24.01.2009

Maxwell's Luftstreitkräfte: FH Deutsch Wagram

Der Fliegerhorst Deutsch Wagram wurde 1938 durch die Deutsche Luftwaffe als Reaktivierung des ehemaligen k.u.k. Fliegerhorst Strasshof eröffnet. 1943/44 wurde eine 3.000 m Beton-Runway errichtet, zu dieser Zeit eine der längsten in Europa.

Von 1945 bis 1955 wurde der Horst durch die VVS benutzt - Teile der 8. GvBAD waren dort mit Il-28 Beagle stationiert.

Im Juli 1955 wurde der Horst durch die Luftstreitkräfte übernommen und als "Horstgruppe Deutsch Wagram" (HG DW) durch das Fliegerunterstützungskommando direkt geführt.

Die Baumassnahmen begannen umgehend: Die Piste wurde saniert, im Süden wurde ein Vorfeld errichtet, mehrere Verwaltungsgebäude, ein unterirdisches Tanklager sowie insgesamt 20 HAS. Ausserdem wurden südlich der Basis Militärwohnungen für mehr als einhundert Familien errichtet.
Die Bauarbeiten konnten im Mai 1957 abgeschlossen werden.

Mit 1. Januar 1957 wurde in Deutsch Wagram die "Fliegerhorstabteilung Deutsch Wagram" (FlHAbt DW) unter dem Kommando von Oberstleutnant Martin Schwan offiziell aufgestellt.
Die erste Einheit in Deutsch Wagram war die Jagdbomberstaffel 2 (JBSta 2) welche ebenfalls mit 1. Januar unter dem Kommando von Oberstleutnant Andreas Rentenberger aufgestellt wurde. Die Einheit war mit F-5A Thunderstreak ausgestattet.

Mit 1. Februar 1957 wurde das Fliegerabwehrbataillon 6 (FlAB 6) der Luftstreitkräfte unter dem Kommando von Major Wolfgang Janeschitz aufgestellt. Das Bataillon war mit 75mm Fliegerabwehrkanonen M3 ausgestattet welche den Schutz des Horstes übernehmen sollten.

Am 1. April 1957 wurde JBSta 2 zu JBSta 4 und FlAB 6 zu FlAB 42 umbenannt.
JBSta 4 wurde am selben Tag dem in Deutsch Wagram aufgestellten Jagdbombergeschwader 41 (JBG41) unter dem Kommando von Oberst Hans-Peter Harland unterstellt.

Am 1. September 1958 wurde schliesslich die zweite Staffel, Jagdbomberstaffel 19 (JBSta 19), aufgestellt. Bis Februar 1959 konnte das Geschwader insgesamt 28 Maschinen übernehmen.

1959/60 wurden weitere Gebäude für die Fliegerabwehreinheiten errichtet, ein gehärtetes Waffenlager, ein Instandhaltungsbereich sowie sechs weitere Hangare.

1964 wurde ein weiterer Ausbau durchgeführt. Die Runway wurde im Süden um 350 m verlängert und im Gegenzug der nördlichste Abschnitt stillgelegt. Ausserdem wurden zusätzliche Taxiways errichtet, sowie eine Dispersal-Zone mit acht Revetments.

1966/67 wurde JBG41 auf F-4C Sabre umgerüstet.

1966 wurde ein eigener Bahnterminal mit Anschluss an den Bahnhof Strasshof am Gelände des Fliegerhorstes errichtet.

1969/70 wurde JBG41 auf F-16D Mirage umgerüstet. Dabei wurde das Waffenlager ausgebaut und der Instandhaltungsbereich vergrössert.

1971 wurde FlAB 42 auf das Fliegerabwehrraketensystem GAINFUL umgerüstet (und zu Fliegerabwehrraketenstaffel 42 - FlARakSta 42 - umbenannt). Dem vorhergehend wurde eine eigene Fliegerabwehrzentrale, eine neue Radaranlage sowie drei Annexe für die Startanlagen errichtet.

1974 wurden zusätzliche Wohnungen errichtet.

1978 wurden sechs neue Hangars errichtet sowie die ursprünglichen Wohnungen und Verwaltungsgebäude saniert.

Mit Ende 1979 wird FH Deutsch Wagram durch die folgenden Einheiten belegt:
  • Fliegerhorststaffel 4 mit UH-22B Alouette und U-13B Paris (Teil der Betriebsdivision, Camp Roeder)
  • Jagdbombergeschwader 41 mit F-16F Mirage (Jagdbomberstaffel 4 "Obsoletes" und Jagdbomberstaffel 19 "Deltas")(Teil von Luftdivision 24, FH Zwölfaxing)
  • Fliegerabwehrraketenstaffel 42 (Teil von Fliegerabwehrraketengeschwader 4, FH Langenlebarn; Teil von Luftdivision 26, FH Aspern) mit Fliegerabwehrraketensystem GAINFUL
Der aktuelle Horstkommandant ist Oberstleutnant Christian Sonnleitner.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen