Für die Rüstungsunternehmen ist das natürlich nie eine gspassige Sache wenn der Staat plötzlich auf die Idee kommt weniger Geld auszugeben. In Europa ist das vielleicht weniger ein Problem, da hier die Firmen eh davon Leben ihr Klumpert nach sonstwo zu exportieren weil sie sich mit den inländischen Verträge nicht über Wasser halten könnten.
Aber drüben, in US of A, da sieht die Sache schon anders aus. Da gibts mit LockMart, Boeing, NG, GD, GEC, Honeywell, der UA Gruppe, Raytheon, P&W, BAE, Carlisle und noch ein paar anderer Unternehmen die grössten Rüstungsunternehmen der Welt. Da sind, seitdem der Barack am Ruder, ist andere Zeit angebrochen.
Zeiten in denen man einfach mehr Greenbacks in die Aktenkoffer füllen muss um seine Programme zu erhalten. Denn nur so ist es zu erklären warum der demokratische Friedenspräsident kaum schlauer agiert als vor ihm der republikanische Weltpolizist.
Bestes Beispiel: LockMarts F-35. Gates hat schon Projekte abgesägt die nicht mal ein Zehntel an Schwierigkeiten davon haben, aber hier ists scheinbar egal dass man selbst die Nunn-McCurdy-Schwelle mit einer Geschwindigkeit durchbrochen hat dass die Trümmer bis nach Rigel VII geflogen sein müssen. LockMart muss mittlerweile Gelder austeilen, sowohl an Pentagon als auch an Kongress und Zeitungen um den Laden zusammenzuhalten dass die Boeingschen Praktiken ("How do we keep the C-17-line in Long Beach and the F-18-line in St. Louis open?") schon fast als ehrlich durchgehen.
Letzte Schätzung der Air Force: Auf die ganze Flotte gerechnet (also inklusive STOVL und Trägervariante und Exporte) ein Fly-away von kaum unter 110 $ Millionen Dollar in 2009er Dollars. Also inklusive Inflation wird man am Schluss schon fast an den 140 Millionen kratzen. Damit kriegt man für 95% des Preises einer Raptor eine überladene F-16 mit RAM-coating. Während Boeing der Navy neue Super Bugs für 54 Mille das Stück anbietet. Eigentlich sollt man eine 757 entführen und nochmals ins Pentagon reinknallen...
Wobei, kürzlich ist rausgekommen (na, nicht ganz - den Greenbacks sei dank hört mans kaum) wie das alles zustandekommt. Bei LockMart ist man nämlich noch immer überzeugt einen brauchbaren Preis halten zu können, irgendwo in der Gegend um 75 Millionen Dollar.
Wie das gehen soll? Ganz einfach, über die Stückzahl.
Was war das meistgebaute westliche Kampfflugzeug? Richtig, die Sabre Familie mit nicht ganz 10,000 Stück. Die wurde in sechs Produktionswerken in fünf Ländern gebaut, für einen Fly-Away von etwa einer halben Million Dollar (was inflationsbereinigt noch immer billige 6 Millionen wären). Das Ding war in 25 Ländern im Einsatz in einer Zeit in der die McCarthys dieser Welt hinter jedem Busche ein Rudel Commies vermuteten.
Also heute, ganz ohne Commies, mit zerbröselnden Wirtschaften, und mit wahrscheinlich nur einem Produktionswerk, und 75 Millionen Dollar Fly-Away, wieviele Exemplare glaubt LockMart verkaufen zu können?
Na, laut deren Marketing sollts kein Problem sein davon 7000 Stück an den Mann zu bringen... aha... die zweite 757 sollt dann also in die LockMart-Zentrale in Bethesda reinknallen. Hat nicht zufällig jemand zwei billige gebrauchte 757 am Vorfeld stehen? Ich würd sie kaufen...
30.05.2010
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