28.02.2011

Der Zonk des Monats

Februar 2011

geht an

Lt. Col. David Flynn, United States Army

für

die Coventrysierung dreier Afghanischer Dörfer

Wer braucht schon LeMay, Harris oder Göring? Den ultimativen Overkill bringt die Air Force selbst zusammen die 75 Tonnen Bomben auf drei afghanische Dörfer wirft weil der Bataillonskommandant sich nicht in die Ortschaften traut.
Ja, das ist die Einsatzdoktrin der Army die ich seit Ewigkeiten anprangere. Man kämpft nicht mehr sonder weisst nur mehr die Air Force ein die mit genügend Eisen jedes Problem löst und wundert sich dann das man nicht weiterkommt. Tatsächlich kommen die Teilstreitkräfte gar nicht mit dem Ausbilden von FACs nach. Und wie wir wissen hat es schon in SEA wunderbar funktioniert mit Linebackern einen rolling thunder unter einem arc light zu veranstalten.
So steht Flynn also in der Pampa von AStan, überlegt ein bisschen, und lässt die Air Force zwei Tage lang über 50 Sorties fliegen um dann mission accomplished zu verkünden. Nur, blöderweise ist nach solchen Aktionen nicht mehr viel von Afghanistan über dass man befrieden könnte.

Aber ich vergass. Das ist ja der Allzweckzufallsplan Nr. 3 des Pentagon. Bomb first, ask later...

26.02.2011

Million Dollar Company

Und jetzt gibts sogar die Zahlen: Boeing hat sich 2010 die Aufträge der Regierung um lächerliche 17,8 Millionen Dollar erkauft. Das ist mehr als LockMart und BAE zusammen dem Kongress in den Allerwertesten geschoben haben. Da ist es kein Wunder das man Aufträge bekommt für Dinge von denen man eigentlich keine Ahnung hat (wie das C-130 AMP oder die KC-45...)

Das ist auch mehr als UT (da gehören unter anderem P&W und Sikorsky dazu) und EADS gemeinsam zahlen. Und das ist auch mehr als ALLE anderen Rüstungsunternehmen zusammen abdrücken. Ja, auch das ist ein Geschäftmodell.

Wie windig die dritte Auflage von der Geschichte ist zeigt sich auch daran dass beide Anbieter quasi unverändert in die Schlacht gezogen sind, aber trotzdem Boeing gewonnen hat. Angeblich waren niedrigere "operating costs" dafür ausschlaggebend. Soso. War das auch vorher so in den Kriterien drin? Sonst wär EADS wohl kaum mit der selben unveränderten KC-330 angetreten von der man schon vorhin wusste das sie in punkto Leistungsfähigkeit und Betriebskosten über dem Boeing-Vogel liegt.

Aber das ist ja alles nicht so wichtig. Boeings "Marketing"-Abteilung hat den Erfolg gebracht. Und was sind schon knappe 18 Millionen Dollar gegen einen 35 Milliarden-Auftrag. Sogar Teddy DiBiase könnt das aus der Portokasse zahlen.

(Ehrlich, wenn das so weiter geht mach ich noch einen eigenen Boeing-Tag...)

25.02.2011

Boeing!

Na schau. Im dritten Versuch hat es die Air Force doch tatsächlich geschafft eine halbwegs saubere Competition durchzuziehen an deren Ende trotzdem die "richtige" Firma gesiegt hat.Nachdem beim ersten Mal der Betrug so offensichtlich war dass selbst der Kongress, der es im Normalfall gar nicht merkt wenn der Contractor mit Schubkarren voller Greenbacks durch die Gänge fährt, eingreifen musste und man beim zweiten Mal leider viel zu objektiv war (also solche Parameter wie Leistung über die Menge des Lobbying-Schotter gestellt hat) hat mans jetzt endlich geschafft. Wenn auch mit kleinen Hiccups und nur weil man NG zuerst rausgeekelt hat.

Aber seis drum. Man schaffts also wieder Boeing über Umwegfinanzierung den Dreamliner zu subventionieren und die unselige Bude aus Everett wieder 20 Jahre im Business zu halten.

Versteht mich nicht falsch. Dass sowohl NG als auch EADS mit Geld rumgeschmissen haben um sich den Deal zu erkaufen eracht ich als selbstverständlich. Das läuft im Pentagon leider so. Aber wenn Bestechung (siagst, jetzt hab ichs gesagt) dazu führt dass das überlegene Produkt siegt kann ich das noch akzep... ahem, hinnehmen. Aber wenn der Schrott siegt weil man die richtigen Leute schmiert kommt mir das Grausen.

