22.08.2009

Obama of Borg

Ich hab mir gestern, weils nicht im Spielplan stand nicht im lokalen Kino, also GI Joe angeschaut. Michael-Bay-Transformer-geschädigt wie ich ohnehin schon war hätt ich es eigentlich besser wissen sollen - 2009 ist kein gutes Jahr für Hasbro-Actionfigur-Verfilmungen.

Von der eher kuriosen Besetzung mal abgesehen (Tatum & Wayans? WTF? - auch Mrs. Miller ist als Baroness eher wenig geeignet) hat mans geschafft einen (wieder mal) selten dämlichen Plot mit einem der grössten Drehbuch-Fiaskos in der jüngeren Hollywood-Geschichte (also seit Erfindung des Tonfilmes) abzuschliessen. Aber das müsst ihr euch schon selbst ansehen.

Wie dem auch sei, im Film hat man den beliebten Bond-Plot vom Supervillain/Madman aufgewärmt der nach der Weltherrschaft strebt.

Das mit den Villains, auf gut Deutsch würd man sie vermutlich Schurke oder Bösewicht nennen, ist ja so eine Sache. Natürlich weiss man als auf geklärter Fern-seher dass es solche Leute nicht gibt - kein Industrieboss oder Politiker herrscht wie ein Sonnenkönig über sein Imperium und versucht nach der Weltherrschaft zu streben. Des geht einfach net, kein einzelner hat die Macht. Im Film alles kein Problem, da gibts einen mit finsterem Gesicht der was anschafft und alle anderen führen einfach aus, auch wenn sie dabei mit Sicherheit draufgehen

Wobei, in der realen Welt schalten selbst die aufgeklärten Fern-seher gerne mal ihr Gehirn ab. Da ist es für einen Neocon mit Ivy-League-Ausbildung selbstverständlich dass Vladimir Putin eben so ein Supervillain ist. Oder für die Montana-Milizen - oder vergleichbare rechte Spinner - ist natürlich der amtierende US-Präsident der Teufel. Und für die anti-jüdischen Verrückten steckt immer irgend ein hoher Jude, aktuell von mir aus der Peres, hinter all dem Übel auf der Welt; bis hin zur Wirtschaftskrise die ja ein Plot des jüdischen Pedants zu Cobra ist...

Daher ist es eigentlich kein Wunder wenn auch der Film ständig auf dieses Motiv zurückgreift - es ist halt unendlich einfacher seinen Groll gegen eine Person zu richten - zwei Haxen, zwei Händ, im wesentlichen ein Mensch wie du und ich - und nicht gegen eine mehr oder weniger gesichtslose Einrichtung. Das prime example dafür findet sich sicher in Star Trek First Contact wo man selbt den Borg, also der gesichtslosen Einrichtung par excellence, einen Anführer verpassen musste.

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