22.02.2010

Da seh ich Schwartz...

"Deliver what you promise", so sagte General Schwartz vor einigen Tagen vor der Air Force Association. Gemeint hat er damit die böseresten Contractors die die unfähigen Pentagonler bei jeder Gelegenheit so schnell übern Tisch ziehen dass die Reibungshitze den Redwood-Tisch in Brand setzt. Das ist zwar moralisch verwerflich, aber durchaus legal...

Was Norty Schwartz nicht gesagt hat war das berühmte "or else". Kein Wunder, denn allen scharfen Tönen aus dem Pentagon zu Trotz seitdem Jar-Jar dort fuhrwerkt gibts dieses "or else" schlicht nicht.

Klar... die meisten Beschaffungsprogramme haben schlichtweg keine Alternative da man zum einen das Klumpert braucht - in manchen Fällen schon seit 20 Jahren - und zum anderen schlicht kein anderer da ist der das Zeugs produziert. Man hat einen Hersteller von Kampfhubschraubern (Boeing/Mesa, das frühere Hughes), einen Hersteller von Kampfflugzeugen (LockMart), einen Hersteller von Transportern (Boeing/LB, das frühere Douglas), einen Hersteller von Transporthubschraubern (Sikorsky)... Man versucht das zwar zu verheimlichen indem man Aufträge auch durch ungeeignete Hersteller wahrnehmen lässt (Boeing/St. Louis, das frühere McDonnell oder Bell/Ft. Worth oder LockMart/Marietta) muss aber realistischerweise zugeben dass echte Grossprojekte jenseits von der Einführung einer frisierten Version eines 40 Jahr alten Design (Herky II, Super Bug, Venom...) immer nur durch eine Firma wahrgenommen werden können.

Wie bitte will man denen da drohen? "Sonst lassen wirs bei einem anderen bauen?" Ja, bitte - ich würd zu gerne sehen wie die Boeing-Nasen die die kompletten Super Bug und BOP-Pläne noch von MDD geerbt haben und Zeit ihrer Existenz kein einziges Kampfflugzeug gebaut haben sich jetzt mit der F-32 rumärgern täten. Oder das Bellsche Arapaho-Desaster...

Man hat dummerweise nicht verhindert dass aus einst zwei dutzend namhaften Herstellern (na zählen wir mal... Republic, Northrop, Grumman, Fairchild, McDonnell, Douglas, Consolidated, Vultee, Lockheed, Martin, Hughes, Bell, Boeing, Sikorsky, Schweizer, North American, Vertol, Kaman, Ryan, Hiller, Beech, Cessna, Vought... na fast) ein halbes dutzend Konglomerate (Boeing, NG, LockMart, UnTech, Textron, Raytheon, Carlisle) wurden, und jedes davon sehr spezialisiert. Und jetzt hat man eben nicht mehr viel Wahl bei den Hersteller - und die wissen das auszunutzen.

Also ganz ehrlich, ich seh da schwartz für gröbere Verbesserungen...

2 Kommentare:

  1. Völlig richtig! Bloß haben von Deiner Liste auch nur die Hälfte brauchbare Geräte geliefert.
    Consolidated? Tschuldige, aber die haben nach der B-24 auch nur mehr Müll hergestellt.
    McDonnell ohne Douglas? F-3H Demon, ein Begriff?
    Nicht, auch gut, nix versäumt, wenn doch, ohne Kommentar...

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  2. Nun, das ist hier nicht der Punkt. Denn wenn du so anfängst könntest du bei beinahe jedem, wenn nicht jedem, Hersteller irgendwelche Flops finden die besser nie das Zeichenbrett verlassen hätten. (Und die F-101 war ein hervorragendes Flugzeug, um mal den armen Jim McDonnell zu entlasten.)

    Es geht schlicht um die Konkurrenz.

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