Im Pentagon kommt man sich ohnehin schon vor wie in der MAD-Redaktion. Alfred E. Gates regiert den Laden, Spion und Spion versuchen sich gegenseitig umzulegen und ohnehin gleicht alles einem Don Martin-Comic. Und bei all diesen Kaschlunz! und Zapfong! passt Boeing! eh gut dazu. Aber was heisst Boeing! Ich hab keine Ahnung - aber sicher nichts gutes.

24.02.2011

"Reaction? What reaction?"

In Lybien tobt gerade der Bürgerkrieg light. Marodierende Söldnerbanden (PMC, die arabische Version...) ziehen durchs Land und die Luftstreitkräfte fliegen Einsätze gegen Zivilisten (Goethe-Hof, anyone?). Gut, zumindest wenn sie ihre Maschine nicht in den nächsten Hügel bohren oder nach La Valletta desertieren...

Und die Reaktion aus dem Westen?

Leider hat noch keiner den Text in den Teleprompter reingestellt und so haben die Nasen keine Ahnung was sie eigentlich tun sollen. Anstatt also eine Task Force vor die Küste zu stellen und mit einem NATO-Verband zu landen übertrifft man sich in bedrücktem Schweigen. Man ballert auf ein paar K-Träger rund um Tora Bora auf der Jagd nach einem nierenkranken Phantom-Saudi, aber dort wo gerade der Little Genocide beginnt will man davon nix wissen. Wozu hat man eigentlich die Marines und das XVIII ABN Corps? Ahja, um wirtschaftliche Interessen zu schützen und nicht etwa um Menschenleben zu retten. Oder wie wärs mit einer no-fly zone um die Zivilisten zu schützen?

Als der irre Gaddafi vor 25 Jahren 3 Leut in Berlin gesprengt hat ist die Air Force angerückt, with everything and the kitchen sink, und hat in Tripolis und Benghazi ein Feuerwerk veranstaltet. Jetzt mäht der Muhammar gleich hunderte um und keinen kratzts. Aber die haben ja auch den falschen Pass.

Wo ist die Aussenpolitik der Marke Ford wenn man sie mal braucht? Denn aktuell ist es eher die Aussenpolitik Marke Star Trek. Dienstag...

22.02.2011

71 guns

Nur weils mir gerade einfällt...
Rifle Platoon, Light Infantry, US Army:
34 Mann

Platoon Headquarters:
1 x First Lieutenant, Platoon Leader
1 x Sergeant First Class, Platoon Sergeant
2 x Specialist, Machinegunner
3 x Private First Class, Rifleman

3 x Rifle Squad:
1 x Staff Sergeant, Squad Leader
2 x Sergeant, Fire Team Leader
2 x Specialist, Machinegunner
2 x Private First Class, Grenadier
2 x Private First Class, Rifleman
Und auf der Gegenseite:
Infantry Platoon, Motorized Infantry, Red Army:
37 Mann

Platoon Headquarters:
1 x Platoon Leader
1 x Assistant Platoon Leader

3 x Infantry Squad:
1 x Squad Leader
2 x Machinegunner
1 x Grenadier
5 x Rifleman

1 x Weapons Squad:
1 x Squad Leader
3 x Machinegunner
3 x Assistant Machinegunner
1 x Grenadier
Und dabei seh ich keinen einzigen Blackhawk, T-54, oder Humvee. Dafür aber M240s...

21.02.2011

Doctrine, but not necessarily Training

Eines der grossen Probleme, weit grösser als irgendwelche Millionen die in irgendwelchen Koffern nach Bethesda, Chicago oder Los Angeles gehen damit irgendwelche Milliarden für irgendwelchen Schrott ausgegeben werden, welches die US Streitkräfte derzeit plagt ist das fehlen von fähigem Personal.

Das resultiert dann zum einen in der Mumifikation der Führungsspitze der US Streitkräfte und zum anderen in dem schrecklichen Chaos allerorts weil planlose Typen irgendwas anschaffen. An der Spitze dieser Kette steht ja der Shinseki der die Army quasi im Alleingang kaputt gemacht hat.

Klar, das fortgesetzte westmorelanding und mcchrystaling dass Jar-Jar so betreibt bringt da auch nicht unbedingt Abhilfe. Man sägt die wenigen verbliebenen halbwegs fähigen Generäle ab und ersetzt alles gegen genehme Typen - look no further than Schwartz himself.

Ganz aktuell greift die Army wieder tief ins Klo. Mart Dempsey, der Viersterner an der Spitze von TRADOC, ist als neuer Chief of Staff vorgesehen. Er wird dafür belohnt dass TRADOC so schlecht dasteht wie nie zu vor in der Geschichte des Vereines. Und das ist immerhin ein Verein der dereinst von Kapazundern wie Starry und Franks geführt wurde. TRADOC wirft Geld schneller und nutzloser raus als es die Navy schafft. Aber solange es die richtigen trifft ist das Robert "A picknick at Lake Worth" Gates nur recht.

Im Gegensatz zu unserem ÖBH wo willfährige Generäle eingesetzt werden damit man den Verein demontieren kann werden Generäle in den USA dazu verwendet milliardenschwere Bestechungen durchzuwinken damit die Firmen in deren Board die Politiker nach ihrer Beltway-Karriere zurückkehren auch gut dastehen.

Ja, das ist definitiv eine Doktrin.

20.02.2011

The Sarga continues

Im vorletzten Combat Aircraft fand sich doch tatsächlich ein Artikel über eines der Fluggeräte vom ÖBH. Naja, zumindest über eines welches wir auch haben. Vor einiger Zeit hats ja einer unserer Typhoons im Rahmen von einem Typhoon-Feature tatsächlich zum Centerfold geschafft; aber der Vogel dens diesmal erwischt hat ist weit weniger glamourfull.

Das war ein netter kleiner Bericht über die Sk60 der Flyvapnet (a.k.a. Sarg 105), also den verkappten Business Jet den die FFV damals Saab aus Mitleid abgekauft hat. Ist eigentlich ein Wunder dass das Ding bei den Schweden noch fliegt, trotz ganz brauchbarer Wartung und sogar dem einen oder anderen Upgrade. Noch verwunderlicher natürlich dass das Ding bei uns auch noch immer fliegt, trotz horrender Attrition, kaum vorhandener Wartung und quasi im selben Zustand wie schon beim Kauf vor 40 Jahren (darum auch die Probleme mit der Wartung, und natürlich auch wegen unserem chronischen underfunding und der Tatsache dass wir ohne Not komplett andere Treiber reinmontiert haben).

Schon als Trainer ist der Vogel unterirdisch (und Team 60 flog/fliegt damit sogar Aerobatics!) aber in unserer Verwendung als Hilfsjäger ist das einfach nur mehr lächerlich. (Bitte die Air Force verwendet für die selbe Aufgabe eine T-38 mit den selben Leistungsparametern wie unsere Leasing-F-5!).

Aber in Schweden hat man sich zumindest Gedanken gemacht wie man das Ding nicht nur einsatzfähig sondern auch verwendungsfähig macht - und macht sich diese Gedanken noch immer, bis man die Gurken irgendwann gegen Ende dieses Jahrzehntes durch die PC-21 ersetzen kann. Klar, die Dinger sind auch dort droben schon lange fliegende Särge.

Aber fliegend, immerhin. Wie lange man aber bei uns noch warten will bis sich die nächste 105er (nach erstaunlich langer Ruhe) irgendwo über Döllersheim oder der Innerkrems in einen echten Sarg verwandelt und der Boulevard aus allen Rohren feuert ist die andere Frage. Aber vielleicht ist das ja gewollt?

17.02.2011

Tire, Fail and Falter

Man sollte die Vorgänge in Ägypten nicht überbewerten - die "Revolution" dort hat ja auch nur funktioniert weil Ägypten in den letzten 30 Jahren nie eines dieser Fundi-Länder war wo jegliche Opposition ohnehin in kugelbezogenen Vorfällen geendet hat.

Jetzt, wo die Proteste auch in den einschlägig bekannten Ländern wieder beginnen, also bekannt friedfertigen Demokratien vom Schlage eines Lybien oder Iran, sieht die Sache schon ganz anders aus. Hier wird die Opposition niedergeknüppelt und geschossen wie wir es schon seit Dekaden gewohnt sind. Twitter oder Facebook hin oder her. Der einzige Unterschied ist jetzt dass wir die Dinge fast live im Internet sehen können.

