31.12.2008

Der Zonk des Monats

Dezember 2008

geht an

Das Oberkommando der Bharatiya Nau Sena, der Indischen Marine

für

die Versenkung eines thailändischen Fischerei-Trawlers

Fischer sein ist im indischen Ozean ziemlich gefährlich - die Inder operieren bei ihren Anti-Piraterie-Einsätzen nämlich nach dem Motto: Shoot first, ask later. Und in dem Falle beinhaltet "ask" auch solche Dinge wie Zielidentifikation. Klar, da kann man schonmal auf falsche Ziele ballern - moderne Piraten haben ja keinen Jolly Roger am Mast - aber ein bisschen Sorgfalt wär doch wohl angebracht.
Erinnert fast an solche Aktionen wie den Iran Air-Abschuss der Vicennes oder den KAL-Abschuss durch zwei Flagons - beides vor ewigen Zeiten.

30.12.2008

We didn't start the fireworks

Während man sich hierzulande auf den bevorstehenden Jahreswechsel vorbereitet, ist man andernorts mit Planungen für ein ganz anderes Ereignis beschäftigt.

Dem israelischen Einmarsch im Gaza-Streifen.

Gut, solange dieses Rattenloch nicht ausgeräuchert wird, wird da unten nie Ruhe sein. Aber bei der wunderbaren Performance die die IDF vor gar nicht allzulanger Zeit im Libanon gezeigt hat - mit einem ähnlichen Ziel wie jetzt - kann man schon darauf wetten dass man am Schluss zwar Gaza zu Schlacke gebombt aber kaum was erreicht hat.

Klar. Die IDF ist die wohl hochgezüchtetste Streitmacht auf diesem Planeten und hat schon mehrmals bewiesen das sie einen haushoch überlegenen Feind einäschern kann. Ihre Luftwaffe steht der US Air Force um nichts nach, und ihre Bodenstreitkräfte haben schon unzählige echte, blutige Schlachten geführt. Aber um die aktuelle Mission zu bewältigen, ein paar bärtige Araber mit RPGs und Ks zu verjagen, ist die IDF denkbar schlecht gerüstet. Ähnlich wie die NATO in Afghanistan oder die Army im Irak steht die IDF vor einer unlösbaren Aufgabe, nicht zuletzt auch weil sich Streitkräfte (selbst die israelischen) an solche Dinge wie die Haager Landkriegskonvention zu halten haben. Demgegenüber scheren sich die Terroristen (Verzeihung, Freiheitskämpfer) einen Dreck um irgendwelche Regeln und verbarrikadieren sich zwischen Schulen und Krankenhäusern während sie auf Wohnblöcke und Einkaufszentren Raketen feuern.

Mit normalem Armee-Denken wirds das eben nicht spielen. Und ich bin auch der letzte der von einer Armee verlangt sich in eine paramilitärische Truppe zu verwandeln um Terroristen zu jagen. Aber vielleicht könnte man ja mal probieren die Dinge nicht immer nur mit Panzern und Flugzeugen zu lösen...

Wie dem auch sei, es scheint als würden die Feuerwerke dieses Mal etwas länger andauern, zumindest rund um Gaza...

29.12.2008

Aufrüsten um zu töten

Ich hab also ein bisschen am Rechner gebastelt... und ein paar meiner Erfahrungen möcht ich hier zum Besten geben:

Neue Hardware:

Der Umstieg auf Quad-Core und 4 GB RAM (auch wenns Win XP gar nicht verwenden kann) hat sich definitiv gelohnt. Früher hat das System schon sehr gekämpft wenn Google Earth, Excel und die DVB-Software gleichzeitig offen waren und Berechnungen in MicroDEM konnten schon eine halbe Ewigkeit dauern. No more.

Wasserkühlung:

Das ist schon eine eigene Wissenschaft. Die Schläuche sind nicht allzu stabil und so schleicht sich gleich mal ein Knick ins System ein - was dann bedeutet dass man mit dem Kühlwasser Tee kochen kann. War auch nicht unbedingt hilfreich dass ich den Kühler für die Grafikkarte komplett umbauen musste um ihn passend zu machen. Und das ziemliche Leitungschaos im Gehäuse (zusätzliche Stromversorgung für die Grafikkarte und die diversen Schläuche) ist auch eher ungut - gut dass man keinen Luftstrom hat den man behindern könnte.

Windows:

Kaum zu glauben wie Windows in die Demenz verfällt bloss weil man die PCI-Karten umsteckt. Als ich die DVB-Karte im nachhinein hinzugefügt habe und dabei alle Karten umstecken musste hat Windows kurzerhand sämtliche Treiberinformationen vergessen - aber alles kein Problem, nach lächerlichen vier Reboots und diversen Re-Installationen hats schliesslich auch funktioniert.

Spiele:

Ach... natürlich hab ich das System wegen der Spiele aufgerüstet... ich verbring zwar sehr viel Zeit mit anderem Kram (wie z.B. Excel-Listen über das fiktive ÖBH zu führen oder jede militärische Anlage der USA in Google Earth zu finden) aber man braucht auch ein bisschen was zur Zerstreuung.

World in Conflict
Nicht wirklich neu, hab die Kampagnen auch schon in jedem Schwierigkeitsgrad durchgespielt. Aber jetzt kann ich endlich mit all den netten Gimmicks spielen. Sieht einfach verdammt gut aus wie ein sowjetisches 152mm-Bataillon ein Dorf an der Cote d'Azur einstampft. (Auch wenn das Spiel selbst eine recht traurige Hommage an den Kalten Krieg ist - die Einheiten sind bestenfalls C&Cesque Abziehbilder ihrer realen Vorbilder und die Story kann wohl als Drogenphantasie eingestuft werden.)

Left 4 Dead
Jaja, da kommt wieder der Splatter-Fan in mir raus. Wer sich beim Schauen der Romero und Jackson Filme schon mal gedacht hat dass er das besser kann ("Rasenmäher, so a Bledsinn!") ist hier definitiv richtig... Eigentlich ein bizarres Spiel - die schiere Panik die dich beim Spielen ergreift ("Tank!" sorgt für sehr hohen Puls, noch höher natürlich wenn dich der Smoker an der Leine hat) lässt dich eigentlich davor zurückschrecken das Spiel abermals anzuwerfen.

Grand Theft Auto IV
Als GTAler der ersten Stunde (ich hab noch das originale GTA gespielt) hab ich natürlich darauf gewartet das in die Hände zu kriegen. Was haben wir nicht alles über die Probleme mit GTA gelesen - auch ich hatte meinen fair share of it. Nach der längsten Installation die ich je bei einem PC-Spiel erlebt habe und diverser Rumspinnereien mit LIVE und RGSC hats dann doch irgendwann funktioniert. Im Gegensatz zu GTA:SA ists leider nur ein einfacher Port von der Konsole geworden. Viele Dinge wurden seit SA geändert, mit vielen kann ich mich nicht anfreunden - GTA ist realistischer geworden, was sich auch in der Grafik niederschlägt die zuweilen an Fotorealismus grenzt und etwa aussieht wie pre-rendered Cutscenes von 2001.

Ach ja, alle drei Spiele haben dieses nette rote Zeichen am Cover, Gewalt und so. Dass ich bis jetzt weder meine Familie ausgelöscht habe noch in der Innenstadt auf Killing Spree gegangen bin muss wohl daran liegen dass ich einfach keine Schusswaffe zuhause hab...
Siagst, jetzt ist auch der militärische Konnex da - die rüsten schliesslich ihre Systeme auch nur auf um Leute umzunieten...

23.12.2008

Es ist Weihnachten!

Nicht dass das für mich etwas bedeuten täte. Früher hab ich Weihnachten auf Geschenke reduziert, heute reduzier ichs auf ein paar freie Tage. Da ich Agnostiker bin ignorier ich den religiösen Hintergrund sowieso völlig - und die Konsumgeilheit die alljährlich im Dezember um sich greift (oder hat jemand letzten Samstag im Einkaufszentrum irgendetwas von einer Wirtschaftskrise gesehen?) spar ich mir auch. Wenn ich was brauche oder möchte kauf ichs mir, auch wenns mitten im Mai ist.

Gut, ich hab mir tatsächlich zu Weihnachten was gekauft. Aber nur aufgrund der freien Tage. Nach zweieinhalb Jahren wirds doch Zeit den Rechner wieder aufzurüsten und so werde ich einen Grossumbau durchführen - Wasserkühlung inklusive.

Aus diesem Grunde werde ich erst wieder am 29. Dezember meine Stimme an euch richten - aber bis dahin wünsch ich euch:

a merry Christmas, happy Chanukah, kwazy Kwanza, a tip-top Tet, and a solemn, dignified Ramadan.

22.12.2008

Jammertschade

Der Bertl ist also jetzt aus dem Tschad zurückgekehrt. Als Sozi-Version des Weihnachtsmann (zumindest die rote Arbeitskluft hat er mit dem Original gemeinsam) hat er unsere Soldaten besucht und mit ihnen Weihnachten gefeiert.

