27.06.2009

Offensive

Es hat ja dieses Wochende eine Air Show gegeben (um präzise zu sein, sie läuft wohl noch während ich diese Zeilen schreibe). Ich spars mir für den Moment meinen Unmut über so manche Dinge die dort passiert sind (oder auch nicht passiert sind) kund zu tun.

Dafür möcht ich über etwas anderes sprechen was dort vorgefallen ist - und auch einen beträchtlichen Teil meiner Zeit gestern in Zeltweg aufgebraucht hat: die erstaunlich offensive Präsentation des Bundesheeres.

Bei dem PR-Desaster welches das ÖBH permanent veranstaltet (und in mancher Hinsicht gestern auch veranstaltet hat, Abt. Dinge die dort passiert sind) ist man es gar nicht gewohnt wenn sich der Verein, vor allem Teile davon die sich gerne als so etwas wie die Jungs in Groom sehen, so offensiv - und erstaunlich offen - an die Bevölkerung herantreten. In einer Art und Weise wie ich sie mir viel öfter (z.B. auch auf der ÖBH Homepage) wünschen täte.

Zugegeben, die Waffensammlung des Jagdkommando, von der Übungs-Glock bis zur HS .50, inklusive P90 und HKschen Anbaugranatwerfer für die AUG, hätt dem Peter Pilz wahrscheinlich ein ähnliches Schicksal wie dem Herrn Jackson beschert (und mir angesichts diverser Counterstrike-Kommentare viel zu junger Bürschchen Zweifel an der Alterskontrolle im Libro ums Eck). Aber wann kommt man schon dazu mit einem JaKo-Vize über Einsatzfälle für eine .50er und seinen Kollegen über OrgStrukturen vom JaKo zu reden.

Hervorragend natürlich auch die Präsentation der LRÜ-Menschen, inklusive Live-Feed aus Sankt Johann. Ich hab den Jungs (auch den Technikern in ihrem Shelter vor dem Zelt) eine Menge rausgequatscht, hin bis zu MTBF-Zahlen der ortsfesten Stationen und Standortbestimmungen für die TERs . Unter anderem Sachen von denen ich nicht mal gedacht hätte dass man damit rausrückt (es dürft hier geholfen haben dass ich dort genügend Sachkenntnis, meiner schwachsinnigen Beschäftigung mit irgendwelchen fiktiven Luftstreitkräften samt Radarüberwachung sei Dank, vorweisen konnte um nicht mit den billigen Antworten abgespeist zu werden) - ausserdem konnt ich live den kurzzeitigen Ausfall des aktiven Mobilgerät mitverfolgen...

Wie gesagt, ich würd mir sowas öfter wünschen.

Das ganze hat mir auch ein bisschen das Vertrauen in das ÖBH wiedergegeben. Da sind offensichtlich Profis am Werk die allen Widrigkeiten der Politik (und des Budgets) zum Trotz ihre nicht immer ganz einfache Arbeit erledigen. Wobei das wohl auch Beweis der Zweiklassengesellschaft im ÖBH ist. Die einen, die Profis, die den Vergleich mit anderen (NATO-)Streitkräften nicht zu scheuen brauchen, und die anderen, die Planposten-Wachtmeister in vielen Einheiten, die man ehestmöglich beseitigen sollte.

Es bleibt nur zu hoffen dass wir irgendwann die Transformation schaffen... dann hät man auch irgendwann das Zeug in der NFL (der NATO Forces League) mitzuspielen.

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