03.01.2009

Fourteen days

Pünktlich zu Jahresende wurde - wie vorgesehen nach 30 Jahren - ein Papierl aus britischen Archiven freigegeben welches in manchen Kreise zu Amüsement, in anderen zu Entsetzen und in einigen zu Achselzucken - "Wir habens euch gesagt" - geführt hat.

Ein JIC-Report, datierend aus Ende 1977, beschreibt darin die erschreckende Unfähigkeit der Briten in einem etwaigen Konflikt gegen die Sowjetunion auch nur annähernd brauchbaren Widerstand zusammenzubringen. Gut, nicht dass das wirklich was neues ist.

Die Sowjets hätten Zeit ihres Lebens mit der NATO den Boden aufwischen können. Die konventionelle Übermacht war gewaltig - die US Army wurde bei Liniendivisionen von der roten Armee mehr als 4:1 geschlagen (die sowjetischen Divisionen östlich des Urals ganz ausser acht gelassen), die Air Force war bei taktischen Kampfflugzeugen etwa 3:1 outnumbered. Das wusste man auch bei der NATO - warum brauchte man wohl sonst eimerweise taktische Nukes mit denen man ganze Lagerhallen in East Anglia, den Lowlands und der Pfalz gefüllt hatte?

Die Royal Air Force ging davon aus nach spätestens 6 Tagen alleine wegen der Belastung des Materials Mensch den Betrieb einstellen zu müssen. Es waren schlicht keine Maintainers, Piloten und Armorer mehr übrig die noch einsatzfähig waren. Und die US Air Force ging davon aus nach etwa zwei Wochen keine nennenswerte konventionelle Kampfkraft mehr aufbringen zu können.

Angesichts dieses Reports aus dem 77er Jahr ist es auch ganz interessant zu sehen dass kurz darauf Sir John Hackett seinen Roman "The Third World War" veröffentlicht hat - man kann wohl davon ausgehen dass Hackett (der ja schon zehn Jahre zuvor das gesagt hatte was sich im Report befindet) - obwohl schon in Pension - auch wusste was da drinnenstand und dies auf eine plakative Art der Öffentlichkeit nahebringen wollte.

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