20.07.2009

If you believe...

Wie das an den 20sten Julis in einem Jahr welches auf neun endet halt so üblich ist werfen alle einen Blick zurück.

Dabei ist dieses zurückblicken eine recht ungute Sache. Man stelle sich vor, Ende der 60er, die schnellsten Prozessoren hatten gerademal 1250 KHz, das Internet bestand aus ein paar zusammengestöpselten Rechnern in Los Alamos, Argonne und Berkeley und das Farbfernsehen war noch ein Kuriosum.

Und dennoch habens ein paar Verrückte in Huntsville, Houston und Cocoa Beach geschafft mit dieser Technologie und 15o Milliarden Dollar ein paar Hanseln auf den Mond zu schicken.
Und seitdem sind wir, bei all dem was sich verändert hat, keinen Meter weitergekommen - wir habens ja noch nicht mal versucht. Und wenn dann Dabbelju von neuen Mondmissionen spricht, und vielleicht sogar Marsmissionen, dann fragen sich alle ob er einen Knall hat weil es ja wichtigere Dinge hier unten gibt. Ja, welche Dinge denn? Mit der Marie die die westlichen Länder irgendwelchen Banken in den letzten 12 Monaten nachgeworfen haben könnte man auf der halben Welt Hunger und Krankheit tilgen, um von wichtigeren Dinge zu sprechen.
Und der langfristige Nutzen vom Stopfen von ein paar gierigen Bankern ist sicher geringer als der einer konsequent vorgetriebenen interplanetaren Ausdehnung - vor allem da wir mit diesem Planeten nicht gerade pfleglich umgehen und uns der in absehbarer Zukunft um die Ohren fliegen könnt.

Aber das ist ein bisschen ein Schicksal dass der bemannte Raumflug mit anderen "kühnen" Projekten teilt. Man leert in die weltweite Rüstungsindustrie Billionen von Dollarn rein, das ITER-Projekt (das möglicherweise das Überleben der Menschheit sichern kann) speisst man hingegen mit ein paar Erdnüssen ab und muss dafür wahrscheinlich bis an den St.Nimmerleinstag warten bis die dort nur ein einziges Megawatt Energieüberschuss produzieren.

Dabei hätten wir genug Gründe ein bisschen mehr in die Zukunft zu denken - und auch zu handeln; es gibt zwar jedes Jahr einen neuen iPod und mindestens fünf neue Mobiltelefone von Nokia. Aber ein dutzend Schlüsseltechnologien, und nahezu unser ganzer politischer und soziologischer Hintergrund sind in den 30ern stecken geblieben. Da ist es kein Wunder dass wir die ganzen Fehler von damals wiederholen.

Das ist vielleicht das Bizarre an der Menschheit - wir steuern ins Verderben, politisch, ökologisch, soziologisch, und tun dies mit einem erwartungsfrohen Lächeln. Um nicht zu sagen "We feel fine..." dabei.

Und wenn dann, in dreissig Jahren, ein Mitvierziger seinen Fuss auf den Mars setzt, vielleicht nutzen wir dann die Gelegenheit diesen "giant leap" endlich zu machen.

2 Kommentare:

  1. Den ITER will doch keiner ...

    Stell dir mal vor,das Ding würde Energie liefern,es gäbe Batterien,die ein für eine Reichweite von 400 km gut währen,was dann ?
    Jeder stellt seine Heizung auf relativ billigen
    Fusionsstrom um,vieles liesse sich noch denken...
    Die armen Ölkonzerne (known as former US Gouverment),der arme Staat (Mineralölsteuer)usw.
    Man könnte heute schon mit entsprechender Förderung 40Prozent des Strombedarfs aus regenerativen Energien gewinnen,auf deutschen und öserreichischen Dächern ist noch genügend Platz.Hinzu Geothermie (lohnt sich bei uns in der Eifel), Offshore Windkraftanlagen usw.
    Und nun das modernste : Energieeinsparung,ohne Einbussen an Lebensqualität.Wie viele Häusr haben schechte Wärmedämmung,alte Heizungsanlagen usw.Es gint Schätzungen,die besagen dass 30-40 Prozent Ersparnis möglich seien.
    Aber man möchte das nicht,ist so.

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  2. Eh.

    Nur, wie lange wollen wir noch warten mit den Alternativen? Bis der Scheich anruft und uns sagt es kommt kein Sprudel mehr aus seinen Erdlöchern?

    Oder bis der Al Gore sagt er kriegt keine Hebebühne mehr die gross genug ist damit er damit die Kurven bei seiner Show abfahren kann?

    And we feel fine, eben - wie bei der Bankenkrise: jeder hats kommen sehn, keiner wollts wahrhaben, und als sie vorm Scherbenhaufen standen wars wieder mal keiner...

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