Und dafür brauchen sich die Länder auch nicht fürchten. Die Chinesen haben vor mehr als 20 Jahren schon die Opposition medienwirksam plattgewalzt und wurden vom Westen dann dadurch bestraft dass man Industrieleistung im Wert von - was, 3, 4 Billionen Dollar? - dorthin ausgelagert hat. Ja, vor so einer Bestrafung wird man sich in Tehran sicher fürchten. Hey, Kim testet Atomwaffen und im Westen streitet man über den Text einer zahnlosen UN-Resolution, wie soll da nur irgendwas rauskommen wenn in Tripolis ein paar Protestierende erschossen werden.

Und die CIA ist ja mittlerweile mehr damit beschäftigt Höhlen in Pakistan per Drohne zu sprengen als hier im Untergrund diese Regime abzusägen und die Protestierenden zu backen. Heck, selbst das offizielle Amerika hat den "Umschwung" in Ägypten ähnlich lebhaft kommentiert wie der Eurosport-Kommentator das Halbfinale der Snooker-WM. Gut, die Schlagkraft und Dauerhaftigkeit der Bush-Reden wird der Teleprompter der Nation eh nie erreichten.

Das gehört vielleicht eh zusammen. Denn so wie die Reden vom Barack sind so ist auch die Aussenpolitik der USA und so wird auch die Demokratiebewegung in Lybien, dem Iran und ähnlichen Ländern sein. Tired in execution, faltering even faster, a failure right from the beginning.

16.02.2011

NATO-Erfahrungen

Um vielleicht gleich von dem gestern angesprochenen Sager von Groucho Marx weiterzugehen bietet sich das dieser Tage wieder erstaunlich aktive Gespenst des NATO-Beitrittes an.

Ich mein, wer will das eigentlich? Klar, seit den 90ern sind jede Menge Länder bei der NATO die dort eigentlich auch nicht hingehören (Baltikum, anyone?), aber das sind letzlich Länder die den Wert der Landesverteidigung und eines europäischen (naja, fast) Militärs anerkennen.

Und wir? Unser einziges Motiv zur NATO beizutreten ist ja unverholener Luxembourgismus. Wir wollen uns hinter der NATO verstecken und glauben dafür nix tun zu müssen. Gut, ersteres ist ja eh schon so, aber manchen sind ja die popeligen 0,72 Prozent noch zu viel die wir noch ausgeben. Also wollen wir uns zu einer Art mitteleuropäischem Island machen. Kein Militär, aber trotzdem Verteidigung.

Die NATO wird natürlich den Teufel tun und sich diesen sicherheitspolitischen Amokfahrer genannt Österreich eintreten. Ein Spaltpilz wie wir würd die eh schon drei Fraktionen (pro-US, also Briten und Osteuropäer; anti-US, also Franzmänner und Deutsche; und der halbwegs vernünftige Rest) noch um eine erweitern, und zwar um eine die den Verein weit mehr lähmt als es gesund ist.

Wir versuchen ja sogar den peinlichen Versuch der EU so etwas wie ein gemeinsames Militär zu schaffen (a.k.a. Battlegroups) zu unterminieren - die NATO würden wir gewiss an den Rand der Funktionsfähigkeit bringen. Nahtod, quasi.

15.02.2011

Never been so much fun!

Krieg ist ja bekanntlich kein Spiel, wie man so gerne sagt. Naja, in Zeiten von CoD und MoH ist das so wahr auch nicht mehr. Gut, genannte Beispiele haben wohl mehr mit Spiel als Krieg zu tun, aber die Horden an Onlinespielern die sich durch die Tretmühlen quälen (Americas Army, anyone?) haben zu einer Vermilitarisierung der Gesellschaft geführt, die den gestern angeführten Vorstössen der Krone irgendwie zuwider läuft. (Und ja, ich weiss...)

Anyway, wie ich vor geraumer Zeit schon mal angesprochen hab, finde ich mich gelegentlich auch in diesen Niederungen wieder. Und seit kurzer Zeit auch durchaus semi-professionell.

Charlie Foxtrot ist der Versuch durch, na nennen wirs mal Mitgliedsbeiträge, einen Server zu finanzieren auf dem sich eine ausgewählte Klientel zu gesupporteden und geumpireten MP-Schlachten in Platoon-Grösse trifft, inklusive Kommandostruktur und Funkverkehr. Mittlerweile halt auch ich. (Wobei, das halt ich ein bisschen wie Groucho Marx. Wenn so meatheads wie ich zu der Klientel zählen sagt das schon einiges aus...)

Zum Glück bedient man sich dabei nicht der oben genannten Spiele sondern der Zivilversion der Simulation die unter anderem auch die Army verwendet, Bohemias ArmA II, gemoddet.

