15.03.2011

No longer so big in Japan

Meinen Eintrag vom Samstag kann ich mir wohl in die Haare schmieren, und meine Replik in den Kommentaren auch. Die Japaner habens geschafft einen geSCRAMten Reaktor über vier Tage auf INES 6 hocheskalieren zu lassen (granted, aktuell ist es wohl noch INES 5, aber es kann sich nur mehr um Stunden handeln) und damit als erste Nation ausserhalb der CCCP etwas zu produzieren was man als bedrohlichen Nuklearunfall bezeichnen kann. Im Gegensatz zu den Sowjets die eh nicht viel auf die Reihe brachten tut man sich aber schwer das bei den Japanern einzuordnen - die galten immerhin als Technologienation.

Und sogar im Abklingbecken dampfts ihnen das Wasser weg - dabei ist der Pazifik keine 200 yards entfernt. Mir kann keiner erzählen dass man in vier - fucking Four! - Tagen nicht eine technische Lösung findet, wurscht wie provisorisch und den Kreislauf füllen kann. Ja, dann ist der Reaktor kaputt - aber das ist immer noch besser als über ganz Japan verteilt. Aber mir schon klar, mit Vorsatz macht sich der Betreiber das Ding nicht kaputt, man will ja damit noch Geld verdienen.

Dass Japan jetzt tot ist, auf einem ähnlichen Stand wie 1945, mit kaputter Infrastruktur und verstrahlt, ist ohnehin niemand entgangen. Was das für die Weltwirtschaft bedeutet will man sich nicht vorstellen (wie der marode Kapitalismus eines seiner wichtigsten Länder auf einmal aus dem Dreck ziehen soll möcht ich sehen...), was das für die Geopolitik bedeutet sollte man sich rechtzeitig überlegen, vorzugsweise bevor jemand die Lage nutzt. Denn wenn ein kleines Hochwasser bei uns schon die Flugzeugflotte beschneidet wird das was den Japanern wiederfahren ist wohl dazu führen dass die JSDF in den nächsten 10 Jahren keinen einzigen Yen mehr sehen, höchstens für neue Schaufeln.

(Mit ein bisschen mehr Zynismus könnte man auch meinen "Do you really want to live forever?" oder "Set it alight")

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen