12.08.2010

Eine Woche in New England, Teil 5

Disclaimer: Das rumschleichen um Anlagen welche mit gelben Schüdln, dem amerikanischen Pendant (a.k.a. UODFA - "Use of deadly force authorized") oder irgendwelchen Verbotsschildln beklebt sind, sowie deren betreten oder fotografieren ist ein Akt der sich am Rand nicht nur der Legalität sondern auch der Vernunft bewegt, zuweilen auch darüber. Ich rate dringend davon ab selbiges zu tun - es reicht schon wenn ich das, hierzulande, in den USA oder sonstwo, mache.

"Das riecht aber komisch hier"

Der angekündigte Regen zeigte sich bereits ab der Nacht auf Donnerstag in Form schwerer Wolken und drückender Schwüle. Da ich heute eh nicht geplant hatte durch die Pampa zu steigen war mir das soweit egal - aber für den Nachmittag hatte ich Freiluftsport vorgesehen, und gerade in Fall River bräuchte ich eigentlich keine fallenden River.

Zuerst gings nach Quonset, südlich von Providence. Am Rand des ehemaligen NAS Quonset Point, jetzt Holland ANGB, findet sich das Quonset Air Museum. Und ringsum befindet sich das Rumpfsegmentwerk von GDEB wo gerade die Teile für die Virginias zugeschnitten werden bevor sie nach Groton kommen. Dutzende "Defense Plant"-Schilder warnen dich vor Trespassing und Fotografieren und wenn du vom Museumsareal zu auffällig rüberfotografierst, "They will get ya", wie der ältere Herr im Museum-Foyer so schön sagte.
Der alte kaum restaurierte WWII-Hangar macht keinen guten Eindruck, auch wenn sich in ihm das eine oder andere Juwel findet. Eine frisch restaurierte A-4F in Blue Angels-Livery (wenn auch gefaked) sowie die einzige existierende Curtiss XF15C etwa. Und neben einer AGM-12 findet sich auch eine flugfähige Vampire schweizer Herkunft.
Ulkig ist auch der bei Museen omnipräsente Schrottplatz (wenn auch in manchen nicht zugänglich) - hier finden sich etwa die traurigen Überreste (in absteigender Reihenfolge nach Zustand) einer F-4, T-33, A-4, T-37, T-38 und O-2.
Gestört wurde man dabei nur durch den Lärm der gelegentlich startenden gestreckten Herky IIs aus Holland.

Einen vorgesehenen Besuch auf NAS Charlestown (or whats left of it anyway) hab ich aus Zeitgründen verworfen und bin stattdessen auf die andere Seite der Narragansett Bay gefahren. Fall River beherbergt, direkt unter der Braga Bridge gelegen, das grösste Schiffsmuseum der Welt. Also keine Modelle oder so, the real deal. Und der bereits bei der Cassin Young erwähnte Geruch sollte mich den ganzen Nachmittag verfolgen, und der war so intensiv und durchdringend dass ich dann genauso gerochen habe...
Neben vollständig restaurierten Elco-PTs findet sich dort unter anderem die Joseph P. Kennedy (FRAM-Gearing, samt ASROC-Starter) die schon während der Thirteen Days eine tragende Rolle gespielt hat. Zu ihrer linken findet sich das Balao-Boot Lionfish und ganz draussen, ein Klotz in der Bucht, die "Big Mamie", die USS Massachusetts (BB-59, South Dakota-Klasse). Gross genug zum sich darauf verirren.
Und zwischendrin, ein ganz besonderes Schmankerl: eine ex-Volksmarine Proiekt 1241 Raketenkorvette (NATO: Tarantul I), komplett samt Strela-Starter, AK-630 Gatlings und 4K40ern in den Startrohren.
Und ich war nicht zu früh fertig - auf dem Weg zum Chevy sind bereits die ersten Tropfen gefallen, Vorboten der Unwetter die mich auf dem Highway 24 noch ereilen sollten.

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