31.12.2009

Der Zonk des Monats

Dezember 2009

geht an

die United States Air Force und General Atomics

für

das Verzichten auf die Verschlüsselung der Links der Predators, warum auch immer

Das ist natürlich Wasser auf die Mühlen aller Drohnengegner - natürlich auch meiner. Die wahre Bedeutung geht aber tiefer. Sich auf die ganzen digitalen Hochleistungsdatalinks zu verlassen funktioniert ganz gut gegen ein paar Turbanträger. Aber weniger gegen einen echten Feind der die Scheisse aus dem Äther rausjammt. (Alleine die GSFG hatte in der schlechten alten Zeit genug antennenbestückte Hips im Arsenal um den gesamten taktischen Funkverkehr der Seventh Army in Statik zu verwandeln.) Und das zweite ist das widerliche COTS-denken in den Streitkräften. Um ein paar Euro (oder Dollar, Rubel, was auch immer) einzusparen nimmt man Komponenten/Methoden die für den zivilen Markt gedacht sind. Darum kann man dann auch mit einer 35$-Software den Link abhören.
Schlau ist das natürlich alles nicht... aber wo würd ich sonst Nominees für den Zonk herbekommen?

23.12.2009

Ausländerprobleme

Wenn man dann so an diversen Abenden im Hotel sitzt und nicht weiss was man so machen soll und im TV ja generell nur BS läuft wendet man sich wieder einem alten Freund zu den ich über die Jahre fast ein bisschen vergessen habe.

CNN

Jenem Ted-Turner-Sender aus der Cola-Stadt Atlanta den die Neocons für eine Brutstätte des Liberalismus und die Liberalen für eine Hochburg der Hawks halten (was dann dem Sender einiges an Kredibilität verleiht weil er weder Friede-Freude-Eierkuchen Meldungen noch Bomb-Iran-News verbreitet) der das "Genre" des Nachrichtensenders quasi erfunden hat, damals im Jahre Schnee...

Die erste Coverage von CNN an die ich mich erinnern kann war Allied Force im 99er Jahr. Und seit damals hat sich nicht viel geändert. Guillermo präsentiert noch immer das Wetter, direkt aus Atlanta. Und sein Englisch klingt immer noch so als ob er vor zwei Monaten über die grüne Grenze aus Mexiko gekommen wäre. Als Anchor sitzt noch immer Jonathan "The Man" Mann herum - die Falten sind zwar mehr geworden aber die Frisur sitzt noch immer perfekt. Und mit geändertem Format, aber noch immer reichlich spezieller Methodik, wartet Dick Quest auf seine Opfer. Ein schwuler Moderator mit einem Drogenproblem, man stelle sich das beim ORF vor. Und im Gegensatz zum ORF der seine Anchors scheinbar alle aus dem Publizistikstudium der WU rekrutiert fischt CNN da schon etwas tiefer. So lief gerade ein Rückblick auf den Zusammenbruch des Paktes/der USSR. Und es ist schon ein bisschen bizarr wenn als Anchor im Studio die selbe Person zu sehen ist wie auf der 20 Jahr alten Footage des bulgarischen Fernsehens aus Sofia. Neben den Johnathans und Wolfs gibts eben auch noch diese Guillermos und Ralitsas...

Gut, da wird dann klar warum die Konservativen den Sender gar so hassen. Da moderieren eine ehemalige Kommunistin und ein Latino... beliebt ist was anderes.

22.12.2009

Klotz am Bein

Jenes wiedergeborene SAC, das Global Strike Command der Air Force, schwingt sich gerade dazu auf der grösste Flop der USAF seit der Ausserdienststellung der F-111 zu werden.

Das ist nicht die Schuld des AFGSC an sich, und auch nicht die des Kommandanten Lt. Gen. Frank Klotz. Das ist die Schuld der Schnapsnasen im Pentagon, allen voran natürlich Jar-Jar Gates, die den Verein in dieser Version (und nicht in einer anderen welche im Zuge der ganzen Nuke-Geschichtln dem Pentagon durch eine Kommission vorgeschlagen wurde) aufgestellt haben.

Klotz ist ein Lt. Gen. Das bedeutet dass selbst ein Roger Brady (noch, lol) mehr Macht hat (theoretisch zumindest) und payment kriegt als der Typ der zwei drittel der nuklearen Triade der USA verwaltet. Brady ist derjenige der die mächtige USAFE mit ihren 200 Kampfflugzeugen kommandiert, einer Einheit die ohnehin nur caretaker-Status für CENTCOM hat.
Ja, das passt doch gut.

Dass man gerade in einer Zeit in der man jeden Cent sparen sollte dann eine doppelgleisige Struktur aufzieht wirft ein paar eigene Fragen auf. Logistisch unterstehen die B-52 und B-2 dann AFGSC, operativ ACC (sans der nuklearen Mission die nie eintreten wird), und im Einsatz dann dem jeweiligen MAJCOM (also CENTAF und PACAF). Ja, Bomberoperationen werden in Hinkunft sicher effizienter werden wenn schon drei Kommanden mitreden...

Fragt sich wozu man dann noch ein eigenes full-blown AFSPC braucht (natürlich durch einen 4-Sterner kommandiert) wenn man dem Kommando ohnehin jede taktische Verwendung gestrichen hat und die fast 10,000 Mann Personal für die ICBMs gleich mit.

Aber über solche Dinge denkt man ja nicht nach. Jar-Jar ist ja so damit beschäftigt irgendwelche Dinge zu streichen dass er gar nicht merkt welche Klötze er der Air Force ans Bein hängt. Auch wenn der arme Frank nun wirklich nichts dafür kann...

16.12.2009

Der Sentinel

Nun hat man also letzte Woche jene neue Wunderdrohne in Kandahar gefunden die schon seit einiger Zeit (2 Jahren) durch die Gazetten geistert.

Nun, im Gegensatz zur "Fachpresse" tangiert mich das ziemlich peripher. Boeings Bird of Prey stand in Einzelteilen eingemottet in Edwards als die Air Force damit rausgekommen ist; auch LockMarts Polecat könnte schon wer weiss wo geflogen sein und keiner hats gemerkt.
Des weiteren ist der Vogel sicher nicht das Übergerätl als welches er dargestellt wird. Ich seh hier weder HALE (wie auch) noch überragendes Stealth. Zugegeben, das ganze riecht wie eine Darkstar revisited - daher mags vielleicht Sinn machen das ein bisschen clandestine aussem DARPA-Budget (oder sonst einer halbschwarzen Kasse heraus) zu finanzieren da man sonst wieder im Programmabbruch landet. Nur ist in den letzten zehn Jahren die Zeit nicht stehen geblieben.

Dass das Ding eh nur eine Spielerei ist von der vielleicht drei Stück existieren (und ausserhalb von Filmen wie Stealth geht damit niemand Krieg führen) lässt sich auch an der nichtvorhandenen Bezeichnung ablesen. Sentinel weckt Assoziationen mit dem GTA-BMW und ist sicher kein offizieller Name (schon gar nicht für eine Drohne; obwohl er derzeit im MDS nicht vergeben ist) und RQ-170 heisst alles möglich aber nichts offizielles.

Auch wenn einige schon aufgrund der RQ-Bezeichnung wieder Dinge ableiten versuchen. Dabei wissen wir ja mittlerweile wofür das R wirklich steht. Für Richard Burgi...

13.12.2009

Abgesägt

Der Grund warum ich in der letzten Zeit (und leider wohl auch in absehbarer Zukunft) kaum gebloggt habe liegt in meiner Abwesenheit vom Rechner. Ich bin momentan nur zwischen einem und vier Tage die Woche zuhause und hab dann nicht unbedingt Lust mich durch einschlägige Seiten zu graben um dann was zu bloggen.

Wie der Eintrag (oder eher Keintrag) iNerd zeigt ist das Bloggen mit dem iPhone (welches ich kürzlich käuflich erworben habe) auch nicht so einfach. Mal davon abgesehen: Meine Lust im Hotel auf einem zwei mal drei Zoll grossen Display zu tippen hält sich in Grenzen.

Davon abgesehen liebe ich dieses Ding schon. Ich hab mich von Mobiltelefonen immer ferngehalten - nicht weil ich technophob wäre sondern weil ich nach 8 (oder 10) Stunden DACT-Telefon rumschleppen jeden Tag genug vom Telefonieren habe. Denn es gibt nur zwei Arten von Botschaften: Die die so dringend (oder kompliziert) sind dass sie ohnehin persönliche Anwesenheit erfordern und die die ohnehin warten können. Also nichts wo 1000 Freiminuten im Monat was nützen.

Aber dieses abgesägte PDA ist ja zum Glück zu weit mehr fähig als zu telefonieren...

12.12.2009

Überschallschnelle Eigentore

Kaum zu glauben. Nach gefühlten 20 Jahren Verspätung hat EADS/Airbus gestern doch tatsächlich die A400M in die Luft gebracht.

Das berühmte Eigentor aus dem aufgelegtem Elfer kommt mir hier in den Sinn. Airbus hätte die Möglichkeit gehabt ein Modell zu schaffen welche die Lücke zwischen der Herky-Familie und der unendlich teuren C-17 zu schliessen. Normalerweise hätt man ihnen die Dinger aus den Händen gerissen - heck, selbst die Air Force höchst selbst ist an dem Ding interessiert. Man hätt bergeweise Geld verdienen können, aber jetzt wird man wohl froh sein wenn man den Verlust relativ gering hält. Denn Gewinn gibts keinen mehr. Bei der Menge die man bis jetzt ins Projekt geblasen hat kann man bei 180 Stück (wenn denn überhaupt) nie positiv bilanzieren.

Hier ist der Witz ja dass sich Airbus den Verlust den sie machen über die EADS ohnehin von den Eignern zurückholt. Also Deutschland und Frankreich. Ein klares Foul würd ich mal sagen. Insoferne ists für die Luftwaffe komplett wurscht wieviel in dem bodenlosen Loch noch verschwindet - letzlich zahlts entweder das BMVg oder das Wirtschaftsministerium.

