Ich hab ja schonmal kundgetan wie ich zu der Sache mit der Gewalt stehe.
Ich bin ja generell der Meinung dass man, wenn man am PC (oder, würg, an der Konsole) andere Leute erschiesst das so realitätsnah wie möglich geschehen soll, und damit eben blutig und abstossend. Mittlerweile bin ich aber gar nicht mehr so sicher ob ich das möchte.
Seit dieser Woche ist via Steam die Demo von Left 4 Dead 2 erhältlich und, um einen Forumsuser zu zitieren, "now wonder it gets censored in some countries". Man kann in punkto Gore problemlos mit jedem Splatter-Film mithalten, und das sogar detailliert.
(Wers wirklich genau wissen möchte, findet hier eine Zusammenstellung. NSFW, wie man so schön sagt... wenn dir dabei einer über die Schulter schaut hält er dich aber möglicherweise für den nächsten Jeffrey Dahlmer)
Und selbst ich bin jetzt ein bisschen verwirrt. Auf der einen Seite wunderbar dass man es endlich schafft wiederzugeben wie sehr Waffengewalt den menschlichen Körper zerstören kann und damit vielleicht den einen oder anderen davon abhält seine Waffe auf andere zu richten (ja, das gilt auch für zukünftige Soldaten). Auf der anderen Seite erscheint mir die Darstellung von Gore mittlerweile ein bisschen zu sehr Selbstzweck zu sein. Auf den einschlägigen Seiten wird normalerweise davon abgeraten gegen Zombies/Infizierte mit Nahkampfwaffen, vor allem blade weapons, vorzugehen, aus etwa hundert verschiedenen Gründen. Aber in L4D2 metzelst du dich mit Machete, Katana, und Kettensäge (und IEDs und HE-Munition - beide sorgen für besonders heftige Effekte) durch ganze Wälder von Opfern und kannst dann befriedigt auf dein Handywork blicken (GTA, anyone). Wenn ich schon das Waffenarsenal extra so aufbaue dass ich möglichst viel Gibs erzeuge stimmt mich das schon irgendwie bedenklich.
Denn irgendwie befürcht ich dass damit nur die schleichende Desensibilisierung vorangetrieben wird. Waren vor 10 Jahren Kingpin und die SOF-Serie der Aufreger ist das jetzt L4D2 - mit erkennbarem Unterschied im Gore. Was spielen wir dann in 10 Jahren?
01.11.2009
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