Mal schaun... Kampagne 7 steht ins Haus und es wird sich Zeigen ob der Krieg tatsächlich niemals so viel Spass gemacht hat. Ich muss jetzt übrigens weiter, um acht gibts eine Trainingseinheit.

14.02.2011

What if?

Ohne Soldaten kein Krieg. So oder so ähnlich ist ja der Fiebertraum sämtlicher linksliberaler Friedenstauben hierzulande und sonstwo. Relativ überaschend dabei ist aber dass auch die Krone, bekannte Hochburg von Verhetzung und Fremdenhass, seit neuestem zu den Peaceniks gehört.

Den dort kampagnisiert man seit kurzem auf eine Art und Weise gegen das Bundesheer die in anderen Ländern schon dazu geführt hätte dass der Verfassungsschutz die Redaktion durchwühlt. Das offene Auffordern der Leserschaft (und die ist ja, leider, hierzulande bizarr gross) das ÖBH zu boykottieren, also dem Wehrdienst fernzubleiben, kann wohl als einer der demokratiepolitisch schwärzesten Tage in diesem Land gelten.

Da ist ja nicht irgendwas, nur Gesetzesbruch. Und das kommt ausgerechnet von der Krone die im Namen des Gesetzes auch das in-den-Rücken-schiessen von Jugendlichen am Merkur-Parkplatz goutiert.

Aber für das Entsetzen sorgt dabei mehr der Minister - der kann zwar jeden Schmarrn (zumindest aus seiner Sicht, auch wenns die Wahrheit ist) aufs schärfste zurückweisen, aber solch ungesetzlichen Schwachfug lässt er gerademal in der Schlaffi-Ausführung durch seinen Sprecher kommentieren (ist das nicht der Hirsch?).

Klar, er kann ja nicht der Krone in die Seite fahren. Aber wenn die SPÖ das nicht mal bei so was kann (oder möchte) beginnt man sich schon zu fragen was in diesem Staat geschehen muss dass die Roten mal aufwachen.

"What if they gave a war and nobody came?", wies bei den Linken so schön heisst. (Oder die entgegengesetzte Variante mit dem oben abgebildeten Herren...)
"What if the Krone rules the country and nobody cares?"... wies bei uns so schön heisst.

13.02.2011

Hotellerie

Das bekannte an der Rossauer Lände gelegene Hotel Rossaufornia ist mittlerweile zum Franchise geworden. Jüngst wurde ein Ableger in Washington, DC, das Wynne Washington, eröffnet (nicht zu verwechseln mit dem ähnlich benannten Luxushotel in field-gun-Reichweite von Nellis).

Benannt ist das Wynne nach seinem Chef, Mike Wynne, der einige Jahre lang Abteilungsleiter im grössten Hotel der USA, wenn nicht der Welt, war, dem "Five Corners".

Es ist wohl nun genug der Metaphorik. Mike Wynne, von Jar-Jar aus dem Amt gejagter vormaliger Secretary of the Air Force, ist zu seiner Art amerikanischem Gerald Karner geworden. (Etwa ähnlich wie Wesley "Shoot the Russians!" Clark, ex-SACEUR). So schreibt er nun aus dem Exil dass die Air Force doch bitte ihre C4ISR-HVAs am besten morgen stilllegen möchte weil man das was die teilweise 40 Jahr alten 707s (E-3, E-8, C-135-Familie...) leisten in modernen Net Centric-Zeiten auch von 5th-Gen-Fightern (welch Überaschung) und Drohnen (da schau her!) haben kann. Und um das Geld was man bei diesen HVAs sparen könnt (vor allem weil die alten Vögel dringend ersetzt werden sollten) könnt man wieder ein paar dutzend Fighter, also vor allem F-22 kaufen.

Wobei, der Grund warum Wynne das jetzt sagen kann hat wohl weniger mit später Erkenntnis zu tun sondern eher damit dass die treibende Kraft hinter den HVAs Boeing ist. Und würdest du jetzt Boeing weitere Air Force-Kontrakte absägen und stattdessen in Marietta die Bänder wieder anwerfen, du würdest schneller von deinem Sessel fliegen als.. naja, schneller als es Wynne dann ohnehin getroffen hat. Die neue Air Force unter Gates, Donley und Schwartz zeigt ja aktuell ganz deutlich wo der Boeing -Hammer hängt.

