Durch Kollege Foxhound bin ich darauf aufmerksam geworden dass sich letzte Woche der Untergang (kann man bei einem U-Boot von Untergang sprechen?) wieder mal gejährt hat.
Das ist nach mittlerweile 234 Einträgen (und neun Monaten) deshalb interessant weil sich hier der Kreis gewissermassen wieder schliesst (tying up this loose end).
Was ich da geschrieben habe gilt natürlich nach wie vor - eigentlich noch mehr da die grossspurigen Ankündigungen der Nasen in Moskau, Murmansk oder sonstwo halt auch nicht verbergen können dass ihnen die Flotte unterm Hintern wegrostet. Wie man eine Dolgorukiy betreiben will während man nicht mal die bestehende Flotte (die Pötte sind nämlich durchgehend nicht älter als die 688er und Ohios unserer Lieblingsnavy) schwimmfähig halten kann mag sich mir nicht ganz erschliessen, aber ok.
Da passt vielleicht auch die Meldung von letzter (oder vorletzter, weiss nicht mehr so genau) Woche dazu dass russische U-Boote wenige hundert Meilen vor der Küste operieren. (Was sie auch die letzten 20 Jahre getan haben...) Das ist für die USA weder eine militärische Bedrohung noch eine SIGINT-mässige. Aber zwischen St. Johns und Key West muss man mittlerweile mit einem kleinen Chernobyl vor der Küste rechnen wenn dort die russischen Nukes rumtuckern - ist also höchstens eine ökologische Bedrohung, hervorgerufen eben durch den geilen Zustand der Schinakeln.
Es ist fast sowas wie ein Teufelskreis. Man kann die bestehende Flotte nicht brauchbar erhalten (von modernisieren gar nicht zu sprechen) weil man die wenige Marie die man hat lieber in neue Boote (die Dolgorukiys und Yasens und wie sie sonst noch heissen) steckt, denkt gleichzeitig aber nicht daran die Flotte zu Zerschneiden und auf ein leistbares Niveau zu kürzen. Man braucht aber die neuen Boote dringend da das vorhandene Material (eben mangels Wartung und Modernisierung) dem Feind im Westen nicht mehr das Wasser reichen kann. Und weil man neue Boote baut kann man eben die alten nicht mehr... you got the point.
Selbiges ja auch bei der VVS (oder PVO, quasi...) wo man nach wie vor glaubt sich eine Mach-3-fähige Interceptorenflotte leisten zu müssen deren Unterhalt und Operation astronomisch sein müssen. Würde man die absägen könnt man auch die Su-27 sinnvoll aufrüsten (und nicht eine handvoll im Jahr) und könnt womöglich die T-50 ein bisschen besser (zeit-)planen (um zum Beispiel zu verhindern dass man mit diesem Joint Strike Fighterski in ein ähnliches Desaster gerät wie unsere Lieblingsairforce). Wobei, zumindest für die Flieger hat das was gutes: die Maschinen sind so marod dass man damit eh nicht mehr fliegen kann und damit nicht abstürzen. Denn da denk ich mit schaudern an die Absturzzahlen der VVS in den 70ern und 80ern zurück. Aber ist ja auch nur ein Kreis - was hochgeht muss bekanntlich auch runterkommen.
16.08.2009
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Max, mach mich nicht wahnsinnig ... ;)
AntwortenLöschenDie Akula's sind durchweg in gutem Zustand, ebenso wie die Delta IV und die Oscar II. Zudem hat man nach der Kursk ein forciertes Krisentraining eingeführt.
Komm mir jetzt bitte nicht mit der Nerpa, Unfälle dieser Art gabs bei uns auch schon.
Was den Altersschnitt angeht: Die 688er wurden von 1976 bis 1996 in Dienst gestellt, die Akula und Oscar II von 1984 bis 2001. Bei beiden Klassen läuft eine Modernsierung.
