Die ulkigen Auswirkungen des österreichischen Föderalismus waren diese Woche wunderbar zu sehen.
Als Auswirkung von ÖBH 2010 sollte nämlich nicht nur in der Zentralstelle im Schloss Rossau gestrichen werden sondern auch deren Landesniederlassungen, vulgo Militärkommanden.
Der Aufschrei war natürlich gross - parteiübergreifend waren sich alle unsere Landeskaiser einig dass die Militärkommanden unbedingt notwendig sind. Klar, in den Bundesländern reagiert man ja allergisch auf Zentralisierungsbemühungen - das geht soweit dass man diese auch blockiert wenn sie sinnvoll sind (was eh meistens der Fall ist). Denn, wenn das Land ohnehin immer weniger Kompetenzen hätte könnte vielleicht noch jemand auf die Idee kommen die Landesregierungen und Landesfürsten komplett wegzureformieren...
Dabei hat die Notwendigkeit der Militärkommanden ohnehin bereits 1992 zu existieren aufgehört. Mit HG NEU und dem Wegfall der weitverzweigten Landwehrstruktur war eine Territorialorganisations überflüssig geworden. Bis dahin hatten die Militärkommanden auf Divisionsebene ja die raumgebundenen Landwehrregimenter zu führen, also eine echte Aufgabe. Seit damals sind die Militärkommanden nur mehr eine administrative Ebene deren grösste Leistung die Untersuchung von 20.000 Jugendlichen jedes Jahr ist.
Dafür brauch ich natürlich keine neun Militärkommanden in verstärkter Kompaniestärke, sondern eine wandernde Einheit in Zugstärke die ich zum Gutteil mit Zivilpersonal besetzen kann. Spart fast 1.000 Mann ein, davon 8 Generäle. Sollte also auch im Sinne des ÖBHs sein.
Aber blöderweise spielt da wieder die Sache rein dass der Bertl ja irgendwann Landesfürst vom Buland werden will, also eigentlich auch bei den Schreiern dabei ist. Er wird sich wohl kaum zukünftige Kompetenzen beschneiden, zum einen weil wir da wieder bei der Sache mit dem Wegreformieren wären, und zum anderen weil er sich dann rechtfertigen müsste 200 Arbeitsplätze im ohnehin strukturschwachen Buland gestrichen zu haben. Und im sich für etwas verantworten war der Bertl ja noch nie gut. Darum muss er heut schon darauf achten nix zu tun was ihn später einholen könnte. Für die österreichische Politik ist das schon erstaunlich vorausschauend...
12.09.2009
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