Die Situation ist ja nicht unähnlich der beim A380 dem ich vor Jahren (als er noch A3XX hiess) schon prophezeit habe ein Fehlschlag zu werden. Hier hat Airbus im Laufe der Jahre einen beträchtlichen zweistelligen Eurobetrag (mit neun Nullen dahinter!) hineingeblasen den sie nie wieder sehen werden. Der Markt kann soviele der Vögel gar nicht ertragen um positiv zu bilanzieren. Aber es scheint ohnehin mehr ein Geschäft a la Real Madrid zu sein wo man auch mit Millionen um sich wirft um einen ferrarifahrenden Portugiesen und einen überschätzten Brasilianer zu holen. Der PR wegen, und um sein eigenes Ego zu stärken. Denn man sollte schon so ehrlich sein: Irgendwas wird man sich in Renton schon gedacht haben als man einen ähnlich gigantischen Vogel nie gebaut hat. Oder eine SST. Wir in Europa hatten ja stattdessen eine Concorde. An der hat auch nie jemand was verdient - aber gut fürs europäische Ego war sie allemal...

05.12.2009

Der Zonk des Monats

November 2009

geht an

Liam Fox, "Schattenverteidigungsminister" der Tories

für

die Idee der polnischen Truppenstationierung in Deutschland

Man tut sich mittlerweile schwer wenn man der NATO die Stange hält und die angebliche Identitätskrise versucht wegzureden. Denn angesichts von solch abstrusen Ideen gibts diese Krise wohl mit Bestimmtheit.
Es ist eine Sache über den Abzug der britischen Truppen aus Deutschland zu reden. Eine vernünftige nämlich, in jeder Hinsicht. Es ist eine andere aber über das "Replacement" durch anderen Truppen zu sprechen. Eine schwachsinnige nämlich. Vor allem wenn sie von Osten nach Westen verläuft - das würde nämlich die NATO ad absurdum führen. Aber mit Absurditäten kennt man sich in Whitehall und der Downing Street ja mittlerweile aus...

28.11.2009

Kollateralschäden

(Achtung, Deja vu.)

So hat sich also herausgestellt dass jener Luftangriff tatsächlich Kollateralschäden erzeugt hat. Und zwar nicht jene der Marke "Wos interessiern mi hundert tote Blossfussige?" sondern der Marke "Kleineres politisches Erdbeben".

In Deutschland hats jetzt also sowohl den Minister, als auch den GTI und eine handvoll anderer Beamte erwischt. Das bizarre daran ist ja dass dies nicht wegen der Bomberei selbst geschehen ist (was uns wieder mal den Beweis liefert wie wenig 100 Tote Afghanen irgendwenn kümmern) sondern weil man damit nicht umgehen konnte (was uns wieder mal den Beweis liefert dass die Meinungsmache wichtiger als jede Substanz ist).

Es ist also komplett irrelevant wieviel BS fabriziert wird solange mans nur "korrekt" handhabt. Ja, das lieb ich an der Welt...

Kurios aber wie lange so was anhält. Wenns aktuell ist hörst ja täglich dass keiner an Rücktritt denkt (wie überhaupt sowieso jeder schuldlos ist, von irgendwelchen Bauernopfern mal abgesehen), aber jetzt, zwei Monat später gab dann doch noch Kollateralschäden, 5000 Meilen vom point of impact entfernt.

Und irgendwo wird jetzt der Jung mit seiner Gitarre sitzen und leise singen: "So far away but I can feel the debris..."

27.11.2009

Winter's Weisheiten

Da spaziert also ein Zivilist in eine Kaserne, nimmt sich eine AUG und schiesst sich in die Birn. Und beim Bundesheer beunruhigt das niemanden.

Gute Güte... dem Verein ist wirklich nicht mehr zu helfen. Wenn ein Zivilist in eine Kaserne stapft und dort eine geladene AUG ausfasst sollt die erste Kugel die in ihm einschlägt die von der Wache sein, und nicht die von ihm selbst. In anderen Ländern würdest du unter Garantie down-gegunned werden wenn du dir mal eine G36, L85 oder M4 ausleichst. Bei uns beschränken sich die Wache und der Diensthabende darauf die Cops zu rufen.

Wer jetzt wieder rumschreit: Das MBG (§19 in dem Falle) erlaubt das sehr wohl - und wenn ich Wache stehe und jemand kommt an mir vorbei (alleine dafür sollt man die betreffenden schon court-martialen - wofür hab ich bitte eine Wache?) und greift sich ein Sturmgewehr dann würd ich wohl meinen dass §19 Abs. 1 gilt. Ich würd nämlich zu dem Zeitpunkt nicht drauf wetten dass das nur eine Selbstmörder ist und die Kugel für sich selbst verplant hat.

Aber klar, was erwartest wenn du ans Kasernentor Wachsoldaten stellst denen beim Zuknallen der Tür der Flaum aus dem Gesicht fällt und der Diensthabende grad mim dritten Vierterl Roten in der Stube sitzt. Beide schlecht ausgebildet, reichlich planlos und ohnehin nicht bei der Sache (no na, dem einen ists wurscht weil er schon die Tage bis zum Abrüsten zählt, und dem anderen weil er eh pragmatisiert ist).

Vielleicht sollt man schön langsam beginnen diese Farce Wachdienst zu beenden und die Soldaten auf die P80 oder einen Taser downgraden anstatt ihnen eine .223er FMJ-Rifle in die Hand zu drücken mit der sie gar nicht schiessen sollten weil das Projektil gerne mal 4 moderne Leichtbauwände durchschlägt oder unter Umständen als Durchschuss die ältere Frau zwei Strassen weiter von ihren Sorgen erlöst. (Vom AssE gar nicht zu sprechen...)

Wobei. Man könnt die Wache auch gleich lassen. Wies der Vizeleutnant Winter mal so schön gesagt hat: "Wennst in a Kasern wüst, krei üban Zau. Foit kan Mensch auf, netamol am Tog." Ein kluger Mann der Herr Winter. Invasion über die Hintertür quasi...

26.11.2009

Metal of Honour

Letzte Woche hats wieder einen Veteranen erwischt. Gut, das ist jetzt per se nix ungewöhliches. Leute sterben eben.

Aber interessant ist wens erwischt hat - das war nämlich Col. Lewis L. Millett, USAR (ret.), MoH. Die MoH hat er im Koreakrieg bekommen weil er sein Seitengewehr aufgeflanscht hat und damit Schlitzaugen abgestochen hat.

Sein Tod hat da eine gewisse symbolische Bedeutung. Das war nämlich das letzte Mal dass ein US-Soldat mit dem Feitl jemanden verräumt hat. Und vielleicht auch passend zu gestern und der schönen neuen Welt in der mit smarter Munition irgendwelche Roboter sich gegenseitig abschiessen. Eine Welt in ders keine Feitln mehr gibt weil die sowieso keinen Stahl mehr schneiden.

Dabei sollt uns gerade die Geschichte in AStan zeigen wie schnell man mit diesen smarten Drohnen ansteht und ein paar Troopers mit Seitengewehr durchaus brauchen könnte. Echte Doughboys quasi, und keine Doughnut-Fresser (im klimatisierten Container in Indian Springs). Klar, man sagt für gewöhlich "Force your foe to fight your way, and not you to fight his way" - aber für einen Guerillakrieg wirds das halt nicht spielen, never ever. Das is ein bissel das bizarre an der Sache: Es heisst dauernd "fight the wars we're in today" aber bei der ganzen Technologiegeilheit die in den Militärs so herrscht versucht man das ganze mit der Technologie für den nächsten Weltkrieg zu machen anstatt die Guerillas mit ihren eigenen Methoden zu schlagen - die dann unter anderem auch bedeuten würden die ganze Technik gegen Feitln und Flinten einzutauschen.

Net umsonst gibts heutzutage fast keine MoHs mehr - weil im Krieg mittlerweile zuviel Metall und zuwenig Fleisch steckt. Na, vielleicht macht man ja eine Metal of Honour draus...

25.11.2009

Intelligenzfrage

Hatte in der letzten Zeit des öfteren Gelegenheit mit ein paar Hardcore-IT-Menschen zu tratschen. Und neben all dem Microsoft-Bashing welches dabei halt zwangsweise entsteht kommt man manchmal auch auf (also zumindest für den Blog hier) interessante Themen, wie Künstliche Intelligenz.

Ich bemüh hier mal nicht den Duden oder das Oxford Dictionary - aber für echte Intelligenz braucht man schon mehr als stetig steigende Rechnerleistung. Wenn du nur mehr Hertzen und Bytes verbrätst bekommst du zwar mit der Zeit immer bessere Resultate, mit Intelligenz hat das aber nix zu tun.

In einem mehr oder weniger begrenztem System mag das zwar ausreichen um irgendwelche Systeme als pseudo-intelligent zu beschreiben - und autonom agieren zu lassen! - aber in vielen Dingen wird das nicht gehen.

Nicht umsonst wird der Man-in-the-loop bei der Air Force noch recht lang existent sein, so intelligent können die zukünftigen UCAVs (oder dieses schon verdächtig skynetige Zeugs welches zuweilen hinter den Rolladen irgendwelcher Army-Labs zu sehen ist) gar nicht sein. Denn taktische Intelligenz ist schon schwer genug zu skripten, aber wenn du dann noch Koordination und Kommunikation mit alliierten Kräften sowie die Gschicht mit der Moral hinzunimmst wirst sehr schnell in Situationen landen die nicht mit ein paar If-Then-Else-Skriptln zu lösen sind.

Mal davon abgesehen dass die Drohnen-Kriegführung eine Implikation hätte die die wenigsten sehen. A Taste of Armageddon, anyone? Es ist das schlichte Wesen eines Krieges dass dabei Menschen sterben - das ist sogar einer der Kernpunkte. Denn ein Krieg der nur von Maschinen geführt wird ist kein Krieg - und würde letztlich zu einer Renaissance der WMDs führen um damit die Menschen zu töten die man auf dem kybernetischen Schlachtfeld hinkünftig nicht mehr vorfindet. Und ob das wirklich so intelligent ist statt toter Soldaten tote Zivilisten zu haben sie mal dahingestellt.

22.11.2009

1-2-3, don't sue me

Geld macht keinen glücklich. So sagt man.
Kein Geld macht keinen glücklich. So sollts natürlich richtiger heissen.

Natürlich haben irgendwelche Entschädigungszahlungen noch keinen Toten der bei irgendwelchen Unfällen ums Leben gekommen ist wieder ins Leben zurückgeholt. Trotzdem verbreitet sich die Unart über den oft zivilrechtlichen Weg von irgendjemandem, vorzugsweise jemandem ders hat (eh klar), ein paar Millionen rauszupressen um den Verlust von jemandem besser überwinden zu können. Auch wenn der Verlust in den meisten Fällen eigentlich eine Variante des Darwin-Awards ist.

