07.02.2010

Zwickmühlchen

Und dann war da ja noch die Sache in Haiti, einem Land in dem die USA eh gezwungenermassen alle paar Jahre nach dem Rechten sehen müssen.

Mit aktuell 210.000 Toten schafft es das Erdbeben nicht mal in die Top 10 aller Naturkatastrophen (übrigens einer Liste die von den Chinesen dominiert wird - da wird einem so einiges klarer) . Aber wie der Tsunami vor einigen Jahren sind die Katastrophen der Moderne aus einem anderen Grund immer ganz interessant (vom humanen Aspekt sehen wir jetzt ganz ab).

Reaktion der USA? Man schickt eine ESG, eine CVBG und die USNS Comfort los und kann damit innerhalb von Tagen eine manpower, logistische und medizinische Kapazität vor Ort schaffen von denen andere Staaten nur träumen können - genauso wie die meisten NGOs, übrigens.

Das ist jetzt ein ganz verzwickeltes Zwickmühlchen, zumindest für jene linken Genossen die die US-Streitkräfte am liebsten in der Lade der imperialistischen, Hochzeitsgesellschaften-bombenden Folterbrut liegen haben. Die kriegen nämlich Probleme mit ihrem Weltbild wenn ausgerechnet die grösste Streitmacht des Planeten die Speerspitze des humanitarian efforts bildet. (Was sie übrigens tagtäglich tut. Corpsman-Einheiten der Navy, PJs der Air Force und Combat Engineers der Army sind nahezu täglich unterwegs um Zivilisten zu helfen, wurscht ob in A'Stan, im Irak, in Lateinamerika oder in Malaysien.) Und so beginnt man halt die Haare zu suchen und nahezu alles was dort drunten halt so schiefläuft (und das ist, ob der Dimension der Mission und der hunderten unterschiedlichen Organisationen und Stellen, ne ganze Menge) direkt den USA wieder anzukreiden. Gott, ich würde gerne sehen wie irgendeine korrupte, voll Bürokratie aufgeblähter NGO versucht das da drunten zu organisieren... Und wenn das nicht reicht sehen halt die ersten schon die nächste US-Besetzung eines soveränen Staates - frag mich ob die auch dafür gestimmt hätten dass sich die Army aus Mog raushalten soll...

Die Linken haben übrigens noch ein weiteres Problem: die Situation in Haiti (also vor dem Beben) können die nicht den bösen Kolonialherren aufhalsen - wie das halt so Standard ist. Haiti ist nur unwesentlich weniger lang unabhängig als die USA aber halt trotzdem der abgefuckteste Staat der Amerikas... die Gründe hier auszuführen lass ich lieber - da sind die Grenzen zwischen Anthropologie und Rassismus nämlich sehr fliessend...

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