11.06.2009

I-Spy 2009

Wenn die Iraner also morgen wählen gehen haben wir zum ersten Mal seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, die Gelegenheit einen US Präsidenten zu sehen der in die Bredouille kommen könnte seine Schönrednerankündigungen verwirklich zu können, und daher auch müssen.

Diverse Frieden-Freude-Eierkuchen-Wortmeldungen sind immer leicht ausgesprochen in der Gewissheit komplett unrealistisch zu sein weil man einem Idioten (oder mehreren davon) gegenübersteht - irgendwelchen Hardlinern die die USA als Feindbild brauchen wie Luft zum Atmen.

Aber jetzt könnte vielleicht ein Iran entstehen bei dem solche Ankündigungen nicht auf taube Ohren stossen. Bitte, ich bin der letzte der sich dagegen sträubt - ein Iran der nicht mehr von einem ultrakonservativem Spinner geleitet wird kann für die Sicherheitslage am Golf (und damit auch im Rest der Welt) nur gut sein.

Aber: der Iran war die letzten bald 30 Jahre ein willkommenes Feindbild für die USA weil man damit immerhin eine bärige militärische Präsenz und damit einen Einfluss auf die ganze Ölgeschichte da drunten rechtfertigen konnte. Aber mit der Irak-Besetzung quasi im Ausklingen und einem "harmlosen" Iran geht den USA eine der wichtigsten aussenpolitischen Doktrinen verloren.

Also entweder wird sich nichts ändern, nothing at all, oder ich befürcht man wird sich in Foggy Bottom eine Ersatzbeschäftigung, einen Ersatzfeind beschaffen. Vielleicht noch ein I-Land. Wie wärs mit Indien?

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