Schiesserei in Krems, Unfall auf der A22, und natürlich jeder einzelne Dollar der irgendwann irgendwo einem Hersteller von Zigaretten und Schnapps rausgepresst wurde.

Und jetzt auch der leicht misslungene Luftangriff in BW/USAF-Kooperation. Auch dort fordern jetzt scheinbar einige Afghanis ein paar Euros aus Berlin.

Ja, wenn ich in einer Terroristenhochburg in der die NATO 70,000 Soldaten stationiert hat rund um ein paar gestohlene Tanker rumhänge und darauf warte meinen Teil abzuzapfen ist natürlich nicht damit zu rechnen dass die ISAF einschreitet. Dass sies so drastisch getan hat ist wieder eine andere Sache, aber letztendlich spielts keine Rolle obs 7 tote Zivilisten durch Kleinwaffen oder 70 tote Zivilisten durch eine Bombe gibt - wundern darf sich von denen keiner.

Wenn sich in meiner Strasse eine FlAK-Batterie eingräbt würd ich auch das Weite suchen - weil mit Angriffen zu rechnen wäre. Und nicht dann hinterher jemanden verklagen. (Natürlich gibts da Ausnahmen. Manche hindern ja die Zivilisten am verlassen des Gebietes um nachher eine schöne Story für Al Jazeera zu bekommen. Aber das ist eher mehr eine Eigenart der Araber.)

Aber klar, was gibts für eine einfachere Gelegenheit um sich das Leben zu versüssen. Und ich kann mir gut vorstellen dass ein neues Haus und die Mercedes-Sammlung eine tolle Sache sind. Gut, nicht unbedingt für deinen zerbombten Bruder, der hat davon eher weniger. Aber das ist ja nicht dein Problem.

21.11.2009

Kreisbahnen

Soso... seit heut früh läuft also der CERNsche LHC wieder. Oder sagen wir mal er läuft. Beim ersten mal konnte mans ja kaum Betrieb nennen.

Wenn man mal vom Apollo-Projekt absieht (welches ja ohnehin wieder semi-militärisch war) handelt es sich dabei um das grösste zivile Projekt der Welt. Nur: die Herren in ihren Labormänteln und mit ihren Nickelbrillen sind scheinbar um nichts gescheiter als die Herren in ihren Uniformen und mit ihren Nachtsichtbrillen (- auch wenn sie sich dafür halten; die intellektuelle linke dachte sich schon immer der intellektuellen rechten überlegen...).

In beiden Welten schafft mans problemlos Milliarden in ein Projekt zu versenken und beim ersten Test draufzukommen dass das Klumpert gar nicht geht. Der Kollider hätt ja schon seit 13 Monaten laufen sollen, ist aber gleich beim Hochfahren eingegangen.
Da passt dann auch die Sache dazu mit dem Vogel der (vor ein paar Wochen) Brotkrumen hinterlassen hat was beinahe zum nächsten Fiasko geführt hätte.

Klar: Man versenkt Milliarden in irgendwelche Dinge und vergisst dann auf solche Kleinigkeiten wie Vogelgitter...
Ganz aktuelles Beispiel: die LCS. Die (also LCS-2) bestreitet zur Zeit ihre Trials. Und bei dem Kahn wusste man ja bereits vor dem Test dass das Klumpert gar nicht geht. Gut, insoferne sind die Kerle in ihren Labormänteln doch noch ein bisschen schlauer.

Der Witz ist ja dass das ganze tatsächlich läuft wie im Beschleuniger (na, den SLAC vielleicht ausgenommen): stetig nur im Kreis. Bei jedem Projekt gehts von vorne los.

20.11.2009

Kings of the Stone Age

Da spielt man also gegen Spanien (das sind immerhin jene die unlängst mit den Argentiniern Suchs-Balli gespielt haben) und wird naturgemäss abgefertigt. Dass der B-Elf der Spanier dabei eine 60 %-Leistung reicht um das Team in die höchste Heimniederlage seit 15 Jahren (ebenfalls ein 1:5, damals gegen Deutschland) reinzudrängen erwähnen wir lieber nicht.

Das was sich dann aber nach dem Spiel abgespielt hat war aber noch kurioser. Haben vor dem Anpfiff einige gerätselt was in den Teamchef gefahren war dass er tatsächlich mit zwei AVs aufmarschiert ist wurde nach dem Spiel deutlich dass selbige Aktion nur darauf abgezielt hat den AVs die Niederlage anzukreiden und, wie auch medienwirksam verkündet, wieder auf eine Viererkette mit 4 Innenverteidigern zu wechseln (und wenn dann der Paulee oder der Franky noch vor der Abwehr spielt hat er fast das halbe Blankett mit IVs befüllt).

Das ist natürlich eine Devolution (kann man das so sagen?) in die Fussball-Steinzeit (und auch deshalb ulkig weil bei den Spaniern Sergio Ramos, RAV, einer der Aktivposten war). Aber in Österreich scheinbar machbar ohne dass man ins Exil gejagt wird.

Es gibt auch im militärischen einige Beispiele für eine Rückkehr in längst vergangen geglaubte Zeiten. Flugzeuge mit Leistungsparametern einer P-47 etwa weil man glaubt damit Kriege führen zu können (die heissen halt Drohnen). Oder Befestigungsanlagen wie zu Zeiten der Türkenkriege weil ja der Feind auch mit Infanterie und Pferdefuhrwerken angerückt wäre (die nannte man dan FAn).

Eigentlich interessant wie manche immer wieder versuchen den Lauf der Geschichte umzukehren...

18.11.2009

Wehrverweigerer

In der letzten Zeit bin ich öfters gefragt worden wie das eigentlich zusammenpasst. Warum Zivildienst aber mittlerweile schon ein Archiv an militärischen Sachen welches wertmässig deutlich über mein Auto zu stellen ist. (Und nein, ich fahr keinen Fiat Uno aus dem Jahre Schnee. Nicht mehr, that is.)

Ich bin - sollte mittlerweile jedem aufgefallen sein - davon überzeugt dass die Ausrüstung und Ausbildung (und danach logischerweise die Erhaltung) einer Streitmacht die die durch die Politik vorgegebenen Ziele erfüllt absolut notwendig ist. Ob dies jetzt für jeden Staat gilt oder im Verbund einer Sicherheitsunion geschieht sei dahin gestellt. Wichtig ist dass dies geschieht. Die US Streitkräfte sind mittlerweile reine Interventionsstreitkräfte und die isländischen Streitkräfte sind eine bessere Polizeieinheit. Aber sie erfüllen beide ihren Auftrag.

Nun, das ÖBH tut das nicht. Solange nämlich ein Neutralitätsgesetz im Verfassungsrang steht sollte die Landesverteidigung an erster Stelle stehen. Und solange andere Passagen im WehrG und in der Bundesverfassung noch gelten muss der AssE an der Grenze schleunigst beendet werden. Denn diese Gesetzestexte sind die durch die Politik vorgegebenen Ziele, ganz hochoffiziell. Wenn dies aus irgendeinem Grund nicht mehr gewünscht wird oder nicht mehr notwendig ist dann ändert die entsprechenden Stellen und ich werd der letzte sein der sich beschwert, ganz gleich ob wir mit einem bessern THW oder der mitteleuropäischen Ausgabe der IDF enden.

Aber das halblegale (und zeitweis eh schon illegale) rundumnavigieren um manche Vorgaben welches seit Jahr und Tag nicht nur durch die politische sondern auch durch die militärische Spitze geschieht bringt mein Blut zur Wallung.

Zum Bundesheer gehen? Aber gerne. Dann stellt den Verein auch auf realistische Grundlagen und rüstet (und trainiert!) ihn dementsprechend. Wird aber nie geschehen.
Und daher fand ich es vor Jahren sinnvoller anstatt einer Alibi-Institution welche nicht das tut was sie tun sollte dafür das tut was sie eigentlich gar nicht tun dürfte (aber für keines von beiden geeignet ist und auch beides nicht kann) meine Arbeitskraft 9 Monate zu überlassen dies einer zumindest leidlich vernünftig geführten und ebenso notwendigen Einrichtung zu tun. Und in diesen 12 Monaten hab ich sogar mehr Leichen gesehen als 98% aller unserer Präsenzdiener und Berufssoldaten. Nur mit weniger Blut und Gekröse...

17.11.2009

2009

Wenn ein Deutscher nach Hollywood geht um dort Filme zu machen kann man nicht erwarten dass dabei was brauchbares rauskommt. Bei Schauspielern ist das so. Bei Composern vielleicht nicht. Ganz besonders aber bei Directors...

Ich hab mir gestern tatsächlich Emmerichs 2012 gegeben. Und ich muss sagen, ich hab noch selten so ein debiles Machwerk gesehen.

2012 hält bei mir einen einsamen Rekord den wohl niemand irgendwann mehr brechen wird. Nach keinen 3 Minuten Film war mein Bedarf an Bullshit gedeckt ("when the BS meter is slammin' into the red", wie Nate Beddingfield so schön singt). Denn wenn ich mir was von Neutrinos anhören muss die den Erdkern aufhitzen dann kommt mir das speiben. Solcherart schwachsinnigen Technobabble war ich sonst nur von Star Trek gewohnt.

Wenn man den Film zernitpicken möcht, man müsst sich glatt ein Woche Urlaub nehmen. Aber das ist hier gar nicht der Punkt.

Der Punkt ist vielmehr wie es Emmerich trotz minimaler Handlung (gut zwei Drittel des Flicks sind aneinandergereihte Szenen aus dem Rechner in denen nicht mal gesprochen wird) und kaum vorhandenem Schauspiel (Blödschaun ist schon fast das einzige was Cusack zusammenbringt) - und das für fast 250 Millionen Dollar! - schafft einen Blockbuster zu landen.

Damit schliesst er aber nur erfolgreich eine Bewegung ab die er mit dem ähnlich blödsinnigen Independence Day vor 13 Jahren begonnen hat und in der mittlerweile das (amerikanische) Mainstreamkino voll mitschwimmt. In diesen 13 Jahren hat sich Kino von doch zeitweise niveauvoller Unterhaltung zu reinen Technologieshows gewandelt in denen die Schauspieler fotogen sein müssen (aber nicht notwendigerweise schauspielen können müssen) und in denen die CGI möglichst realistisch sein muss (in Gegensatz zur Story). Transformers 2, anyone?

