Eigentlich könnt ich ja an dieser Stelle das gestrige Fussballländerspiel kommentieren, mit gewohnter Häme und einer Verbindung zu irgendeinem militärischen Thema auf dieser Welt. Ich hab das Spiel aber nicht gesehen. Das Resultat konnt ich zwar anhand der Gesichter ausmachen die mir kurz vor Elf in der U-Bahn begegnet sind, aber ich selbst hatte gestern Abend anderes zu tun.
Ich hab mir einen stotternden und fluchenden Colin Firth angeschaut, und weil das schliesslich ein Film war in dems ums Sprechen ging natürlich im Original.
Und eine Szene zu Ende des Filmes stimmte mich dann doch irgendwie nachdenklich. (Auch wenns historisch gesehen nicht ganz korrekt war.) Hitlers Ansprache beim Reichsparteitag.
Was sagt das eigentlich über die heutige Politik dass man man (ich denke da ganz besonders an den Teleprompter of the United States) eine Ansprache mittlerweile von einem dutzend Bürofritzen designen lassen muss um sie dann via Teleprompter vorzubringen während der Fuzzi aus Braunau mit seinen bizarren Performances damals so etwas wie ein Popstar war?
Aber klar. Hitler hatte eine Agenda und ein Ziel. Er hatte aber vor allem auch den Willen. Diese Dinge vermiss ich heutzutage bei nahezu jedem. Ja, es gibt schon Agenden und Ziele. Aber diese gehen in den seltensten Fällen weiter als der nächste Gallup Poll - und der Wille, der bei Hitler selbst noch im April 45 im Bunker unter Berlin vorhanden war (for better or worse) endet bei den meisten modernen Politikern schon wenn die Industriekapitäne und Banker eine streng formulierte Depeche schicken.
Heutzutage werden Kriege schon lange nicht mehr von irgendwelchen Führern oder Königen erklärt. Das mag auf den ersten Blick vielleicht ganz gut sein weil das bedeutet dass nicht ein einzelner die Welt ins Verderben stürzen kann. Tatsächlich bedeutet das aber eher dass Entscheidungen nicht mehr auf Grundlage der Überzeugung eines einzelnen getroffen werden, sondern aufgrund der Geschäftszahlen von Northrop Grumman, BAE oder dem 5-Jahresplan des Zentralbüros. Ob das soviel besser ist?
Auch darum kann sich keiner mehr wie der Adolf hinstellen und seine Meinung in die Welt stellen. Denn der hatte keinen Meister der ihn absetzten konnte. Der hatte nicht mal die Gallup-Umfrage. Der hatte keine versteckte Agenda, keine Bilderberger und keinen Sicherheitsrat.
Da kommt mir wieder das alte Churchill-Zitat in den Sinn (um hier wieder die Kehrtwendung zum Film zurück zu machen). Das mit der Demokratie. Demokratie, dieser neumoderne Mix aus Plutokratie und Aristokratie der uns vormacht dass das Volk was zu entscheiden hätte...
26.03.2011
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