Man muss sich dessen schon klar sein, dass in einer Welt in der man nur mehr eine handvoll Jäger hat es problematisch wird die ganzen HVAs (die Unmengen an Tankern nicht zu vergessen!) zu schützen wenn der Feind mit Langstreckenjägern a la Su-30 oder J-20 daherkommt. Aber mit solchen Next-War-Geschichten gibt sich der Jar-Jar ja nicht ab. Aber wozu braucht er dann ISR-Klumpert über Afghanistan?

Ahja, ich vergass. Das "Five Corners" wurde ja vor geraumer Zeit von der "Boeing Resort Management Group" gekauft...

10.02.2011

Vogelsammlung

Ich hatte ja die Ehre vor meinem Arbeitsplatzwechsel in Sichtweite einer Sub-Battalions-Provinzkaserne zu wohnen, einem in den 50er erbauten Loch in Mörserreichweite der Grenze. Und über all die Jahrzehnte hat es diese Kaserne geschafft nicht zugesperrt zu werden. Ich fahr heute noch alle paar Wochen vorbei wenn es mich in die Heimat zieht.

Unnütze Kasernen haben wir aber auch in anderen Dimensionen. Dort in der Obersteiermark, am Ufer der Enns gibts, noch aus Zeiten des Ständestaates, gibts eine grössere Wiese mit ein paar Hallen die am Rande der Sinnhaftigkeit ist. Genau wie das Material welches man dort hortet, noch aus Zeiten von Sputnik.

Klar, die Landesheeren argumentieren natürlich pro-Stützpunkt: Vor allem in chronisch strukturschwachen Regionen (strukturschwach deshalb weil eben diese Landesherren nichts auf die Reihe bekommen) bedient man sich gerne des Staatsbudgets (über den Umweg ÖBH) um Wählerstimmen zu lukrieren.

Das ist zwar dumm, aber nachvollziehbar.

Nicht nachvollziehbar ist hingegen warum manche die blosse Existenz einer Gurke verteidigen die schon fliegt seit einer Zeit in der Eurcopter noch Sud war. Ja, die Alouettes haben unbestreitbar ihre Merits. Aber mit Flugleistungen (die ich mit jedem anderen Muster auch zustandebringen kann wenn ichs darauf anlegen würde) ein Modell zu rechtfertigen welches technologisch auf dem Niveau einer Bell 47 liegt (nur mit einer Turbine statt einem Kolben) und dessen Tauglichkeit für NAW nicht vorhanden ist - und dessen militärischer Nutzen kaum vorhanden ist (gut, wir montieren auch ein Sapfir auf eine Alouette...)! - entzieht sich meinem Verständnis.

Aber so wurden vor Jahren auch die unnützen SC-7 und die PC-6 verteidigt. Man will das alte Klumpert einfach deswegen nicht hergeben weil man glaubt (und hierzulande zurecht) dass einfach ersatzlos gestrichen wird. Aber das wäre nur gut so! Weg mit den Vögeln.

09.02.2011

GLOC

Es gibt Dinge von denen man gemeinhin meint dass sie nie Eintreffen werden weil deren Wahrscheinlichkeit so niedrig ist dass sie defakto nie passieren. Protonenzerfall etwa.

Offensichtlich kann die physikalische Theorie nicht mehr mit der politischen Realität mithalten. Denn die turn rate die die SPÖ in manchen Dingen vorweisen kann übertrifft die einer Python V schon längst mit Leichtigkeit - da werden Wenden geflogen die einen glauben lassen dass die Physik nicht mehr gilt.

Wenn die SPÖ (oder zumindest Teile davon) jetzt auf einmal den NATO-Beitritt in den Mund nimmt und etwas von sicherheitspolitischer Kooperation faselt komm ich mir schon vor wie in einem schlechten M. Night Shyamalan-Film voller twisted endings.

Wobei man der SPÖ schon einigen Respekt zollen muss. Die ist ja keine agile Kleinpartei, und schon gar nicht modern. In vielerlei Hinsicht entspricht sie eher Hughes' Spruce Goose - strukturelles Versagen droht bei jedem Wenderadius unter vier Meilen. Aber die SPÖ fliegt aktuell Kurven als ob sie schubvektorgesteuert wäre, weit jenseits der 10 g.

Da hilft dann keine Libelle mehr, da ist der Blackout vorprogrammiert. Und das ist dann wohl auch der Grund warum derartige Ideen in der neuen SPÖ vorkommen. Seit dem Häupl/Faynmann/Darabos-Schwenk mit geschätzten 43 g scheint bei einigen Genossen die Durchblutung vom Gehirn noch immer etwas beeinträchtigt zu sein...