Das sieht man auch an den Directors. Diese Abrams, Bays und Emmerichs (und in geringerem Ausmasse auch Jacksons und Camerons) sind eine ganz neue Generation - und haben jetzt endlich erfolgreich Hollywood übernommen.

2012 mag die Welt untergehen, aber was Hollywood angeht ist das vergangenes Wochende passiert. 2009.

15.11.2009

Mumifikation

Der letzte Offizier der Air Force der in den 4-Sterne-Rang befördert wurde (O-10) war Gary North. Das ist jetzt etwa drei Monate her. "Gordo" North mag dem einen oder anderem bekannt sein. Liegt wahrscheinlich daran dass eine der Vipers in Luke eine Foxbat unter dem Canopy aufgepinselt hat die der damalige Lt. Col. North zu verantworten hat (Southern Watch, 1992; erster Abschuss durch eine F-16, erster Abschuss durch eine AMRAAM). North ist seit etwa tausend Jahren der erste 4-Sterner mit einem Abschuss (ich mag mich täuschen, bild mir aber ein dass der letzte Mike Loh vor fast zwanzig Jahren war).

Auch ist North seit geraumer Zeit der erste 4-Sterner der aus dem Fighter-Eck kommt (bei Fraser ist das nicht wirklich wahr und McKinley lassen wir mal aussen vor). Denn seitdem Moseley (und Wynne) abgeschossen wurden hat der gute Jar-Jar ja drauf geachtet die Fighter-Menschen fernzuhalten.

Dabei war das ja nur die letzte Episode bei der Bestellung von Generälen in der Air Force die seit Beginn der Bush-Administration zuweilen sehr speziell geworden ist.
Eines der ungeschriebenen Gesetze der Air Force war immer das Dienstalter mit dem du General wurdest. Der erste 4-Sterner der Air Force, Hap Arnold, hat dafür 36 Jahre gebraucht. Und das war auch lange Zeit so eine Art inoffizielles Limit - wenn dus bis dahin nicht schaffst wirst dus auch nimmer schaffen weil die Pensionierung wartet und kein Mensch mehr 4-Sterner ernennt die nicht mal eine Legislaturperiode durchhalten. Es gab zwei Herren (Hatch und Moore) die haben das eingestellt, aber niemand hat das übertroffen.

Das galt solange bis Donnie Rumsfeld ins Amt kam. 23 Generäle gibt es bis heute die mehr als 33 Dienstjahre (29-33 ist der Standard) benötigt haben um den 4. Stern zu erreichen, davon fallen 14 in die Amtszeit der Herren Rumsfeld und Gates. Und Arnolds 36 Jahre hat man locker weggewischt: der aktuelle Rekord wird von Roger Brady, COMUSAFE, gehalten. 40 Dienstjahre! Leider verschweigt die Air Force Bradys Alter, aber da sein Ruhestand mit 2010 angegeben wird hat man tatsächlich einen 60-jährigen zum General gemacht. Kein Wunder dass die Air Force aktuell ins Verderben stolpert wenn man an ihre Spitze Leute setzt die in manchem egyptischen Grabmal besser aufgehoben wären.

Ich kann hier nur mutmassen, befürchte aber dass die zunehmende Überalterung der Air Force-Spitze daran liegt dass einfach zu wenige fähige Leute da sind die früh befördert werden und diese Positionen besetzen. Darum kommen dann jene ans Ruder die noch vor 20 Jahren schon längst in Pension gegangen wären... oder ins Grab...

Ich glaub die bräuchten dringend einen Brendan Fraser damit diese Generalsmumien wieder verschwinden...

14.11.2009

Heinz Obama

Im Standard (jenem rosa Papierl) wurde das unlängst so schön formuliert: die einen (unter der Führung vom ISAF-Oberkommando) drängen Barack the Builder dazu mehr Truppen nach A'Stan zu entsenden; die anderen (unter der Führung vom US-Botschafter ebendort) raten davon ab.

Super, also macht Obama eben letzteres. Was heisst nichts. In Situationen in denen jede Variante besser ist als keine Variante könnte sich sowas als problematisch erweisen.

Auch weils ja scheinbar, also diese Sache mit dem nichts machen wenn eine Entscheidung gebraucht würde, mittlerweile zum Usus zu werden scheint. Klar: Vernunft und Realität würden oft eine Entscheidung gebieten, Baracks "Yes we can"-Versprechungen aus dem Wahlkampf eine andere. Welche auch immer er trifft, er bekommt Probleme.

Seine Lösung also: gar keine Entscheidung. Stattdessen geht er lieber aufs Klo.

Eigenständige Entscheidungen trifft der Mann wohl eh keine. Na, vielleicht aussenpolitisch. Verteidigungspolitisch ist er abhängig vom Gates wie ein Kokser von seiner Droge und wirtschafts- und finanzpolitisch bestimmt ohnehin die selbe Clique die schon während der Clinton-Administration jene Gesetze verbrochen hat die den ganzen Schlamassel angerichtet haben.

Bei unserem Heinzi kann mans ja noch ertragen dass er bei Entscheidungen "indisponiert" ist weil er ja zum Glück keine Macht und Verantwortung hat.

Aber beim mächtigsten Mann der Welt ist das höchst bedenklich...

12.11.2009

Video-Armeen

Mit Spielen mit militärischem Hintergrund ist das so eine Sache. Bergeweise Vereinfachungen gehören dort zum Alltag. Es geht aber auch anders...


Call of Duty: Modern Warfare 3

Zugegeben, so brauch ichs dann auch nicht (vor allem wenn, wie in COD üblich, die Story eh kompletter Bullshit ist), aber eine Steigerung des in RTS üblichen "armored warfare at below 200 yards, indirect fire below the mile" darfs dann doch sein. Klar, die Protagonisten in den meisten Videospielen (oder Jack Bauer als Extrembeispiel) erleben an einem Tag mehr Action als der durchschnittliche GI während eines ganzen Irak-Deployment (der starrt nämlich wirklich den halben Tag in die Wüste und füllt Papiere aus). Aber auch für die sollten die meisten militärischen Grundregeln gelten.

Aber die Streitkräfte in Videospielen unterscheiden sich nicht allzu sehr von denen in Filmen. Leider hat man zuweilen auch den Eindruck, nicht allzusehr von der echten Army.

11.11.2009

West Bank

Was ham Baghdad, Jerusalem und Eisenstadt gemeinsam? Na, noch nichts. Aber bald.

Wenns nach der Landes-SPÖ geht (und derem Obermax Niessl) soll das ÖBH, genau wie die IDF in Jerusalem oder die US Army in Baghdad, nämlich bald auf Patrouille gehen.

Eigentlich bräucht ich jetzt ja gar nichts schreiben. Denn jeder der nicht ohnehin, konditioniert durch 19 Jahre lang AssE, schon aus dem Stegreif ein paar Psalme über die Rechtswidrigkeit und demokratie-/sicherheitspolitische Bedenklichkeit von der Aktion runterrattern kann sollte sein Stimmrecht abgeben.

Aber in Österreich ist das ein bisschen anders. Dort kann man mit solchen Stunts ein Land regieren. Dort ist es kein Problem dass Innen- und Verteidigungsministerium seit Jahr und Tag von unfähigen Parteisoldaten (Blau, Orange, Rot, Schwarz, Wurscht) geführt und ausgehungert werden während das Sozialministerium mit jedem Tag blader wird.

Wie komm ich (und 7,5 Millionen weitere Österreicher) eigentlich dazu den roten Populismus in Transleithanien mit meinem Steuergeld zu finanzieren? Na wahrscheinlich so wie ich auch dazu komme 45-jährige Pensionisten bei der ÖBB und Kuraufenthalte für jedermann ab 35 zu finanzieren.

Aber seis drum. Soll der Niessl halt einen auf Arafat machen und das BuLand in die West Bank verwandeln. Vom Toten Meer bis zum Neusiedler See ists eh kein so grosser Sprung. Und wie in der West Bank sitzen auch im BuLand jede Menge Idioten die man schon längst hätte zum Teufel jagen sollen.

09.11.2009

Zombies

Eines der zentralen Dinge der "anderen" Realität die wir Videospiel nennen ist ja Dinge zu tun die aus moralischen/rechtlichen oder schlicht technischen Gründen im Real Life nicht möglich wären.

Wenn ich mein Imperium zum Weltruhm führen möchte muss ich entweder in die USA auswandern, die Verfassung umschreiben lassen und Präsident werden oder ich starte Civilization. Wenn ich beim FC Barcelona im Mittelfeld spielen möchte muss ich wohl aufs nächste Leben hoffen oder ich starte PES.
Wenn ich in einer postapokalyptischen Welt zum gunwielding hero werden möchte (ist das nicht der höchste Traum aller Nerds?) muss ich entweder auf den Atomkrieg hoffen und mich solange wie die Montana Miliz verhalten oder ich spiel Left 4 Dead.

Gut, wenn du Barack Obama bist brauchst du nicht zwingend Civilization spielen. Und wenn du Xavi bist brauchst du auch nicht zwingend PES spielen. Nur mit der apokalyptischen Welt wirds problematisch, oder?

Nicht wirklich. In Left 4 Dead 2 finden sich folgende Waffen: Remington 870 Marine, MAC-10, SPAS-12, G3SG1, FN SCAR, AK-47, M79 Granatwerfer, Uzi, M16, Benelli M1014, Ruger Mini-14, SIG P220, Glock 17, Desert Eagle. Mit guter Wahrscheinlichkeit Waffen die ich und 98 % der restlichen Welt nie ausserhalb eines Spieles in die Hände bekommen werden.
Nun, in den USA gibts - 2nd Amendment sei Dank - aber Leute dies tatsächlich schaffen das Zeugs (sans dem Granatwerfer, der ist sogar in den USA zu heftig, und der SCAR die nur an Behörden verkauft wird) alles vor einen Fotoapparat zu schleppen - aus ihrem eigenen Bestand!

Man muss kein Linker sein der gerne britische Verhältnisse (kein ziviler Waffenbesitz) hätte um zu sehen dass hier was nicht stimmen kann. Nix gegen eine .45er unterm Kopfpolster um sich verteidigen zu können - aber Sturmgewehre und halbautomatische Schrotgewehre sind wohl bei der Army besser aufgehoben.
Ich hab da sogar meine Probleme mit dem schweizer System den Milizionären das SIG (oder bei uns das AUG wies ja bei den 911ern mal gehandhabt wurde) mit nach hause zu geben. Im Kriegsfalle hätt man wesentlich grössere Probleme als ein paar 10.000 Gewehre aus der Kammer zu holen und auszugeben, da erschliessen sich mir die Vorzüge dieses Systemes ohnehin nicht. Dafür hat man einen Haufen Sturmwaffen in der Bevölkerung.

Fragt sich wer die grössere Gefahr für unsere Zivilisation darstellt - fiktive fleischfressende Zombies oder ein paar right-winger die mit einem dutzend automatischer Waffen unter ihrem Bett schlafen. Hirn ham sie beide etwa gleich viel... Wie schon die Cranberries gesungen haben "Zombies... with their guns"

08.11.2009

Der Himmel ist das Ciel

ATV hat uns am Freitag ja Sky Fighters beschert.

Drei Dinge liessen sich dabei erkennen:
1. Auch das französische Militär besteht nur aus Idioten (siehe dazu hier)
2. Französische Schauspielerinnen können nicht aus ihrer Haut (siehe dazu hier - nach drei Minuten Google-Suche habe ich festgestellt das zwei der drei weiblichen Darsteller schon ihre obligatorische Nacktszene hinter sich haben)
3. Auch in diesem Film hat mans mit der Wahrheit nicht so ganz ernst genommen.

Mal davon abgesehen dass die "bewaffnete" Mirage 2000-10 (gabs die tatsächlich?) natürlich sehr wohl mit blauen FKs bestückt war (und ausserhalb von Österreich hat blau eine klare Bedeutung) und beim Showdown mit Magics (auf die Magics wurde noch extra hingewiesen) auf am Boden stehende Flugzeuge in der Wüste geballert wurde (keine Magic der Welt schaltet da auf) hat mans bei der Story nicht so genau genommen.

Wo der Alpha hergekommen ist weiss ich noch immer nicht - in Orange sind seit Ewigkeiten keine Alphas mehr stationiert. Und mit einer hand voll Fliegern mal quer durch Nordafrika - na klar. Kein Kunde kauft Flugzeuge weil diese über Farnborough (LOL, warum net Le Bourget? Und wie kommen Mirages aus Orange zu einem Abfangeinsatz über der Nordsee?) ein paar Manöver fliegen - aber auch nicht weil diese im Tiefflug durch Afrika brausen...

Aber was erwartest von einem Film indem eine Pilotin auf der Maschine strippt...

07.11.2009

Fallen from grace

Nach der gestrigen Kaderbekanntgabe welche zum Fiasko ausartete schiesst sich die heimische Presse auf den Constantini ein. Auch diverse Trainer in der Bundesliga (wie z.B. des Pedas schon legendärer Arschwackel-Sager) kritisieren den obersten Tiroler des Landes.

Und einige meinen schon das Ende der Ära Constantini zu sehen.

Dabei hat die öffentliche Meinung noch in den seltensten Fällen dazu geführt dass jemand fallen from grace ist. Typen wie Jar-Jar Gates oder unser Bundes-Bertl sitzen nach wie vor fest im Sattel, allen Verfehlungen zum Trotz. Und deren Amtszeit ist um ein vielfaches länger als die vom DiCo.

Denn für jeden der halbwegs Ahnung hat und die Situation untragbar findet findet sich einer der mit dieser ganz gut leben kann - nicht dass dieser auch Ahnung hätte, aber seit wann haben Entscheidungsträger in Sport und Politik diese schon. Oder das Stimmvieh. Hierzulande wird sowohl Fussball als auch Verteidigungspolitik auf einem recht ähnlichem Niveau diskutiert (Stammtisch-Niveau nämlich) dass die Situationen vergleichbar sind.

Die öffentliche Meinung kann nur etwas ändern wenn diese direkt Dinge bewirken kann. Und das kann nicht mal Popmusik.

Dabei könnt man schon was bewegen. Ein Australier hat über Online-Foren zu einer Spendenaktion aufgerufen um die beiden Valve-CEOs von Seattle runterfliegen zu lassen damit die seine Fan-Kampagne für Left 4 Dead in Augenschein nehmen konnten. Innerhalb von TAGEN hatte er über 6000 $ beieinander und so der Herren von Valve ihrer Ausrede beraubt.
Wenn also 6000 Leute ein bisschen was tun lässt sich was bewegen.

Könnt man sich ein Beispiel nehmen.

06.11.2009

Shooting Range

Die Army erschiesst Leute.
Gut, das ist prinzipiell ihr Auftrag.

Die Army erschiesst eigene Leute.
Gut, auch nix neues. Friendly fire - isn't, wie man so schön sagt.

Die Army erschiesst auf ihren Stützpunkten eigene Leute.
Das gabs in der Tat noch nicht.

Es war ja nur eine Frage der Zeit und Wahrscheinlichkeit bis einer der Amokläufer mal ein Soldat ist. Aber irgendwie hab ich das anders erwartet - einer der einen Abrams kapert und mal quer durch die Bürogebäude fährt. Wär auch ungleich aufregender gewesen. Aber nein, der Herr Major nimmt sogar seine private 45er statt der Dienst-M9.

Brisant ist die ganze Sache ob der Tatsache dass der betreffende nicht Major Jim Bronson aus Atlanta, GA ist sondern ein muslimischer Offizier der sich selbst als Pali bezeichnet. Na Prost Mahlzeit. Warum erinnert mich das ganze an Executive Order, Jeff Raman lässt grüssen. Ich möcht lieber gar nicht wissen wieviele solcher muslimischer Schläfer noch bei den US Streitkräften ihren Dienst versehen - das hat man nun davon dass man, um die Ränge zu füllen, auch solche Bevölkerungsgruppen nimmt deren Identifizierung mit den USA eher gering ist.

Es bleibt abzuwarten ob aus dieser Geschichte etwas entsteht - ich hör die ersten schon von der Muslim-freien Armee reden. Auch bizarr eigentlich - die Muslime sorgen Tag für Tag selbst dafür dass sie niemand mag, durch solche Aktionen etwa. Bis jetzt haben die Gotteskrieger allerdings die Ungläubigen nur in der afghanischen Wüste erschossen. Mittlerweile halt auch in der texanischen...

05.11.2009

Mirsanmir-Einsätze

Ganz unerwartet für alle (vor allem für jene die noch immer glauben hierzulande würden Entscheidungen auf reellen Grundlagen gefällt und nicht auf Populismus und Krone-Zeitungsniveau) haben sich also sowohl der Bertl als auch die Mitzi für eine Fortsetzung des AssE ausgesprochen.

Warum man die ganze Chose nicht schon längst vor den VfGH oder EGH gebracht hat versteh ich zwar nicht (hint, hint) - und damit beendet - aber bitte.

Das interessante ist ja dass man diese Abschottung eigentlich gar nicht bräuchte wenn man die Probleme in der Welt militärisch lösen würde. Würde man nämlich die narrischen Staaten befrieden (also deren korrupte Führung entfernen) würde man den dortigen Wohlstand automatisch steigern (weil dann das Staatsbudget für solch Nebensächlichkeiten wie ein Bildungs- und Gesundheitssystem verwendet wird anstatt dauernder Minikriege und der Luxusautoflotten der "Präsidenten") und damit den Strom der Flüchtlinge und Immigranten deutlich verringern. Dann bräuchten die Italiener und Spanier nicht mehr jede Woche irgendwelche Nussschalen mit 60 Afrikanern aufbringen. Und wir bräuchten unsere Grenze nicht mehr vor irgendwelchen Ostbanden aus postsowjetischen Pseudodemokratien bewachen (diese ganzen Stans z.B.).

Daher wäre es eigentlich wesentlich wichtiger echte Auslandseinsätze mitzutragen (in einem solchen Stan, etwa) als sich hinter einem Vorhang verstecken zu wollen. Wär auch weit kosteneffektiver und menschlicher.

Aber bei der Mirsanmir-Mentalität die hierzulande (und in geringerem, wenn auch noch deutlich erkennbarem Masse im Rest von Europa) vorherrscht wirds das nicht spielen. Da wählt man lieber einen Mirsanmir-Einsatz...

04.11.2009

My big fat american soldier

Die Meldung des Tages kommt vom offiziellen Nachrichtenorgan der US Army, der Army Times. Eine Studie der Army hat nämlich ergeben dass 73% aller amerikanischen Jugendlichen (ein weit gefasster Begriff - also jener die von rechts und ADV wegen als Soldaten verwendet werden könne) gar nicht tauglich wären. Das setzt die diversen Schreckensnachrichten von hierzulande in eine ganz andere Relation.

35 % davon aus medizinischen Gründen, genauer gesagt 23 % weil sie schlicht zu blad sind (obese, wie man das politisch korrekt nennt; obwohl ichs da eher mit Ricky Gervais halte). Der Rest aus diversen echten medizinischen Gründen, die aber ohnehin zu einem Gutteil wieder aus dieser obesity resultieren.

18 % wegen Drogenmissbrauch (jeder fünfte junge Amerikaner kann nicht genommen werden weil er regelmässig eine Tüte raucht, oder noch schlimmeres - das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen), 9 % weil sie zu blöd sind (aber auch dass politisch korrekt umschrieben - das sind halt die Typen die den Ring wegwerfen und bis 5 zählen während sie die Granate halten) und 11 % aus rechtlichen Gründen.

Da wird einem dann einiges klar was die Air Force gerade macht. Klar braucht man zukünftig Drohnen und Kampfroboter. Denn im Trailer kann man leicht extrabreite, verstärkte Stühle für die Armchair-Soldiers hinstellen, in der Viper oder im Abrams wirst aber Probleme bekommen bei 220 Pfund-Soldaten. Und auch die gerne verwendete Phrase "Let's roll" bekommt dann eine ganz andere Bedeutung.

Aber wenn uns die Gotteskrieger dann überrollen weil wir zu blad waren uns zu wehren kann man das getrost Evolution nennen. Wenn eine Spezies vor lauter Dekadenz sich nicht mehr verteidigen kann dann geschiehts ihr recht wenn sie ausgerottet wird...

03.11.2009

Sportskanonen

Was in diesem Lande so falsch läuft wurde anhand einer Nachricht von gestern verdeutlicht.

Der wie bekannt hochmarode ORF (Österreichischer Rotfunk oder Österreichischer Rapidfunk, um manch lustige Zeitgesellen zu zitieren) kann sich den dritten Sender TW1 (a.k.a. ORF Sport Plus) zukünftig nicht mehr leisten. Da die dortige Berichterstattung aber für viele Nischensportarten überlebensnotwendig ist (Hallenhalma und Taschenbillard, etwa) plant unser allzeit fröhlicher Sportminister (welcher ja in Nebenfunktion auch noch das Kleinressort Landesverteidigung erledigt) aus dem Budget seines Ministeriums den ORF zu stützen um den Sender zu erhalten.

Die ganze Geschichte ist natürlich flawed bis zum geht nicht mehr.

Ein Sportkanal (ha, erinnert sich noch wer an den originalen Sportkanal der in den 90ern über Satellit lief) des ORF ist an sich schon an der Grenze der Legalität. Nicht zuletzt ist TW1 ja als regionales Tourismusprogramm gelistet - ansonst wär die Kommission den Küniglberglern eh schon auf die Dächer gestiegen.

Von den Nischensportarten seh ich auch nicht viel. Die halbe Zeit zeigt der Sender das Länderspiel vom Vortag oder Österreich gegen die Sowjetunion aus dem Jahre 1973. Und die angeblichen Nischensportarten (Basketball oder Handball) sind solche auch nicht mehr. Also anstatt dass man die mittlerweile durchaus konkurrenzfähige hiesige Eishockeyliga zeigt oder echte Randsportarten (in denen wir noch dazu was zu melden habe - Faustball, anyone?) müllt man den Sender mit Sportabfall vom ersten zu.

Die Sache mit den ORF-Gebühren, von denen die Länder einen erklecklichen Anteil abzweigen um die Errichtung eines Dorfzentrums in Bad Oberunterhintervorderniederwaldfeldkirchbachbergstein zu finanzieren, will ich gar nicht breitreden. Der Anteil würd natürlich dieses Loch mit Leichtigkeit füllen. Aber klar dass dem Wamperten im Rathaus oder dem Glatzerten an der Traisen die Wiederwahl wichtiger ist.

Populismus-Bertl ist sich aber nicht zu schade einzuspringen. Der ist sowieso seit etwa einem Jahr damit beschäftigt überall wo irgendein Österreicher was gewinnt zu erscheinen und in die Kamera zu grinsen. Da passts natürlich gut dass er sich als Retter des Nischensports etablieren kann. Und dieses in die Kamera grinsen und Geld hergeben ist ja schon erste Stufe des WIFI-Kurses "Landeshauptmann". Und da ist ihm natürlich auch lieber das zahlt später mal der Verteidigungsminister und nicht er als LH vom Burgenland. Der braucht das Geld ja um die Errichtung eines Feuerwehrhauses in Sankt Überdrüberunterdrunter Rohrsalzeisenbergsteinfels zu finanzieren...

Dass die Marie dafür aus dem Budget des BMLVS kommt ist dann wohl auch Synonym zu "des Bundesheer zoits". Ein bissel umgeschichtet und schon werden ein paar Millionen von den Lusklern freigeschaufelt. Wen interessieren schon Klarstände der Eurofighter - Hauptsach es sind genug Blackhawks vorhanden um im Jänner Schnee auf die Streif zu fliegen...

Schön langsam glaub ich der baut das BMLV still und heimlich um. In Zeltweg wird die Runway dann zur Laufbahn und in Allentsteig übt man Geländelauf und Mountainbiken. Und wenn dann wieder eine Granate im Ort einschlägt wars wahrscheinlich eine Batterie Sportskanonen...

01.11.2009

Gore-geous

Ich hab ja schonmal kundgetan wie ich zu der Sache mit der Gewalt stehe.

Ich bin ja generell der Meinung dass man, wenn man am PC (oder, würg, an der Konsole) andere Leute erschiesst das so realitätsnah wie möglich geschehen soll, und damit eben blutig und abstossend. Mittlerweile bin ich aber gar nicht mehr so sicher ob ich das möchte.

Seit dieser Woche ist via Steam die Demo von Left 4 Dead 2 erhältlich und, um einen Forumsuser zu zitieren, "now wonder it gets censored in some countries". Man kann in punkto Gore problemlos mit jedem Splatter-Film mithalten, und das sogar detailliert.

(Wers wirklich genau wissen möchte, findet hier eine Zusammenstellung. NSFW, wie man so schön sagt... wenn dir dabei einer über die Schulter schaut hält er dich aber möglicherweise für den nächsten Jeffrey Dahlmer)

Und selbst ich bin jetzt ein bisschen verwirrt. Auf der einen Seite wunderbar dass man es endlich schafft wiederzugeben wie sehr Waffengewalt den menschlichen Körper zerstören kann und damit vielleicht den einen oder anderen davon abhält seine Waffe auf andere zu richten (ja, das gilt auch für zukünftige Soldaten). Auf der anderen Seite erscheint mir die Darstellung von Gore mittlerweile ein bisschen zu sehr Selbstzweck zu sein. Auf den einschlägigen Seiten wird normalerweise davon abgeraten gegen Zombies/Infizierte mit Nahkampfwaffen, vor allem blade weapons, vorzugehen, aus etwa hundert verschiedenen Gründen. Aber in L4D2 metzelst du dich mit Machete, Katana, und Kettensäge (und IEDs und HE-Munition - beide sorgen für besonders heftige Effekte) durch ganze Wälder von Opfern und kannst dann befriedigt auf dein Handywork blicken (GTA, anyone). Wenn ich schon das Waffenarsenal extra so aufbaue dass ich möglichst viel Gibs erzeuge stimmt mich das schon irgendwie bedenklich.

Denn irgendwie befürcht ich dass damit nur die schleichende Desensibilisierung vorangetrieben wird. Waren vor 10 Jahren Kingpin und die SOF-Serie der Aufreger ist das jetzt L4D2 - mit erkennbarem Unterschied im Gore. Was spielen wir dann in 10 Jahren?

31.10.2009

Der Zonk des Monats

Oktober 2009

geht an

Das Nobelpreiskomitee in Oslo

für

die Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama

Eine dumme Idee in der langen, traurigen Geschichte dummer Ideen, um mal Jeff Goldblum zu zitieren.
Führt zwei aktive Kriege, stellt ein neues MAJCOM zur strategischen Kriegführung auf, plant die Einführung neuer Boomer und ist geradewegs dabei im mittleren Osten ins Verderben zu stolpern - aber fürs Nobelpreiskomitee reichen ein paar vom Prompter runtergelesene Reden...
Gute Güte, wenn die Kollegen in Stockholm ihre Entscheidungen auch so treffen würden hätt Kollege Mao wohl den für Wirtschaft und Johann Grander den für Physik bekommen...

30.10.2009

Luxus-Suiten

Es ist eigentlich ganz einfach. Ein Flare-Werfer ist eine Ausstossvorrichtung für Gegenmassnahmen welche auf Befehl ausgestossen werden. Dieser Befehl erfolgte bis vor gar nicht allzulanger durch den Knopfdruck eines Piloten.

Das hatte den Vorteil dass man selbst in das leichte Angriffsflugzeug (wie z.B. eine Pucara oder einem vergleichbaren Prop-Trainer) so was einbauen konnte.

Heutzutage gibts nur mehr komplette Suites. Seit RCA der Navy Aegis aufgeschwatzt hat kaufst du keine Komponenten, sondern gleich ganze Systeme. Nicht bloss eine Radarantenne, sondern 1000 weitere Komponenten dazu. Quasi so als ob du bei der Spar nicht nur Äpfel kaufst, sondern die Kuchenzutaten gleich dazu nehmen musst, auch wenn du dir vielleicht nur Apfelmuss machen musst.

Für die Hersteller natürlich ein super Bargain. Für den Auftraggeber eher weniger - wer kauft schon gerne Dinge die dann eh nur Ballast sind und einen Haufen Geld kosten.
Das endet dann damit dass selbst ordinäre Transporthubschrauber mit einem RHAWS und vollautomatischer Electronic Combat Suite versehen werden bloss weil sie einen Flare-Werfer haben. Auch wenn diese Hubschrauber mit einiger Wahrscheinlichkeit während ihrer ganzen Lebenszeit nie durch ein Radar bestrahlt werden.

Vielleicht heissen diese Dinger nicht umsonst Suiten...

29.10.2009

Roter Oktober: Masken

Was dann, neben all dem gesagten, noch dazu kommt, ist diese unnachahmliche Fähigkeit der Selbsttäuschung. Until a lie becomes the truth, um einen unlängst verstorbenen amerikanischen Musiker zu zitieren.

Einer der cornerstones davon ist der ständige Fingerzeig auf irgendwen anderen, vornehmlich die USA, um so eigenes Vorgehen oder Unfähigkeit rechtzufertigen.

Aus etwa eintausend Gründen, die ich teilweise hier eh schon angeführt habe, würd ich mir die USA nicht unbedingt als Vorbild nehmen. Witzig wirds jedoch wenn man den USA (read: deren Streitkräften) in den Bereichen in denen sie tatsächlich führend sind diese Führungsrolle abspricht und auf sich selbst überträgt.

Technologie, vor allem. Geld, natürlich auch. Und Ausbildung.

Über viele dieser Dinge könnte man ja weiterhin trefflich streiten - wenn da nicht die reale Welt wäre und Fakten aufbietet. Fakten die man, in einer Mischung aus Weglügen und Nichtwahrhabenwollen einfach ignoriert. Zugegeben, es ist etwas verwegen hier den russischen Militärs zu unterstellen dass diese in einer Traumwelt leben. Aber die russische Politik gibt genügend Grund zu dieser Annahme. Und natürlich die verbliebenen (oder eher umgedreht, die entstandenen - denn vor 1990 wirds die kaum gegeben haben) Hardcore-Fans russischer Wehrtechnik.

Dass diese Maskirovka dann halt dafür sorgt dass man die Schwachstellen gar nicht sieht, weil sie in der eigenen Wahrnehmung halt nicht existieren führt dann halt dazu dass diese auch nicht korrigiert werden. Denn jeder Änderungsprozess beginnt mit dem Willen was zu ändern.

28.10.2009

King Nothing

Höh... die Meldung der Woche kommt von der Insel.