Und was gabs zur Bescherung? Die ohnehin schon angedrohte Verlängerung der Tschad-Mission.

Bitte mich nicht falsch verstehen - ich unterstütze den Einsatz prinzipiell auch wenn ich mir gerne ein aggressiveres Mandat wünschen würde.

Aber wenn sich die Österreicher sowas antun wäre es eigentlich seitens des SecDef dringend erforderlich die Spendierhosen anzuziehen und tatsächlich an die Truppe Weihnachtsgeschenke zu verteilen - in Form ausreichender brauchbarer Hardware. Wir gondeln in unseren Wüsten Puch Gs (aptly named Desert Gees) dort unten rum während die US Army bei solchen Deployments modifizierte gehärtete Humvees einsetzt. Wir haben keine gepanzerten wüstentauglichen Fahrzeuge in ausreichender Anzahl die genügend Feuerpower gegen ein paar Technicals applizieren können und lügen uns stattdessen in einen Dingo-mit-50er-Fieberwahn. Wir sollen ein Gebiet überwachen das ein mehrfaches des Bundesgebietes umfasst und unsere brauchbarsten Chopper dafür sind mit Politikershuttle-Missionen ausgelastet. Und Stichwort überwachen: während andere Armeen mit genügend Technik in solche Missionen gehen die selbst das MIT vor Neid erblassen lassen würde ist bei unserer Truppe ein NVG schon top-notch.

Tschade eigentlich dass viele der österreichischen Soldaten die sich solche Deployments antun - die Meisten des Geldes wegen - dennoch bei solchen Missionen mittun obwohl sie eigentlich mit so unzureichender Ausstattung ausgesandt werden dass sie durchaus am Ende waagerecht in der Herky heimkommen könnten. Denn erst dann wenn sich auf einmal keine Männer für solche Stunts finden lassen und unsere grosskotzige "Wir sind im Sicherheitsrat"-Politik nicht mehr den grossen Mann markieren kann, erst dann wird man vielleicht wirklich draufkommen dass diese Streitkräfte dringend einen Weihnachtsmann brauchen - oder einen Osterhasen oder einen reichen Onkel aus Amerika oder ein anderes Fabelwesen...

21.12.2008

Sic vis pacem...

Nun, es scheint also ernst zu werden. Nach ewigem hin-und-her soll der Iran jetzt also doch S-300 erhalten. Klar, bei den Russen fällt jetzt - dank der Aufrüstung zu S-300PMU und S-400 - jede Menge alter Krempel (S-300P der ersten Generation) an der natürlich an den meistbietenden Irren irgendwo zwischen Caracas und Pyeongyang verkauft wird. Passenderweise liegt Teheran in der Mitte.

Im derStandard.at-Forum (dazu vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt mehr) hat user "tempa" dazu einen recht interessanten Kommentar gepostet:
"Da verschiedene Varianten der s300 auch Raketen abfangen können, darf ich nun davon ausgehen, das sie in Zukunft das amerikanische Raketenabfangsytem ebenso loben werden. Weiter unten bestätigen sie das Recht auf Verteiltigungssysteme. Nichts anderes ist das amerikanische Raketenabwehrsystem.
Oder wollen sie uns vielleicht erklären, warum das s300 mit seiner Fähigkeit, Flugzeuge und Raketen abzuschiessen gut, das amerikanische System aber schlecht ist?"
Ich bin noch nicht lange genug regelmässig im Internet vertreten - erst seit Sommer 2002 - als dass ich mich an eine Zeit vor 2001 erinnern könnte (natürlich kann ich mich daran erinnern - aber offline oder online ist ja doch ein Unterschied). Und damit an eine Zeit in der Yeltsin die Vodkas gekippt hat während ihm der "geile Billy" (Copyright Homer Simpson) schmutzige Witze erzählt hat. Eine Zeit in der die schlichte Erwähnung von "Raketenabwehr" oder "Irak" nicht sofort in kollektives sich-gegenseitig-den-Schädel-einschlagen mündete - und das obwohl Clinton NMD reaktiviert und 98 den Irak (und 99 Serbien) in Stücke gebombt hat und Yeltsin Grozny in ein modernes Dresden verwandelt hat.

Jetzt haben wir den ex-KBGler Putin (der Europa mit nuklearem Holocaust gedroht und gleich mal Georgien plattgewalzt hat) und unseren texanischen Sonnyboy Dabbelju (der Putin nach Invasionen 2:1 geschlagen hat).

Wenn man ehrlich ist sind die Typen nicht viel besser als ihre Vorgänger - gut der eine sauft weniger und der andere kriegt wahrscheinlich nicht so oft einen geblasen. Warum aber ist es mittlerweile so weit gekommen dass in vielen Teilen der Welt Bush - und damit alles was vor allem mit den US-Streitkräften zu tun hat - als der Leibhaftige gesehen wird und Putin (oder wie auch immer seine socket puppet gerade heisst) als der Messias? Und selbst gehirnamputierte Staatsoberhäupter a la Hugo oder Umdenistehnedschad werden ja schon wohlwollend betrachtet.

Warum konnte Reagan in Grenada einmarschieren, Lybien zu Klump bomben und hunderte Atomwaffen nach Europa schaffen und die einzigen die es störte waren ein paar links-linke die lieber Petting machen wollte?

Ganz einfach - weil auf der anderen Seite von Churchills Vorhang ein Monster stand welches die Welt in Geiselhaft hielt - die Sowjets.

Und warum konnte Billy drei Luftkriege in Europa führen und die Leute waren dennoch mehr an seinem Sexualverhalten interessiert? Stimmt, weil Serbien gerade Völkermord spielte.

Und in beiden Fällen war eines gleich. Aus welchen Gründen auch immer konnte oder wollte Europa nichts alleine unternehmen.

Vielleicht braucht Europa einfach wieder einen Feind um die Relationen zurechtzurücken, um zu sehen wer gegen und wer für uns ist. Und mit dem Verhalten das wir aktuell an den Tag legen werden wir uns diesen Feind noch schneller aufbauen als uns lieb ist. Und wenn wir dann bedroht sind werden wir wieder danach schreien - nach Raketenabwehr und Atomwaffen, mit dem Logo der US Air Force...

(Disclaimer: Ich sage NICHT dass alles was die USA machen gut ist - aber zumindest haben sie in den letzten 100 Jahren kaum was gemacht was für Europa schlecht war. Zu oft schon haben sie unseren Arsch gerettet.)

20.12.2008

Die Top 11...

...
...
Ich weiss nicht wie ich das nennen soll - wurscht wie, irgendwer beschwert sich sicher...

Warum Top 11? Because I like to go one step beyond. (Copyright by Douglas Walker)

11. Milla Jovovich
In ihren Filmen sieht man sie entweder nackt oder schwerbewaffnet. Manchmal sogar beides...

10. Stefani Morgan
Wie ist denn die da hingekommen? Nein ehrlich, ich kenn keine Stefani Morgan...

9. Phoebe Cates
Ich hab mir die Gremlins-Filme nur wegen ihr angesehen - und nach dieser Ridgemont High School such ich bis heute noch...

8. Maggie Gyllenhaal
War fast noch das beste am neuen Batman - ich bräucht übrigens dringend eine Sekretärin...

7. Christina Ricci
Da wird nicht nur John Cage verrückt - aber wann erscheint Prozac Nation eigentlich bei uns?

6. Natasha Beddingfield
She wanna have my babies - das ist doch wohl Grund genug...

5. Katie Holmes
Kein Mensch interessiert sich für ihre schauspielerischen Qualitäten. Ich könnt übrigens eine The Gift-DVD noch gut brauchen...

4. Julia Stiles
Ich hab mir die Bourne-Filme (und einiges anderes Zeug welches ich sonst links liegen gelassen hätte) nur wegen ihr angesehen...

3. Elisha Cuthbert
Und wenn sie der Puma noch nicht getötet hat, geistert das girl next door noch heute in meinen Träumen rum...

2. Lauren Graham
Trau keiner über 40, von wegen. Definitiv ein Grund um mit Thornton und Reeves zu tauschen...

1. Ja... das würdet ihr natürlich gerne wissen

(Bilder gibts keine - ich betreib ja keine Celeb-Seite...)

19.12.2008

Where are the carriers?

Als Nachsatz zu gestern möchte ich ein Papierl verlinken welches die wenigsten kennen aber vielen die Augen öffnen wird.

The Carrier Myth

Zugegeben, die Air Force ist wohl kaum eine Quelle von objektiver Information über Flugzeugträger (United States, anyone?). Aber die brauchen auch nicht mehr zu tun als die Navy-Zahlen zu veröffentlichen - und zwar die Zahlen die die Navy zurückhält. Mit irgendwelchen Alpha-Surge-Sortie-Rates kann man ja in Washington viel mehr bewegen als mit der schlichten Wahrheit.

Und die Wahrheit lautet ganz eindeutig: Wherever they are - the Air Force can't be that far away supporting the whole show.

18.12.2008

Zugedrohnt

Die Nachricht der Woche kommt aus den USA. NG meldet den Roll-Out der ersten X-47B Kampfdrohne.

Hey super. Die Navy stolpert geradewegs von der Bug in das nächste Desaster. Man baut eine Drohne - weil Drohnen ja angeblich billiger als bemannte Flugzeuge sind - deren Gewicht und Abmessungen in A-6sche Bereiche vordringen und deren Kapabilitäten (und die Form) verdächtig nach A-12 revisited aussehen.

Ich mein, zum einen ist das gut. Das bedeutet dass man selbst bei der Navy wieder bei Sinnen ist und weiss dass so Dinge wie Reichweite und Payload halt doch wichtig sind. Halt nein. Erst nachdem das CSBA der Navy vor einigen Monaten kräftig in den Arsch getreten hat (mit der knackigen Feststellung dass das aktuelle All-Bug-CVW die kürzeste Strike-Reichweite aller seit Pearl bei der Navy betriebenen CVWs hat) scheint man zur Vernunft zu kommen und die Fehler die die Navy seit 30 Jahren verfolgen zumindest für die Zukunft versuchen zu vermeiden.

Auf der anderen Seite sieht man ja bei allen 5th Gen Vögeln recht schnell wie solche 20-Tonner mit Stealth und sonst noch ein paar Gimmicks gleich so teuer werden dass der Verzicht auf einen Piloten nur mehr Peanuts ausmacht. Aber bei Gates und Konsorten ist das noch nicht angekommen.

Dort scheint nur mehr zu zählen dass man aus den Flugzeugen die Piloten wegbringt.
Jaja... der Traum eines jeden Unternehmers, die vollautonome Anlage. Null Personalkosten, keine Befehlsverweigerung und keine Krankenstandszeiten. Dass man aber für diese Wundertechnologie dann dreimal so viel Techniker braucht um das Werkl am Leben zu halten ist den Herren am Schreibtisch scheinbar unbekannt...

16.12.2008

Drei unter Par

Allem vernehmen nach scheints jetzt ernst zu werden mit den schon ewig lange notwendigen Nachbeschaffungen in der Luftabteilung des ÖBH. Ein Trainer muss her - und das ist gut so.

Damit ist jetzt zumindest die Schnapsidee mit dem MLU (hust...) der alten 105er vom Tisch. Also welches Flugzeug darfs jetzt sein? Die T-50, ja die wär was. Oder vielleicht eine Hawk? Mhhh, moment die M-346, die wär scharf.

Aber nein. In Österreich werden Flugzeuge nach anderen Kriterien beschafft. In Tschechien hat man ein paar L-159 bei den Mottenkugeln stehen - und weil die schön billig wären könnt man sich hierzulande damit anfreunden. Nur weil die L-39 ja schon seit einer Zeit in der Luft ist in der die 2 ATAF noch auf den Feind gewartet hat muss sie ja kein schlechtes Flugzeug sein. Auch nicht dass deren grösster Betreiber den Vogel gerade ausser Dienst stellt.

Spielt dabei wohl selbst für Norbert "die Verteidigungsdoktrin ist mir zu NATO-lastig" Darabos keine Rolle dass das Ding mit allem Schnickschnack aus US-Produktion ausgerüstet ist den man bei einem Angriffsflugzeug so braucht. Kauft jetzt ausgerechnet der Bertl unseren "Kampfbomber"?

Spielt scheinbar auch keine Rolle dass eben dieser Bertl noch vor gar nicht allzulanger Zeit den Tschechen recht freundlich erklärt hat was er vom US-NMD-System auf tschechischem Grunde hält oder dass wir Prag alle Ried mit einem Haufen Papier betreffend deren Atomkraftwerke eindecken.

Nein, als Österreicher würd man auch dem Atom-Ali, dem Bomben-Bob oder dem Chemie-Kim Rüstungsgut abkaufen - hauptsach billig. Und da zumindest der Ali und der Kim garantiert nicht Freunde der NATO sind hätt der Bertl auch was davon. Vielleicht spielt er ja mit ihnen auch gelegentlich Golf?

15.12.2008

Bewegte Bilder

Wenn wir schon von Intercepts sprechen...

Auch auf YouTube lässt sich einiges finden.

Simulation des Abschusses zweier lybischer Flogger durch Turkeys von VF-32 inklusive dem originalen Funkverkehr:


Das "Fox-1" vom RIO klingt schon sehr enthusiastisch - kein Wunder dass sein Pilot das nur mehr mit "Jesus" kommentiert.

14.12.2008

Where have all the horses gone?

Seit Ende des Vietnam Krieges listet die USAF insgesamt 48 Luftsiege. Darunter ist kein Pilot der 5 Abschüsse (=Ass) verzeichnen konnte. Vier Piloten (Col. Cesar A. Rodriguez, Ret.; Lt. Col. Robert Wright; Lt. Col. Robert W. Hehemann, AFRes und Col. Thomas N. Dietz, AFRes) konnten drei Abschüsse verbuchen, vier weitere (Rhory R. Draeger, Dec.; Lt. Col. Robert E. Graeter, Ret.; Lt. Col. Benjamin D. Powell, Ret. und Capt. Jeffery C. Hwang) jeweils zwei.

Aber - die jockeys mal beiseite gelassen - wie siehts eigentlich mit deren mounts aus?

38 der 48 Luftsiege gingen aufs Konto der Grauen, der F-15C. 6 weitere konnte die Viper (F-16C) verzeichnen, zwei werden der Hog (A-10A) zugerechnet. Jeweils ein Abschuss wurde durch die F-15E (das war die Geschichte mit der Bombe und dem Hubschrauber) und die F-16D verzeichnet.

37 Flugzeuge erzielten die 48 Abschüsse. Je eine F-15C und F-16C konnten drei Abschüsse verbuchen, sieben weitere F-15C waren zweimal erfolgreich.
10 mal wurden MiG-23 vom Himmel geholt, 9 mal MiG-29, 6 mal Mirage F.1, 5 mal Mitglieder der Fitter-Familie, 4 mal wurden Jastrebs und 4 mal diverse Helikopter abgeschossen.

1 Abschuss wurde mit einer 2.000 Pfund-Bombe erzielt (GBU-10/B), 2 mit der Avenger-Bordkanone (GAU-8/A), 3 werden als Maneuver Kills gewertet, 8 erfolgten durch die Slammer (AIM-120), 11 durch die Winder (AIM-9) und 23 durch die Sparrow (AIM-7).

Von den 37 Flugzeugen befinden sich aktuell noch 34 im Dienst. Zwei F-15C wurden bei Unfällen zerstört, eine A-10A befindet sich schon im Museum. Die höchste Veteranendichte findet sich auf Elmendorf AFB wo zur Zeit 10 F-15C (insgesamt 12 Abschüsse) beim 3rd Wing ihren Dienst versehen, gefolgt von RAF Lakenheath wo 7 F-15C (insgesamt 10 Abschüsse) bei der 493rd FS fliegen sowie Eglin AFB wo beim 33rd Fighter Wing noch 4 F-15C (insgesamt 7 Abschüsse) aktiv sind.

Die Navy hat im Vergleichszeitraum sieben Abschüsse erzielt, 5 durch F-14A und zwei durch F/A-18C. Von den Turkeys stehen zwei im Museum, zwei wurden bei Unfällen zerstört und eine bereits verschrottet. Eine der Bugs versieht bei VFA-81 auf NAS Oceana ihren Dienst, die zweite konnte ich nicht nachverfolgen.

(Nagelt mich nicht fest. Da die Streitkräfte - aus naheliegenden Gründen - keine monatlich aktualisierten Inventarlisten ins Netz stellen sind die Angaben über den Verbleib der Flugzeuge ohne Gewähr. As best as I can.)

13.12.2008

Happy Birthday, Viper!

Laut Wikipedia haben sich am 13. Dezember die US Truppen vom Chosin-Reservoir zurückgezogen (1950), Saddam Hussein wurde durch US Truppen aufgegriffen (2003) und Hans-Joachim Marseilles wurde geboren (1919).

Für die Luftfahrt - und dabei vor allem für die Air Force - ist dieser 13. Dezember jedoch noch weit bedeutsamer. Am 13. Dezember 1973 öffneten sich am Südufer des Lake Worth in Texas die Hangartore von General Dynamics und die Dezembersonne über Texas konnte zum ersten Mal den Schatten eines Flugzeuges aufs Vorfeld werfen welches ihr über die nächsten 35 Jahre zu einem bekannten Anblick werden sollte.

Der YF-16 Prototyp erblickte das Licht der Welt.

Ja, ich bin prinzipiell kein Fan von ihr. Von Politikern und Strategen geschaffen ist sie als krankes Kind auf die Welt gekommen - genau wie ihre älteren Geschwister F-104 und F-5 hätte es ihr passieren können von den Eltern - der Air Force - verstoßen zu werden. Aber man hatte nicht viel Wahl - man brauchte dringend ein neues Flugzeug um die alternden Rhinos abzulösen.
Und mit viel "Liebe" ist es den Jungs in Ogden, Dayton, Hampton und Fort Worth gelungen aus dem Leichtgewicht welches am Schulhof wohl Prügel gegen Essengeld getauscht hätte einen Schlägertypen zu formen der noch bevor er volljährig war eingezogen wurde und in seinen Twens Türsteher zusammengefaltet hat die 80 Pfund mehr auf die Waage brachten.

Wünschen wir der Viper noch viele weitere Jahre - auch wenns wohl keine 35 mehr sein werden.

11.12.2008

Maxwell's Luftstreitkräfte: Die C-28 Curl

Die in den 50ern in den USA beschafften Fairchild C-5 Provider Transporter zeigten recht bald ihre leistungsmässigen Beschränkungen. Da die österreichische Luftfahrzeugindustrie in den 60ern noch keinen Grossumbau des Flugzeuges (analog der C-123K) durchführen konnte, sollte ein Nachfolgemuster beschafft werden. Neben einem von der Nutzlast und Reichweite vergleichbarem Modell - welches später die C-24 wurde - sollte auch ein kleineres Muster beschafft werden.

Zu dieser Zeit waren Muster in dieser Leistungsklasse im Westen bestenfalls im frühen Entwicklungsstadium und so wurde die bei den sowjetischen Luftstreitkräften gerade erst in Erprobung befindliche Antonov An-26 im Herbst 1968 ausgewählt.
Ab Januar 1970 wurden 19 Flugzeuge vom Typ C-28A (An-26) beschafft. Die letzte Maschine wurde im Juli 1971 übernommen. 1974 wurden vier C-28A zu MEDEVAC-Versionen HC-28B umgebaut.

Mit Ende 1979 stehen die C-28 bei folgenden Einheiten im Dienst:

Lufttransportgeschwader 27, Flughafen Schwechat
  • Lufttransportstaffel 29 "Providers"
  • Lufttransportstaffel 76 "Curlers"

Ein weiteres Modernisierungsprogramm "Curl 82" ist zur Zeit in Planung.

10.12.2008

Ein kleines Nümmerchen...

Wollt euch diesen historischen Leckerbissen über den ich heute gestolpert bin nicht vorenthalten:
"However, the most grandiose plan came in October 1949, when McDonnell proposed ambitious production of the F2H-2 Banshee (Anm: nach 1962 F-2B) for the Navy and F-88A for the Air Force. Under this plan, McDonnell would control the engineering and produce both models, and it would license Goodyear Aircraft Corporation to manufacture the F2H-2 and General Motors to build the F-88A.
McDonnell would attain a peak delivery rate of 150 F2H-2s per month by subcontracting half the work to a nearby Lincoln-Mercury plant and 150 F-88As per month by subcontracting half the work to the Fisher Body plant in St. Louis. In addition, Goodyear would produce 850 F-88As per month at three plants - 213 at Kansas City, 273 at Tulsa, and 364 at Cleveland. Westinghouse would produce J34 engines in Kansas City to supply McDonnell and the General Motors plants in Kansas City and Tulsa. Chrysler would produce J34s in Detroit to supply Goodyear and the General Motors plant in Cleveland. All totaled, McDonnell expected to produce the F2H-2 and F-88A for three years, resulting in 8.786 Navy and 15.046 Air Force airplanes."
Das wirft für mich folgende Fragen auf:
  1. Hat jemand McDonnell gesagt dass der zweite Weltkrieg seit Jahren vorbei war?
  2. Hätte man Chrysler und General Motors damit retten können?
  3. Was würde Jar-Jar Gates zu solchen Produktionszahlen sagen?

09.12.2008

Bordering on insanity


Ich zitier hier mal einen Bekannten: "Die Leute mit denen wir gesprochen haben war sich sehr bewusst das "the troops on the ground" momentan andere Sachen dringender brauchen als F-22 overhead, zb. wären mehr AC-130 und mehr Hubschrauber nötig."

Ach... Ist dem tatsächlich so?
Oder ist das ganze nicht eher das Produkt völliger falscher procurement policy seitens der Army und schwachsinniger Einsatzdoktrine?

Das was die Air Force mittlerweile seit 2001 für die Army macht ist eine spezielle Art von CAS. Die Plattform - F-15E, F-16C, A-10C, AC-130U - spielt dabei keine Rolle; nur die Mission zählt. Die Mission: time sensitive, well aimed, fire support for ground forces.

Aber, sollte die stärkste Landstreitmacht auf diesem Planeten (wenn wir Rotchina mal aussen vor lassen) nicht fähig sein ein paar Kameltreiber selbst wegzublasen ohne dafür einen Schwarm Vipers zu brauchen?

Sollte - ist aber nicht. Die Gründe dafür liegen zum einen in der Einsatzdoktrin - immer leichtere, immer mobilere Kräfte denen im Zweifelsfall einfach die Feuerpower fehlt; sowie das völlige Vermeiden von direkten Konfrontationen seitens der Army um nicht in Hinterhalte (IED und Co.) zu laufen - dass man mit dem blinden Niederbomben von Zielen zuweilen mal eine Schule oder eine Hochzeitsgesellschaft ausräumt lassen wir mal beiseite.
(Da gibts die nette Geschichte in der man eine Luftwaffe im Gegenwert, im Gegenwert der "Luftwaffe" gebraucht hat um ein Halbbataillon Turbanträger auszurotten. Den selben Effekt hätt eine Kompanie Abrams auch erzielen können zu einem vierzigstel des Preises.)
Und zum anderen sind die Gründe dafür in einer Beschaffungspolitik der Army zu finden die "bordering on insanity" ist.

Welche Waffensysteme führt die Army ein?
  • Raketenartillerie - HIMARS
Wunderbar um ein Bataillon der Roten Armee aufzureiben (obwohl MLRS die selbe Mission genauso erfüllt) aber kaum geeignet um Feuersupport gegen Insurgents zu geben.
  • Langstreckenartillerie - ATACMS
Schön um irgendwelche Einrichtungen in einem realen Krieg zu zerstören aber kaum geeignet um Feuersupports gegen Insurgents zu geben.
  • Luftabwehrsysteme - Linebacker
Toll um irgendwelche Feindluftfahrzeuge runterzuholen (gesetzt dem Fall in der Air Force ist allgemeine Demenz eingekehrt - mehr Demenz als aktuell, that is - und man hat die Feindluftwaffe nicht nach acht Stunden plattgemacht) aber kaum...
  • Panzerabwehrsysteme - KEM, JCM...
Ausgezeichnet um einen T-95 auf zwei Meilen Entfernung in Altmetall zu verwandeln (zumindest für den Fall in dem die Apaches nicht ohnehin jedes feindliche Panzerbataillon mit 100 Hellfires eingedeckt haben bevor eine Bodeneinheit überhaupt Feindkontakt hat) aber... well, you got the point.

Dafür fehlt der Army eine preiswerte, primitive, grosskalibrige Waffe um gegen Bunker und Infanterie vorzugehen - wie eine RPO. Auch die Erhöhung der Feuerkraft der Infanterie-Teams durch neue MGs - vorzugsweise in grösserem Kaliber - scheint keine Priorität zu geniessen. Auch die Verwendung von schweren Granatwerfen (Milkor z.B) - hervorragend geeignet um ganze Platoons in Stücke zu reissen - beschränkt sich bis jetzt auf einzelne Stück pro Brigade. Oder wie wärs mit einem neuen Leichtgewichtsmörser der an der Front eingesetzt werden kann und den Vietnamkriegs-Schrott ablöst? Für die 155er Ari könnte man auch gelenkte RAP-Projektile einführen - ein Vorhaben an dem die Army seit 20 Jahren scheitert. Und so ein AGS - Sheridan, Ridgeway, BMP-3 oder irgendein x-beliebiges Fahrzeug mit einer 90mm-Niederdruckkanone - zur Verstärkung der Infanterie wär auch ein Hit. Ach nein, lieber nicht...

Der Air Force vorzuwerfen dass die für Dinge plant die seit Gründung der RAF vor 90 Jahren in jedem "Pflichtenheft" einer Luftwaffe stehen - Erringung der Luftüberlegenheit z.B. - aber nicht dafür jedem Taliban eine SDB auf die Birne zu werfen entbehrt nicht einer gewissen Paradoxie wenn gleichzeitig die Army seit 15 Jahren am eigenen Bedarf komplett vorbeiplant und lieber Milliarden von Dollar in redundante Projekte steckt anstatt ihren eigenen Einheiten endlich genug organische - indirekte - Feuerkraft mitgibt um sich gegen feindlich Infanterie in schwierigem Gelände durchzusetzen.

Nur... in ein paar Jahren sind möglicherweise keine zwölfhundert abgezahlten Viper mehr vorhanden die Feuerunterstützung geben können - dann muss sich die Army das wieder selbst machen.

08.12.2008

Knietief in Leichen

Gestern war Sonntag, der 7. Dezember.

"Ja. Und?"

Ich muss gestehen, ich hätt auch fast darauf vergessen. Hab dann aber gestern den Film gesehen (wieder - obwohl ich ihn mir ja immer nur wegen Kate Beckinsale anschau, zugegeben). Michael Bay hat die Pazifikflotte gesprengt - am Sonntag, dem 7. Dezember 2008 als quasi Re-Enactment von Sonntag, dem 7. Dezember 1941.

Für einen Nitpicker ist der Film natürlich super - man kann die Schiffe abzählen die damals noch gar nicht in Dienst waren (vor allem die Knoxes und die SpruCans stechen da raus). Aber dafür drei Stunden Ben Affleck ertragen zu müssen? Brrrr...

Pearl Harbor - dieser "Day of Infamy" um FDR zu quoten - ist ja zum geflügelten Wort geworden. Nur, die Infamy sollte wohl eigentlich für die US Administration gelten. War doch der japanische Angriff in Washington geplant worden.

Bis in die 60er hinein (vor allem in den Jahren direkt nach dem Krieg) hat man sich in den USA sehr kritisch mit der Materie auseinandergesetzt. Dann ist es still geworden - heutzutage gilt man ja fast als rechter Spinner wenn man behauptet die 2.402 Toten, 1.282 Verletzten und Schäden im Wert von ein paar Milliarden Dollar wurden von Roosevelt als kleiner Preis dafür betrachtet endlich in den Krieg ziehen zu dürfen...

Erstaunlicherweise sind die Paralellen zu jenem 11. September 2001, an dem die NeoCons schon auf den Terroranschlag gewartet zu haben um im mittleren Osten einzumarschieren, mehr als nur beängstigend.

Nur: Roosevelt war Demokrat, Bush ist Republikaner. Was sagt uns das jetzt?

07.12.2008

Das fünfte Rad am Wagen

Eigentlich hat die USA ja fünf Teilstreitkräfte. Die Army, die Air Force, die Navy, das Marine Corps und... die Coast Guard. Die untersteht zwar mittlerweile dem Department for Homeland Security (und wurde früher auch schon öfters zwischen den Ministerien hin und her geschoben) hat aber dennoch nach wie vor eine beträchtliche militärische Mission - und Kapabilität.

Nur gehen ihr schön langsam die Schiffe aus. Die WHECs der Coast Guard sind - von den Flugzeugträgern mal abgesehen - die ältesten hochseetauglichen Schiffe der US Streitkräfte. Und sind mittlerweile leider in einem ähnlichen Zustand wie die America und die John F. Kennedy in ihren letzten Jahre: potentielle Todesfallen.

Die U.S.C.G.C. Dallas (W-HEC-716) war anlässlich des Georgienkrieges eines der US Schiffe welches dann im Schwarzen Meer war. Auf dem Weg dahin gab es an Bord "multiple fires". Ist wohl kaum ein guter safety record. Aber bei einem Schiff im 41sten Lebensjahr nicht mehr wirklich verwunderlich.

Woher das Problem kommt ist auch klar - vorallem ein Falle der WHECs. Immerwährendes underfunding. Nun, für die Rolle einer echten Coast Guard würde das Budget schon reichen, aber nicht für die quasi-militärischen Missionen die die Coast Guard (bitte wo ist im Schwarzen Meer die US Coast) mittlerweile durchführen muss weil die Navy ohnehin am Zahnfleisch geht.

Mittlerweile bekommt die USCG ja die notwendige Kohle - und pumpt sie, wie die Navy auch, in schwachsinnige Technologiechimären: Deepwater. Der NSC bewegt sich ja schon in den Fussstapfen der San Antonios. Teurer als so manche europäische Lenkwaffenfregatte und nur einsatztauglich wegen gefälschter Abnahmen.

Aber warum sollts der Coast Guard anders als den anderen gehen? Overstreched, underfunded and led by imbeciles. Und da ist es scheinbar völlig wurscht ob der Häuptling Jar-Jar Gates oder Mike Chertoff heisst.

06.12.2008

Gates vs. Raptor

Jar-Jar Gates schlägt wieder zu! Seiner Meinung nach gibts zu viel goldplattierte Waffensysteme bei den US Streitkräften die für "imaginery conflicts" der Zukunft gedacht sind und zu wenige für die "wars we're actually in". Gut, das ist ja nix neues - obwohl schon langsam lästig wird das von Gates jede zweite Woche unter die Nase gerieben zu bekommen.

Aber: Der SecDef hat sein Visier mittlerweile eingestellt. Und aktuell im Fadenkreuz liegt - wen wunderts - die F-22.
Die Air Force hat ihre F-22 aktuell auf dem "Increment 2" genannten Level. Das nächste Ziel wäre ja jetzt Increment 3, welches der Raptor endlich Zugang zur Nine X-Ray und der Langstrecken-AMRAAM geben würden. Denn zur Zeit sind die meisten F-15 der USAF besser bewaffnet als die Raptoren.
Aber da hat ja Gates ein Wörtchen mitzureden. Daher wird die USAF aller Voraussicht nach nur etwa die Hälfte ihrer Flotte auf volle Increment 3-Fähigkeit aufrüsten - jetzt Increment 3.2 genannt. Der Rest der Flugzeuge bleibt irgendwo auf halbem Weg - Increment 3.1 - stecken und bleibt damit auf Slammer-Versionen beschränkt deren Reichweite kürzer als nahezu alles ist was grade in anderen Ländern zuläuft - und auf Nine Mikes die bei der Operation Eldorado Canyon gerade neu waren. Von den geplanten Electronic Attack-Ausbauplänen die die Air Force plant gar nicht zu reden.

Das heisst ja jetzt nur nichts anderes als das man das beste Kampfflugzeug auf diesem Planeten mit voller Absicht auf einem Stand hält der (auch auf die Gefahr hin hier wie Carlo Kopp zu klingen) in ein paar Jahren vielleicht schon nicht mehr reichen könnte um gegen die diversen Su-30-Varianten zu bestehen.

Aber das ist ja eh harmlos - wenn man die Gatesche Rhetorik ein bisschen pessimistischer betrachtet sieht man schon die Ausserdienststellung der F-22 auf sich zu kommen. Weil Gates hat ja lieber die JSF...

Warum ein Mann Verteidigungsminister werden kann dessen vorausschauendes Denken sich gerademal auf das beschränkt was er in Sichtweite hat kann ich nicht verstehen. Ganz wurscht ob das Österreich oder die USA sind.

(Merke: Only an extinct Raptor is a good Raptor.)

05.12.2008

Diese "Laser"...

Jay Carafano, security analyst bei einem amerikanischen Think Tank, hat die Lösung um gegen die Piraten am Horn von Afrika vorzugehen.

"Laser"

Mr. Carafano ist schon seit Jahren ein Advokat dieser Technologie mit der er vom War on Terror bis zur Wirtschaftskrise alles lösen möchte. Na fast.
Und anlässlich der Präsentation von NGs Firestrike-Lasersystem vor einigen Wochen, das ja auch als die Lösung jedes militärischen Problemes gepriesen wird, stellt sich hier die Frage: Sind Laser wirklich das Allheilmittel, die Zukunft der Kriegführung?

Ähh. Nope.

Um einen Laser auf militärisch signifikanten Entfernungen einsetzen zu können braucht man schon sehr viel Energie... richtig viel. Die AL-1A ABL muss aus diesem Grunde sogar einen gigantischen chemischen Laser verwenden der einen beträchtlichen Teil der Abflugmasse ausmacht. Das System kann 20 mal feuern, dann ist Sense.

Aber dafür ist ja ein Laser immer im Ziel weil er mit Lichtgeschwindigkeit arbeitet? Theoretisch ja. Hätte nicht die Atmosphäre die lästige Eigenschaft manche Bereiche des elektromagnetischen Spektrums nach sonst wo abzulenken, würde es stimmen. Und von solch ubiquitären Dingen wie Staub oder Wasser in der Luft gar nicht erst zu sprechen - die machen die Performance eines Lasers nämlich sehr schnell kaputt. Warum wohl können LGBs nur bei gutem Wetter eingesetzt werden?

Aber wenigstens kann man einen Laser nicht mit irgendwelchen elektronischen Gadgets stören, richtig? Richtig - man braucht keine Gadgets. Infrarotdichter Nebel wie ihn diverse Heere schon seit Jahrzehnten in den Nebelwurfanlagen von Panzern oder in den Gefechtsköpfen von Ari-Munition verwenden reicht völlig. Ist ausserdem viel billiger und kann sogar von der nordkoreanischen Volksarmee verwendet werden.

