16.10.2009

Doktern statt Doktrin

Das C-Team der Franzosen vermag mit 30 Minuten Fussballspiel das ÖFB-Team in die sichere Niederlage zu schicken.

Und das obwohl österreichische Fussballer in der Deutschen BL, der Premier League, der Serie A, der russischen Premier League und der Süper Lig spielen. Und das obwohl vier österreichische Teams in der Europa League spielen.

Warum kann man das nicht aufs Team übertragen?

Nun, zum einen liegts an der bizarren Einberufungspolitik. Leute wie Manninger (die ICBM), Ibertsberger oder Garics haben vor lauter Bankdrücken schon um ihre Nichtberücksichtigung gebeten, andere werden schlicht nicht berücksichtigt (Dag; der in Bälde in die erste Kategorie wandern könnte wenn ihn der DiCo nur einberuft aber nie aufstellt), manche sind einfach die Pfuigacks des Trainers (Leitgeb oder Ivanschitz etwa, aber letzlich auch Stranzl und Pogerl), dafür schaffens andere mit ein, zwei guten Spielen ins Team (Trimmel; und auch Patocka, aber im Gegensatz zu Trimmel hat der etwa 60 scheussliche Auftritte in der Soll-Spalte). Dass bei so einem Haufen dann letztendlich der Paule grössenwahnsinnig wird und ZDM/IV/AV spielt und gleich auch Kapitän ist überrascht dann niemanden.

Zum anderen liegts daran dass man schlicht keinen Plan hat. Aufstellungsvarianten mit sagenhaften 5 IVs hat uns der Didi auch schon geboten, und rechts hab ich seit gefühlten 10 Spielen keinen AV mehr gesehen. Vorne gibts zwei Stürmer obwohl wir nichtmal einen versorgen können (und die halbe Zeit spielt auch noch Stefan M. einen dieser Stürmer) während wir im Mittelfeld unserer für den Spielaufbau untauglichen 6er (die Langhaar-Boys; zumindest bis sich der Heikinnen-Azubi seine hat abrasieren lassen - der Vorisek-Azubi wird auch noch drankommen) sei Dank ein Loch so gross wie das Burgenland haben. Letzlich ist fast alles was im Team in den letzten paar Spielen positives passiert ist am Mist von Janscher, der Firma Janko und dem einen oder anderen Anderem gewachsen.

Aber das wundert auch nicht wenn man ohne Plan herangeht. Ohne Doktrin, ohne Strategie - ohne definiertes Ziel und zumindest umrissenen Weg wie man das zu erreichen gedenkt (das heisst ja nicht umsonst Roadmap) wirds eben nix werden. Kurzfristig mal Erfolg, vielleicht. Mittelfristiger Fortschritt, njet.

Und das hat das ÖFB-Team mit vielen Militärs auf dieser Welt gemeinsam - vor allem natürlich mit dem hiesigen. Wo keine Vorgaben, sei es von der zivilen oder der militärischen Spitze, kommen wurschtelt man sich so ein bisschen durch. Stattdessen wird eben ein bisschen herumgedoktert damit es zumindest den Anschein von Fortkommen, von Bewegung hat. Letztendlich ist eine Sache aber auch in Bewegung während sie auf den Grund einer Schlucht zusteuert.
Dass dann in so einer Umgebung auch die Aufstellung zur Farce wird versteht sich von selbst. Da wird dann die F-16 auch zum Innenverteidiger weil man die Aussenverteidiger-MechInf aushungert und spielt mit der HIMARS-Doppel-6 anstatt endlich ein AGS als Spielmacher hinter den Spitzen anzuschaffen.

Und wenn sie so weitermachen wird das doktern auch tatsächlich notwendig. Dann braucht man nämlich einen Arzt um das ganze noch zu retten.

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