Dort wurde gerade einer der geplanten Träger gestrichen. Wen wunderts. Die Briten stehen ohnehin schon kurz vor dem Bankrott und es grenzt an ein Wunder - powered by breton stubborness - dass man sich noch immer den Pfund leisten kann und mit der Eurozone nichts zu tun haben möchte. Die Zusammenstreichereien beim Militär nehmen schon dramatische Dimensionen an. Nichtsdestotrotz glaubt man sich noch immer solche Tokens leisten zu müssen, Träger z.B. oder ELINT-Flugzeuge.

Das was die Briten gerade durchmachen ist quasi die kleine Version vom russischen Minderwertigkeitskomplex. Da wie dort will man nicht wahrhaben das man eben nicht mehr die Macht ist die man mal war. Im Falle von Russland ist man eben nur mehr eine Macht und keine Supermacht. Und im Falle von Grossbritannien ist man halt keine Macht mehr sondern nur mehr ein Land.

Aber solange man noch immer dieses Unding, die quasi-Monarchie beibehält, erzeugt man nochwievor den alten imperialen Flair mit Besitzungen auf allen sechs Kontinenten. Wohin dieser verbissene Willen den letzten Rest des zusammenstürzenden Empires zu behalten führt hat man schön im blutigen Konflikt um ein paar Felsen und Schafherden im Südatlantik gesehen...

Dass jetzt, mit dem Ende des Trägers (ich darf hieran erinnern - denn nach dieser Kürzung ist die komplette Streichung abzusehen), auch die Beteiligung an JSF angezählt ist liegt dabei auch auf der Hand. Je früher man den Schmarrn beendet desto mehr Geld bleibt übrig um sich auch eine dritte Tranche der Typhoons leisten zu können und die RAF damit nicht komplett zu einer Witzstreitkraft verkommen zu lassen.

Man sollte sich eben doch mal klarwerden dass wir nicht mehr 1930 schreiben. Vom Imperium ist nämlich fast nichts mehr übrig. Um nicht zu sagen, nothing.

27.10.2009

Roter Oktober: Tamponade

Halloween nähert sich mittlerweile mit bedrohlichen Schritten und das heisst dass man auch die Tage bis zum Ende des Jahres mittlerweile schon an 13 Händen abzählen kann.

Das ist deswegen interessant weil irgendwelche grossspurigen Ankündigungn von RIAN und ähnlich verlässlichen Quellen nach mittlerweile die Zeit davonläuft.
Die PAK FA nämlich sollte ja noch dieses Jahr ihren Erstflug durchführen. Es ist aber wie in der OB-Werbung: man sieht nichts, man hört nichts. Nicht mehr. Scheinbar war dass was bereits seit Ende des letzten Jahres so rumgeistert doch die Wahrheit, und nicht die Träumereien des Kremls. Erstflug 2010, Einsatzfähigkeit so in 10 Jahren. Wenn man sich den Vogel überhaupt leisten kann.

Während also im Westen irgendwelche Programme meist medienwirksam gestoppt werden fadet in Russland so manches away. Man sieht nichts mehr, man hört nichts mehr. So viele Programme sind dort schon im Gully gelandet ohne dass man jemals wieder irgendwas davon gehört oder gesehen hätte (heh, eine weitere schöne Parallele zum Tampon...)

Dabei wäre gerade das aufarbeiten von fehlgeschlagenen Projekten, egal aus welchem Grund, eine Gelegenheit die selben Fehler nicht zu wiederholen. Und nicht unter den Tisch kehren. Denn das ewig gleiche Vorgehen (übrigens auch ähnlich im Westen) den bösen Unternehmen und Korruption und was weiss ich nicht noch allem die Schuld zu geben bringt einen keinen Meter weiter. Das können die USA deswegen hinnehmen weil sie einen beträchtlichen Vorsprung haben - aber nicht die Russen die hintenliegen.

Aber von so sachen wie QM oder Revision hat man eben in Russland noch nichts gehört. Warum auch, wenn man ohnehin alles in Staatshand lässt und Versagen hurtig mit Steuergeld zudeckt... Ist dann quasi ein Tampon aus zusammengerollten 1000-Rubel-Scheinen.

26.10.2009

Roter Oktober: Bond, Ivan Bond

Es ist eigentlich ganz einfach. Frag einen Mann bei Intel, Danone oder Lockheed, die Aussage wird ähnlich sein - nix geht ohne Forschung. Besser als alles andere schlägt sich der Vorsprung dort im Börsel der Aktionäre nieder.

Das ist natürlich militärisch noch weit mehr so, weil sichs eben nicht nur um die Dividende von ein paar tausend Menschen handelt sondern um weit mehr.

In Russland siehts da natürlich trostlos aus. Mathematiker und Physiker gabs in Russland/der Sowjetunion immer welche von Weltruf, und hätten die Sowjets nicht ihre Leut "eingesperrt" wär sicher auch der eine oder andere Nobelpreis in die Rodina gegangen. Aber das in etwas verwendbares umwandeln, so weit gings dann nicht. Ich möcht jetzt nicht spekulieren warum, aber es ist Fakt dass die Sowjets während des kalten Krieges sich im wesentlichen darauf beschränkt haben komplette Blaupausen-Sätze aus dem Westen rüberzuschaffen und ihre ganze Industrie und Wirschaft darauf aufzubauen.

Die Fälle alle aufzuzählen würde einen eigenen Blog benötigen. Das ganze hat dann so etwas wie ein Ende genommen als die CIA Operation Farewell gestartet hat und den Sowjets bergeweise manipuliertes Material untergejubelt hat.

Aber jetzt, ohne irgendwelche Handelsbanns, braucht man den KGB nicht mehr. Jetzt kann der Marionetvedev ganz einfach seine Petrodollars nehmen und im Westen shoppen gehen und wir verklopfen ihm jede Technologie. Quasi die ultimative Version der TI/Toshiba/Kongsberg-Deals der späten 70er.

Denn mim Selbererfinden schauts nach wie vor nicht so rosig aus. Klar, denn das ist an den Kapitalismus gebunden. Nur wer sich beweisen muss hat Interesse an neuer Technologie. Aber in Russland, wo man eh per Staatsholding den ganzen Rüstungskomplex besitzt und Wettbewerb möglichst nicht aufkommen lässt forscht natürlich kein Mensch. Darum muss man sich auch heute noch darauf beschränken westliches Material in die Finger zu bekommen, reverse engineeren und dann zu bauen.

Damit hat man die Möglichkeit Dinge zu besitzen die nicht ganz so gut wie das Material des Westens sind - weil ja Kopien - und wird nie in irgendeinem Bereich der Führer sein.

Diese Q-Technologien werden auch in absehbarer Zeit den USA vorbehalten bleiben. Und gerade bei dem zu erwartenden Schrumpfungsprozess wärs aber dringend notwendig in diesen Bereichen was zu tun. Denn wenn man schon die Doktrin an den Westen anpasst sollt man das auch mit dem Material tun und nicht immer einen Schritt hinterherhinken. Daniel Craig fährt ja auch nicht mehr mit dem DB5 rum. Heck, selbst Llewelyn wurde ja mittlerweile ausgetauscht.

25.10.2009

Evolution

Bei mir ist gestern ein neues Zeitalter angebrochen. Von der Bronze- zur Eisenzeit, gewissermassen.

Gestern hab ich PES 2010 installiert. Und nach jahrelangem FIFA-spielen war das sowas wie ein evolutionärer Schritt. Beschlossen hab ichs nachdem ich vor vier Wochen mit Chelsea im Be a Star-Modus zweimal hintereinander hoch verloren hab, weil die KI und die Spielmechanik halt gar so super sind.

Und es war fast schon revolutionär. Von der Optik mal ganz abgesehen - in FIFA sehen die Stadien ja noch immer so aus wie 2001 (ist wohl ein Ziffernsturz) - ist das Spiel deutlicher näher an der Realität als die Arcadewüste von EA.

Das gröbere Problem bei PES ist natürlich die Sache mit den Lizenzen. Während im neuen FIFA ja mittlerweile halb Europa integriert ist (und noch einige mehr), teilweise runter bis zu den dritten Ligen, ist bei PES halt mit vier Ligen Schluss. Gut, die Premier League ist im wesentlichen auch vorhanden - mit ein paar Minuten Aufwand wird aus Man Blue City und aus West Midlands Aston Villa - aber ansonsten gibt das nicht viel her.

Klar, bei der Marktmacht von EA. Die können aus der Portokasse mehr Geld für die Lizenzen rausnehmen als Konami überhaupt budgetieren kann. Da ist es dann ein leichtes die jeweiligen Verbände mit Geld zuzuschütten und im Gegenzug langfristige Exklusivlizenzen zu bekommen und Konami auszusperren. Denn ohne diese Lizenzen würd für viele ein gewichtiger Kaufgrund wegfallen und die Sales der FIFA-Reihe (übrigens EAs bestlaufendes Franchise ausserhalb der USA - kein anderes Spiel, auch kein Battlefield oder Sims oder sonstwas, spült soviel Geld in die Kassen wie die jährliche FIFA-Inkarnation) würden runterfallen wie die Eckstossflanke vom Acimovic.

Denn angesichts des heutigen Live-Spiels der Bundesliga würd ich mir zuweilen eh wünschen der Fussball wäre mehr wie das PC-Spiel: hochauflösend und actionreich. Und nicht PAL-komprimiert und langweilig.

23.10.2009

Das Oberst-Opfer

Manch einer erinnert sich vielleicht noch an die Ausbootung von Wynne und Moseley letztes Jahr. Die geschah ja offiziell wegen der diversen Vorfälle bei der 20th AF, also jenem Verein der im Zweifelsfalle die Minutenmänner gen Russland werfen sollte.

Geändert hat sich dadurch natürlich nix. Die Missile Wings sind reihenweise durch ihre Inspektionen gerasselt (zeitweis war die halbe ICBM-Flotte der USAF offiziell nicht mal mehr combat ready) - was die Air Force versucht hatte geheimzuhalten, aber halt doch immer ans Tageslicht gelangte.

Vor kurzem hat man ja dann SAC Mk2 aufgestellt, eine Idee die auf Jar-Jars Mist gewachsen ist.

Und was hats gebracht? Natürlich - wieder nix. Die Air Force schickt mittlerweile Raketenteile in den Strassengraben (literally).

Blöderweise für den Jar-Jar hat er mittlerweile keine unliebsamen Generäle die er daran aufknüpfen könnte (read: use as scapegoat) - ich mein, er kann ja wohl schwer den Schwartz feuern weil der ja sein Wunschkandidat als Chief of Staff war.

Dabei sollt er sich ja selbst feuern - jetzt ist er wie lange, fast drei Jahre SecDef, hat eine Menge Leute gefeuert, viele Projekte abgedreht aber zwischen Offutt und Malmstrom stimmt noch immer einiges nicht.

Aber da er sich selbst wohl kaum aus dem Sessel hieven wird, und den Norty auch nicht feuern wird, beginnt jetzt eben das fröhliche O-5/O-6-schlachten. Wie man so hört werden aktuell in der Air Force eine Menge Colonelsposten frei.

Vielleicht sollt man ein paar Polkovniks als Ersatz anheuern...

22.10.2009

Roter Oktober: Beinhart wie ein Chopper

Ein sehr dramatischer Punkt sind die Drehflügler.

Dort ist man nämlich auf einem technologischen und zellenaltersmässigen Level unterwegs dass grad mal die Bundeswehr noch hat.

Das Bulk der Transporterflotte stellt auch heute noch die Hip, und zwar vorrangig in Mi-8 Format. Wenngleich leistungsmässig zwar überlegen ist das Ding vom Alter her das Pendant des Huey. Aber während bei der Army und Air Force zusammen keine 50 Hueys mehr in Dienst sind und die Marines die Mk2 gerade einführen weil man schon vor Ewigkeiten durch die S-70/UH-60 ersetzt hat kriegt mans in Russland bis heute nicht zustande einen Nachfolger zu bauen. Stattdessen laufen irgendwelche aufgebrezelte Mi-171 vom Band deren Bau eigentlich ein Verbrechen gegen jede Technik ist; mehr noch als das Festhalten des USMC am Huey. Der Puma, also der Hubschrauber der den Grundstein für den Erfolg von Aerospatiale gelegt hat, ist sogar ein bisschen jünger. Während Aerospatiale seit damals ein dutzend Typen (Puma/Cougar/Gazelle/Lynx/Ecureuil/Dauphin...) in mehreren tausend Exemplaren an die Militäre von GB, D, F und sonst wem geliefert hat muss man in Russland noch mit dem Krempel vorlieb nehmen.

Auch lustig: Kampfhubschrauber. In Chantilly, Rucker und Arlington sind schon vor 25 Jahren Bilder von der Havoc am Schreibtisch gelegen. In diesen 25 Jahren hat mans geschafft, was? 20, 25 Hubschrauber zu bauen, die ursprünglich nicht mal Nachtkampftauglich waren? Ahja, eigentlich wurde ja die Hokum (die auch schon seit 85/86 bekannt ist) ausgewählt. Von der wurde eine ähnliche Stückzahl gefertigt bevor man dann in einem Anfall geistiger Umnachtung beschlossen hatte doch auch die Mi-28 zu bauen.
Der Grossteil der Flotte wird auch heute noch von kaum upgegradeten Hinds gestellt, die meisten davon nicht mal in der Mi-24P Variante und daher ohne richtige BK. Bewaffnung: AT-9s die zusatzgepanzerten Leos oder Abrams nicht mal die Kettenblenden runtersprengen können. Gut, dafür können sie hunderte 57mm-FFARs verballern...
Dabei wäre die Hind, also vom Konzept, nicht unbedingt so wie mans jetzt hat, ein sehr brauchbares Gerät. Ein Truppentransporter mit integrierter Möglichkeit zu Feuerunterstützung (und zwar nicht auf die Hip oder Velcro Hawk-Variante - ein ESSS macht aus einem Transporter keinen Kampfhubschrauber) wäre natürlich die Wucht. Nur leider kann die Hind ab der Dämmerung nicht mehr aufsteigen...

Und das während im Westen die AH-64 immer mehr Verbreitung findet (und die USAR plannt einen Grossteil der Flotte bis 2020 auf Block III upzugraden - und das ist ein echter Killer) und ein Tiger zuläuft und mittlerweile Länder moderne Kampfhubschrauber besitzen deren Militäre "ferner liefen". Aber in Russland hängt man noch bei den 70er-Jahre Hubschrauber rum...

Leichte Hubschrauber gibts ja überhaupt nicht. Und bei den schwereren Geräten (Halo, Helix) ist man nur leistungsmässig vorne. Und auch dass nur weil man im Westen auch glaubt mit dem x-ten Upgrade einer CH-53 auskommen zu können.

21.10.2009

Photo-Phun (10)

Das Original. DER Bunker. Cheyenne Mountain AFS in der Nähe von Colorado Springs (und in Sichtweite von Ft. Carson). Mitterweile ja in Caretaker-Status weil manche Sternenträger nicht soweit rausfahren wollen. Von Geheim und so ist man natürlich ewig weit weg - früher gabs ja auch Führungen, und selbst Matthew Broderick hat sich da drin rumgetrieben. Wahrscheinlich hat er BURGR gesucht.

Interessanterweise ist das genau das selbe wie oben. NORAD, nämlich. Die kanadische Version davon. Der Bunker, liebvoll The Hole genannt, liegt unter CFB North Bay und beherbergte lange Zeit das Hauptquartier der kanadischen Luftverteidigung. Da die Anlage vollständig in das Kommandosystem von NORAD eingebunden war konnte von hier aus aber auch die US-Luftverteidigung übernommen werden.

Im Gegensatz zu uns wo der Berg sowohl militärische als auch zivile Funktionen hat ("Regierungsbunker") hat man das in den USA getrennt. Bekannteste Einrichtung dieser zivilen Infrastruktur: Mount Weather in Virginia. Offiziell der FEMA unterstellt besteht diese Anlage, abgesehen vom ohenhin schon riesigen oberirdischen Areal aus einem komplett unterkellerten, atombombensicheren Hügel. Genug Platz für das Kabinett.

Aber wohin verschifft man den Kongress im Krisenfall? Na ins Luxushotel! Das Greenbrier Resort in West Virgina ist eines der bekanntesten 5-Sterne-Hotels der USA - überaus traditionsreich und seit kurzem im Konkurs. Und da man den Laden in den 50ern überaus grosszügig - und bombensicher - unterkellert hat bringt man dort den ganzen Kongress unter, komplett mit nachgebildeter grosser Halle des Kapitols.

Und bei uns? Na abgesehen vom Berg selbst gibts da noch den Vater des Berges, das ehemalige Objekt A+K, den ersten Kommandobunker. Mittlerweile in zivilem Besitz hat das Ding den gleichen Charme wie alle vergammelnden Anlagen aus der schlechten alten Zeit.

19.10.2009

Roter Oktober: Hybride

Ein ganz spezieller Teil russischer Luftmacht ist ihre Trägerflotte (hust, hust...).

Wie ich schon mal vor ewigen Zeiten angemerkt wie das mit diesen Statussymbolen ist, also Dingen die man zwar auflisten kann aber aus vielerlei Gründen operativ nicht brauchbar sind.

Ein einzelner Träger bringt genau gar nichts. Und noch mehr wenn das eine Nussschale ist. Und noch mehr wenn das Ding keine Cats hat.

Die Kuznetsov entspricht dem natürlich perfekt. Als Einzelstück ist sie, wenn ich mir den Träger-Zyklus der Navy als Vorlage nehme eh nie verfügbar (tatsächlich sind Navy-CV etwa ein drittel ihres Lebens, aber eher weniger, auf Feindfahrt. Den Rest der Zeit verbringen sie am Kai in Bremerton, im Dock in Newport News oder auf JTFEX vor den Bermudas. Klar, wenn man nicht nachrüstet und ausbildet kann man den Kahn öfters auf Feindfahrt schicken - senkt dadurch aber die ohnehin schon geringe Kampfkraft.

Die Nussschale macht es darüberhinaus unmöglich echte Powerprojection zu gewährleisten. Ohne Atomantrieb gehen irre Bunkerkapazitäten für Waffen oder AvGas verloren was den ohnehin schon kleinen Geschwadergrössen enorm an Kampfkraft kostet. Und darüber hinaus dazu führt dass man nach zwei drei Tagen an Operationen wieder heimfährt weil für die Flieger schlichtweg weder Betriebsmittel noch Waffen zur Verfügung stehen.

Die Sache mit den Cats, also die Bevorzugung der Rampe, ist im wesentlichen ganz einfach. Ohne Cats wirst du nie schwere Flugzeuge raufschiessen können. Im wesentlichen alle A-Flugzeuge der Navy (von der Skyhawk und Corsair II mal abgesehen) wären ohne Cat nie vom Deck gekommen, darüberhinaus natürlich auch - oder vielleicht vor allem - die COD.
Zugegeben, auch im Westen geht der Trend dahin alles immer leichter zu machen. So wurde halt eine A-7, A-6, F-14, F-4 schleichend gegen die Bug ersetzt was mittlerweile dazu führt dass ein US-CVW eine geringere Strike Range als selbst ein 1st Gen Jet Verband aus den 40ern hat. Gelebter Fortschritt. Dabei würde eine navalisierte Fullback der VMF eine Schlagkraft vom Träger weg bringen die die Navy seit Ausserdienststellung der alten A-5 nicht mehr hatte.

Was dann bei der Kuznetsov noch dazu kommt ist dieser bizarre Hybrid. Da muss neben dem Trägerdeck auch noch eine Batterie überschallfähiger Antischiffsraketen mit drauf. Man hatte bei der Navy zwar auch so manche Pläne (so sollte etwa die Enterprise bei Indienststellung mit einem FlARak-System - Tartar, IIRC - ausgestattet werden dessen Leistungsparameter auch heut noch so mancher Luftverteidigungsfregatte gut zu Gesicht stünden) aber eine eigenständige ASuW-Fähigkeit ist dann doch etwas bizarr, vor allem wenn man bedenkt dass genau diese Aufgabe ja durch die 60 - 90 Flugzeuge im Rumpf des Trägers wahrgenommen werden sollte. Ach, ich vergass. Wegen all der oben genannten Punkte sinds ja nur mehr 30 Flugzeuge. Dieser Zwitter aus Träger und Kreuzer, aptly named Tru-Deck Cruiser, mag möglicherweise eine Bastelei gewesen sein um Montreux umschiffen zu können. Ich befürcht aber dass auch ein neuer russischer Träger mit einer Bewaffnung aufkreuzen wird die ihm den meisten NATO-Fregatten überlegen macht.

Den ein Hybrid ist nie eine gute Lösung. Nicht mal im Prospekt von Toyota.