SOOOO schlecht isses also garnich. Schlecht ist nur, das die Amis pro Jahr 2 Virginia bekommen und die Russen ein Boot alle 2 Jahre. ;)
Einzig bei den SSBN liegt man etwa gleichauf: Ohio 1981 bis 1997; Delta IV 1984 bis 1990, und die sind grad wieder taufrisch gemacht worden.
Bei den Delta III geb ich dir natürlich recht, die müssen weg.
Zu den WWS: Russland braucht die MiG-31 nunmal aufgrund der großen Gebiete ohne bodengestützte Luftverteidgung.
"Die Akula's sind durchweg in gutem Zustand, ebenso wie die Delta IV und die Oscar II. Zudem hat man nach der Kursk ein forciertes Krisentraining eingeführt."
AntwortenLöschenSagt wer? Der russische Rechnungshof? Oder der Streitkräfteausschuss der Duma? Ach, ich vergass. Sowas gibts ja dort drüben nicht. Stattdessen Propagandameldungen des Kremls und des Verteidigungsministerium die denen des Iran zuweilen um nichts nachstehen.
"Was den Altersschnitt angeht: Die 688er wurden von 1976 bis 1996 in Dienst gestellt, die Akula und Oscar II von 1984 bis 2001."
Ist natürlich gut für die Berechnung auch die Nachzügler Gepard und Tomsk mit reinzunehmen. Auf der anderen Seite könnt ich die LAs auch in LA, Providence und San Juan unterteilen. Die Navy hat mehr San Juans (aka 688i) als die Russen überhaupt SSNs - interessanterweise haben die San Juans nahezu genau den selben Alterschnitt wie die gesamte russische SSN-Flotte.
Und würde die Navy sofort alle Jagd-U-Boote ausscheiden bis sie die selbe Flottenstärke wie Mütterchen Russland hätten wären sie auf fast 10 Jahre Flottenalter runten - bei den SSBN ist die Navy sowieso jünger, und zwar beträchtlich.
"Russland braucht die MiG-31 nunmal aufgrund der großen Gebiete ohne bodengestützte Luftverteidgung."
Und das wirst du mir wahrscheinlich noch am Totenbett erzählen - stimmen tuts deswegen trotzdem nicht. Aber vielleicht schreib ich mal was über die dümmliche Verteidigungsdoktrin der Russen.
"Sagt wer? Der russische Rechnungshof? Oder der Streitkräfteausschuss der Duma? Ach, ich vergass. Sowas gibts ja dort drüben nicht. Stattdessen Propagandameldungen des Kremls und des Verteidigungsministerium die denen des Iran zuweilen um nichts nachstehen."
AntwortenLöschenNein, Max, nicht alles ist Probaganda. Die Akulas bilden den Kern der SSN-Kräfte und werden genau wie die Oscar II sehr gut gepflegt, weil man die Dinger eben noch - mindestens - 15 Jahre braucht. Das kann man auch in diversen russischen Foren nachlesen. K-480 Ak Bars wurde übrigens vor kurzem ausgemustert.
Alles auf Propaganda zu reduzieren ist übrigens auch nicht ganz fair ;)
"Ist natürlich gut für die Berechnung auch die Nachzügler Gepard und Tomsk mit reinzunehmen."
Die Gepard war 1998 eigentlich fertig, wurde dann aber nochmal modifiziert. Die Tomsk hatte lediglich 1 Jahr Verspätung.
"Und das wirst du mir wahrscheinlich noch am Totenbett erzählen - stimmen tuts deswegen trotzdem nicht. Aber vielleicht schreib ich mal was über die dümmliche Verteidigungsdoktrin der Russen."
Na dann hau in die Tasten. Sooo teuer wie du schreibst, ist die Foxhound garnicht. Es sind nämlich nur noch 212, die will man vermutlich bis auf 160 runterkastrieren.
Und jetzt bleib bitte fair, nich das wir mit unseren Blogs noch in den Kalten Krieg kommen ;)