28.06.2009

More than meets the eye, von wegen

Was passiert wenn man 200 Millionen Dollar, einen Director der bis jetzt vor allem durch sinnfreie Action- und Splatterfilme aufgefallen ist, zwei der grausigsten Drehbuchschreiber ganz Hollywoods, nahezu unlimitierte Unterstützung des Pentagons und eines der ältesten (noch aktiven) Hasbro-Franchises überhaupt kombiniert?

Richtig. 147 Minuten Explosionen und CGI-Effekte. Ich spreche natürlich von Transformers 2, den ich mir gestern im Kino angeschaut hab.

Das von den Herren Orci und Kurtzman nichts brauchbares zu erwarten war ist nicht wirklich überraschend. Schon eher dass man den ersten Teil der Saga nahezu mühelos unterbieten konnte. Da erhält Diego Garcia gleich mal einen unterirdischen Allspark-Bunker (jaja... ein Atoll unterkellern... das hat was), die Pyramiden von Giza werden an die Küste des roten Meeres verlegt, und die Hintertür vom Smithsonian führt nach Tucson.
Auch dass Bay wieder mal einen Film in den Sand setzt hat ja schon Tradition. Eigentlich hät man ihm ja schon nach seinem Erstling (Armageddon; der trotz einem hervorragenden Cast einen der Tiefpunkte im Actionkino der 90er markiert hat) wieder ins B-Movie-Genre verbannen müssen - aber nein, alle zwei, drei Jahre kriegen wir von ihm wieder einen Actionflick zu sehen in dem die Handlung auf ein 15 Minuten-Paket komprimiert wird und Effekte aus dem Rechner auf Überlänge ausgewalzt werden.

Interessanterweise steht auch hinter Transformers Paramount dahinter - die haben ja schon vor einigen Wochen (mit Abrams' Star Trek-Reboot) den grimmigen Ausblick in das Action-Kino des nächsten Jahrzehntes gegeben. Ich glaub mit der Viacom-Aufspaltung im 5er-Jahr ist Paramount in der Fernsehgosse gelandet.

Bizarr, dass es bizarrer kaum geht, auch die übermässige Präsenz der US-Streitkräfte. Es würd wohl schneller gehen wenn ich aufzähle welche Systeme man nicht im Film gesehen hat (hehe... natürlich war Starscream über weite Teile des Filmes in F-22-Form zu sehen; Jetfire dagegen war kein einziges Mal als SR-71 zu sehen...). Man hats sogar geschafft die HIMARS und die MLRS einzubauen, und natürlich Rail Guns an Bord der Kidd (in 15 Jahren vielleicht). Auch wenn, wegen des verwendeten Drehmaterials, die F-16 von der NMANG aus Kirtland waren und die versenkte Stennis Minuten später wieder rumgetuckert ist. Wie man allerdings innerhalb von unterhalb einer Stunde ein Bataillon Marines ans Ziel bringt, komplett mit Systemen die weder LAPES-geeignet sind noch auf einem Phib mitfahren müssen mir die Jungs in Arlington noch erklären.

Ich verweise an dieser Stelle auf einen beinahe fünf Monate alten Eintrag (Hehe... Jessica Biel, Megan Fox... wie schlicht und sexistisch Hollywood-Kino nicht ist. Gottseidank bin ich ein Mann.) und kann abschliessend feststellen dass der Film meinen Erwartungen treu geblieben ist. Leider. Aber wenn man sich die Kritiken zum Film ansieht sollte dies wohl ein deutliches Warnzeichen für weitere ähnliche Produktionen sein... arrrgh, ein Transformers 3 ist geplant? Oh mein Gott!

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