06.09.2009

Stand by

Angenommen du gehst auf der Mariahilferstrasse (oder der Landstrasse, oder dem Mirabellplatz, oder wie auch immer das in deiner Stadt heisst), deinen (teuren) Einkauf in der Tüte, und irgend so ein asozialer Wichser reisst dir im Vorbeilaufen die Tasche, mit den Klunkern für deine Alte von mir aus, aus der Hand.

Was also tun?

Seit neuestem bietet sich die Bundeswehr-Methode an. In weiser Voraussicht hast du nämlich deine LAW mitgenommen (doch, die wär zuweilen beim Einkaufen ganz hilfreich). Kurz auseinandergezogen, das Visier aufgeklappt, den Abzug gedrückt und der böse Bube ist erledigt.

Genauso wie dein Einkauf, und ein dutzend innocent bystanders. Darum schiesst man in der Fussgängerzone nicht einfach um sich.

In A-Stan ist das freilich anders. Dort fordert die Bundeswehr einen ganzen Air Strike (wohl durch die USAF) an um ein paar Banditen am Stehlen von zwei Tanklastzügen zu hindern. Ich mein, es hat zumindest funktioniert. Abgesehen von der Sache mit dem Einkauf und den Bystanders.

Darum werd ich auch nicht müde darauf hinzuweisen dass man sich in Berlin, Mons, Washington und sonstwo vom Gedanken abwenden soll alles nur mehr aus der Luft erledigen zu lassen und die Heere zu einer Robin-Hood-in-Strumpfhosen-Parodie einer Streitmacht verkommen zu lassen. Stattdessen sollte man den Bodenstreitkräften ausreichend Ausbildung und Gerät geben solche Dinge selbst zu handeln, mit der G36 im Anschlag 50 Meter hinter dem Lastwagen, gedeckt vom Richtschützen des Pumas mit seiner MK. Und nicht vom ACES II in 10.000 Höhe durch die Kamera vom Litening-Pod.

Denn mittlerweile kommts mir so vor als wären die Bodeneinheiten immer mehr die Bystander. Standing by eben, darauf warten bis man das Ziel mit JDAMs und WCMDs eindeckt.

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