08.02.2011

Drohnen

Unlängst hat die Navy (also jene Typen die gerne in den Wäldern New Jerseys Technologie erproben nachdem man sie zum Einbau vorgesehen hat) in der Wüste Kaliforniens ihre erste Kampfdrohne in den Himmel geschoben.

Also nicht die Drohnen vom Typ Predator, mit Flugleistungen wie eine alte Ford Trimotor, sondern eher die EDI-Variante. Nur ohne Jessica Biel.

Klar, das ist jetzt nicht unbedingt dramatisch. Die Air Force hat ihre X-45 Drohnen schon vor ein paar Jahren autonom Ziele auf der Range angreifen lassen, sogar im Doppelpack. Und in Mugu haben Firebees schon vor bald vierzig Jahren Mavericks verballert.

Interessant ist das vor allem deswegen weil die Navy scheinbar nach wie vor vorhat Millionen in dieses UCAV-N-Loch zu stecken weil man bei der Air Force nicht mitmachen wollte - gleichzeitig aber nachwievor auf der Tailhook-Variante der unsäglichen F-35 behart. Und auch deshalb weil die Navy versucht mit der UCAV-N ein Fähigkeitsloch zu stopfen welches sie nur deshalb hat weil sie in den letzten 20 Jahren alles aussem Haus geschmissen hat ausser der Bug.

Wobei, da ist es vielleicht ganz passend dass die X-47 nicht von den Typen von Lambert kommt, sondern aus einem Haus welches früher ein staple name auf den Trägerdecks war (und dessen Flugzeuge dann durch die Bug ersetzt wurden). Wobei dann trotzdem die Frage bleibt wo NG welches seit Ende der Super Turkey-Fertigung in Calverton etwa ähnlich viele Flugzeuge gebaut hat wie Fokker eine Kampfdrohne zu fertigen gedenkt?

Aber der CNO, Gary Roughead, hält sich mit solchen Dingen gar nicht erst auf. Der will das Ding in 8 Jahren, ab nächster Woche Dienstag, am Deck stehen haben. Gut, zumindest wissen wir jetzt was der Gary in Wirklichkeit ist: eine Drohne der Königin Jar-Jar. Hoffen wir dass der Roughead nicht auch sein Leben nach abgeschlossener Mission beendet.

07.02.2011

Panzerschlachten im Marchfeld

Im Laufe der letzten etwas mehr als zwei Jahre, also etwa so lang wie der Blog jetzt läuft, hat sich bei mir eine Menge geändert. Ja, klar, das war jene Reise ins unentdeckte Land an derem Ende ich Hans Söllner getroffen habe.

Aber auch persönlich hab ich mir den einen oder anderen Ruck gegeben und mein Leben umgekrempelt.

Dazu gehörten, als bislang letzten Schritt auch zwei Dinge: das eine geht euch nichts an und das andere ist etwas was sich seit fast sechs Jahren in der einen oder anderen Ausformung auf meiner Festplatte gefunden hat und mit meinen bizarren fiktiven Streitkräften mittlerweile quasi den ultimativen Partner gefunden hat.

Ich mein, wenn ein Versicherungsvertreter aus Maryland Millionen damit verdienen kann den Marion gegen die Iranis kämpfen zu lassen werd ich doch wohl noch nen anständigen Technothriller zusammenbringen. Obwohl, ein österreichischer Technothriller...

Ich hab also endlich zu schreiben begonnen. Und wenn der Plan hält steht mein Paperback in etwas weniger als 70 Monaten im Handel. Und wenns tatsächlich keiner verlegen sollt kann ichs immer noch so machen wie Jan Niemczyk.

05.02.2011

Münchener Sicherheit

Während man also an einem Eck dieses Planeten versucht die Regierung abzumontieren (wozu an den anderen Ecken dieser Welt applaudiert wird, obwohl man da durchaus versucht den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben) wird an einem anderen Eck wieder konferiert.

Jaja, internationale Konferenzen. Vielleicht mal von Konspirativtreffen a la Bilderberger ausgenommen sind diese Runden ähnlich notwendig und ergebnislos wie homöopathische Medizin.

Ein paar Millionen Meilen werden verflogen, in Charter- und Regierungsmaschinen, ein paar hundert Linke werden von den Cops niedergeprügelt aber beschlossen wird... nichts.

