02.09.2009

Was ist für sie ein bissel Deutsch?

Den Hirni den ich am Sonntag angesprochen habe hat der geliebte Bertl dafür bekommen dem ÖBH die Teilnahme am Ulrichsbergtreffen zu untersagen.

Da gibts prinzipiell nichts daran auszusetzen.

Bizarr hingegen wirds dann wenn Leute wie der Hans Rauscher (Standard) daraus ihre ganz eigene kleine Welt zimmern.

Die verteufeln nämlich dass sich die Traditionspflege (widerliches Wort) des ÖBHs, zwar nicht offiziell, aber ideell, in den Köpfen der Leute, noch immer auf die Wehrmacht stützt. Das war hinein bis in die 70er aufgrund der Wehrmachtsvergangenheit vieler Offiziere im Bundesheer recht logisch (durchaus ulkig z.B. einen Emil Spannocchi, den Gott-sei-bei-uns der österreichischen Verteidigungspolitik, zu lesen - wenn der Streitkräfte meint sagt er immer Wehrmacht).

Aber was gibts eigentlich an der Wehrmacht, jetzt rein militärisch, auszusetzen? Während WK Zwo kam die Wehrmacht und dann lange nichts, taktisch, operativ, technisch. Warum soll man sich nicht auf eine gefürchtete Streitmacht stützen die viele der noch heute gültigen Konzepte erfunden hat (vielleicht nicht erfunden aber als erste grossflächig angewandt) und in der viele ÖBHler der ersten Stunde auch dienten?

Aber das ist hierzulande nicht so einfach - oder sagen wir mal so, es kommt wohl drauf an wie mans macht.
Es war für das ÖBH (read: die Politik) in den 50ern kein Problem ehemalige Wehrmachtsschuppen zu übernehmen, bis hin zu ganz widerlichen Orten wie der SS-Kaserne in Ebelsberg oder dem KZ in Melk, samt Ofen versteht sich. Da war die Wehrmacht schon recht.

Irgendwann wurde es aber dann bizarr. Das reicht von so Possen wie der Namensgebung der Martinek-Kaserne in Baden bis hin zum Löhrschen Gedenkstein in der Stiftskaserne - da wars auf einmal gar nicht mehr so recht darauf hinzuweisen dass es einige österreichische Offiziere in der Wehrmacht zu etwas gebracht haben.

Es wär wohl besser man würde sich im ÖBH ganz offiziell dazu bekennen nicht nur auf das Heer der Monarchie sondern auch auf die Wehrmacht zu stützen (die erste Republik erwähnt man eh nur recht kleinlaut obwohl Bomben-Brumowski ja auch ne Kaserne hat) - und zwar militärisch, den nichts anderes ist für Streitkräfte interessant. Ideell sind zwischen der Wehrmacht und dem ÖBH ohnehin Welten die selbst für einen Q unüberwindbar sein müssen.
Denn die aktuelle Version, so ein bissel Deutsch zu sein, ohne klare Abgrenzung nach nirgendwo, führt dann auch leicht dazu dass sich einige junge Leutnante nach der Ausmusterung dann in diesem Graubereich auszutoben (nach all dem was man an der MilAk halt auch zwangweise über WK Zwo und die Wehrmacht vermittelt bekommt) und Jahre später auf eben jenem Ulrichsberg auftauchen wo sie der Bertl dann medienwirksam nicht hingehen lässt. Dafür sind sie halt die Woche drauf bei der Nazikundgebung in Linz.

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