnallen um mal mechanisierte Kriegführung zu üben.
Den Lacher des Tages produzierte er aber dann als er über seinen Beitrag zum ÖBH2010 berichtete. Was, das ÖBH bis 2010 unbrauchbar zu machen? Dass die Reform de facto gescheitert ist kann man nicht mal im Drogenrausch verleugnen.

Die Performance dieses Vereines, und vor allem des Kasper an ihrer Spitze, ist mittlerweile nicht mehr ernst zu nehmen. Insofern ist die Tatsache das es ständig irgendwo scheppert vielleicht nur die Widergabe der Unfähigkeit an der Spitze.

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