G7, Klimagipfel, Sicherheitskonferenz, you name it (oh, sowie im wesentlichen sämtliche Gremien innerhalb der UN). Das sind allesamt nur Einrichtungen damit die Journaille und das Volk geblendet werden - man tut so als ob man redet. In Wirklichkeit wird die Politik natürlich in den Hinterzimmern gemacht. Selbst innerhalb der EU schaffen es zuweilen drei Länder nicht sich zu einigen und dann macht man Runden für dutzende Länder und glaubt ernsthaft man kann sich auf mehr einigen als die Abfolge der Gänge beim Bankett?

Ist vielleicht eh ganz passend dass ausgerechnet bei der Show der Lavrov und die Missis Bill Papierln austauschen und ihre gezonkte Abrüstung abfeiern - eine Abrüstung die man jahrelang in irgendwelchen Kämmerchen in Foggy Bottom und am Sadovoye geplant und durchgeführt hat. Und nicht im Bayerischen Hof. Du weisst es und ich weiss es...

03.02.2011

The Non-Care-Bears

Es ist ein durchaus lustiger Haufen der bei uns im Verteidigungsausschuss sitzt. Ex-Militärs, Experten für Sicherheitspolitik, Diplomaten...

Ahso, na. Des ist vielleicht in anderen Ländern so, aber hierzulande sitzen in so einem Gremium der Bodensatz der ÖVP (weil der ja auch irgendwo versorgt werden muss), das Schwammerl (der traurigerweise alle anderen in der Runde, inklusive dem Bertl, in punkto Fachkenntnis einsacken kann) und irgendwelche "Wehrsprecher" (klingt verdammt nach den 30er Jahren).

Darum muss man das was da drin vor sich geht auch unter anderen Vorzeichen sehen als in einem "echten" Sicherheitsrat. Wenn da jetzt gegen den Bertl mobilisiert wird dann weniger aus militärisch relevanten/vernünftigen Gründen sondern weil man eben politische Munition benötigt. Aber wie Kapeller so schön gesagt hat: "Da würden wir uns ja selbst in die Luft jagen." Bei all den tausend Verfehlungen des Bertl, und die hätten in anderen Länder schon längst gereicht in abzusägen, wird man ihn dennoch nicht absägen, aus politischem Kalkül.

Denn den meisten (Schwammerl!) da drin ist es scheiss egal was mit dem ÖBH geschieht, um nicht zu sagen: "They don't care". Hauptsach es ist politisch nutzbar.

Und in diesem Falle ist die deutsche Übersetzung durchaus richtig. Denn diese Non-Care-Bears sind tatsächlich Unglücksbärchen.

02.02.2011

Delta Quadrant

"Ein bissel schwanger", so meint unser HBMLV, "geht net."

Schau, schau. Vor knapp viereinhalb Monaten hab ich doch so was schon mal geschrieben. Wobei, in Österreich kann dich die Realität schneller überholen als so manches Raumschiff der Intrepid-Klasse.

Vom "undurchsetzbaren Berufsheer" hab ich schwadroniert, nur Wochen bevor der blade Michl das ganze Theater in Gang gesetzt hat. Und jetzt kanns der SPÖ nicht schnell genug gehen. Selbst das oben erwähnte Raumschiff wär ihnen zu langsam.

In Punkto Entschlossenheit - Sturheit - kann die SPÖ da schon mit erwähnter Schiffsklasse mithalten. Ulkig wirkts dabei aber wenn jetzt der schwarze Commenda "seinem" Minister Rückendeckung geben muss weils der rote Entacher nicht mehr will.

Wobei, so Intrepid die SPÖ auch zu sein scheint, ihr politischer Kurs erinnert eher an ein bekanntes Schiff selbiger Klasse. Innerhalb von wenigen Sekunden ist man abertausende Lichtjahre weitergekommen und hat dann sieben Jahre so viel Schaden angerichtet dass UPN kaputtgegangen ist, JJ Abrams zum Heilsbringer wurde und der ganze Delta Quadrant in Schutt und Asche gelegen ist.

Hah, Faymann als Katie the Bun, die Rudas als Seven of None und der blade Michl als Emergency Overweight Hologram. Wenn James Tiberius Kreisky das wüsste...

01.02.2011

Der Zonk des Jahres

2010

geht an

...

für

...

Ja an wen eigentlich? Nun, diese Entscheidung überlasse ich wieder meinen Lesern. Hier noch einmal die zwölf Kandidaten aus dem abgelaufenen Jahr:

Der Poll wird bis Monatsende oben auf der Seite erscheinen. Und nein, Zonk verschick ich keinen.