So zeigt sich manch einer doch tatsächlich erstaunt warum ich dauernd gegen die F-15 wettere.
Na was hast glaubt?
Die Air Force hat MDDs (wobei, als der Schrott zum ersten Mal auf den Zeichentischen aufgetuacht ist war das noch als McDonnell Model 199, vor etwas mehr als 45 Jahren) Entwurf damals ja nur genommen weils die konventionelle Sicherheitsvariante war - leistungsmässig überlegene Entwürfe (von NAA oder Republic etwa) hat man nicht genommen weil sie schlicht zu exotisch waren. Gut, I can hardly blame them. Nachdem man Unmengen an Geld in die ganzen Zauber-Jäger a la Rapier, Ultra Sabre und HEF-getriebene Monster verballert hatte wollte man wohl was konventionelles.
Herausgekommen ist quasi das erste Multifunktionsflugzeug der Air Force, jener Jack-of-all-trades der letzlich in jeder Farbe vom Ass geschlagen wird. Weder konnte man so hoch und schnell fliegen wie eine MiG-25, noch war man so wendig wie eine MiG-21 - beides Flugzeuge welche die Entwicklung der F-15 massgeblich beeinflusst haben. Herausgekommen ist der bizarre Hybrid, jenes Flugzeug welches bei den Piloten "tennis court" heisst. Zwar kommt man von der Fläche her nicht ganz hin, aber man ist ähnlich manövrierfähig wie der center court in Flushing Meadows und auch aus einer vergleichbaren Entfernung sichtbar. Nichtsdestotrotz war man kaum schneller als eine ungleich rückständigere Su-15 auf der anderen Seite des Vorhanges.
Man hat nur eine modernere F-4/F-110 gebaut, mit ner Vulcan von Anfang an, aber den selben Flaws.
Normalerweise hätt der Vogel eigentlich versagt. (Wie die Viper 15 Jahr später...) Dass man jetzt zur Legende geworden ist ist zum einen darauf zurückzuführen dass man nie gegen den Feind gezogen ist gegen den man entworfen wurde und zum anderen wegen der Unfähigkeit des Feindes gegen den man dan tatsächlich gezogen ist, ob dies jetzt iranische F-4, syrische MiG-23 oder irakische MiG-25 waren.
Die ganze Bizarrität des Flugzeuges ist auch daran ersichtlich dass man ohne grossartige Modifikationen zum Striker wurde - zwei Rollen die sich eigentlich ausschliessen. Aber aufgrund der komischen Grundauslegung der Eagle hat man das halbwegs brauchbar hingekriegt. Kein Vergleich zu einer Vark natürlich - zum gefühlt hundertsten Mal hat man ein hochfähiges Spezialflugzeug gegen einen teureren leidlich fähigen Mehrzweckschmarr getauscht. (Wobei, hätt man tatsächlich die F-16XL gewählt, man hätt die ganze Air Force nach Bedlam einliefern können...)
Und wer geglaubt hat mit einem ATF-Programm war die F-15 angezählt der irrte. Hunderte weitere Varianten, die Js und Is und Ss sind wie Schwammerl aus dem Boden geschossen, in der selben Grundkonfiguration wie sie schon 1965 in St. Louis existiert hat. Man hat ein neues Radar eingebaut und verkauft die Dinger um 70 Millionen Dollar.
Und mit der "neuen" Silent Eagle hat man schon längst MiG-sche Dimensionen erreicht - Flugzeuge die einzig als glossy mock up existieren. Kaum jemand glaubt daran dass die Silent Eagle jemals fliegen wird - es wär auch bizarr genug, ein 45 Jahr altes Design aufzubrezeln.
Das ulkigste daran sind ja die ganzen pseudowichtigen Brüder die eine Lancer oder Bison nur müde belächeln, als Dritte-Welt-Flugzeuge oder noch schlimmeres, aber jetzt Features über die Silent Eagle schreiben, die x-te Abzockvariante eines Flugzeuges welches schon im Windkanal war als Grissom und Chaffee in ihrer Kapsel verbrannt sind...
20.09.2010
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"Weder konnte man so hoch und schnell fliegen wie eine MiG-25, noch war man so wendig wie eine MiG-21 - beides Flugzeuge welche die Entwicklung der F-15 massgeblich beeinflusst haben."
AntwortenLöschenDas geht auch andersrum. Schneller als eine MiG-21 und wendiger als MiG-25.
btw wie ist ihre Einstellung zur Flanker-Familie? Die Su-27 ist auch weder schneller als eine MiG-31 noch wendiger als eine MiG-29, dafür jedoch backbone der VVS und verkauft sich als Su-30 munter um die ganze Welt.
Dazu die Fullback und eine Trägerversion...
Man hätte jedoch der Fishbed oder Foxbat nie den Kampf aufzwingen können, sondern es wär immer umgekehrt geschehen, weil sich das einfach taktisch so ergeben hätte. Schon alleine weil die F-15 das einzige Modell der Air Force war. Wobei, zugegeben, die Foxbat und die Eagle wären sich niemals gegenübergestanden, alleine schon weil die MiG-25 bei der PVO flog. Ein paar halbseidenen irakische Export-Foxbat zählen da nicht.
AntwortenLöschenDie Flanker ist, für das als was sie ursprünglich konzipiert war, ein höchst brauchbares Flugzeug. Und im Gegensatz zur F-15 muss ich sie nicht mit einer Foxhound vergleichen, schon alleine weil die USA sowas nicht haben. Als Striker ist sie, vor allem als Fullback natürlich ein Knaller weil in ihrer Grundkonzeption eben enorm viel Payload und Range drinnensteckt - als Luftüberlegenheitsjäger ist sie jedoch am Rande der Brauchbarkeit. Da ist ehrlich gesagt die F-22 das höchste der Gefühle, aber auch nur weil man sie mit allem was gut und teuer ist vollgestopft hat.
Der langen Rede kurzer Sinn: als Mehrzweckflugzeug würd ich mir das Ding nicht auf die Airbase stellen, aber um ein paar KABs in Richtung Feind zu ziehen ohne Begleitschutz zu brauchen ist sie eine gute Wahl. Was übrigens etwa genauso für die F-15 gilt.
"Und im Gegensatz zur F-15 muss ich sie nicht mit einer Foxhound vergleichen, schon alleine weil die USA sowas nicht haben."
AntwortenLöschenNun ja. Innerhalb der sowjetischen Rüstungsindustrie gab es auch Fälle von erbitterter Konkurrenz. Berüchtigt dürfte damit vor allem Tupolew geworden sein.
Bei der Flanker ist das insofern interessant, als dass ursprunglich mengenmäßig zur MiG-29 ein Verhältnis von 30 zu 70 geplant worden war. Der gegenwärtige stand liegt jedoch ca bei 60 zu 40. Die klassische Trennung der Aufgaben MiG-21/23-MiG-25 wurde durch sie zunehmend verwischt. Dazu der Erfolgszug der Su-30, die Wahl der Fullback als zukünftigen Striker. Ein breites Einsatzspektrum, das von einer auf Erringung der Luftüberlegenheit spezialisierten Grundkonzeption eigentlich nicht gedeckt werden kann, möchte man annehmen... Die Analogie der F-15 und F-15E zur Su-27 bzw. Su-30 liegt doch auf der Hand.
"Als Striker ist sie, vor allem als Fullback natürlich ein Knaller weil in ihrer Grundkonzeption eben enorm viel Payload und Range drinnensteckt"
Wie bewerten Sie denn das Vorhaben, langfristig mit der Fullback auch die Backfire abzulösen? Wenn man mal vom Kostenfaktor absieht...