08.09.2009

Kollateralschäden

Mann muss sich in Berlin aktuell ein bisschen verarscht vorkommen. Da bombt man mal ein paar Zivilisten weg, und wer steht in der ersten Reihe der Meckerer. Ganz recht, die USA. Nicht nur dass die Air Force den Luftschlag eigentlich durchgeführt hat, nein man hat in jetzt bald 8 Jahren in A-Stan und dem Iraq so einen geilen Track Record im Wegbomben, -schiessen und -brennen von Zivilisten dass man eigentlich ganz schnell still sein sollte.

Wenns dazu aus dem Pentagon oder McChrystals Büro heisst "die Deutschen sind nicht ausreichend ausgebildet" lockt mir das ein herzhaftes Lachen hervor.

Klar, für McChrsytal (den Abrams von Afghanistan, quasi) ists natürlich blöd. Von Obama dafür eingesetzt endlich mit den Kollateralschäden aufzuhören hat er der Air Force (mehr noch eigentlich den FAOs die die Anforderung stellen) Berge von Restriktionen aufgedrückt was Luftschläge betrifft. Und prompt produziert die Bundeswehr (die ja, soweit muss man ihm schon recht geben, recht wenig Erfahrung mit so was hat) den nächsten Zwischenfall.

Bizarr mutet auch an das man in Deutschland schon die Gerichte einschaltet. Ja, da sind die linken Spinner in ihren Avantgarde-Wohnzimmern schnell zu haben wenns darum geht dem Militär eins auszuwischen. Wenn ich als Soldat im Auslandseinsatz aber ständig den schmalen Grat gehen muss zwischen getötet zu werden (der Taliban wegen) und eingesperrt zu werden (der Linken wegen) würd ich mir in Zukunft genau überlegen ob ich mich für solche Aktionen noch zur Verfügung stelle. Insoferne könnten vielleicht die grösseren Kollateralschäden dieser ganzen Causa bei der Bundeswehr selbst auftauchen.

2 Kommentare:

  1. Lässt der Kommandeur diese Leute laufen,ist es falsch.Schiesst er,ist es ebenfalls falsch.

    Das Geschwafel von Bodentruppen,die man hätte schicken sollen,ist bemerkenswert.Es handelte sich immerhin um mehr als 50 Taliban.Um die zuverlässig zusammenzuschiessen,währe durchaus eine Mannschftsstärke von 100 Mann notwendig gewesen.Mit zahlenmässig unterlegenen Kräften geht man da nicht vor.
    Also anrücken und ein nettes Nachtgefecht,mit allen Unwägbarkeiten.Da währe nichts anderes geschehen,behaupte ich mal (ausser einigen toten
    Germans natürlich,will aber bei uns keiner wissen).
    Wenn du Luftüberlegenheit besitzt,setzt du die ein.Das ist üblich.
    Zivile Opfer ? So ist der Krieg,das wird wieder geschehen.Punkt

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  2. In diesem Falle war das eingreifen ja nicht mal nötig - war ja nicht so dass irgendwer die ISAF angegriffen hätte. Siehe meinen Vergleich mim Taschendieb auf der Mariahilfer Strasse.

    Wo da die Verhältnismässigkeit ist wenn jemand mit zwei Tanklastern mit 60 Kubik Sprudel abhaut und ich deshalb die Air Force rufe kann ich nicht erkennen. (Gut, bei uns werden auch unbwaffnete Supermarkt-Diebe erschossen...)

    Zivile Opfer? Ja die kommen vor. Aber in Afghanistan hat das mittlerweile weniger mit echten Kollateralschäden im Gefecht zu tun sondern eher mehr mit kompletter Verfehlung der Einsatzdoktrin. Man braucht dort nicht Jabos mit JDAMs, man braucht dort 250,000 Mann am Boden, ausgerüstet und ausgebildet. (Da kommt dann wieder die Logik hinter den Auslandseinsätzen der Typhoons hervor - anstatt ein Bataillon Jäger zu schicken senden wir lieber eine Rotte Flugzeuge...)

    Und einige tote Germans, sind - auch wenn das berühmte "besser der andere als ich" natürlich gerne gilt - tatsächlich besser als fünf Dutzend tote afghanische Zivilisten.

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