Hmm? Ein schweineteures, höchst uneffizientes Waffensystem entwickeln welches nur schönwettertauglich ist und von jeder Dritte-Welt-Armee abgewehrt werden kann?
Ich glaub wir werden noch sehr lange Ziele damit kaputtmachen indem wir ihnen Materie nachwerfen - und keine Photonen.

Auch wenn die Navy angeblich schon Laser-Systeme plant die sie auf speziell trainierte Haie aufschnallen will...

04.12.2008

Day of the living SAC

"Wenn man nicht mehr weiter weiss..." oder so irgendwie beginnt eine recht zynische Aussage über Problemlösungen.
Und zumindest beim US-Militär werden solche Arbeitskreise öfters von ehemaligen Secretaries of Defense geleitet - Leuten von denen man eigentlich froh war dass sie von der politischen Bühne verschwunden sind.

Auch angesichts der Probleme mit den amerikanischen Nuklearwaffen wurde so ein Arbeitskreis eingerichtet; an dessen Spitze James R. Schlesinger. Und wenn man so republikanische kalte Krieger wieder aus der Gruft holt, dann kommen ihre ganzen Zombie-Freunde gleich mit.

Schlesingers Vorschlag: SAC wiederzubeleben. Das Strategic Air Command, 1991 nach Zusammenbruch der Sowjetunion zu Grabe getragen, soll wieder das Oberkommando über sämtliche Nuklearassets von Air Force Space Command und Air Combat Command haben. Aber damits nicht nach einer Rückkehr in die alten Zeiten aussieht soll dieser neue Verein "Air Force Strategic Command" genannt werden.

Pipe dreams? Rather not. Gates unterstützt den Plan, und damit würde das wohl auch Obama absegnen. Aber zumindest bei der Air Force (Donley und Schwartz) regt sich Widerstand. Naja, fast - der Widerstand beschränkt sich auf den Namen und die Anzahl der Sterne auf der Schulter vom Kommandanten. Laut Plänen der Air Force soll der neue Verein "Global Strike Command" heissen. Klingt verdammt wie irgendeine 3-Buchstaben-Organisation aus einem Strategiespiel. GDI...

Wäre das nicht bizarr wenn die erste Amtshandlung vom demokratischen Messias im Weissen Haus darin besteht eine Organisation zu schaffen deren Einsatzzweck das Verdampfen von halb Russland ist?

Ach, übrigens. Wenn jemand den LeMay-Zombie sieht, das Pentagon sucht noch einen Commanding General für das neue Command...

02.12.2008

Maxwell's Luftstreitkräfte: Die F-15 Draken

Noch während der 50er Jahre wurde die Beschaffung eines Nachfolger der eben erst zulaufenden North American F-4 Sabre Jagdflugzeuge eingeleitet. Die erste Phase - eine interimistische Lösung - mündete in der North American F-8 Super Sabre, die zweite Phase - als "Jfz 1961/63" bezeichnet - führte zur Saab F-15 Draken.

Bei der von Oktober 1962 bis April 1963 laufenden Erprobung konnte sich die Saab XF-15A Draken (J35B1) gegen die English Electric XF-14A Lightning und die Dassault XF-16A Mirage III durchsetzen.
Ab Oktober 1963 wurden 110 Flugzeuge beschafft: 10 zweisitzige Trainer TF-15B (Sk35C), 88 Abfangjäger F-15C/E (J35D1, J35D2, J35F1) und 12 taktische Aufklärer RF-17D (S35E). Die letzten Maschinen wurden im November 1967 übernommen.
Die ursprüngliche Bewaffnung waren - neben den zwei Bordkanonen - Kurzstrecken-Lenkwaffen vom Typ Sidewinder.
Von 1969 bis 1972 wurden die F-15C/E zu F-15F modernisiert. Dabei wurde unter anderem ein IRST integriert sowie Mittelstrecken-Lenkwaffen vom Typ R.530 der Bewaffnungspalette hinzugefügt.

Ein umfangreiches Modernisierungsprogramm wurde 1976 gestartet. Unter der Bezeichnung "Draken Mod" wurden bis 1978 zwei schwedische J35B zu XF-15G Super Draken umgebaut. Die Super Draken hatte veränderte Tragflügel, zusätzliche Canards, ein Puls-Dopplerradar, ein neues Triebwerk sowie Änderungen an der Bewaffnung: eine Kanone wurde entfernt, dafür wurden neue Mittelstrecken-Lenkwaffen vom Typ Sky Flash integriert.
Noch während die Erprobung lief wurden ab 1979 die ersten F-15F zu F-15H, der Serien-Jagdversion der XF-15G, umgebaut. Insgesamt ist die Modernisierung von 42 F-15F geplant.

Mit Ende 1979 stehen die F-15 bei folgenden Einheiten im Dienst:

Jagdgeschwader 11, Fliegerhorst Zell am See
  • Jagdstaffel 13 "Supersonics"
  • Jagdstaffel 14 "Dragons"
Schulgeschwader 12, Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg
  • Schulstaffel 21 "Dragon Tamers"
Jagdgeschwader 17, Fliegerhorst Langenlebarn
  • Jagdstaffel 1 "Sabres"
  • Jagdstaffel 7
Jagdgeschwader 39, Fliegerhorst Ellison-Nidlef
  • Jagdstaffel 3
  • Jagdstaffel 9 "Hornets"
Ein Nachfolger für die Draken soll ab 1983 zulaufen - zurzeit läuft eine Marktevaluierung.

01.12.2008

Brief an den Faynachtsmann

Lieber Faynachtsmann,

Ich weiss dass ich dieses Jahr nicht brav wahr. Ich hab nämlich die ÖVP gewählt - schon wieder. Ich persönlich glaub nämlich eigentlich an den Peppi Claus und nicht an den Faynachtsmann. Ich muss mich jetzt wohl ändern und meine Bitten an dich richten auf dass du mir meine Wünsche zu Faynachten erfüllst.

Darum, lieber Faynachtsmann, hätte ich gerne folgendes von dir:

  • ein Strategiepapierl fürs Bundesheer. Mit dem LV-Plan der schon seit meiner Geburt gilt kann ich mir zwar super den Hintern abwischen, als Grundlage für militärische Aufgaben taugt der aber ähnlich viel wie die Verfassung von Lumpaland.

  • einen Minister der ein bissel mehr zustande bringt als blöd aus der Wäsche zu schauen. (Gut, im Gegensatz zu seinen Kindern kann er zumindest noch schauen... ahem). Wie wärs z.B. mit dem Scheibner? Orange und rot sind doch im optischen Spektrum so nahe beieinander, ich schwör dir, das würd keinem auffallen.

  • natürlich sollte sein Börserl auch entsprechend gefüllt sein. Du weisst ja eh wie das ist, lieber Faynachtsmann. Wo früher noch eine Kiste voller Munition oder ein paar Granatwerfer zu Faynachten gereicht haben, muss es heutzutage schon ein Schützenpanzer oder ein Hubschrauber sein - und das kostet alles Geld.

  • einen ehrlicheren Umgang mit der Neutralität. Du bist zwar der Faynachtsmann aber niemand kann dir garantieren dass nicht doch auf deinen Schlitten geschossen wird wenn du Geschenke verteilst. Wie man so hört hat der Grinch letztens in China wieder ganz böse Anti-Schlitten-Raketen gekauft.

Ich weiss dass das ganz schön viel ist. Und ich hab ja am Anfang auch schon gesagt dass ich dieses Jahr nicht unbedingt brav wahr. Aber ich wünsch mir ja das nicht nur für mich selbst - nein, davon haben ja alle die ich kenne (und sogar die ich nicht kenne!) was davon. Weil man soll ja zu Faynachten vor allem an die anderen denken - Geben ist seliger denn nehmen, wie man so schön sagt.

Darum, lieber Faynachtsmann, gib deinen tausenden Weihnachtselfen in ihren grünen Gewändern dieses Jahr ein bissel was damit die das nächste Mal wenn dein Schlitten wieder eingeschneit ist sofort zur Stelle sein können (oder wenn der Grinch wirklich wieder Unheil im Sinne hat).

Liebe Grüsse an den Nordpol,

Dein Maxwell

30.11.2008

Der Zonk des Monats

November 2008

geht an

Das Oberkommando der Voyenno-Morskoy Flot Rossii, der Russischen Marine

für

die Kassierung des U-Kreuzers K-152 Nerpa

Man weiss nicht ob die Inder für den Kahn bezahlt haben, oder ob er überhaupt für die Inder vorgesehen war. Aber wenn er wirklich nach Goa hätte gehen sollen wärs sogar möglich das die Russen den ganzen Vorfall nur fingiert haben um sich ein nie budgetiertes Akula II-Boot ins Inventar einzuverleiben.
Nun, wünschen wir ihnen viel Glück. Auch die US Navy hatte mit ihren Zerstörern der Shah-Klasse (a.k.a. Kidd) noch viel Freude.

29.11.2008

Die Top 11...

Flugzeugkonstrukteure (Die Personen, nicht die Firmen.)

Warum Top 11? Because I like to go one step beyond. (Copyright by Douglas Walker)

(Und das ist natürlich höchst subjektiv. Ausserdem hab ich mich auf die post-WWII-Zeit beschränkt; daher gibts keinen Junkers, Messerschmitt oder Tank.)

11. Abraham Karem, IAI/General Atomics/Boeing (Israel/Vereinigte Staaten von Amerika)
Karem gilt als Vater der modernen Drohne, hat er doch in den 80ern die RQ-2, den Vorläufer der heutigen Predator entwickelt. Seine Konstruktionen werden immer durch Propeller angetrieben - er hat noch nie ein jetgetriebenes Luftfahrzeug entwickelt.

10. Robert L. Bartini, Beriev/Bartini (Sowjetunion)
Bartini, ein italienischer Kommunist, war der sowjetische Experte für Flugboote (daher Beriev) und IGE-Fahrzeuge. So technologisch fortschrittlich seine Entwürfe auch waren, gebaut wurde kaum etwas. Sein legendäres WIG-Flugzeug rostet heute in Monino vor sich hin.

9. Elbert L. "Burt" Rutan, Scaled Composites (Vereinigte Staaten von Amerika)
Rutan ist durch so Entwürfe wie Voyager und SpaceShipOne bekannt geworden. Er baut abseits aller Konventionen und ohne Metall. Und auch die DARPA steht bei ihm Schlange - fürs Militär hat er z.B. ARES gebaut.

8. John K. "Jack" Northrop, Lockheed/Douglas/Northrop (Vereinigte Staaten von Amerika)
Northrop hatte Zeit seines Lebens nur eine Vision: einen Nurflügler bauen. Obwohl seine Entwürfe aerodynamisch einwandfrei waren, war die Technik noch nicht soweit. Nach vielen, oft tödlichen Fehlschlägen, endete Northrops Mission nach mehr als 40 Jahren - bei der B-2.

7. Vladimir M. Myasishchev, Tupolev/Petlyakov/Myasishchev (Sowjetunion)
Wenn Myasishchev nicht gerade im Gefängnis saß wurde er von Tupolev sabotiert. Trotzdem schlug er Tupolev mit dem ersten sowjetischen strategischen Bomber und war lange Zeit Chef von TsAGI und MAI.

6. Alexander Kartveli, Bleriot/Fokker/Republic (Frankreich/Niederlande/Vereinigte Staaten von Amerika)
Der gebürtige Georgier hat vor dem zweiten Weltkrieg in den grossen Werkstätten der Welt gelernt und ist dann bei Seversky gelandet, dem späteren Republic. Er ist für jeden erfolgreichen Entwurf aus Farmingdale verantwortlich: die P-47, die F-84, die F-105 und schliesslich die F-103.

5. Pavel O. Suchoi, Tupolev/Suchoi (Sowjetunion)
Auch Suchoi hatte mit Tupolevs Angriffen zu kämpfen - und die waren zeitweise so wirksam dass er sein OKB verlor. Mit den Su-9 und Su-15 konstruierte er Flugzeuge für die PVO und mit der Su-7 war Suchoi der erste der ein Flugzeug mit Schwenkflügeln zur Truppe brachte.

4. William E.W. "Teddy" Petter, Westland/English Electric/Folland (Grossbritannien)
Petters kurze Karriere umfasste vom Trainer (Gnat) über den Helikopter (Whirlwind) und den Bomber (Canberra) bis zum Hochleistungsabfangjäger (Lightning) die ganze Palette. Seine Karriere wurde durch das legendäre White Paper 1957 abgestochen.

3. Edward H. Heinemann, Douglas (Vereinigte Staaten von Amerika)
Heinemann zeichnet für nahezu jeden erfolgreichen Douglas-Entwurf der 50er verantwortlich, inklusive solcher Legenden wie die A-4, die F-6 und das erste Mach-2-Flugzeug der Welt, die Skyrocket. Und eine seiner Entwicklungen ist heute noch im Einsatz: die Mk80-Serie an Freifallbomben.

2. Sydney Camm, Hawker (Grossbritannien)
Camm ist in die Annalen der Geschichte mit seinem letzten Entwurf eingegangen: der Kestrel. Camm war seit Ende des zweiten Weltkrieges Vordenker in Sachen VTOL, vielen Naysayern zum Trotz. Und vorher hat er unter anderem die Hurricane und die Hunter erfunden.

1. Clarence L. "Kelly" Johnson, Lockheed (Vereinigte Staaten von Amerika)
Kelly Johnson ist die einzige Person die je zwei Collier Trophys erhalten hat - und das sagt eigentlich schon alles. Er hat die Electra, die A-28, die P-38, die F-80, die F-104, die U-2, die SR-71 und die D-21 entwickelt - alles Aufgaben an denen andere zerbrochen wären.

28.11.2008

Contracting, the Air Force Way

"There's three ways to contract:"

Das Buch welches mich diese Woche beschäftigt hat war "Skunk Works", von Ben Rich und Leo Janos. Ben Rich war 16 Jahre Chef (von insgesamt 36 Jahren bei dem Verein) dieser mehr als legendären Einrichtung und hat 1994 seine Erinnerungen an diese Zeit in dem Buch verarbeitet.
Neben vielen interessanten Geschichtln über bizarre Ideen, schwierige Entwicklungen und erfolgreiche Tests beleuchtet Rich dabei auch einen Teil seiner Dienstzeit von dem die Skunk Works besonders betroffen waren: die contracting policy der Air Force.

"The right way, the wrong way, and the Air Force Way."

Und die Dinge die er erzählt - vor allem das ganze Kapitel 16 - wirken nach 14 Jahren noch immer so als ob sie diesen Sommer geschrieben worden wären.
"General Electric's jet engine plant at Evendale, Ohio, sells its engines to the commercial airlines for 20 percent less than to the Air Force. Price gouging? No. But the Air Force insists on having three hundred inspectors working the production line for its engines."
"An Air Force general in procurement at the Pentagon once confided to me that his office handled thirty-three million pieces of paper every month - over one million per day. He admitted that there was no way his large office staff could begin to handle that kind of paper volume, much less read it."
"General Dynamics is forced by regulations to store ninety-two thousand boxes of data for their F-16 fighter program alone. They pay rent on a fifty-thousand-square-foot warehouse, pay the salaries of employees to maintain, guard, and store these unread and useless boxes, and send the bill to the Air Force."
"There is so much unnecessary red tape that by one estimate only 45 percent of a procurement budget actually is spent producing the hardware."
"Isn't that the wrong way?"

Und der aktuelle Track Record, mit Disastern wie der F-35, der KC-45, heck, eigentlich jedem Flugzeugtyp welcher gerade in Beschaffung steht scheint ja zu beweisen dass sich daran nichts geändert hat. Nur: die Summen hinter den Projekten sind grösser geworden und damit auch die Beträge die im Ausguss verschwinden...
Bevor Jar-Jar Gates irgendwelchen schwachsinnigen Drohnenideen hinterherjagt sollte er eher versuchen sein Beschaffungswesen zu reformieren.

"Yeah, but a lot slower!"

(Und bevor sich jemand wundert, die interne Skunk Works Regel Nr. 15 lautete: "Starve before doing business with the damned Navy. They don't know what in hell they want and will drive you up a wall before they break either your heart or a more exposed part of your anatomy.")

27.11.2008

No they don't have a (new) gun

Wie letzte Woche verlautbart wurde ist die Army gerade wieder auf der Suche nach einem neuen Sturmgewehr.

Nun, ich musste erstmal schmunzeln. Die Army sucht einen M16-Nachfolger schon seit einer Zeit in der ich noch zum Kindergarten ging. Und es ist ja nicht so dass die Waffentechnologie seit den späten 60ern stehen geblieben ist.

Und erwogen, getestet und geforscht hat die Army schon zur Genüge. Da gabs vor Jahren das ACR-Projekt. Dort sind aber die amerikanischen Modelle ziemlich abgestunken weil HK mit einer modifizierten G11 und Steyr mit ihrem endgeilen ACR-Prototyp reingefahren sind. Da wurde dann nichts draus.
Dann hat man Jahre später (unter irgendeinem "Land Warrior"-Typ-Programm) die OICW erfunden. Trotz all den USA-Fähnchen die da droben waren kam das zugrundeliegende Gewehr... von HK natürlich. Aber mit jedem Monat der verging wurde das Projekt kleiner und kleiner bis es irgendwann mal weg war.
Vor ein paar Jahren hat man dann - das war nachdem man in Afghanistan einmarschiert ist - festgestellt dass man mit den alten .223er Bleispritzen kaum brauchbare Mannstopwirkung erreicht. Daraufhin hat man die 6,8mm SPC Ammo entwickelt (10mm Auto anyone?). Nur, eingeführt hat man die neue Munition auch heute noch nicht. Zwar bauen Knight, Bushmaster und wer weiss noch wer (selbst Steyr bietet die AUG A3 mittlerweile in 6,8mm SPC an!) diverse AR-15-Klone in dem Kaliber, aber die Army hat bis heute nix gekauft.

Und kaufen müssen sie wohl in Europa. Wie übrigens ein Grossteil des Kleinwaffenarsenales der US Streitkräfte (und Behörden) mittlerweile aus good ol' Europe stammt. HK (Mk 23 und MP5), FN (M240, M249), Benelli (M1014), Beretta (M9), Glock (Hauptwaffe des FBIs sind z.B. Glock 22 und 23), Steyr (rüsten z.B. den US Customs Service und das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms aus) liefern mittlerweile alles ausser Sturmgewehre an die Army. Und die Bastion wird auch noch fallen, weil waffentechnisch die US-Firmen (Colt, Winchester, Remington, Olin, Knight, Bushmaster, Kimber, Barrett und noch ein paar) kaum was brauchbares zusammenbringen. Nicht umsonst sind den Verkaufszahlen nach noch immer diverse AR-10 und AR-15-Klone (nach einem 50 Jahre alten Entwurf) die Verkaufsschlager in den USA.

Dabei hätte man alle Gründe was zu unternehmen. Die US Streitkräfte sind die einzige Streitmacht auf dem Planeten welche seit sieben Jahren kontinuierlich im Einsatz ist, gehen aber noch mit Waffen vor die technologisch auf den 50ern basieren. Und da ist ausnahmsweise sogar unser Bundesheer besser ausgestattet (und das will was heißen).

25.11.2008

Einer hupt und der andere schraubt...

SOCOM bekommt zur Zeit ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk. Brandneue Helikopterdrohnen werden gerade geliefert; Ausdauer, Reichweite, Geräuschsignatur und die Dienstgipfelhöhe sollen alles übertreffen was bis jetzt Rotoren hatte. Das Ding nennt sich Hummingbird und kommt von Boeing.

Moment mal...
Manch einer kratzt sich jetzt am Kopf und fragt sich "Seit wann kann Boeing Helikopter bauen?"

Nun, Boeing kann nicht Helikopter bauen. Man hat einfach den Entwickler von dem Ding, Frontier Aircraft zusammengekauft. Und dabei deren Chefkonstrukteur und wohl einen der letzten Kontrukteure vom alten Schlag vergrämt.

Nun, Boeing konnte noch nie Helikopter bauen. Und damit manifestiert sich eines der grossen Probleme der US-Luftfahrtindustrie: Zwei der grössten amerikanischen Helikopterproduzenten haben von Helikoptern null Ahnung.

Boeings Helikoptersektion besteht im wesentlichen aus den zusammengekauften Resten von Vertol und McDonnell Douglas (das frühere Hughes). Hughes war wohl mal die fähigste Helikopterschmiede der USA - darum standen sie finanziell schlecht da. Dann wurden sie von Boeing übernommen, arbeiteten auf einmal wirtschaftlich aber waren nicht mehr fähig halbwegs brauchbare Technologie zu entwickeln - kein Wunder das Boeing die Army nur mehr mit der X-ten Version der Chinook und dem mittlerweile 24sten laufenden Jahr der Apache-Fertigung ausnimmt.

Dann gibts da noch Bell. Die hatten von Flugzeugbau Zeit ihres Bestehens recht wenig Ahnung (wenngleich ich mich als Fan der P-39 Airacobra outen muss). Ihre Helikopter waren nur deswegen brauchbar und wurden gekauft weil sie immer die ersten waren - das Modell 47 war verglichen mit dem was bei Flettner und Sikorsky in den 40ern schon flog ein Witz, aber nunmal der erste Helikopter mit FAA-Zulassung. Ditto mit der Huey/Jet Ranger-Familie... auch wenns bereits wenige Jahre später weit fähigere Modelle vom Mitbewerb gab hatte man da schon einen Marktanteil beisammen der für alle Zeiten reichte. Neuentwicklungen seitdem? Fehlanzeige! Nicht umsonst hat sich der neue ARH der Army als Fehlschlag erwiesen - war er doch im Grunde nix weiter als das x-te Revival der Huey/Jet Ranger-Familie.

Dafür hat man hochfähige Konstrukteure wie Kaman, Piasecki oder Schweizer nie wieder mit Aufträgen versorgt und sie quasi damit getötet. Nur: warum baut dann Kaman nach wie vor die besten zivilen Schwerlasthubschrauber der Welt und Schweizer baut experimentelle Hochleistungshubschrauber für die Army? Weil sies können... und keine Shareholder haben und Senatoren schmieren.

24.11.2008

Vor lauter Antennen den Wald nicht sehen a.k.a. Photo-Phun (1)

Ich hab mich vor kurzem als Feind des HNA geoutet - ja, ich möchte diesen Pseudoladen tatsächlich weghaben. Aber dies soll heute nicht das Thema sein - vielmehr die diversen beeindruckenden Antennenwäldern von HNA und Co. quer durch Österreich...

Warnung: Viele der nachfolgenden Anlagen unterliegen dem Sperrgebietsgesetz - das mit den gelben Schüdln (mir ist natürlich klar dass das fotographieren von dem Schüdl selbst technisch gesehen schon ein Verstoss ist...). Teilweise inklusive IR-Kameras und Schäferhunden; daher rate ich davon ab rund um diese Liegenschaften rumzuschleichen.

Daher müssen wir diese Tour virtuell unternehmen... mit Google Earth.

Zivile Behörden - Austrocontrol:

Flugsicherungsanlage Feichtberg
Gemeinde Kopfing im Innkreis, Bezirk Schärding

Flugsicherungsanlage Buschberg
Bezirk Mistelbach

Militär - HNA:

Fernmeldeaufklärungsanlage Königswarte
Bezirk Bruck an der Leitha

Fernmeldeaufklärungsanlage Kohlreitberg
Bezirk St. Pölten - Land
(Sehr Low Res)

Fernmeldeaufklärungsanlage Deutsch Kaltenbrunn
Gemeinde Deutsch Kaltenbrunn, Bezirk Jennersdorf

Ehemalige Fernmeldeaufklärungsanlage Plochwald
Gemeinde Windhaag bei Freistadt, Bezirk Freistadt

Militär - Luftraumüberwachung:

Ortsfeste Radarstation Kolomannsberg
Gemeinde Thalgau, Bezirk Salzburg - Umgebung

Ortsfeste Radarstation/Flugsicherungsanlage Speikkogel
Bezirk Wolfsberg

Ortsfeste Radarstation Steinmandl
Bezirk Mistelbach

Vorbereitete Radarstellung Zeilerberg
Gemeinde Winden am See, Bezirk Neusiedl am See

Vorbereitete Radarstation Irrsberg
Gemeinde Strasswalchen, Bezirk Salzburg - Umgebung

Vorbereitete Radarstation Hochwechsel
Bezirk Neunkirchen
(Sehr Low Res)

Ehemalige Radarstellung Reisalpe
Bezirk Lilienfeld

Ehemalige Radarstellung Breitenstein
Gemeinde Kirchschlag bei Linz, Bezirk Urfahr - Umgebung

Ehemalige Radarstellung Stiftskaserne
Wien VII - Neubau

Für sachdienliche Hinweise bezüglich weiterer vorbereiteter Stellungen bin ich natürlich dankbar.

23.11.2008

Annuntio vobis gaudium magnum!

Jedes Land bekommt die Regierung die es verdient - oder so ähnlich. So konnten wir uns also heute die Antrittserklärung von Werner I., Kanzler von Häupls Gnaden und Josef II., Vizekanzler von Onkel Erwins Gnaden anhören. Mit ihrem hochkarätig besetztem Regierungsteam werden sie uns für die nächsten fünf Jahre durch die Gefahren der Welt leiten.

Wers glaubt.

Besonders freudig zu hören dass einige Minister aus dem Gusi-Kabinett übernommen wurden. Auch unser aller Lieblingsminister, Mag. Norbert Darabos, soll sein Ressort, nämlich jenes für Landesverteidigung, wieder erhalten.

In der ohnehin schon schrecklichen Ahnreihe österreichischer Verteidigungsminister hat dieser zielsicher in seiner ersten Amtsperiode (in nicht mal zwei Jahren!) alle Vögel abgeschossen die verfügbar waren. Nicht mal das DASS konnte den Eurofighter vor der Darabos-SAM retten. Aso, nein - das hat er ja abbestellt.

Nachdem wir auch den Tschad-Einsatz begonnen haben und der Assistenzeinsatz im Burgenland verlängert wurde stellt sich jetzt die Frage was in den nächsten 5 Jahren an Schwachsinn aus der Rossauer Kaserne auf uns zukommt. Wir werden wohl noch gute Nerven brauchen.

Gut, zumindest sinds nur fünf Jahre - und nicht lebenslänglich.