10.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 3

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"No Sir, these are just for historical purposes!"

Da ich heute meine Schwester im Schlepptau hatte sollte der Tag etwas konventioneller beginnen. Auf der leider mautpflichtigen Interstate 90 gehts rüber nach Connecticut, also zuerst nach Springfield (aber nicht dieses Springfield, nur das mit dem M1911) und dann südwärts in Richtung Hartford.



Im Nordwesten von Bradley IAP, dem internationalen Flughafen Hartfords, gelegen gilt das New England Air Museum als bedeutendste luftfahrthistorische Sammlung New Englands (hence the name). Dort gabs jede Menge interessanter Dinge zu sehen. Im Freigelände fand sich einer der selteneren Airliner, eine ex-United Caravelle VI-R in AirEx-Livery, eine von 20 in den USA fliegenden Caravelles. Daneben eine CH-54B Tarhe, besser bekannt als Skycrane, vormals CTARNG. Sowie eine F-94C Starfire, Lockheeds aus der T-33 geborener Inter(ims)-Inter-Ceptor. Im inneren des Museums als strahlender Stern trotz ausgefallener Beleuchtung ("Today we're on a night mission, folks.", wie einer der Museumsleute meinte), B-29A 'Jack's Hack', Veteran von genau gar nichts. Und in einer Ecke findet sich noch etwas was man eher in Dayton vermutet - eine AGM-28A Hound Dog (und ja, das Ding ist tatsächlich nach Presleys Lied benannt), der lange Atomarm der BUFFs, damals im Jahre Schnee.

Den in Bradley stationierten Hogs der CTANG wollt ich zwar auch auf den Pelz rücken, da sich aber nach Karten- und Satellitenbildstudium keine brauchbare Sicht auf die Tarmac ergeben wollte bin ich von dannen gezogen... um ins zuvor erwähnte Springfield zurückzukehren und dort der MAANG ein bissel auf die Krallen zu schauen. Altersschwache Adler, vormals aus Otis bevor man den Laden der CG angedreht hat, standen dort in Westfield-Barnes MAP, der letzte Rest einer einstmals stolzen Interceptorflotte in New England (Dow, Otis, Ethan Allen, Grenier). Eher unerwartet war dort auch die Anwesenheit einer F-15C aus Mountain Home (dem Commander-Jet der 390th). (Ich weiss jetzt die Verschieberei der Air Force auch nicht auswendig, könnt mir aber vorstellen dass man in Barnes die Grauen der sich auflösenden 390th übernimmt).

Einen Besuch auf Westover ARB hab ich nach dem Studium meiner Unterlagen auch verworfen und so gings rauf in die Pampa. Westover Communications Annex Three, a.k.a. "The Notch", diente der Mighty Eighth als Ausweichkommandoposten für den Atomkrieg. Unserem Objekt A+K am Kolomannsberg nicht unähnlich dient auch dieser Bunker jetzt einem zivilen Zweck - die University of Massachusetts verwendet ihn als Archiv. I wonder whats stored in there.

Auf dem Heimweg wollt ich noch das ehemalige Air Force Plant 63 mitnehmen, weil ohnehin gleich bei einer Abfahrt von der Interstate gelegen. Nach vier brauchbaren Bildern von einem Parkplatz eine gute viertel Meile weg vom Werk wollt ich dann doch noch das Firmenlogo des aktuellen Besitzers draufbringen und bin noch etwa 200 Fuss in Richtung Main Gate gewandert. Und beim Schiessen dieses Bildes, auch wenns vor lauter Bäumen eh nix geworden ist, hat mich dann ein eben ausfahrender Angestellter beobachtet... Naja, die Details spar ich euch mal, aber ich hätt nicht gedacht dass ich es mal mit der Kleinstadtpolizei im Hinterland von Boston zu tun bekomme (gut, der Cop hätt wohl auch nie gedacht einen fotografierenden Ösi zu treffen). Ein Erlebnis reicher und fünf gelöschte Bilder ärmer bin ich also wieder von dannen gezogen (I didn't put up the disclaimer for nothing) - daher gibts von hier nix zu sehen.

Obwohl, wir sind ja im Land von Google. Und was ich mit meiner Canon vom Strassenrand nicht kann (oder darf) können (oder dürfen) die Leut vom Larry Page schon lange. Daher gibts, zwar ein bissel schlechter aufgelöst, aber doch, ein Google Street View Foto vom Werk. Mit dem zuvor erwähnten Parkplatz im Vordergrund.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen