23.01.2011

Geisterfahrten

Man sagt zwar im allgemeinen den Bodenstreitkräften nach am reformresistenten zu sein - was zwar in Bezug auf die Kampfweise durchaus stimmen mag - in Wahrheit sind das jedoch die Seestreitkräfte bei denen - übrigens fast überall auf der Welt - in einem falschen Verständnis von Tradition noch Rituale und Praktiken aufrecht erhalten werden die teilweise auf die Phönizier zurückdatieren.

Da überascht es dann eigentlich nicht dass durch eine dieser Traditionen (die Ausbildung der midshipmen auf einer Drei-Mast-Bark nämlich, wies die Royal Navy schon vor 400 Jahren gemacht hat und damit hauptsächlich ein soziopathisches Offizierskorps geformt hat) die halbe Bundeswehr ins Wanken gerät und Guttenberg, der zurzeit fürwahr ganz andere Baustellen hat, Feuerwehrmann spielen muss weil sich ein vermeintlicher Ausbildungsunfall als Systemkrise bei der Marine entpuppt.

Da ist es dann natürlich auch nicht hilfreich dass sich die Marinen gerne an andere antike Regelungen anhalten die dem Kapitän nämlich nahezu gottgleiche Macht auf seinem Kahn zugestehen, mit all dem Planken-Zeugs und dem Kielholen und so. Und was bei einer anderen Truppengattung eine ledige (ich mein, an und für sich schon ernst genug, aber wir sind ja im Frieden) Insubordination ist wird von der Marine gleich zur Meuterei plattgewalzt und man wundert sich fast dass die midshipmen nicht gleich auf der Rah gehenkt wurden.

"Eine Meuterei? Auf der Gorch Fock?" Und wie Seymour Skinner auf seiner Schildkröte ist auch die Karriere vom Schatz abgesoffen. Und der Kahn selbst macht mittlerweile, sowohl optisch als auch von dem was an Bord abgeht, den Eindruck als sei er von einer historischen Begebenheit direkt in eine moderne Gruselgeschichte gesegelt. Aber bei sovielen Schlauschädeln ist vorerst nicht anzunehmen dass diese Reise so schnell ihr Ende nehmen wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen