21.07.2010

Groundhog War

Ziemlich genau ein Jahr ist es her dass ich über die Bohemians aus Saigon geschrieben habe. Und wie wir gestern gesehen haben hat sich die Geschichte doch tatsächlich wiederholt.

Diese Zeitschleifen gibts nicht nur beim Fussball. Ich mein, Afghanistan ist doch eine einzige Zeitschleife. Seit nunmehr acht Jahren quält sich der kleine GI Phil durchs Land (hey, das ist passend - angeblich hat Phil 8 Jahre und 8 Monate in der Schleife verbracht) hat alle möglichen Sachen gelernt und so manchen Suizid vollbracht und beginnt doch immer wieder bei Null.

Warum das so ist lässt sich ganz einfach erklären. Genauso wie sich Phil gegen die Zeitschleife nicht erwehren kann kann das die Army auch nicht mit der Situation in AStan - oder Huub Stevens mit dem Fussball. Man rackert sich ab weil man die Fakten nicht akzeptiert weil sie nicht ins Weltbild passen und man sie ändern möchte. Nur ist die Zeitschleife da, ganz wurscht was Phil macht. Und auch die Taliban sind da, ganz egal wieviel SDBs die B-1 noch abwerfen. Erst als Phil realisiert dass er sich anpassen muss kommt er raus. Auch der Army wird nix anderes übrig bleiben als sich anzupassen. Ditto dem Huub.

Für den Stevens heisst dass das er mit seiner 0815-Gebetsmühlentaktik endlich aufräumen muss - sonst kann er sich die Champions League wieder aufmalen.
Und für die Army heisst dass die muss auch mit ihrer Gebetsmühle (Taliban gesichtet - Bombe drauf) aufhören. Jemand (wars McChrystal?) hat mal gesagt dass man ohne der Air Force ihrer Fliegerei etwa 250,000 Mann für die ISAF benötigen würde. Nachricht fürs Pentagon: Man benötigt sie auf jeden Fall, wahrscheinlich sogar mehr. Die Army hat schon einmal gegen einen Gegner versagt weil sie geglaubt hat ein paar Bomben reichen aus - einzig zu der Zeit als man Airmobile Infantry eingesetzt hat, teilweise mit M1911ern und Bayonetten bewaffnet hat man den Vietcong aufgerieben dass es eine wahre Freude war. Aber da man halt eine Menge eigene Verluste hinnehmen musste hat mans dann wieder gelassen und stattdessen die B-52 auf den Ho Chi Minh-Trail und nach Saigon geschickt.

Denn aktuell tötet man irgendwo mal 50 Taliban und verliert 5 eigene Leute - sinnvoller wärs 1000 Taliban zu töten und 100 eigene Leute zu verlieren. Nur wenn Barack the Builder 100 Tote an einem Tag verkünden müsst, sein Teleprompter würd wohl eingehen. Nein, das will man nicht. Stattdessen groundhogt man auch weiter und steigt Tag für Tag in die selbe Lacke am Randstein. Oder IED, for that matter.

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