22.07.2009

AnPassungsAgentur

Noch interessanter als die kürzlich abgeschlossene Runde im Kampf Senat vs. Gates ist dass die Nachrichten auch nach Europa überschwappt sind. Selbst hierzulande ist es den Zeitungen zu lesen dass der "gute" Obama gegen die "böse" Kriegsmaschine gewonnen hat.

Dabei hilft natürlich auch die von den hiesigen Blattln wie üblich blind übernommene APA-Meldung in der zwar aufgeführt wird wie teuer und schlecht die Maschine nicht ist, aber deren Leistungsfähigkeit nicht einmal erwähnt wird. (Erinnert mich vom Stil her ein bisschen an den Shachtman.)

Klarerweise schreibt die APA natürlich Nachrichten für Österreich. Und da dort (wie vor einiger Zeit ein anderer Blogger dessen Name mir entfallen ist so schön gesagt hat) die USA als böse gelten, das Militär als böse gilt, und das amerikanische Militär daher als das ultimative auf diesem Planeten gilt hat man schon vor Jahren aufgehört über die US Streitkräfte halbwegs positiv zu schreiben - was heisst positiv, neutral wär ja schon ein Fortschritt.

Aber was beschwer ich mich - das ist ja auch die Linie der Medien in den USA (ein bissel wie bei diesen Think Tanks). Oder auch bei der Kongressentscheidung selbst. Es wird kaum mehr militärisch argumentiert (Naja, klar eigentlich. Wenn man Entscheidungen mal ausserhalb des Militärs plattwalzt hat man die Schwelle natürlich schon lang überschritten. Siehe Eurofighter.), sondern nur mehr dämlich polemisiert, je nach dem Wunsch den man hat in die entsprechende Richtung. Da wird die Debatte zwischen Kosten pro Flugzeug und Arbeitsplätzen geführt, die eigentlich militärisch wichtigen Fragen werden aber nicht mal angetastet (weil der Sensenmann die eh schon entschieden hat). Gerade darum ist es ja so gefährlich solche Debatten in der Öffentlichkeit zu führen. Die müssen ja immer auf Ebenen geführt werden auf denen der Joe (oder der Otto, je nach Land) auch mitreden kann. Und mit Dollarzahlen oder Arbeitsplätzen kann der Bauarbeiter aus Elmood Park halt mehr anfangen als mit Radarreichweiten, turn rates und Bedrohungsszenarien... also muss sich die Debatte der Zielgruppe anpassen, eh wie immer.

Wärs nicht sinnvoller man würd die Informationslage des Joe so verbessern - anpassen - das man die Debatte auf einem weniger grenzdebilen Niveau führen kann?

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